Hockey (englisch; wohl von altfranzös. hoquet, „Schäferstock“) ist ein mit Hockeyschlägern auszuführendes Torspiel, das in verschiedenen Variationen – u. a. als Feldhockey, Hallenhockey oder Rasenhockey – gespielt werden kann. Die Variation Eishockey hat eine große Eigenständigkeit entwickelt und wird dort gesondert behandelt.

Verbreitung und Geschichte
Hockey ist eine Mannschaftssportart. Im mitteleuropäischen Raum wird neben Feldhockey auch Hallenhockey gespielt (meist in den Wintermonaten), wobei das Regelwerk leicht von dem des Feldhockeys abweicht. Das internationale Hockey wurde lange Zeit von den ehemaligen britischen Kolonien Indien und Pakistan dominiert, die traditionell über technisch sehr versierte Spieler verfügen. Seit Ende der 1980er Jahre wird Hockey zunehmend durch Athletik und Taktik geprägt. Europäische Länder und Australien gelten als führend. Das älteste schriftlich überlieferte Hockeyregelwerk der Welt, die "Rules of Harrow", wurde 1852 in England veröffentlicht. Am 31. Dezember 1909 wurde in Bonn der Deutsche Hockey-Bund gegründet.
In den skandinavischen Ländern und in der Schweiz ist neben Eishockey auch Unihockey (früher auch Stockey genannt), eine Art vereinfachtes Hallenhockey und Bandy sehr populär. Andere Formen des Hockeys sind Rollhockey, Inlinehockey und Polo.
In Deutschland ist Hockey Amateuersport. So müssen Bundesligisten mit einem Etat von 150.000 Euro auskommen. In den Niederlanden kann hingegen ein Spitzenspieler bis zu 70.000 Euro verdienen. Dies ist durch die dortigen Fernsehverträge möglich.
Regeln
Beim Hockey treten zwei Mannschaften, die aus jeweils zehn Feld- und einem Torspieler bestehen (in der Halle und auf Kleinfeld: fünf Feldspieler und Torwart), gegeneinander an. Außerdem sind bis zu fünf Wechselspieler erlaubt, die jederzeit Wechseln dürfen (Interchanging). Gespielt wurde früher auf Naturrasen (und ausnahmsweise auf Hartplätzen u. ä.), inzwischen wird hochklassiges Hockey fast ausschließlich auf Kunstrasen gespielt (ein Vorteil ist z. B. die ebenere Oberfläche, die schnelleres Tempo und bessere Ballkontrolle ermöglicht). Im Unterschied zu anderen Ballsportarten ist Hockey grundsätzlich ein körperloses Spiel, d. h. der Gegenspieler darf nicht abgedrängt oder aktiv abgeblockt werden.
Ziel des Spieles
Das Ziel ist es, den Ball (meist ein Kunststoffball von 22,4 bis 23,5 cm Umfang, also 7,1 bis 7,5 cm Durchmesser, früher aus Leder oder Presskork) in das 2,14 m hohe Tor zu schießen, wobei der Ball nur mit der flachen Seite des Schlägers gespielt werden und der Torschuss nur in dem vor dem Tor markierten Schusskreis erfolgen darf. Dieser Schusskreis ist ein von der Tormitte ausgehender gedachter Halbkreis mit dem Radius 14,63 m (Feldhockey, ist in der Hall kleiner).
Spezielle Regeln
Hallenhockey
Die Seitenauslinie ist mit Banden versehen. Der Ball darf nicht hoch gespielt werden, es sei denn es ist ein Torschuss, d. h. innerhalb des Schusskreises und auf das Tor. Der Ball darf nicht geschlagen werden (also nur schieben und schlenzen).
Feldhockey
Der Ball darf im ganzen Feld hoch gespielt werden, wenn er nicht für einen Spieler gefährlich ist, allerdings darf der Spieler diesen mit seinem Schläger nur bis zur Schulterhöhe stoppen. Aufs Tor darf wie in der Halle hoch geschossen oder geschlenzt werden, auch wenn ein Spieler im Weg stehen sollte.
Gemeinsam
Der Spielball darf weder den Fuß noch irgendetwas anderes außer der flachen Seite des Schläger berühren. Nur der Torwart darf den Ball innerhalb des eigenen Schusskreises außer mit der flachen Schlägerseite auch mit dem Köper berühren. Bei unabsichtlichen Regelverstößen der verteidigenden Mannschaft innerhalb des Schusskreises wird eine Strafecke (auch „kurze Ecke“) verhängt. Bei absichtlichen Verstössen wird ein Siebenmeter verhängt.
Spielfeld
Das Spielfeld ist 91,4 m × 55 m groß (Feldhockey, bei Hallenhockey kleiner). Die beiden Spielfeldhäften werden jeweils durch eine 22,9 m von der Torauslinie entfernte Viertellinie unterteilt. 6,40 m vor der Tormitte befindet sich der sogenannte 7-Meter-Punkt (für Strafstöße). Außerhalb des regulären Punktspielbetriebes wird auch Kleinfeldhockey gespielt. Folgende Karten können bei entsprechenden Verstößen als persönliche Strafe gegeben werden: Grüne Karte (Verwarnung, kann auch gegen die ganze Mannschaft ausgesprochen werden), gelbe Karte (Zeitstrafe 5-15 Minuten), gelb-rote Karte und rote Karte (Platzverweis).
Gespielt wird heute zumeist auf Kunstrasenplätzen, teilweise auch noch auf Rasen (Naturrasen).
Erfolge der Deutschen Nationalmannschaften
Bei den Olympischen Spielen gewann die deutsche Herren-Nationalmannschaft 1972 und 1992 die Goldmedaille. Die Damen errangen den gleichen Erfolg bei den Olympischen Spielen 2004. Rekordweltmeister der Herren mit vier Titeln (1971, 1978, 1982 und 1994) ist Pakistan, dann folgen die Niederlande, die dreimal (1973, 1990 und 1998) erfolgreich waren. 2002 gewann Deutschlands Herren-Auswahl zum ersten Mal die Weltmeisterschaft. Zudem ist sie mit acht Titeln Rekordsieger der Champions Trophy. Die (west-)deutsche Damen-Nationalmannschaft gewann die Weltmeisterschaften 1976 und 1981.
Spielbetrieb
In Deutschland ist der Deutsche Hockey-Bund als Dachorganisation tätig.
Dieser organisiert den Spielbetrieb im Feld- und Hallenhockey. Es gibt je eine eingleisige Bundesliga für Damen und Herren, mit 10 bzw. 12 Mannschaften. Darunter folgt die 2. Bundesliga, die jeweils in eine Nord und eine Südgruppe gegliedert ist. Anschließend kommen die vier Regionalligen (Süd, West, Ost, Nord-Ost), wobei es im Süden noch eine 2. Regionalliga mit je einer West- und einer Südstaffel (Hessen, Rheinland-Pfalz/Saar ; Bayern, Baden-Württemberg) gibt. Alle Landesverbände betreiben unterhalb der Regionalliga eine Oberliga und mehrere Verbandsligen.
Empfehlenswert ist Hockey schon für Kinder ab etwa sechs Jahren. Für die verschiedenden Altersklassen gibt es in allen Landesverbänden Meisterschaften. Bei den Jüngeren finden diese in Turnierform statt, bei den Älteren dann in Einzelspielen. Für Hockey braucht man Kondition, Ballgefühl und Technik, taktisches Verständnis und natürlich viel Freude am gemeinsamen Spiel.
Weblinks
- http://www.european-nations-cup.de Europameisterschaft der Herren, 28.8.-4.9.2005 in Leipzig
- http://www.whv-hockey.de WHV - Westdeutscher Hockey-Verband
- http://www.berlinhockey.de
- http://www.deutscher-hockey-bund.de
- http://www.hockeyliga.de
- http://www.bayernhockey.de
- http://www.hessenhockey.de
- http://www.fihockey.org
- http://sport-hockey.de – Einführung in die Hockeyvarianten mit Glossar und Regeln
- http://www.hockey-tribune.de
Siehe auch
Siehe auch: Hockey-Weltmeisterschaften, Eishockey, Ties Kruize, Sultan Azlan Shah Cup