Bei einer geologischen bzw. geophysikalischen Diskontinuität handelt es sich um eine Unterbrechung innerhalb des Kontinuums eines Gesteins, Gebirges oder auch im inneren Aufbau der Erde. In der Geologie versteht man unter einer Diskontinuität Trennflächen wie Kluft, Störung oder die Grenzen innerhalb einer Schichtung oder Schieferung.
In der Geophysik nennt man Diskontinuitäten vor allem Unstetigkeitszonen im großräumigen Schalenbau der Erde, die durch starke Änderungen der physikalischen Eigenschaften z.B. infolge der Änderung der chemischen Zusammensetzung, mineralogischen Struktur oder des Aggregatzustandes verursacht werden. Beispiele sind die Wiechert-Gutenberg-Diskontinuität (Kern-Mantel-Grenze), die Gutenberg-Diskontinuität (Grenze Lithosphäre-Asthenosphäre), die Mohorovičić-Diskontinuität (Grenze Kruste-Mantel) oder die Conrad-Diskontinuität (Grenze Oberkruste-Unterkruste), aber auch die Diskontinuitäten in 410 und 660 km Tiefe, die durch Phasentransformationen des Olivins verursacht werden. Diskontinuitäten werden durch die Geschwindigkeitsänderungen von seismischen Wellen, also eine Änderung der Impedanz, charakterisiert.