Wittmund ist eine Stadt im Nordwesten Niedersachsens und Kreisstadt des gleichnamigen ostfriesischen Landkreises. Sie ist nach der Fläche die größte Stadt Ostfrieslands und nach der Einwohnerzahl hinter Emden, Aurich, Leer und Norden die fünftgrößte. Trotzdem ist sie mit ihren rund 20.000 Einwohnern für eine Stadt nur sehr dünn besiedelt. Einer Einwohnerdichte von 99 pro Quadratkilometer stehen Vergleichswerte von 488 (Emden), 460 (Leer), 241 (Norden) und 206 (Aurich) gegenüber. In der Raumordnung des Landes Niedersachsen wird Wittmund als Mittelzentrum geführt.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 53° 34′ N, 7° 47′ O | |
Bundesland: | Niedersachsen | |
Landkreis: | Wittmund | |
Höhe: | 4 m ü. NHN | |
Fläche: | 210,16 km2 | |
Einwohner: | 20.152 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 96 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 26409 | |
Vorwahl: | 04462 | |
Kfz-Kennzeichen: | WTM | |
Gemeindeschlüssel: | 03 4 62 019 | |
LOCODE: | DE WMD | |
Stadtgliederung: | 14 Ortsteile bzw. Stadtbezirke | |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Kurt-Schwitters-Platz 1 26409 Wittmund | |
Website: | www.wittmund.de | |
Bürgermeister: | Rolf Claußen (CDU) | |
Lage der Stadt Wittmund im Landkreis Wittmund | ||
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Historisch gehört der Großteil des Wittmunder Stadtgebiets zum Harlingerland, das erst im Jahr 1600 durch den Berumer Vergleich endgültig zur Grafschaft Ostfriesland kam. Seit 1885 ist Wittmund die Kreisstadt des gleichnamigen Landkreises.
Bis zur Gebietsreform 1972 war die Kreisstadt eine Binnenlandgemeinde. Nach umfangreichen Eingemeindungen – darunter Ortschaften, die seit dem 16. Jahrhundert planmäßig der Harlebucht abgerungen wurden wie etwa der Küstenort Carolinensiel – bildet heute die Nordsee die Nordgrenze der Stadt. Carolinensiel führt seit 1983 die offizielle Bezeichnung „Staatlich anerkanntes Nordseebad“. Die Stadt ist in deutlichem Maße vom Tourismus geprägt, wobei neben dem Küstenbadeort in den vergangenen Jahrzehnten auch das Binnenland eine größere Rolle einnahm.
Von einem mehrere Hundert Mitarbeiter zählenden Werk des Fensterherstellers Rehau abgesehen, ist die Stadt nur sehr wenig industrialisiert. Landwirtschaft spielt schon aufgrund des überragenden Flächenanteils (etwa 85 Prozent) eine große Rolle. Wittmund ist zudem Behördenstadt und Garnison für das Jagdgeschwader 71 mit dem Ehrennamen Richthofen, eines der vier Traditionsgeschwader der Luftwaffe. Viele Wittmunder sind jedoch Auspendler, wobei die nahe gelegene Stadt Wilhelmshaven eine bedeutende Rolle spielt.
In Wittmund finden sich zahlreiche Häuser aus mehreren Jahrhunderten, darunter auch einige bedeutsame Kirchen. Die Peldemühle von 1741 ist zudem Deutschlands ältester noch voll funktionsfähiger Galerieholländer.
Zu den bekanntesten Persönlichkeiten, die in Wittmund geboren wurden, zählen der Sportmediziner Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt, Mannschaftsarzt der deutschen Fußball-Nationalmannschaft, und der Wasserbau-Ingenieur Ludwig Franzius, der als bremischer Oberbaudirektor die Weserkorrektion plante und ausführte sowie den Ausbau der bremischen Häfen ab 1887 einleitete.
Geographie
Lage und Ausdehnung
Wittmund liegt zwischen Aurich und Jever im Nordosten Ostfrieslands. Vom Stadtkern bis zur Küste sind es rund 15 Kilometer. Flächenmäßig gehört Wittmund mit 210,13 Quadratkilometern zu den zehn größten Städten Niedersachsens und liegt in einem diesbezüglichen deutschlandweiten Vergleich auf Rang 82. Seit der Eingemeindung mehrerer umliegender Orte bei der Kommunalreform 1972 ist Wittmund die flächengrößte Stadt Ostfrieslands.
Über den Fährhafen Harlesiel erreicht man die Nordseeinsel Wangerooge. Wittmund liegt an der Harle, einem Fluss, der im Wittmunder Stadtgebiet sowohl entspringt als auch mündet. Die Stadt wird in der Raumordnung des Landes Niedersachsen als Mittelzentrum geführt.[2]
Nach Norden hin stößt die Wittmunder Stadtgrenze mit dem Stadtteil Carolinensiel direkt an die Nordseeküste.
Geologie
Das Wittmunder Stadtgebiet ist von den drei Landschaftsformen geprägt, die das ostfriesische Festland ausmachen, nämlich Marsch, Geest und Moor. Diese sind jedoch sehr unterschiedlich verteilt. Der Löwenanteil entfällt auf die Marsch und hier insbesondere auf die Jungmarsch, nämlich in denjenigen Gebieten der Stadt, die im Laufe der Jahrhunderte Stück um Stück der ehemaligen Harlebucht abgerungen wurden. Die Geestanteile sind bereits deutlich geringer, Moorgebiete sind nur in einem kleinen Teil des südlichen Stadtgebiets zu finden. Das oberflächliche Stadtgebiet ist erdgeschichtlich also vom Pleistozän (Geest) sowie vom Holozän (Marsch und Moor) geprägt.
Der Stadtkern von Wittmund befindet sich auf der Geest, am südwestlichen Rand der früheren Harlebucht. Es handelt sich um Sand und Kies aus Schmezlwasserablagerungen des Drenthe-Stadiums der Saale-Kaltzeit.[3] Südlich davon schließen sich tonige, sandige und kiesige Erden aus demselben erdgeschichtlichen Stadium an, vorwiegend Geschiebelehm und -mergel. Im äußersten Süden bei Leerhafe sind Sande und Flugsande aus der Weichsel-Kaltzeit zu finden, die ältesten Schichten auf dem Wittmunder Stadtgebiet. Sie sind Teil des von Südost nach Nordwest verlaufenden Oldenburgisch-ostfriesischen Geetsrückens, der sich in etwa von Oldenburg bis Norden erstreckt. Im Westen des Stadtgebiets sind Beckenablagerungen aus Lauenburger Ton aus der Elster-Kaltzeit zu finden. Nahe Ardorf finden sich auch Niedermoorböden.
Am Rande der früheren Harlebucht befindet sich toniger Schluff aus Brackwasserablagerungen, beispielsweise um den Ortsteil Funnix. Die ehemalige Harlebucht selbst besteht heute aus Wattablagerungen aus Feinsand, Schluff und Ton. Diejenigen Stadtteile, die nach und nach der Harlebucht abgerungen wurden, liegen ausschließlich auf diesem Untergrund, wie etwa Carolinensiel und die unmittelbar südlich gelegenen Groden, die innerhalb Ostfrieslands ausschließlich im früheren Harlingerland so genannt wurden, im übrigen Ostfriesland wird stattdessen von Poldern gesprochen.
Flächennutzung
Nutzung | Fläche in ha |
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Gebäude- und Freifläche | 1.315 |
davon Wohnfläche | 757 |
davon Gewerbe- und Industriefläche | 97 |
Betriebsfläche | 61 |
davon Abbauflächen | 46 |
Erholungsfläche | 76 |
davon Grünanlage | 26 |
Verkehrsfläche | 818 |
davon Straße, Weg, Platz | 794 |
Landwirtschaftsfläche | 17.119 |
Wasserfläche | 399 |
Waldfläche | 937 |
Flächen anderer Nutzung | 286 |
davon Friedhöfe | 8 |
davon Unland | 23 |
Gesamtfläche | 21.012 |
Die Flächennutzungstabelle[4] rechts macht den enorm hohen Anteil der Landwirtschaftsflächen an der Gesamtfläche Wittmunds deutlich. Mit knapp 81,5 Prozent übertrifft Wittmund sogar noch den ostfriesischen Durchschnitt von rund 75 Prozent[5], der seinerseits bereits deutlich über dem bundesrepublikanischen Durchschnitt von 52 Prozent liegt. Mit etwa 4,5 Prozent Waldanteil liegt Wittmund über dem ostfriesischen Durchschnitt von 2,6 Prozent. Allerdings ist Ostfriesland im deutschlandweiten Vergleich extrem unterdurchschnittlich bewaldet. Die Forste im Stadtgebiet konzentrieren sich im Westen und Süden, der Norden hingegen ist völlig waldfrei, Bäume finden sich dort allein als Windfang nahe Gehöften. Im Süden Wittmunds rund um den Stadtteil Leerhafe gibt es zudem Wallhecken. Die Wasserflächen bestehen zum einen aus einigen Baggerseen im Bereich Ardorf/Collrunge im äußersten Südwesten des Stadtgebietes sowie aus der Harle und unzähligen Entwässerungsgräben.
Nachbargemeinden
Im Nordwesten grenzt Wittmund an die Gemeinden Dunum, Stedesdorf, Werdum und Neuharlingersiel (alle Samtgemeinde Esens im Landkreis Wittmund), im Nordosten an die Gemeinde Wangerland und im Osten an die Stadt Jever (beide Landkreis Friesland), im Süden an die Gemeinde Friedeburg (Landkreis Wittmund) und im Westen an die Stadt Aurich (Landkreis Aurich). Damit ist Wittmund die mittlere unter drei aneinander grenzenden Kreisstädten (von West nach Ost: Aurich, Wittmund, Jever).
Stadtgliederung
Die Kreisstadt Wittmund teilt sich in folgende 14 Ortschaften auf:
Neben diesen Ortsteilen gibt es eine große Zahl weiterer Ortschaften und Wohnplätze, die zu den Gemarkungen dieser Ortsteile gehören. Dabei handelt es sich oft um Ortschaften von nur wenigen Dutzend und teils gar weniger als einem Dutzend Häuser. Sie sind jedoch bei den Einwohnern noch stets präsent und werden als Herkunftsbezeichnung genutzt.[6]
Klima
Wittmund liegt in der gemäßigten Klimazone. Das Stadtgebiet steht generell im direkten Einfluss der Nordsee. Da „die Temperaturverhältnisse in Ostfriesland (insgesamt) den starken ozeanischen Einfluß (zeigen), der mit größerer Küstennähe immer mehr zunimmt“[7], variieren die Klimaverhältnisse in der Stadt Wittmund, die sich über mehr als 20 Kilometer in Nord-Süd-Richtung erstreckt und von der Nordseeküste bis hin zu Niedermoorgebieten im zentraleren Ostfriesland reicht. Im Sommer sind die Tagestemperaturen insgesamt tiefer, im Winter häufig höher als im weiteren Binnenland. Das Klima ist von der mitteleuropäischen Westwindzone geprägt.
Nach der Klimaklassifikation von Köppen befindet sich Wittmund in der Einteilung Cfb.
- Klimazone C: Warm-Gemäßigtes Klima
- Klimatyp Cf: Feucht-Gemäßigtes Klima
- Klimauntertyp b: warme Sommer
Schutzgebiete
Der Küste vorgelagert sind die Inseln Spiekeroog und Wangerooge. Zwischen der Küstenlinie und den Inseln befindet sich das Wattenmeer, das als Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer unter Naturschutz steht und im Juni 2009 gemeinsam mit dem schleswig-holsteinischen und dem niederländischen Teil des Wattenmeers von der UNESCO zum Weltnaturerbe erklärt wurde.[8]
Das Naturschutzgebiet Hohehahn befindet sich im Wittmunder Wald direkt nördlich der Bundesstraße B 210 und umfasst 8,5 Hektar. Es steht seit 1978 unter Naturschutz.[9] Ein sehr kleiner Teil des 1549 Hektar großen Landschaftsschutzgebietes Benser Tief (Unterschutzstellung 1980) liegt im äußersten Westen des Wittmunder Stadtgebietes, der Löwenanteil jedoch in der Samtgemeinde Esens. Eine Blutbuche in Leerhafe und eine Eiche nordwestlich des Ortes stehen bereits seit 1939 unter Schutz. Sie sind heute als Naturdenkmal ausgewiesen. Ein Feldgehölz bei Ardorf (Landschaftsschutzgebiet) mit einer Größe von 3,1 Hektar ist seit 1941 geschützt.[10]
Geschichte
Mittelalter
Die Geestrandstadt Wittmund und ihre Umgebung sind uraltes Siedlungsgebiet. Der Marktflecken war früh an das innerostfriesische Wegenetz angeschlossen und handelspolitisch auch zur nahen Küste orientiert. Um 1200 war Wittmund der zentrale Ort der Landgemeinde Wangerland und hieß zu dem Zeitpunkt Wiedemund oder Wiedemundheim. Die territorialen Einheiten der Landgemeinden orientierten sich in etwa an den alten friesischen Gauen. Esens war der Zentralort des Harlingerlandes.
Zwischen Leerhafe und Asel befand sich im Mittelalter das Kloster Burmönken. Die erste urkundliche Erwähnung des Klosters stammt aus dem Jahr 1319.
1362 durchbrach die Zweite Marcellusflut die alte Seedeichlinie und formte die tief ins Hinterland ragende Harlebucht, die mit mehreren Ausläufern bis an die Geeststandorte Esens, Wittmund, Burhafe und Jever reichte. Die Orte Eggelingen und Asel wurden dadurch zeitweise zu Inseln. Die Ausläufer der Harlebucht verlandeten im 15. Jahrhundert wieder und ab 1545 wurden die Nebenbuchten und die Hauptbucht systematisch eingedeicht bis 1895 die heutige Küstenlinie bei Harlesiel erreicht wurde. Durch die Eindeichung entstanden neue Siele zur Entwässerung der eingedeichten Groden, an denen sich zumeist aufgrund der verkehrsgünstigen Lage Sielorte bildeten. Bei weiteren Eindeichungen wurden diese Sielorte zu Binnenstandorten.[11]
Die Häuptlingsfamilie der Kankena unterhielt im späten 14. Jahrhundert eine Burganlage in der Stadt. Um 1400 besetzten die Hamburger die Burganlage im Zusammenhang mit Vorwürfen der Unterstützung von Piraterie gegen das Hansetum. Die Freigabe der Burg an die herrschende Häuptlingsfamilie der tom Brok hatte auch zur Folge, dass die Kankenas wieder in Besitz ihres Anwesens kamen.
Der spätere Regent des Brokmerlandes, Focko Ukena, nutzte taktisch klug die damalige Schwäche der Kankenas und band sie in seine kriegerischen Unternehmungen mit ein (Schlacht auf den Wilden Äckern). Im Jahr 1454 fiel die Burganlage an den Harlinger Regenten Sibet Attena. Im gleichen Jahr vereinigte Sibet Attena die Herrlichkeiten Esens, Stedesdorf und Wittmund, um somit vorerst die Eigenständigkeit des Harlingerlandes gegen den ostfriesischen Grafen zu sichern.
Neuzeit
Von 1522 bis zu seinem Tod 1540 war Balthasar von Esens Häuptling der ostfriesischen Herrlichkeiten Esens, Stedesdorf und Wittmund und damit Herrscher des Harlingerlandes. Balthasar verstarb ohne Nachkommen und so fiel das Harlingerland an Graf Johann II. von Rietberg, dem Sohn von Balthasars Schwester Onna von Esens. Johann II. war mit Agnes Gräfin von Bentheim-Steinfurt verheiratet. Das Paar hatte zwei Töchter. 1557 wurde Johann II. vom Niederrheinisch-Westfälischem Reichskreis aufgrund mehrerer Vergehen zu Haft verurteilt, in der er 1562 verstarb. Deshalb übernahm 1557 die Gräfin Agnes für ihre Töchter das Regieren. 1567 erteilte sie als Regentin Agnes Gräfin Rietberg das Stadtrecht für Wittmund. Im 17. Jahrhundert verfielen diese Stadtrechte wieder und wurden erst 1929 erneut verliehen.[12]
Im Jahr 1584 wurde der Ort auf einer Karte als „Witmondt“ genannt. Später erhielt der Ort im Rahmen der gräflichen Neuordnung eine Ämterverfassung und wird als Amt geführt. Erst ab 1600 fiel das Harlingerland, also auch Wittmund, durch politische und familienbedingte Zusammenschlüsse endgültig an Ostfriesland. 1607 erhielt Wittmund das Marktrecht von Graf Enno III. von Ostfriesland. 1730 wird „Witmundt“ im Amt Witmundt auf einer weiteren Karte festgehalten. Im Jahr 1744 fiel Ostfriesland an Preußen und wechselte nach einem kurzen holländischen/französischen Intermezzo im Jahr 1815 in das Königreich Hannover. Unter der Regentschaft Hannovers entstanden die Landdrosteien mit dem Landdrosten als höchsten Repräsentant des Staates in der Provinz.
In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts entwickelte sich Wittmund für rund ein Jahrhundert zum Mittelpunkt des ostfriesischen Pferdehandels. Pferde wurden von hier bis nach Süddeutschland, Belgien, Frankreich und Italien verkauft.
Nach den Napoleonischen Kriegen fiel Wittmund 1815 mit dem gesamten Ostfriesland an das Königreich Hannover. Zwei Jahre später folgte eine Ämterreform, die das heutige Stadtgebiet betrifft: Die Ortschaft Ardorf wurde aus dem Amt Aurich ausgegliedert und dem Amt Wittmund zugeordnet. Gleichmaßen folgte die Ausgliederung der Ortschaft Leerhafe mitsamt Umgebung, darunter der heutige Ortsteil Hovel, aus dem Amt Friedeburg und die Eingliederung ins Amt Wittmund. Die drei heutigen Ortsteile im Süden des Stadtgebiets zählen aus diesem Grund nicht zum historischen Harlingerland, der Rest des Stadtgebiets hingegen schon.
Für das Jahr 1843 sind im Kernort Wittmund 297 Häuser mit 1999 Einwohnern dokumentiert. Es gab eine Branntweinbrennerei, vier Bierbrauereien, zwei Kattundruckereien und drei Kalkbrennereien sowie mehrere Viehhandlungen, Baumaterialienhandlungen, Töpfereien und eine Wein- und Kornhandlung.[13] Als im Königreich Hannover 1859 eine Ämterreform vorgenommen wurde, fiel das Amt Friedeburg an das Amt Wittmund.[14]
Ab 1866 war Ostfriesland erneut ein Teil Preußens. Das Land Preußen übernahm zunächst die Ämtergliederung mit den bestehenden Ämtern Aurich, Berum, Emden, Esens, Leer, Stickhausen, Weener und Wittmund. Ab 1884 erfolgte dann der Übergang des Ämterwesens in die Landkreisstruktur. In Ostfriesland entstanden die Landkreise Aurich, Emden, Leer, Norden, Weener und Wittmund sowie die kreisfreie Stadt Emden. Der zentral innerhalb des Kreises gelegene Flecken Wittmund wurde am 1. April 1885 Sitz des Landkreises Wittmund, obschon Esens nicht nur historisches Zentrum des Harlingerlandes war, sondern zu jenem Zeitpunkt auch Stadtrechte besaß und der größere Ort war (2283 Einwohner gegenüber 1901 in Wittmund). „Auf lokaler Ebene angestellte Überlegungen darüber, ob Esens, Wittmund oder gar Wilhelmshaven Sitz der neuen Kreisverwaltung sein sollte, entschied der Oberpräsident [in Hannover, d. Autoren] am 22. Mai 1884 kurzerhand mit der Feststellung: Daß der Landrath des Kreises Wittmund seinen Sitz in dem gleichnamigen Orte zu nehmen haben wird, betrachte ich außer Zweifel“[15] Auch wurden die ehemals hannoveranischen Landdrosteien zu Regierungsbezirken umgewandelt. Das Kreishaus in Wittmund entstand 1903.
Als das am nächsten gelegene preußische Gebiet war Wittmund von 1873 bis 1919 als Aufsichtsbehörde für das Königliche Preußische Jadegebiet am Jadebusen zuständig. Preußen hatte dort mit dem Jade-Vertrag vom 20. Juli 1853 ein 313 Hektar großes Gebiet zur Errichtung eines Stützpunktes für die preußische Marine gekauft.[16] Am 17. Juni 1869 erhielt das Gebiet den offiziellen Namen Wilhelmshaven. 1873 erhielt Wilhelmshaven die Stadtrechte und gehörte ab da als Exklave zunächst zum Amt Wittmund, später zum Landkreis Wittmund (bis 1919).
Namensentwicklung
Die heutige Schreibweise des Stadtnamens Wittmund ist seit 1434 bezeugt. Ältere Schreibweisen sind Wiedemund oder Wiedemundheim (um 1200) sowie Vytmunde oder Witmunde (um 1400).[17] Über die Herkunft und Bedeutung des Namens existieren eine Reihe von Theorien. Die Volksetymologie deutet Wittmund als Weite Mündung. Eine weitere Deutung versucht, den Stadtnamen vom friesischen Wytumna (Kleine Feuchtwiese) herzuleiten. Einen lateinischen Ursprung meinte der Heimatforscher Heinrich Heyers zu erkennen. Wittmund sei ein aus vitis (Dienststab eines römischen Centurios) und munitio (Befestigung) zusammen gesetzter Ortsname. Er deute auf einen römischen Militärstützpunkt hin, der den Landweg zwischen Ems und Weser abgesichert habe. Nach einer weiteren Erklärung geht Wittmund auf Wittumb zurück, einen weißen Turm, der seinen Standort auf dem Rickersberg bei Eggelingen gehabt hat und als Seezeichen in der Harlebucht diente. Auch die Herleitung vom altfriesischen hwit (heilig) und munnek (Mönch) wurde in der Vergangenheit diskutiert. Die Vermutung, dass eine Person hinter dem Ortsnamen steckt, geht auf eine Urkunde aus dem 12. Jahrhundert zurück. Durch sie wurde eine von Friesen aus Wiedemundheim (Heim des Wiedemund) gemachte Schenkung an des Kloster Fulda beglaubigt.[18]
Eingemeindungen
Wittmund und Aurich sind die beiden ostfriesischen Städte, die sich bei der Niedersächsischen Kommunalreform im Jahre 1972 am weitesten ausgedehnt haben. Sie sind daher nicht zufällig auch die beiden flächengrößten Kommunen Ostfrieslands. Während die Ortsteile Asel und Egglingen bereits zum 1. Juli 1972 nach Wittmund eingemeindet wurden, kamen per 16. August 1972 auch Ardorf, Blersum, Burhafe, Buttforde, Harlesiel, Hovel, Leerhafe, Uttel und Willen hinzu. Die Gemeinde Harlesiel wurde bereits 1968 aus den Gemeinden Berdum, Carolinensiel und Funnix gebildet.
Einwohnerentwicklung
Die Entwicklung der Einwohnerzahlen von Wittmund gestaltete sich folgendermaßen:[19]
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Der starke Anstieg nach dem Zweiten Weltkriegs ist durch den Zuzug von Flüchtlingen und Heimatvertriebenen aus den früheren Ostgebieten des Deutschen Reiches zu erklären. Ein gewaltiger Schub in der Einwohnerentwicklung ergab sich auch durch die Eingemeindung einiger Umlandgemeinden im Zuge der Niedersächsischen Kommunalreform von 1972. Seither ist Wittmund nur wenig gewachsen.
Religion
Die Christentumsgeschichte Wittmunds und des Harlinger Landes reicht bis ins 9. Jahrhundert zurück. In Burmönken, einer Ortschaft, die heute zum Wittmunder Stadtgebiet gehört, befand sich das Johanniterkloster Kommende Burmönken, das um die Wende vom 12. zum 13. Jahrhundert gegründet worden war. Es wurde 1514 zerstört und später als Steinbruch genutzt. An seine Existenz erinnert ein mit einem Johanniterkreuz versehenes Denkmal im Zentrum der Ortschaft Burmönken. Bereits 1420 wird die Sendkirche Wittmund im Bistum Bremen urkundlich erwähnt. Der Sendkirche Wittmund waren die Kirchspiele Middels, Blersum, Funnix, Berdum, Eggelingen und Asel unterstellt. Auch die Ortsbezeichnungen Berum und Isebenysze werden mit benannt.[20] Die Sendkirchen hatten als regionale Ecclesia Matrix (Mutterkirche) die Aufgabe, die Glaubenslehre in die ländlichen Gebiete zu vermitteln.
Um 1538/1539 vollzog sich im Harlingerland und den angrenzenden Bereichen die Reformation. Die Besonderheit im Harlingerland und den Grenzgebieten war, dass der Harlinger Regent Junker Balthasar von Esens die lutherische Glaubenslehre unterstützte und förderte, obwohl er zunächst mit dem katholischen Herzog von Geldern kooperierte, um seinen Herrschaftsbereich wieder zu vergrößern. Verfolgte Prediger, wie die Pastoren Folkerts aus Ardorf und Visbeck aus Burhafe wurden von Junker Balthasar aufgenommen. Im Jahr 1538 vermittelte der Harlinger Regent ein Religionsgespräch zwischen dem lutherischen Pastor Visbeck und dem Wittmunder Prediger Pflücker, einst Vorkämpfer auf katholischer Seite. Auch Junker Balthasar nahm an dem Gespräch teil. Im Ergebnis dieses Disputs trat Pastor Pflücker nun zum lutherischen Glauben über und predigte die neue Lehre auch in der Wittmunder Kirche. Noch heute sind das alte Harlingerland und die Grenzbereiche lutherisch geprägt. Radikale Strömungen, wie Ansätze des Täufertums, konnten im konservativen Harlingerland kaum Fuß fassen. Eine römisch-katholische Gemeindebildung erfolgte erst nach dem Zweiten Weltkrieg aufgrund des Flüchtlingzustroms aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten. Ansätze freikirchlicher Gemeindegründungen gab es auf Wittmunder Stadtgebiet zwar schon vor der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert, sie blieben aber erfolglos. Von Wilhelmshaven aus erfolgte 1949 die Gründung der Neuapostolischen Kirchengemeinde Wittmund. Juden in Wittmund wurden 1637 zum ersten Mal urkundlich belegt. An die dreihundertjährige Geschichte einer jüdischen Gemeinde in der Harlestadt erinnert heute nur noch ein Gedenkstein.
Christentum
- Evangelisch-lutherische Kirchengemeinde
Die heutige St. Nikolai-Kirche der Evangelisch-lutherischen Gemeinde befindet sich im Zentrum der Stadt und und hatte vermutlich drei Vorgängerbauten. Das jetzige Gotteshaus stammt aus dem Jahr 1776 und wurde teilweise durch eine Lotterie finanziert. Die Gemeinde ist in drei Pfarrbezirke unterteilt. Das zentrale Büro der Kirchengemeinde, die auch zwei Kindergärten in Wittmund betreibt, befindet sich am Kirchplatz 3.[21]
- Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde
Die evangelisch-freikirchlichen Christen des Wittmunder Stadtgebietes werden von der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde Jever und der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde Esens aus betreut. In den Nachkriegsjahren gab es in Wittmund-Isums eine evangelisch-freikirchliche Notkirche, die vor allem von Flüchtlingen aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten besucht wurde.[22]
- Römisch-katholische Kirchengemeinde
Die römisch-katholische Kirchengemeinde Wittmund bildet mit den Gemeinden in Aurich, Wiesmoor und Neustadtgödens eine Pfarreiengemeinschaft.[23] Diese gehört zum Dekanat Ostfriesland des Bistums Osnabrück.
- Neuapostolische Gemeinde
Die neuapostolische Kirchengemeinde Wittmund wurde 1949 gegründet.[24] Sie gehört zum Bezirk Wilhelmshaven der Neuapostolischen Kirche Norddeutschland.
Judentum
Eine jüdische Gemeinde bestand in Wittmund über einen Zeitraum von rund 300 Jahren. Ihre Anfänge gehen auf das 17. Jahrhundert zurück. Der erste konkrete Hinweis über die Anwesenheit von Juden in Wittmund stammt aus dem Jahre 1639. Nach 1933 ausgegrenzt und verfolgt, emigrierten viele Juden. Die im 18. Jahrhundert erbaute Synagoge der jüdischen Gemeinde wurde, nachdem die Gemeinde immer kleiner wurde, im Juni 1938 von der jüdischen Gemeinde an einen Kaufmann auf Abbruch verkauft. Sie fiel somit den Novemberpogromen nicht zum Opfer, sondern wurde bereits vorher abgerissen. Dennoch wurden auch in Wittmund Häuser jüdischer Bürger aufgebrochen, ihre Geschäfte und ihr Privateigentum geplündert sowie 20 Gemeindemitglieder zusammengetrieben.
An die jüdische Gemeinde wird heute mit einem Gedenkstein ermordeten jüdischen Bürger Wittmunds auf dem jüdischen Friedhof und einer Gedenktafel zur Erinnerung an die ehemalige Synagoge erinnert.
Politik
Innerhalb Ostfrieslands, das bei Wahlen eine traditionelle Hochburg der SPD ist[25], hat der östliche Rand der Region mit dem Harlingerland (und damit auch der Stadt Wittmund) insofern eine Sonderrolle, als die CDU dort stark vertreten ist und bei Wahlen oft vor der SPD liegt.
Im Kaiserreich war Wittmund, wie der gesamte Landkreis, eine Hochburg der Liberalen und hier vor allem der Nationalliberalen. In den ersten Jahren der Weimarer Republik setzte sich dies fort, ehe die Nationalsozialisten dort bereits seit Mitte der 1920er-Jahre eine ihrer Hochburgen in der Provinz Hannover hatten. Nach dem Zweiten Weltkrieg errang zunächst die FDP die führende Rolle: „Es schien, als sei hier ein Großteil der Wähler einfach in vornationalsozialistische Bewußtseinslagen und Verhaltensweisen zurückgekehrt.“[26] Die CDU, die in ganz Ostfriesland erst spät organisatorisch in Erscheinung trat, übernahm bereits Anfang der 1950er-Jahre diese Rolle von der FDP und hat seither in Wittmund und im Landkreis ihren stärksten Rückhalt unter den ostfriesischen Landkreisen. Die SPD, die im Kaiserreich und in der Weimarer Republik nie Ergebnisse erzielte wie im westlichen Ostfriesland, holte jedoch in den folgenden Jahrzehnten bei Wahlen auf.
Stadtrat
Der Rat der Stadt Wittmund besteht aus 34 Ratsfrauen und Ratsherren. Dies ist die festgelegte Anzahl für eine Stadt mit einer Einwohnerzahl zwischen 20.001 und 25.000 Einwohnern.[27] Die 34 Ratsfrauen und Ratsherren werden durch eine Kommunalwahl für jeweils fünf Jahre gewählt. Die aktuelle Amtszeit begann am 1. November 2006.[28]
Stimmberechtigt im Rat der Stadt ist außerdem der hauptamtliche Bürgermeister. Dies ist seit dem 1. November 2006 der direkt gewählte Bürgermeister Rolf Claußen von der CDU.
Die letzte Kommunalwahl vom 11. September 2011 ergab das folgende Ergebnis:[29]
Partei | Anteilige Stimmen | Anzahl Sitze | Veränderung Stimmen | Veränderung Sitze |
---|---|---|---|---|
CDU | 52,05 % | 18 | +1,85 % | 0 |
SPD | 34,65 % | 12 | -1,65 % | 0 |
Bündnis 90/Die Grünen | 5,79 % | 2 | +2,66 % | +1 |
BFB | 4,08 % | 1 | -1,49 % | -1 |
FDP | 1,76 % | 1 | -2,22 % | 0 |
Die Linke[30] | 1,64 % | 0 | +0,86 % | 0 |
Die Wahlbeteiligung bei der Kommunalwahl 2011 lag mit 54,87 %[29] etwas über dem niedersächsischen Durchschnitt von 52,5 %.[31] Zum Vergleich – bei der vorherigen Kommunalwahl vom 10. September 2006 lag die Wahlbeteiligung bei 53,17 %.[32]
Bürgermeister
Seit dem 1. November 2006 ist der diplomierte Bankbetriebswirt Rolf Claußen (CDU) Bürgermeister der Stadt Wittmund.[33] Die Wahl erfolgte zusammen mit der letzten Kommunalwahl vom 10. September 2006. Claußen gewann die Wahl mit 55,37 Prozent der Stimmen gegen den parteilosen Siebolds. Die Wahlbeteiligung lag bei 53,18 Prozent.[34] Seit 2006 gilt in Niedersachsen für Bürgermeister eine Amtszeit von acht Jahren. Sie ist damit um drei Jahre länger als die der Mitglieder des Rates.
Vertreter in Land– und Bundestag
Wittmund gehört zum Landtagswahlkreis 87 Wittmund/Inseln, der den gesamten Landkreis Wittmund sowie im Landkreis Aurich die Städte Norderney und Wiesmoor, die Gemeinde Dornum und die Inselgemeinden Juist und Baltrum umfasst. Das Direktmandat für den Niedersächsischen Landtag (Wahlperiode bis 2013) gewann bei der Wahl 2008 Hermann Dinkla aus Westerholt von der CDU. Er ist seit 1994 Mitglied und in der aktuellen Wahlperiode Präsident des Landtags.
Bei der Landtagswahl 2008 ergaben sich folgende Verhältnisse:[35]
Partei | Direktkandidat | Erststimmen | Zweitstimmen |
---|---|---|---|
CDU | Vorlage:SortKey ist veraltet; bitte verwende Alternativen gemäß Hilfe:Tabellen/Sortierung #Veraltet. | 44,7 | 43,1 |
SPD | Vorlage:SortKey ist veraltet; bitte verwende Alternativen gemäß Hilfe:Tabellen/Sortierung #Veraltet. | 38,5 | 34,7 |
FDP | Vorlage:SortKey ist veraltet; bitte verwende Alternativen gemäß Hilfe:Tabellen/Sortierung #Veraltet. | 4,3 | 6,8 |
Bündnis 90/Die Grünen | Vorlage:SortKey ist veraltet; bitte verwende Alternativen gemäß Hilfe:Tabellen/Sortierung #Veraltet. | 4,7 | 5,1 |
Die Linke | Vorlage:SortKey ist veraltet; bitte verwende Alternativen gemäß Hilfe:Tabellen/Sortierung #Veraltet. | 5,5 | 6,1 |
NPD | Vorlage:SortKey ist veraltet; bitte verwende Alternativen gemäß Hilfe:Tabellen/Sortierung #Veraltet. | 1,3 | 1,4 |
Freie Wähler | Vorlage:SortKey ist veraltet; bitte verwende Alternativen gemäß Hilfe:Tabellen/Sortierung #Veraltet. | 1,1 | 0,5 |
Wittmund gehört zum Bundestagswahlkreis Friesland – Wilhelmshaven. Direkt gewählte Abgeordnete ist Karin Evers-Meyer (SPD). Bei der jüngsten Wahl 2009 wurden folgende Ergebnisse erzielt:
Direktkandidat | Partei | Erststimmen in % | Zweitstimmen in % |
---|---|---|---|
Karin Evers-Meyer | SPD | 39,9 | 31,1 |
Hans-Werner Kammer | CDU | 32,4 | 29,6 |
Lübbo Meppen | FDP | 9,4 | 14,6 |
Peter Sokolowski | Bündnis 90/Die Grünen | 7,5 | 9,2 |
Anja Kindo | Die Linke. | 9,3 | 10,4 |
Werner Klawun | NPD | 1,5 | 1,2 |
– | PIRATEN | – | 1,9 |
Stadtwappen
Blasonierung: In Grün zwei schräg gekreuzte goldene Peitschen, überdeckt mit gespaltenem goldenen Mittelschild, über dem eine goldene Laubkrone schwebt; darin vorne ein halber schwarz bewehrter roter Adler am Spalt, hinten übereinander zwei schwarz bewehrte rote Bärentatzen.[36]
Das Wappen der Stadt Wittmund wurde im Jahr 1930 vom Preußischen Staatsministerium verliehen. Ein neues Wappen besteht seit 1973 und lehnt sich an das Bild im ersten Fleckensiegel aus der Zeit um 1500 an. Der Adler im Wappen erinnert an das Häuptlingsgeschlecht der Tom Brok, welches bis in das Jahr 1420 Ortsherr war. Die Tatzen sind eine Minderung des Bärenwappens der Häuptlingsfamilie Attena, die seit 1457 Wittmund und später das Harlingerland beherrschte. Die Peitschen oder auch Geißeln und die Krone benutzten die Attena als Zeichen für Wittmund; sie bildeten vor der Wappenverleihung allein den Inhalt der älteren Fleckenwappen.
Städtepartnerschaften
Seit dem 3. Oktober 1997 unterhält die Stadt Wittmund eine Städtepartnerschaft mit der Gemeinde Barleben in Sachsen-Anhalt. Kontakte zwischen Barleben und Wittmund gab es bereits seit 1990. Vor dem Abschluss des Partnerschaftsvertrags wurde also über Jahre getestet, ob eine Partnerschaft beider Kommunen sinnvoll ist. Die Partnerschaft sieht einen regelmäßigen Kultur- und Sportaustausch sowie wirtschaftliche Kontakte vor. Die Zusammenarbeit wurde seit 2007 intensiviert.[37] 2010 wurde die Partnerschaft zwischen den beiden Kommunen von der Deutschen Gesellschaft e.V. eingetragener Verein zur Förderung politischer, kultureller und sozialer Beziehungen in Europa im Rahmen einer Studie als eine von fünf beispielhaften deutsch-deutschen Partnerschaften vorgestellt.[38]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Theater
Wittmund ist fester Spielort der 1952 gegründeten Landesbühne Niedersachsen Nord mit Stammhaus in Wilhelmshaven, die jährlich bis zu zehn Inszenierungen in der Aula des Schulzentrums Brandenburger Straße zeigt. Die Aula bietet 271 Sitzplätze.[39] Einen festen Theaterbau gibt es Wittmund nicht.
Kunst und Ausstellungen
Die Kunstmeile der Stadt Wittmund zeigt im Stadtgebiet insgesamt elf Kunstwerke unterschiedlicher Kunstformen, die ein Spektrum von naturgetreuen Bronzeplastiken bis hin zu abstrakten Skulpturen abdecken. Initiiert wurde die Kunstmeile vom Kulturring Wittmund e. V.. Die Kunstwerke wurden zwischen 1990 und 2004 mit Hilfe von Bürgern, Gewerbebetrieben, Weiterbildungseinrichtungen und vielen Sponsoren errichtet.[40]
Im Ortsteil Funnix direkt gegenüber der 800 Jahre alten Backsteinkirche befindet sich der etwa einen Hektar große Skulpturengarten des Wittmunder Stahlbildhauers Leonard Wübbena. Seit 2007 zeigt die Dauerausstellung während der Ausstellungssaison von Mai bis September die Stahlplastiken von Wübbena sowie weitere Werke von jährlich wechselnden internationalen Künstlern.[41]
Der 1977 gegründete Ostfriesischer Kunstkreis e. V. unterhält in Wittmund in der Bremer Straße die Kunstgalerie „Palette“. Der 55 Mitglieder zählende Kunstverein hat in dieser Zeit über 100 gemeinsamen Ausstellungen, hauptsächlich in Wittmund, durchgeführt.[42]
Museen
Das Deutsche Sielhafenmuseum befindet sich im Wittmunder Ortsteil Carolinensiel. Zum Museum gehören die vier historischen Ausstellungshäuser Groot Hus, Kapitänshaus, Alte Pastorei rund um den Museumshafen in Carolinensiel sowie die Historische Rettungsstation an der Friedrichsschleuse. Das Groot Hus ist 1840 als Kornspeicher am Alten Hafen entstanden und zeigt auf seinen Speicherböden eine Ausstellung über Land und See, die Geschichte der Siele und Häfen, des Deichbaus sowie der Fischerei und der Segelschifffahrt. Vom Leben an Land erzählt das Kapitänshaus, in dem die gute Stube einer Kapitänsfamilie gezeigt wird. Zur Ausstellung gehören auch die Hafenapotheke, ein ehemaliger Kaufmannsladen und eine Seemannskneipe. Im Marie-Ulfers-Zimmer können Trauungen vorgenommen werden. Die Alte Pastorei beherbergt eine Dauerausstellung über das maritime Handwerk zu den Handwerksberufen Schiffszimmerer, Schmied, Seiler und Segelmacher. Daneben gibt es eine Sammlung originalgetreuer Modelle historischer Segelschiffe und die Gemäldegalerie Mensch und Meer.[43]
Der Museumsweg Carolinensiel ist ein historischer Rundweg durch den zu Wittmund gehörenden Ortsteil Carolinensiel. Er beginnt am Museumshafen und führt durch den historischen Ortskern entlang der Harle über die Friedrichsschleuse bis zum Strand in Harlesiel. Zurück verläuft der Weg entlang der so genannten Goldenen Linie wieder nach Carolinensiel. Schautafeln mit Texten und Abbildungen informieren am Wegesrand über die Sehenswürdigkeiten. Der Museumsweg entstand 2005 anlässlich des 275-jährigen Bestehens des Sielortes durch eine Initiative des Deutschen Sielhafenmuseums.[44]
Das wissenschaftliche Erlebnismuseum Phänomania ist seit 2008 im Ortsteil Carolinensiel angesiedelt. Es befindet sich im historischen Bahnhof von Carolinensiel und bietet auf 1000 Quadratmetern rund 80 interaktive Experimente zum selber ausprobieren. Das ehemalige Bahnhofsgebäude wurde 1909 erbaut und ist bis 1987 genutzt worden. Er gehört zu den wenigen unter Denkmalschutz stehenden Bahnhöfen in Ostfriesland.[45]
Das Heimatmuseum Peldemühle in der Esenser Straße in Wittmund ist in Deutschlands ältester noch voll funktionsfähiger Peldemühle von 1741 untergebracht. Das Museum wird vom Heimatverein Wittmund e.V. ehrenamtlich betrieben und zeigt in seiner Dauerausstellung regionale Exponate aus Handwerk und Landwirtschaft des umliegenden Harlingerlandes, Beiträge zur Geschichte der Stadt Wittmund und des Harlingerlandes sowie archäologische Funde aus Hattersum und der Burgstelle Uttel. In den zusätzlich wechselnden Sonderausstellungen werden regionale Aspekte wie z.B. „Die Motorisierung des kleinen Mannes in der Nachkriegszeit: Fahrräder mit Hilfsmotor“ aufgegriffen.[46]
Kirchen und Orgeln
Die evangelische Kirche St. Nicolai von 1775/1776 hatte bereits drei Vorgängerbauten, deren letzter 1541 errichtet wurde. Es handelt sich um eine spätbarocke Saalkirche aus Backstein mit angebautem Westturm. Das südliche Eingangsportal wird in einem Mittelrisalit von Sandsteindekor gerahmt. Das Innere mit seinen an drei Seiten umlaufenden Emporen wird von einem hölzernen Tonnengewölbe überspannt. Zur Ausstattung gehören eine Barockkanzel von 1667, ein Taufständer aus Holz von 1777 und die 1776 von Hinrich Just Müller geschaffene Orgel, von der nur noch der Prospekt erhalten ist. Das Pfeifenwerk stammt von Alfred Führer (1936). Rechts neben dem Hauptportal der Kirche befindet sich ein historisch bedeutsamer Höhenfestpunkt. Höhenfestpunkte dienen der Bestimmung des örtlichen Höhenniveaus in Bezug auf den Meeresspiegel und sind bei der Planungen von Bauwerken, Straßen sowie Gewässern von Bedeutung. Die Höhenmarke an der Kirche wurde im Rahmen der Königlich Preußischen Landesaufnahme in den Jahren 1868 bis 1894 bestimmt und war ein wichtiger Ausgangspunkt für Höhenvermessungen in Ostfriesland. Die Oberkante der Höhenmarke hat heute eine Höhe von 8,312 Meter über NHN.
Die katholische St. Bonifatius-Kirche wurde 1954 als einschiffiger Bau mit flachem Satteldach errichtet und im Jahr 2007 einer umfassenden Renovierung unterzogen. An der Frontseite des Hauses fällt eine große Rosette auf, die aus Rundfenstern gebildet wird.[47] Links vom Eingangsportal befindet sich ein gedrungener Glockenturm, der durch einen überdachten Gang mit der Kirche verbunden ist.
Außerhalb der Kernstadt finden sich Kirchen in den Ortsteils, die zu den ältesten in Ostfriesland gehören. Die frühen romanischen Kirchbauten wurden aus Granitquadern errichtet, da man erst im 13. Jahrhundert von Mönchsorden die Kunst erlernte, aus der lehmhaltigen Erde wetterbeständige Backsteine zu brennen.[48] So ist die St.-Dionysius-Kirche in Asel um 1200 vollständig aus Granitquadern erbaut. Die bunten Quadergranitsteine und die kleinen rundbogigen Fenster mit Trichterlaibungen prägen das Äußere. Der frei stehende Glockenturm wurde im Jahr 1661 neu aufgeführt und beherbergt die Betglocke, die 1454 von Ghert Klinghe gegossen wurde. Der schlichte Innenraum wird von einer Holzbalkendecke abgeschlossen. Claes Röttger schuf die Kanzel (1608), David Benjamin Opitz den Taufengel (1752/53) und Gerd Sieben Janssen die kleine Orgel (1855/56), die noch weitgehend erhalten ist.
Auch die um 1230 erbaute St.-Marien-Kirche in Buttforde besteht aus Granitquadern und ähnelt vom Äußeren stark der Kirche in Asel. Im Gegensatz zu ihr verfügt sie aber über eine eingezogene halbrunde Apsis und eine besonders reiche Innenausstattung, die von hoher kunsthistorischer Bedeutung ist. Das Innere wird von einem spätgotischen steinernen Lettner beherrscht, der im Jahr 1450 errichtet wurde und dessen drei große rundbogige Öffnungen den Blick in den Chor ermöglichen. Hier steht ein Schnitzaltar aus dem 16. Jahrhundert mit seitlichem Schnitzwerk und bekrönendem Baldachin, dessen Inschriften von 1656 datieren. Das Retabel stammt von einem Flügelaltar aus dem späten 15. Jahrhundert, das in den Altar integriert wurde. Drei bedeutende Holzfiguren an den Wänden des Kirchenraums und in der Fensterlaibung wurden in 14. und 15. Jahrhundert geschaffen. Im 12. Jahrhundert sind eine trapezförmige Grabplatte und das Taufbecken aus Granit entstanden. Das Kirchengestühl aus der Renaissance gehört zu den schönsten in Ostfriesland.[49] Im Jahr 1655 wurde der der Kanzelkorb gefertigt und 1695 um den Treppenaufgang und die bebilderte Laufgalerie ergänzt. Die Orgel von St. Marien aus dem Jahr 1681 ist das einzige erhaltene Werk von Joachim Richborn.[50]
Vier Kirchen aus dem 13. und 14. Jahrhundert wurden als Mischbauten auf Sockeln aus Granitquadern errichtet. Die Ardorfer Kirche aus dem 13. Jahrhundert weist Granitquader im unteren und Backsteine im oberen Mauerbereich auf. Die ursprüngliche Apsis und der Giebel fielen im Jahr 1844 einem Umbau zum Opfer. Ältester Einrichtungsgegenstand ist das im 13. Jahrhundert aus Backsteinen gemauerte Taufbecken. Die Kanzel von 1588 ist ein Geschenk der Norder Ludgerikirche, für die 1712 eine neue Kanzel geschaffen wurde. In den Jahren 1844 bis 1847 baute Arnold Rohlfs aus Esens die Orgel, die weitgehend erhalten ist. Die Blersumer Kirche ist eine Saalkirche mit halbrund eingezogener Apsis, die um 1250 bis 1270 aus Backstein auf einem Fundament aus Granitquadern erbaut wurde. Der Taufstein aus Bentheimer Sandstein mit einem Fries aus Ranken- und Blattwerk datiert aus dem 13. Jahrhundert. Das Altarretabel auf einer mittelalterlichen Mensa stammt von Meister Jacob Cröpelin aus dem Jahr 1649. St.-Georg-Kirche Eggelingen ist ein spätromanische Saalkirche, deren Mauern über 13 Meter hoch sind und damit zu den höchsten Kirchenmauern in Ostfriesland gehören.[51] Im Jahr 1836 erlitt das Gebäude infolge eines Orkans schwere Schäden, was zu einem eingreifenden Umbau führte. Von dem Taufbecken aus Baumberger Kalksandstein blieb nur noch ein Fragment erhalten. Das Altarretabel stammt von Jacob Cröpelin (1659) und die Orgel von Gerd Sieben Janssen (1846).
St. Florian in Funnix ist eine Backsteinkirche aus dem frühen 14. Jahrhundert mit einem frei stehenden Glockenturm aus dem 13. Jahrhundert. Aus der Vorgängerkirche wurden das Taufbecken und das Weihwasserbecken aus Granit aus dem 12. Jahrhundert übernommen.[52] Wertvollstes Ausstattungsstück ist der spätgotische Schnitzaltar aus dem späten 15. Jahrhundert. Nach einer Überlieferung soll ein einarmiger Knecht die 105 Figuren geschnitzt haben soll.[53] Dargestellt werden in 17 Szenen die Kindheit und Passion Jesu sowie die Geschichte des Apostels Andreas, in den schmalen mittleren Registern der Seitenflügel sechs Apostelfiguren und als Ölgemälde auf der Rückwand St. Augustinus und St. Bernhardus.[54] Einzelne Szenen und verlorene Figuren sowie die Farbfassung wurden 1668 im Zuge einer Restaurierung durch Jacob Cröpelin aus Esens erneuert, der auch die Inschrift auf der Predella ergänzte. Als Johann Friedrich Constabel 1760 während des Orgelneubaus starb, vollendete Hinrich Just Müller zwei Jahre später das Instrument im Stil des Rokoko, das noch weitgehend erhalten ist.[55]
Die Cäcilien- und Margarethenkirche, eine spätgotische Saalkirche mit einem polygonalen Ostchor, wurde um 1500 erbaut. Die trapezförmige Grabplatte mit Keulenkreuz stammt aus dem 12. Jahrhundert, der Altaraufsatz aus dem 17. Jahrhundert, die schlichte Kanzel von 1655 und die Orgel von Arnold Rohlfs aus dem Jahr 1863.
Die prächtige Carolinensieler Kirche aus dem Jahr 1776 ist einzige Deichkirche weltweit.[56] Die barocke Innenausstattung ist vollständig erhalten: die barocke Altarkanzel mit reichem Schnitzwerk, die Kommunionsbänken an beiden Langseiten, die Westempore mit Orgel von Hinrich Just Müller (1780/81), die beiden Priechen an der Ostwand sowie das rote Kastengestühl, das einen farblichen Kontrast zur übrigen weißen Innenausstattung und zur blauen Holzdecke bildet.[57]
Zwei Kirchen sind der Zeit des Klassizismus zuzuordnen: Maria-Magdalena in Berdum wurde 1801/02 erbaut. Das Taufbecken aus dem 13. Jahrhundert stand bereits in der Vorgängerkirche, ebenso die beiden Evangelistenfiguren unter der Empore, die wahrscheinlich Jacob Cröpelin um 1650 für eine Kanzel schnitzte. Kanzel, Kastengestühl, Priechen, Empore und Altaraufsatz entstanden mit dem Neubau der Kirche. Im Jahr 1878 schuf Gerd Sieben Janssen die Orgel. Die St.-Florian-Kirche in Burhafe datiert von 1821. Der Glockenstuhl ist aus Holz gefertigt und wurde bereits im 15. Jahrhundert errichtet. Aus der Vorgängerkirche wurde verschiedene Ausstattungsstücke übernommen: der hölzerne Taufständer von 1657, das Altarretabel von 1744, die Orgel von Johann Gottfried Rohlfs aus dem Jahr 1794. Die Westempore und die klassizistische Kanzel stammen aus der Erbauungszeit der Kirche.[58]
Bauwerke und Sehenswürdigkeiten
Der Wittmunder Marktplatz befindet sich im Zentrum der Kreisstadt. Das auffälligste Gebäude am Marktplatz ist das in den Jahren 1899 bis 1901 unter der Leitung des oldenburgischen Architekten Ludwig Klingenberg errichtete historische Wittmunder Kreishaus. Das in Formen des Historismus erbaute Gebäude weist im Sitzungssaal noch die ursprüngliche Ausstattung auf. Neben dem Kreishaus steht das Wittmunder Amtsgericht, das 1827 im klassizistischen Stil erbaut wurde. Die drei mittleren Achsen werden durch einen flachen Dreiecksgiebel zusammengefasst. Im Gebäude des Amtsgerichts waren neben der Jusitzverwaltung auch die jeweiligen Verwaltungssitze, zunächst bis 1884 der Verwaltungssitz der Ämter Wittmund und Friedeburg, anschließend bis 1901 der Kreisverwaltungsitz des Landkreises Wittmund untergebracht. Erst mit dem Bau des Kreishauses fand dieser Zustand ein Ende. 1992 erfolgte eine umfassende Sanierung des Amtsgerichtsgebäudes. Neben dem Amtsgericht befindet sich das Hotel „Residenz“. Der historische Teil des Hotels, der wegen seinem gelben Anstrich den Namen „Gelbes Haus“ führt, diente von 1885–1945 als Residenz der Wittmunder Landräte. In dem unter Denkmalschutz gestellte Gebäude ist heute der Hotelempfang sowie fünf Hotelzimmer untergebracht. Der moderne Teil des Hotels liegt hinter dem historischen Gebäudeteil und wurde 1991 fertiggestellt. An der Südseite des Marktplatzes liegt das Gebäude der Wittmunder Stadthalle, in der auch die Wittmunder Touristeninformation untergebracht ist. Direkt auf dem Wittmunder Marktplatz stehen seit 1999 die Bronzeplastiken „Treiber mit Hund und Schafen“ von Albert Bocklage aus Vechta. Die vom Kulturring Wittmund e.V. initiierte Gruppe erinnert an den früheren Handel mit Schafen auf dem Wittmunder Markt. Die Bronzeplastiken sind Bestandteil der Wittmunder Kunstmeile.
Die Peldemühle Wittmund ist Deutschlands ältester noch voll funktionsfähiger Galerieholländer, erbaut in 1741 von Popke Embken als Privatmühle. In dem Bauwerk ist ein Heimatmuseum untergebracht. Eine weitere Mühle ist die Siuts-Mühle an der Auricher Straße. Der zweistöckige Galerieholländer wurde 1884 erbaut und bis 1979 als Mühle genutzt. In der Mühle, die heute als Restaurant genutzt wird, ist noch ein Schrotgang vorhanden.
Im Ortskern blieben vor allem im Bereich der Mühlenstraße mehrere ältere, in Backstein erstellte Wohnbauten erhalten. Hervorzuheben ist besonders Nr. 14. Der zweigeschossige, auch als „Groot Hus“ oder „Brants Haus“ bekannte Bau mit dem geschwungenen Glockengiebel wurde 1733 erbaut. Die Giebelspitze wird von einer schmiedeeisernen Wetterfahne bekrönt. Nur wenige Meter entfernt liegt Nr. 17, welches 1735 als eingeschossiges Wohnhaus entstanden ist. Nr. 9, ein heute verputzter Backsteinbau, ist mit 1748 datiert. Brückstraße 1 zeichnet sich durch einen geschwungenem Giebel aus. Das Gebäude entstand 1777.
Das auf dem Kirchplatz stehende Denkmal einer Germania erinnert an die Wittmunder Gefallen im deutsch-französischen Krieg von 1870/1871. Das Kirchspiel Wittmund hatte im Krieg 7 Tote/Vermisste zu beklagen. Die Germania galt Ende des 19. Jahrhunderts als Sinnbild des Deutschtums und wird in Wittmund in deutlich kriegerischer Pose auf einem Sockel dargestellt. In den 1970er Jahren verlor das Denkmal Schwert und Schild, die als Symbole für die Wahrung und Verteidigung der gewonnenen Errungenschaften Einigkeit und Recht und Freiheit galten. Die gewaltsam abmontierten Waffen wurden zwar sichergestellt, jedoch der Statue nie zurückgegeben. Erst viel später wurden die Symbole auf dem Dachboden der Friedhofskapelle wiederaufgefunden. Auf Initiative des Heimatvereins Wittmund erfolgte im Jahr 2008 die Restaurierung der gesamten Statue einschließlich Schwert und Schild. Die Wiedereinweihung nach der Restaurierung erfolgte im Dezember 2008.[59]
Der Jan Schüpp Brunnen in der Wittmunder Innenstadt ist dem Wittmunder Stadtoriginal Jan Schüpp gewidmet. Die rund einen Meter hohe Bronzefigur auf dem Brunnen in der Brückstraße zeigt einen Ostfriesen in Arbeiterkleidung mit Schaufel, regional umgangssprachlich Schüppe genannt, der die Schaufel mit beiden Händen am Griff und Stiel tatkräftig umfasst hat, obwohl er selbst noch auf dem Blatt der Schaufel steht. Die Brunnenfigur steht so für die ostfriesische Lebensart, nicht alles zu schwer und sich selbst auch mal auf die „Schüppe“ zu nehmen.[60]
In der Wittmunder Fußgängerzone befindet sich seit dem Frühjahr 2005 der Hands of Fame nach dem Vorbild des Walk of Fame in Hollywood. Statt Sterne werden hier jedoch Handabdrücke von Prominenten und deren Autogramm in Ton gebrannt und im Pflaster der Fußgängerzone eingelassen. Am 6. Juni 2010 wurde im Rahmen von „Hands of Fame“ der Bundespräsidentenplatz in der Fußgängerzone eingeweiht. Auf dem Bundespräsidentenplatz an der Kirchstraße/Ecke Drostenstraße sind die Handabdrücke aller noch lebenden Bundespräsidenten Deutschlands in den Boden eingelassen. Eine Schautafel zeigt weitere Informationen zu allen Bundespräsidenten.[61]
In der Garnisonsstadt Wittmund hat das Jagdgeschwader 71 „Richthofen“ der Luftwaffe seinen Standort. Die Stadt zeigt ihre Verbundenheit mit der Bundeswehr durch einen Kampfjet des Typs F-4F Phantom, der seit dem 15. Oktober 2006 in Wittmund an der Kreuzung Südring B 210/Isumser Straße aufgeständert ist.
Im Bereich des Knyphauser Waldes rund 7,5 Kilometer südlich von Wittmund befinden sich die Hügelgräber bei Rispel. Von den ursprünglich etwa 100 Grabhügeln, die aus der Bronzezeit stammen, wurden die meisten um 1900 eingeebnet. Es blieben nur drei an der Straße von Rispel nach Reepsholt erhalten.
Grünanlagen
Im Südosten der Stadt unweit des Marktplatzes befindet sich der Schlosspark von Wittmund. Er erinnert an das ehemalige Schloss Wittmund, dass hier 1461 unter der Regentschaft des Häuptlings Sibet Attena gebaut und 1764 von Friedrich II. von Preußen zerstört wurde. Nur die fast vollständige Festungswallanlage sowie ein Teil des früheren Schlossgrabens sind erhalten geblieben. Schautafeln im Park informieren über die Geschichte des burgähnliche Wittmunder Schloss.[62] Eine Veranstaltungsbühne im Park wird für diverse Veranstaltungen genutzt, so z.B. für die Musikveranstaltungsreihe „Live im Park“, die rund zehn Mal im Jahr kostenlose Live-Bands präsentiert.[63]
Sport
Der MTV Wittmund e.V. von 1865 ist mit 1080 Mitglieder (Stand 2010) der größte Sportverein in Wittmund.[64] Er bietet die acht Sparten Handball, Kampfsport, Leichtathletik, Radwandern, Surfen, Turnen, Volleyball sowie Sportabzeichen an. In der Sparte Sportabzeichen werden das Training und die Abnahme für das Deutsche Sportabzeichen beim MTV angeboten. Die inzwischen überregional bekannte alljährliche Laufveranstaltung des Vereins, der sogenannte „Wittmunder Klinkerlauf“, wird seit 1999 von der Leichtathleitkabteilung ausgerichtet.[65]
Der 1948 gegründete SV Wittmund e.V. bietet die Sparten Fußball, Tischtennis, Badminton und Schach. 2002 konnte der Verein die neue Sportanlage „Isums“ an der Isumer Straße beziehen. Weiterhin spielt der Verein im Wittmunder Stadion an der Breslauer Straße, dessen Haupttribüne rund 400 überdachte Sitzplätze bietet.[66]
Natürlich werden auch in Wittmund die regionalen Friesensportarten Boßeln und Klootschießen gespielt. Der Kreisverband Wittmund im Landes-Klootschießer-Verband Ostfriesland e. V. wurde 1911 gegründet und vertritt elf Vereine mit rund 2500 Mitgliedern.[67]
Regelmäßige Veranstaltungen
Aus dem Wittmunder Veranstaltungskalender sind die folgenden regelmäßigen Veranstaltungen mit großer regionaler bzw. überregionaler Bekanntheit erwähnenswert:
- Mai: Maimarkt Leerhafe mit traditioneller Vieh- und Geräteauktion
- Juni: Wittmunder Johannimarkt
- Juli: Wittmunder Bürgermarkt (seit 1970)
- Juli: Schützenfest in Leerhafe
- Juli: Schützenfest in Carolinensiel
- August: Straßenfest in Carolinensiel (seit 1970)
- August: Watt' n Sail Hafenfest in Carolinensiel
- August: Schützenfest in Wittmund
- September: Heidefest in Leerhafe-Rispel (seit 1950)
- September: „1000 Wikinger & Meer“: Internationales Motorradtreffen in Wittmund und Harlesiel (seit 2005)
- Oktober: Letztmarkt mit Drehorgelfestival
Sprache
In Wittmund wird neben Hochdeutsch auch Ostfriesisches Platt gesprochen. Im Gegensatz zum westlichen und mittleren Teil Ostfrieslands wird im östlichen, zu dem auch Wittmund gehört, der lokale Dialekt Harlinger Platt gesprochen. Er unterscheidet sich nicht nur in Einzelheiten des Wortschatzes, sondern auch in bestimmten grammatikalischen Eigenheiten vom übrigen Ostfriesischen Platt. So wird im Wittmunder Raum wie im Großteil Norddeutschlands „ges(ch)nackt“, wenn von „reden/sprechen“ die Rede ist, während im westlichen Teil Ostfrieslands das entsprechende Verb „proten“ lautet, was auf den Einfluss des westlichen Nachbarn Niederlande zurückgeht (vgl. ndl. „praten“). Zudem wird im Harlingerland der Einheitsplural auf „(e)t“ gebildet und nicht auf „(e)n“ wie im westlichen Ostfriesland. „Wir sprechen“ heißt dementsprechend in Wittmund „Wi s(ch)nackt“, während näher zur Ems „Wi proten“ gesagt wird.
Wirtschaft und Infrastruktur
Die Wirtschaft Wittmunds ist geprägt von öffentlichen und privaten Dienstleistungen, wobei besonders der Tourismus hervorsticht. Unter den öffentlichen Dienstleistern ist neben der Kreisverwaltung die Bundeswehr als großer Arbeitgeber zu nennen. Landwirtschaft spielt bei der Flächennutzung eine sehr große Rolle. Die Stadt ist kaum industrialisiert. Der einzige größere Industriebetrieb der Stadt, der Fensterhersteller Rehau mit nach eigenen Angaben zirka 600 Beschäftigten[68], sowie weitere produzierende Betriebe, Handwerks- und Handelsbetriebe, sind in einem Gewerbe- und Industriegebiet am östlichen Stadtrand an der Bundesstraße 210 konzentriert.
Wittmund ist eine der drei (von zehn) ostfriesischen Städten, die ein negatives Pendlersaldo aufweisen (neben Weener und Wiesmoor). Dazu trägt vor allem die Nähe zu Wilhelmshaven und dessen direktem Umland bei. Aufgrund der Lage am Ostrand Ostfrieslands pendeln aus Wittmund, aber auch aus der südlichen Nachbargemeinde Friedeburg, viele Arbeitnehmer dorthin aus. In Wittmund gab es (Stand: 2007) 5561 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, jedoch nur 5221 sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze. 2492 Einpendlern standen 2832 Auspendler gegenüber.[69] Die Stadt beteiligt sich zusammen mit der Gemeinde Friedeburg, der Stadt Wilhelmshaven und sieben Kommunen des Kreises Friesland am interkommunalen Gewerbegebiet JadeWeserPark. Dieses soll an der Kreuzung der A 29 und der B 210 (Wilhelmshavener Kreuz) entstehen und Unternehmen Platz bieten, die im Zusammenhang mit dem Betrieb des Tiefwasserhafens JadeWeserPort stehen.[70]
Separate Arbeitsmarktdaten für Wittmund werden nicht erhoben. Die Stadt gehört zum Geschäftsbereich Wittmund innerhalb des Bezirks Emden der Bundesagentur für Arbeit. Im Jahresdurchschnitt 2010 betrug die Arbeitslosenquote im Geschäftsbereich Wittmund 8,0 Prozent nach 8,2 Prozent im Vorjahr. Die Quote lag damit 0,5 Prozentpunkte über dem niedersächsischen Durchschnitt.[71] Bei den Unter-25-Jährigen betrug die Arbeitslosenquote 6,7, bei den Unter-20-Jährigen nur 2,8 Prozent, während Arbeitnehmer über 50 Jahre mit 8,5 Prozent überdurchschnittlich betroffen waren. Ebenfalls (klar) überdurchschnittlich von Arbeitslosigkeit betroffen waren Ausländer (12,9 Prozent).
Landwirtschaft
Mit 85 Prozent Anteil spielt die Landwirtschaft bei der Flächennutzung eine überragende Rolle. In den nördlicheren, jüngeren Marschgebieten der Stadt spielt der Ackerbau eine Rolle, da die Böden dort eine hohe Bodenwertzahl aufweisen. Typischerweise wird, sofern ausreichende Marktpreise damit zu erzielen sind, Getreide angebaut. In den Geestgegenenden im Süden des Stadtgebietes wird hingegen der Grünlandwirtschaft, also der Milchwirtschaft, der Vorzug gegeben. Dort findet jedoch auch der Anbau von Futterpflanzen für die Tiere statt. Bessere Düngemöglichkeiten haben die unterschiedlichen Ertragsfähigkeiten der Böden inzwischen etwas gemildert.
Tourismus und weitere Dienstleistungen
Der Stadtteil Carolinensiel führt seit 1983 die offizielle Bezeichnung „Staatlich anerkanntes Nordseebad“.
Wittmund verfügt über drei Campingplätze und zwei Wohnmobilstellplätze. Der Campingplatz Isums befindet sich an einem 60.000 Quadratmeter großen Freizeitsee an der Isumser Straße und liegt nur rund zwei Kilometer südlich der Kreisstadt Wittmund an der Straße nach Friedeburg. Der das ganze Jahr über geöffnete Campingplatz hat 70 Ganzjahresplätze und 30 Saisonplätze. Für Wohnmobile sind 12 Stellplätze vorhanden. Neben dem Campingplatz liegt das Sport- und Erlebnisbad Wittmund - Isums.[72] Direkt am Nordseestrand von Harlesiel liegt der Campingplatz Harlesiel im Wittmunder Ortsteil Carolinensiel-Harlesiel. Er verfügt über 375 Dauerplätze, 380 Saisonplätze sowie 55 Mietwohnwagen. Ein weiterer Campingplatz befindet sich ebenfalls in Carolinensiel an der Friedrichsschleuse und besitzt 108 Stellplätze. Beide Campingplätze sind saisonabhängig von Mitte April bis Mitte September geöffnet.[73] Der 60 Stellplätze umfassende Wohnmobilstellplatz „Am Meer“ befindet sich direkt am Deichfuss zwischen dem Strand und der Hafeneinfahrt von Harlesiel. Auch er ist saisonabhängig geöffnet.[74]
Als Einkaufsort versorgt die Wittmunder Kernstadt im Wesentlichen das umliegende Stadtgebiet. Als Einkaufsstadt befindet sich Wittmund im Wettbewerb mit den umliegenden Städten Jever, Esens und insbesondere Aurich, das die zweithöchste Einzelhandelszentralität unter den ostfriesischen Städten aufweist.[75][76]
Öffentliche Einrichtungen
Der öffentliche Dienst spielt im Wirtschaftsleben der Stadt Wittmund eine hervorgehobene Rolle. In der Kreisstadt sind nicht nur sämtliche Behörden der Kreisverwaltung ansässig. Als Dienstleistungszentrum für den umliegenden Landkreis beherbergt Wittmund auch Behörden wie das Finanzamt und das Katasteramt. Das Amtsgericht ist ebenfalls für den Bereich des Landkreises Wittmund zuständig. Übergeordnetes Landgericht ist dasjenige in Aurich, wo auch die für den Wittmunder Raum zuständige Staatsanwaltschaft ihren Sitz hat. Das einzige Krankenhaus auf dem Festland des Landkreises befindet sich ebenfalls in Wittmund (s. Abschnitt Gesundheitswesen unten). Seit dem 1. Januar 2005 befindet sich in Wittmund auch das Zentrum für Arbeitsvermittlung und Grundsicherung Wittmund (die sogenannte Hartz-IV-Behörde). In Wittmund ist darüber hinaus die Geschäftsstelle Wittmund des Emder Bezirks der Agentur für Arbeit angesiedelt.
Neben den kreisweit agierenden Einrichtungen spielt die Wittmunder Stadtverwaltung eine weitere Rolle als Arbeitgeber. Der Stadtverwaltung nachgeordnet sind der Bauhof und weitere Betriebe. Außerdem ist die Tourismus-GmbH ein städtischer Eigenbetrieb.[77]
Zu den großen öffentlichen Arbeitgebern in der Stadt zählt die Bundeswehr. Bereits im Jahre 1916 wurde Wittmundhafen als Anflugplatz für Zeppeline Standort eines fliegenden Verbandes. Seit 1961 ist das Jagdgeschwader 71 „Richthofen“ in Wittmundhafen stationiert. Des Weiteren ist die 4. Staffel des Objektschutzregiments der Luftwaffe dort stationiert. Die Kaserne des Geschwaders befindet sich unmittelbar südlich der Kernstadt und nördlich der Bundesstraße. Der Fliegerhorst selbst liegt etwa sechs Kilometer westlich der Kernstadt, nördlich des Ortsteils Ardorf. Ein Teil des Fliegerhorstes befindet sich bereits auf Auricher Stadtgebiet, desgleichen der Standortübungsplatz Brockzetel.
Im Wittmunder Wald liegt der Kreisnaturschutzhof Willen-Hohehahn. Die Einrichtung wurde 1994 als regionales Umwelt- und Naturzentrum errichtet und wird von der Kreisvolkshochschule des Landkreises Wittmund geführt. Als außerschulischer Lernort wendet er sich hauptsächlich an Schulen, Kindergärten und andere Jugendgruppen. Auf dem Gelände des Naturschutzhofs befinden sich Ausstellungsflächen, ein Waldlehrgarten, Streuobstwiesen, Feuchtbiotope sowie ein Zeltplatz für Schüler- und Jugendgruppen. Auffälligstes Objekt ist seit Mai 2000 der sogenannte Baumregionenturm, ein 23 Meter hoher Aussichtsturm aus Lärchenholz, mit dem man über die Baumkronen des Wittmund Waldes hinwegschauen kann.[78]
Verkehr
Wittmund liegt an der Bundesstraße 210, die von Emden über Aurich bis Wittmund und dann weiter nach Jever und Wilhelmshaven führt. Sie ist nach der A 28 die wichtigste Ost-West-Verbindung auf der ostfriesischen Halbinsel. Im Bereich Wittmund wird die B 210 über eine südliche Ortsumgehung an der Stadt vorbei geführt. Östlich der Stadt zweigt die Bundesstraße 461 Richtung Carolinensiel ab. Die B 461 ist eine der kürzesten im Bundesgebiet und eine der wenigen, die in einer Stadt anfängt und auch wieder endet; sie misst zirka zwölf Kilometer und führt von Wittmunder Stadtkern zum Stadtteil Carolinensiel. Die nächstgelegene Autobahn-Anschlussstelle ist das Wilhelmshavener Kreuz an der A 29, etwa 22 Kilometer vom Wittmunder Stadtkern entfernt.[79] Die Fertigstellung der Schortenser Ortsumgehung im Zuge der B 210 wird die Strecke noch verkürzen.
Neben den Bundesstraßen spielen im überörtlichen Verkehr die Landesstraßen ein Rolle. In Carolinensiel beginnt die L 6, die über Esens, Westerholt und Hage nach Norden führt. Die L 10 verbindet die Wittmunder Kernstadt mit den Stadtteilen Blersum und Burhafe und führt weiter nach Esens. Im südlichen Stadtgebiet verläuft die L 11 vom Stadtkern über den Stadtteil Leerhafe und den Friedeburger Ortsteil Reepsholt nach Friedeburg. Von dieser Straße zweigt bei der Witmunder Ortschaft Rispel die L 12 ab, die über Wiesmoor nach Remels führt. Die weiteren Ortsteile werden über Kreisstraßen und Gemeindestraßen erschlossen.
Die Stadt liegt direkt an der Ostfriesischen Küstenbahn von Wilhelmshaven nach Esens (KBS 393), die früher noch weiter über Dornum (ab hier noch Museumsbetrieb) nach Norden reichte und die möglicherweise wieder aufgebaut werden soll. Entsprechende Überlegungen sind im Gange.[80][81][82] Es gibt einen Bahnhof mit einem Bahnhofsgebäude. Der Bahnhof wird im Halbe-Stunden-Takt durch die Züge der zur Veolia Verkehr gehörenden NordWestBahn bedient. Seit Ende 2005 gibt es auch wieder eine Haltestelle im Stadtteil Burhafe. Früher begann in Wittmund ein Streckenast der Kreisbahn Aurich, die die Städte Leer, Aurich, Esens und Wittmund auf 1000 mm Spurbreite verband und vornehmlich dem Güterverkehr, aber auch dem Personentransport diente. Teile der alten und längst abgebauten Bahnstrecke sind heute Radwege und der Ostfrieslandwanderweg.
Neben der Bahn trägt der Busverkehr die Hauptlast des ÖPNV. Busverbindungen bestehen mit der Bahn-Tochter Weser-Ems-Bus nach Friedeburg, Aurich und Jever. Innerhalb des Stadtgebiets besteht eine Verbindung vom Stadtkern nach Carolinensiel/Harlesiel. Zwischen dem Fähranleger Harlesiel und dem Bahnhof in Norden verkehrt zudem ein Bus, der die gesamten Fähr- und Sielorte der Küste miteinander verbindet.
In der Ortschaft Harlesiel befindet sich ein Hafen, in dem noch eine kleinere Kutterflotte beheimatet ist. Daneben wird er als Sportboothafen genutzt. Der Fähranleger nach Wangerooge liegt am östlichen Ufer der dort mündenden Harle und bereits auf Wangerländer Gemeindegebiet, desgleichen der für den Inselverkehr genutzte Flugplatz Harle. Der nächstgelegene Regionalflugplatz ist der JadeWeserAirport in Sande unmittelbar südlich der Wilhelmshavener Stadtgrenze. Der nächstgelegene internationale Verkehrsflughafen ist der Flughafen Bremen.
Bildung
Die Stadt Wittmund verfügt über ein Schulangebot bis zum Abitur und schließt auch eine Förderschule ein. Die vier Grundschulen befinden sich in Wittmund (Finkenburgschule[83]), Burhafe (Piet-Mondrian-Grundschule[84]), Carolinensiel (Grundschule Carolinensiel[85]) sowie in Leerhafe mit Zweigstelle in Ardorf (Grundschule Leerhafe/Ardorf[86]). Bei der Schule an der Lessingstraße handelt es sich um eine Förderschule, zu deren Einzugsgebiet auch die Gemeinde Friedeburg gehört. In den Friedeburger Ortschaften Horsten und Wiesede unterhält die Schule an der Lessingstraße sogenannte Förderklassen.[87] Abschlüsse der Sekundarstufe I und II können an der Alexander-von-Humboldt-Schule, einer kooperativen Gesamtschule, erlangt werden.[88] Seit August 2004 arbeitet sie als Ganztagsschule.[89] Zum Wittmunder Schulangebot gehört auch Berufsbildende Schulen, die eine Zweigstelle in Esens unterhalten. Träger der Einrichtung ist der Landkreis Wittmund.[90] Ebenfalls in Trägerschaft des Landkreises ist die Kreisvolkshochschule. Die nächstgelegenen Fachhochschulen sind diejenigen in Wilhelmshaven und Emden, die nächstgelegene Universität ist die Carl von Ossietzky Universität Oldenburg.
Medien
In Wittmund erscheint der Anzeiger für Harlingerland. Die Tageszeitung ist der Marktführer im Landkreis Wittmund. Daneben gibt es eine Regionalausgabe der einzigen ostfrieslandweit erscheinenden Tageszeitung Ostfriesen-Zeitung. Das monatlich kostenlos herausgegebene „Wir“ vermittelt Wittmunder Impressionen für Einheimische und Touristen. Aus der Stadt berichtet zudem der Bürgerrundfunksender Radio Ostfriesland, das in Wilhelmshaven beheimatete Radio Jade, ebenfalls ein Bürgerrundfunksender, ist gleichermaßen empfangbar.
Gesundheitswesen
Das gemeinnützige Krankenhaus Wittmund gGmbH, am Dohuser Weg im Westen der Kernstadt gelegen, ist ein Akutkrankenhaus und mit rund 340 Beschäftigten einer der größten Arbeitgeber der Stadt. Der Landkreis Wittmund errichtete das Krankenhaus von 1965 bis 1968 für rund 11,5 Millionen DM. Es verfügt über 142 Betten in zwei Fachabteilungen sowie drei Belegabteilungen. Jedes Jahr werden rund 7.500 Patienten stationär und rund 9.900 Patienten ambulant behandelt. In der gynäkologisch-geburtshilflichen Abteilung werden jährlich rund 450 Babys entbunden.[91] Alleiniger Gesellschafter der Krankenhaus Wittmund gGmbH ist der Landkreis Wittmund. Der Förderverein für das Krankenhaus Wittmund e. V. unterstützt das Krankenhaus Wittmund ideell, materiell und finanziell.[92] Das Krankenhaus kooperiert mit weiteren ostfriesischen Kliniken, um Doppelangebote abzubauen und Kosten zu senken. In Wittmund ist eine von sechs Rettungswachen im Landkreis beheimatet. In den ostfriesischen Kreistagen und im Emder Stadtrat gibt es seit einigen Jahren Diskussionen, in Wittmund eine Rettungsdienst-Leitstelle für den gesamten ostfriesischen Raum einzurichten, was bisher aber noch nicht umgesetzt wurde.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt
Aus Wittmund stammten der Astronom und Mathematiker Jabbo Oltmanns (1783–1833), ein Mitarbeiter Alexander von Humboldts, sowie der Wasserbau-Ingenieur Ludwig Franzius (1832–1903), der mit der Weserkorrektion und dem Ausbau des stadtbremischen Hafens einen wesentlichen Beitrag zur Entwicklung des Bremer Hafens in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts geleistet hat. Er war seit 1875 als Oberbaudirektor in der Hansestadt tätig. Der Architekt Ludwig Klingenberg (1840–1924) stammte ebenfalls aus Wittmund und baute im Nordwesten Deutschlands eine Reihe prägnanter Häuser, unter anderem auch das Kreishaus in seiner Geburtsstadt. Aus einer alteingesessenen Wittmunder Kaufmannsfamilie stammte der Industrielle und Erfinder Moritz Neumark (1866–1943), der von 1905 bis 1934 wesentlich die Geschicke des Hochofenwerks Lübeck bestimmte. Ebenfalls in Wittmund geboren wurde der Kunsthistoriker und Kabarettist Jan S. Kunstreich (1921–1991).
Unter den bekannten noch lebenden Personen, die in Wittmund geboren wurden, befindet sich einer von Deutschlands bekanntesten Sportmedizinern, nämlich Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt (* 1942), Sportarzt des FC Bayern München und der deutschen Fußball-Nationalmannschaft. Der Moderator Walter Freiwald wurde 1954 in Wittmund geboren. Die Schauspieler und/oder Musiker Lars Rudolph (* 1966), Mense Reents (* 1970) und Henny Reents (* 1977) sind ebenfalls gebürtige Wittmunder, außerdem der Fußballspieler Christian Alder (* 1978). Zwar im Wittmunder Kreiskrankenhaus geboren, doch in Esens aufgewachsen ist der Fußballspieler Timo Schultz (* 1977).
Mit Wittmund verbunden
Der Schriftsteller Wolfgang Bittner (* 29. Juli 1941 in Gleiwitz/Oberschlesien) wuchs in Wittmund auf, lebt aber inzwischen in Göttingen und Köln.
Siehe auch
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Fortschreibung des Bevölkerungsstandes auf Basis des Zensus 2022, Stand 31. Dezember 2023 (Hilfe dazu).
- ↑ Verordnung über das Landesraumordnungsprogramm auf www.nds-voris.de
- ↑ Eine detaillierte Karte findet sich auf den Seiten des Niedersächsischen Landesamtes für Bergbau, Energie und Geologie, abgerufen am 8. Oktober 2011.
- ↑ Quelle: Landesbetrieb für Statistik und Kommunikationstechnologie Niedersachsen, abgerufen am 9. Oktober 2011.
- ↑ Eberhard Rack: Kleine Landeskunde Ostfriesland. Isensee Verlag, Oldenburg 1998, ISBN 3-89598-534-1, S. 115.
- ↑ Beispiele hierfür finden sich im (Sport-)Vereinsleben, etwa beim Dart-Club Rispelerhelmt (Ortsteil Hovel), beim Boßelverein Müggenkrug (Ortsteil Hovel) oder beim Boßelverein Altfunnixsiel (Ortsteil Funnix).
- ↑ Eberhard Rack: Kleine Landeskunde Ostfriesland, Isensee Verlag, Oldenburg 1998, S. 30.
- ↑ Nationalpark Nds. Wattenmeer auf niedersachsen.de
- ↑ Naturschutzgebiet Hohehahn, abgerufen am 31. Juli 2011
- ↑ Die Angaben können auf einer interaktiven Karte unter www.umweltkarten.niedersachsen.de angesehen werden.
- ↑ Harlebucht und Goldene Linie, abgerufen am 15. August 2011
- ↑ Gottfried Kiesow, Architekturführer Ostfriesland, Deutsche Stiftung Denkmalschutz, 2009 (dort wird die Regentin allerdings Richtberg genannt)
- ↑ Werner Brune (Hrsg.): Wilhelmshavener Heimatlexikon, Band 1–3. Brune, Wilhelmshaven 1986–1987. Band 3, Seite 510
- ↑ Karl-Heinz de Wall: Landkreis Wittmund, Selbstverlag des Landkreises Friesland, Jever 1977, o. ISBN, S. 61.
- ↑ Karl-Heinz de Wall: Landkreis Wittmund, Selbstverlag des Landkreises Friesland, Jever 1977, o. ISBN, S. 70.
- ↑ Martin Wein: Stadt wider Willen. Kommunale Entwicklung in Wilhelmshaven/Rüstringen 1853–1937. Tectum, Marburg 2006, S. 32
- ↑ Gerhard Siebels: Führer durch Ostfriesland und seine Seebäder, Leer, o.J. (1955?), S. 278
- ↑ Heimatverein Wittmund: Der Name Wittrmund; eingesehen am 25. Juni 2011
- ↑ Werner Brune (Hrsg.): Wilhelmshavener Heimatlexikon, Band 1–3. Brune, Wilhelmshaven 1986–1987, Band 3, Seite 511, Zahlen von 1816 bis 1980
- ↑ Menno Smid: Ostfriesische Kirchengeschichte, S. 37
- ↑ Kirche - Wittmund: Ein Wetterzeichen im Wind; eingesehen am 25. Juni 2011
- ↑ Archiv der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde Jever, Protokollbuch V (1945–1950)
- ↑ St. Bonifatius Wittmund: Gemeinde sind VIER alle; eingesehen am 25. Juni 2011
- ↑ NAK Norddeutschland: Chronik des Bezirks Wilhelmshaven in der Übersicht; eingesehen am 25. Juni 2011
- ↑ Klaus von Beyme: Das politische System der Bundesrepublik Deutschland: Eine Einführung, VS Verlag, Wiesbaden 2004, ISBN 3-531-33426-3, S. 100, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche, 22. Mai 2011.
- ↑ Heinrich Schmidt: Politische Geschichte Ostfrieslands (Ostfriesland im Schutze des Deiches, Band V, Verlag Rautenberg, Leer 1975, o. ISBN, S. 498.
- ↑ Niedersächsische Gemeindeordnung (NGO) in der Fassung vom 28. Oktober 2006; § 32 – Zahl der Ratsmitglieder, abgerufen am 31. Juli 2011
- ↑ Stadt Wittmund: Ratsmitglieder, abgerufen am 31. Juli 2011
- ↑ a b Stadt Wittmund – Gesamtergebnis Stadtratswahl 2011, abgerufen am 14. September 2011
- ↑ In 2006 noch als Das Linksbündnis angetreten
- ↑ www.ndr.de: Abwärtstrend bei Wahlbeteiligung gestoppt, abgerufen am 14. September 2011.
- ↑ Stadt Wittmund – Gesamtergebnis Wahl des Rates 2006, abgerufen am 14. September 2011
- ↑ Stadt Wittmund: Bürgermeister, abgerufen am 31. Juli 2011
- ↑ Stadt Wittmund – 2006 – Bürgermeisterwahl 2006, abgerufen am 31. Juli 2011
- ↑ Wahlkreis 87 Wittmund/Inseln, Quelle: Niedersächsisches Landesamt für Statistik.
- ↑ Information nach einer Anfrage an die Stadt Wittmund per E-Mail am 19. Juli 2010
- ↑ Gemeinde Barleben: Gemeinde-/Städtepartnerschaften, abgerufen am 14. August 2011
- ↑ Deutsch deutsche Partnerschaften. Städte, Landkreise und Gemeinden als Gestalter der deutschen Einheit, Seiten 15, 47, 51f., abgerufen am 14. August 2011
- ↑ Landesbühne – Theater für Wittmund, abgerufen am 31. Juli 2011
- ↑ Kunstmeile der Stadt Wittmund, abgerufen am 3. August 2011
- ↑ Sammlung Wübbena: Skulpturengarten, abgerufen am 3. August 2011
- ↑ Kunstgalerie „Palette“, abgerufen am 3. August 2011
- ↑ Häuser und Dauerausstellungen, abgerufen am 3. August 2011
- ↑ Historischer Rundgang durch Carolinensiel, abgerufen am 3. August 2011
- ↑ Phänomania Carolinensiel, abgerufen am 3. August 2011
- ↑ Heimatmuseum Peldemühle Wittmund, abgerufen am 3. August 2011
- ↑ Kirchenbote des Bistums Osnabrück, 43/2007, S. 13 (Artikel online; eingesehen am 25. Juni 2011).
- ↑ Hermann Haiduck: Die Architektur der mittelalterlichen Kirchen im ostfriesischen Küstenraum. Verlag Ostfriesische Landschaft, Aurich 1986, ISBN 3-925365-07-9, S. 13.
- ↑ Gottfried Kiesow: Architekturführer Ostfriesland. Verlag Deutsche Stiftung Denkmalschutz, Bonn 2010, ISBN 978-3-86795-021-3, S. 349.
- ↑ Orgel auf NOMINE e.V., gesehen 4. Februar 2011.
- ↑ Genealogie-Forum: Eggelingen, gesehen 9. Oktober 2011.
- ↑ Gottfried Kiesow: Architekturführer Ostfriesland. Verlag Deutsche Stiftung Denkmalschutz, Bonn 2010, ISBN 978-3-86795-021-3, S. 331.
- ↑ Homepage der Deichkirche Funnix, gesehen 10. Oktober 2010.
- ↑ Zu einer detaillierten Beschreibung und zur Geschichte des Altars siehe Herbert R. Marwede: Vorreformatorische Altäre in Ost-Friesland. Dissertation, Hamburg 2006, S. 123–148, (online) (PDF-Datei; 1,2 MB), gesehen 21. Juni 2011.
- ↑ Orgel in Funnix bei NOMINE e.V., gesehen 10. Oktober 2010.
- ↑ Genealogie-Forum: Carolinensiel, gesehen 9. Oktober 2011.
- ↑ Gottfried Kiesow: Architekturführer Ostfriesland. Verlag Deutsche Stiftung Denkmalschutz, Bonn 2010, ISBN 978-3-86795-021-3, S. 335.
- ↑ Gottfried Kiesow: Architekturführer Ostfriesland. Verlag Deutsche Stiftung Denkmalschutz, Bonn 2010, ISBN 978-3-86795-021-3, S. 345.
- ↑ „Germania” ist zurück in Wittmund, abgerufen am 8. August 2011
- ↑ Jan Schüpp Brunnen, abgerufen am 3. August 2011
- ↑ Hands of Fame: Der Bundespräsidentenplatz, abgerufen am 21. August 2011
- ↑ Stadtleben in Wittmund - Schlosspark, abgerufen am 1. August 2011
- ↑ Live im Park - Termine, abgerufen am 1. August 2011
- ↑ Die Turner sind das Aushängeschild des Vereins, abgerufen am 13. August 2011
- ↑ Klinkerlauf, abgerufen am 13. August 2011
- ↑ SV Wittmund e.V. von 1948
- ↑ Landes-Klootschießer-Verband Ostfriesland e. V. – Verbände, abgerufen am 14. August 2011
- ↑ Ostfriesen-Zeitung, 13. Januar 2007.
- ↑ Statistik der Bundesagentur für Arbeit, Excel-Datei, Zeile 2324
- ↑ Friedeburg.de: JadeWeserPark, abgerufen am 9. Oktober 2011.
- ↑ Statistik der Bundesagentur für Arbeit: Arbeitsmarkt in Zahlen - Eckwerte - Agenturen, Aktuelle Daten zum Arbeitsmarkt, Agentur für Arbeit Emden/Hannover, Dezember 2010, pdf-Datei, S. 13.
- ↑ Campingplatz Isums, abgerufen am 7. August 2011
- ↑ Campingurlaub Carolinensiel, abgerufen am 7. August 2011
- ↑ Wohnmobilstellplatz Nordsee, abgerufen am 7. August 2011
- ↑ Emder Zeitung, 6. August 2008, Seite 4.
- ↑ Ostfriesischer Kurier, 13. Februar 2008, S. 12
- ↑ www.wittmund-tourismus.de: Impressum, abgerufen am 9. Oktober 2011.
- ↑ Kreisnaturschutzhof Willen-Hohehahn in Wittmund, abgerufen am 19. August 2011
- ↑ Die Angabe wurden mithilfe des Routenplaners www.map24.de errechnet.
- ↑ Reaktivierung der Bahnverbindung Norden-Esens-Wilhelmshaven: Potenzialabschätzung, abgerufen am 9. Oktober 2011.
- ↑ Reaktivierung der Bahnverbindung Norden-Esens-Wilhelmshaven: Trassenausbaubedarfe Norden-Dornum, abgerufen am 9. Oktober 2011.
- ↑ Reaktivierung der Bahnverbindung Norden-Esens-Wilhelmshaven: Beispiel für Kreiselquerung, abgerufen am 9. Oktober 2011.
- ↑ Homepage der Finkenburgschule Wittmund; eingesehen am 6. August 2011
- ↑ Homepage der Piet-Mondrian-Grundschule Burhafe; eingesehen am 6. August 2011
- ↑ Homepage der Grundschule Carolinensiel; eingesehen am 6. August 2011
- ↑ Homepage der Grundschule Leerhafe/Ardorf; eingesehen am 6. August 2011
- ↑ Homepage der Schule an der Lessingstraße: Schulprofil; eingesehen am 6. August 2011
- ↑ Homepage der Alexander-von-Humboldt-Schule Wittmund; eingesehen am 8. August 2011
- ↑ Anzeiger für das Harlingerland (vom 25. Juni 2004); eingesehen am 8. August 2011
- ↑ Homepage der Berufsbildenden Schulen Wittmund-Esens; eingesehen am 8. August 2011
- ↑ Krankenhaus Wittmund – Über uns, abgerufen am 7. August 2011
- ↑ Förderverein spendet Wittmunder Klinik Inkubator, abgerufen am 7. August 2011