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Taxi Driver ist ein Film über einen einzelgängerischen Taxifahrer in New York, der zum Soziopathen wird.
Handlung
Ein unter Schlafstörungen leidender Vietnamkriegsveteran nimmt einen Job als Taxifahrer bei der New Yorker Taxizentrale an. Da er nachts nicht schlafen kann, fährt er vorwiegend die bei seinen Kollegen unbeliebten Nachtschichten bis in die dunkelsten Ecken der Stadt hinein.
Der unter seiner Einsamkeit leidende Travis umwirbt während seiner Freizeit die attraktive Wahlkampfhelferin Betsy und schafft es auch, sich ihr anzunähern und sie zu einem Rendezvous einzuladen.
Als er sie dabei zum Besuch eines Pornokinos, seine bis dato einzige nächtliche Ablenkung, bewegen möchte, gibt sie ihm irritiert den Laufpass.
Nach dem Bruch mit Betsy lernt er während einer seiner nächtlichen Touren die jugendliche Prostituierte Iris kennen, die väterliche Gefühle bei ihm weckt.
Immer mehr und mehr stumpft Travis während seiner nächtlichen Taxifahrten in die dunklen Viertel New Yorks ab und steigert sich in den Wahn, etwas gegen den Schmutz und Abschaum auf den dunklen Straßen New Yorks unternehmen zu müssen. Er fängt an sich zu bewaffnen und läßt seine Haare zu einem Irokesenschnitt schneiden.
Aus diesem Wahn heraus läuft Travis am Ende des Films schwer bewaffnet Amok und erschießt in einem Stundenhotel Sport, den Zuhälter von Iris und eine weitere dunkle Gestalt, die ihn zuvor bei einer Schießerei schwer verwundet hat.
In der Schlusseinstellung des Films erfährt man, dass die Öffentlichkeit Travis als einen Helden betrachtet, und dass Iris' Eltern ihm in einem Brief ihre Dankbarkeit aussprechen, weil er ihre Tochter aus den Fängen ihres Zuhälters befreit hat.
Wissenswertes
"Die Kraft des Geistes auf dem falschen Weg" sagte Martin Scorsese über die grundlegende Charaktereigenschaft der Hauptfigur Travis Bickle.
Die Drehbuchvorlage stammt von Paul Schrader und ziert autobiografische Züge.
Robert De Niro verwendet für seine Rollengestaltung die original Kleidung Schraders und fuhr als Vorbereitung mehrere Tage in New York selber Taxi.
Der Regisseur Martin Scorsese tritt in einer Szene des Films als betrogener Ehemann auf, der im Fond des Taxis von Travis Bickle sitzt und sich von diesem zur Wohnung des Liebhabers seiner Frau chauffieren lässt. Vor der Wohnung im Taxi wartend erzählt er Travis Bickle, der ihn mit Argusaugen im Rückspiegel beobachtet, von seinen Mordfantasien. Er möchte seine Frau und ihren Liebhaber, die er beide in der Wohnung des Liebhabers wähnt, mit einer 44er Magnum erschießen.
Kultstatus hat die Szene, in der Robert De Niro alias Travis Bickle mit gezücktem Revolver vor einem Spiegel steht und sein vermeintliches Gegenüber, respektive sein Spiegelbild, mit den Worten "Sprichst du mit mir? Du laberst mich an?" (You talkin' to me?) zu einem Duell auffordert. Die Szene wurde unzählige Male und bisher unerreicht nachgestellt.
Taxi Driver ist nach Hexenkessel die zweite Zusammenarbeit des Trios um Martin Scorsese, Robert De Niro und Harvey Keitel. Mit Robert De Niro, der den gleichen Sinn für Akribie wie er zu haben scheint, hat Martin Scorsese noch einige weitere sehenswerte Filme gedreht.
2003 erstellte die Bundeszentrale für politische Bildung in Zusammenarbeit mit zahlreichen Filmschaffenden einen Filmkanon für die Arbeit an Schulen und nahm diesen Film mit in die Liste auf.
Zitate
- "I'm God's lonely man" - Travis Bickle, basierend auf "God's Lonely Man" von Thomas Wolfe
- "Someday a real rain will come and wash all this scum of the streets" - Travis Bickle
- "You talkin' to me? You talkin' to me? You talkin' to me? To who the hell are you talkin' to? You talkin' to me? Well, I'm the only one here. Who the fuck you think you're talking to? Oh, yeah? Ok." - Travis Bickle
- "Listen, you fuckers, you screwheads. Here is a man who would not take it anymore. A man who stood up against the scum, the cunts, the dogs, the filth, the shit. Here is a man who stood up." - Travis Bickle
- "I think someone should just take this city and just ... just flush it down the fuckin' toilet." - Travis Bickle
- "The days go on and on, they don't end. All my life needed was a sense of someplace to go. I don't believe that one should devote his life to morbid self-attention, I believe that one should become a person like other people." - Travis Bickle
Auszeichnungen
- Taxi Driver erhielt 1976 die Goldene Palme bei den Filmfestspielen in Cannes.