Die Rena ist ein Panamax-Containerschiff, das unter der Flagge Liberias fährt. Das Schiff wird von dem griechischen Unternehmen Costamare bereedert und war seit Juni 2011 für fünf Jahre an die Mediterranean Shipping Company verchartert.[3]
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Geschichte
Bau, Indienststellung und Einsatz
Die Rena wurde unter der Baunummer 247 auf der Howaldtswerke-Deutsche Werft AG in Kiel gebaut. Die Kiellegung erfolgte am 4. Oktober 1989, die Fertigstellung am 1. April 1990. Das Schiff wurde als Zim America in Dienst gestellt und unter der Flagge Israels für das israelische Unternehmen Zim Integrated Shipping Services in Fahrt gebracht. Später fuhr sie als Andaman Sea unter der Flagge Maltas, bevor sie als Rena unter liberianischer Flagge eingesetzt wurde.
Havarie vor Neuseeland
Koordinaten: 37° 32′ 25″ S, 176° 25′ 45″ O
Am 5. Oktober 2011 gegen 2:20 Uhr Ortszeit lief die Rena, die sich mit 9,60 m Tiefgang auf dem Weg von Napier nach Tauranga an der Ostküste der neuseeländischen Nordinsel befand, auf das etwa 20 km vor Tauranga in der Bay Of Plenty liegende Astrolabe Reef auf. An Bord befanden sich 25 Besatzungsmitglieder, die in Sicherheit gebracht wurden.[4][5] Zum Zeitpunkt der Havarie hatte das Schiff 1368 Container an Bord, die unter anderem mit Holz, Milchpulver, Fleisch und Fisch beladen waren. Weiterhin befanden sich etwa 1500 bis 2000 Tonnen Schweröl in den Treibstofftanks.
Durch die Havarie wurde eine Ölkatastrophe vor der Küste Neuseelands ausgelöst. Durch die Kollision geriet die Rena in eine Schräglage von etwa 12 Grad; zwei Laderäume wurden geflutet, die Treibstofftanks blieben zunächst unbeschädigt. Aus gebrochenen Rohrleitungen trat jedoch Öl aus.[4][6] Von der Havarie ist unter anderem die Bay of Plenty bedroht.[7] Eine Substanz, die das austretende Öl binden sollte, erwies sich als wirkungslos.[4]
Nachdem am Morgen des 8. Oktober 2011 das australische Bunkerschiff "Awanuia" die Havariestelle erreicht hatte, begannen die Bergungsteams am nächsten Tag mit dem Abpumpen des Treibstoffes. Zudem wurde Schweröl vom beschädigten Tank Nr. 3 in den weiter achtern liegenden Tank Nr. 5 umgepumpt. Wegen des sich verschlechternden Wetters wurde die Containerladung besser gesichert.[4]
In der Nacht zum 11. Oktober 2011 war der Rumpf des Schiffes durch die schlechteren Wetterbedingungen weiter beschädigt worden. Auch das Abpumpen des Schweröls musste unterbrochen werden.[4] Der neuseeländische Umweltminister Nick Smith bezeichnete die drohende Ölpest als die "schlimmste Umweltkatastrophe" in der Geschichte des Landes.[8] Bis zu diesem Zeitpunkt waren bereits 200 bis 300 Tonnen Öl ins Meer geflossen. Spezielle Aufräumteams säuberten die Strände der Bay of Plenty. Sie fanden zahlreiche tote und verölte Seevögel, darunter auch Pinguine.[9] Der Kapitän der Rena war mittlerweile vor dem Gericht in Tauranga angeklagt worden.
Am 13. Oktober wurden die Strände zwischen Mount Maunganui und Maketu Point abgesperrt.[10] Mittlerweile waren etwa 30 Container über Bord gegangen.[4]
Maschinenanlage und Antrieb
Das Schiff wurde von einem langsamlaufenden Achtzylinder-Zweitakt-Dieselmotor des Typs Sulzer RTA76 angetrieben, der von dem polnischen Hersteller Cegielski in Lizenz gebaut wurde. Er wirkte direkt auf den Festpropeller und erzeugte bei einer Drehzahl von 98/min knapp 22.000 kW.[2]
Siehe auch
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ a b c d e f g h i j American Bureau of Shipping: ABS Record: "Rena". Abgerufen am 13. Oktober 2011.
- ↑ a b c TradeWinds: Ship Info. Abgerufen am 13. Oktober 2011.
- ↑ a b Costamare Inc.: Our Fleet. Abgerufen am 13. Oktober 2011.
- ↑ a b c d e f Maritime New Zealand: Tauranga incident page - timeline. Abgerufen am 19. Oktober 2011.
- ↑ Unglücksfrachter „Rena“ vor Neuseeland evakuiert, Welt Online, 11. Oktober 2011
- ↑ Neuseeland befürchtet Ölpest an der Küste, Spiegel Online, 9. Oktober 2011
- ↑ Video footage: Oil spill from the MV Rena, Bay of Plenty Times, 6. Oktober 2011
- ↑ Fairfax Media: Rena 'worst maritime environmental disaster'. Abgerufen am 19. Oktober 2011.
- ↑ Minister: schlimmste Umweltkatastrophe in Neuseeland, Deutsche Welle, 11. Oktober 2011
- ↑ Rena oil spill: Thursday as it happened, tvnz, 13. Oktober 2011