Benutzer:Barghaan/Baustelle 2

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St. Michaelis von Süden
Eingangsportal im Turm

Die St. Michaelis-Kirche in Inschede entstand in ihrer heutigen Form im Jahr 1819, etwa zur gleichen Zeit wie die Nachbarkirchen in Blender und Oiste. Der dem Erzengel Michael gewidmete Bau zeigt in ihren klaren schnörkellosen Formen die typische Bauweise des Klassizismus.

Äußerer Bau

Es handelt sich um eine rechteckige Saalkirche mit einem Sakristeianbau im Osten. Das Kirchenschiff wird von einem schiefergedeckten Mansarddach abgeschlossen. In die verputzten Seitenwände des Baus sind beidseitig vier große Rechteckfenster eingelassen, in der Mitte befindet sich jeweils ein Eingangsportal. Zusätzlich wird der Innenraum durch in das Dach eingebaute Gauben belichtet.

Der vierkantige Turm ist an den Kanten mit Rustikamauerwerk verziert. Das kupfergedeckte Turmdach leitet vom vierkantigen Turm zu einer achteckigen Spitze über und schließt oben mit einer Kugel und einem Kreuz ab. Das Eingangsportal an der Westseite wird von einem Dreiecksgiebel überdacht. Darüber befindet sich ein großes Halbkreisfenster mit strahlenförmig angeordneten Sprossen und Rustika-Überwölbung. Zwei derartige Fenster sieht man auch an den Seitenwänden des Turms.

Inneres

 
Inneres nach Osten
 
Kanzelaltar

Das Innere macht einen lichten, freundlichen Eindruck dank der vielen Fenster, der hellen Ausmalung und dem weißen Mobiliar. Eine Tonnendecke, die von den Gaubenfenstern durchbrochen ist, überwölbt den Raum. Die blau gehaltene umlaufende Empore wird von schlanken Säulen gestützt. Der Boden ist mit Sandsteinplatten aus dem Solling ausgelegt.

Kanzelaltar

Dominiert wird der Raum vom bis unter die Decke reichenden Kanzelaltar. Vier korinthische Säulen mit vergoldeten Basen und Kapitellen tragen einen flachen Dreiecksgiebel mit Architrav, eine deutliche Anleihe an griechisch-antike Bauformen. In der Mitte dieses Ensembles, auf Höhe der Empore, ist balkonartig die Kanzel angesetzt. Darunter stand ursprünglich der Altar, er ist jetzt etwas in den Kirchenraum hinein verschoben. Das Altarbild ist eine Kopie des Abendmahlgemäldes von Leonardo da Vinci. Im Goldrahmen des Bildes wiederholt sich die Giebelkrönung des Altarprospekts. Das gotische Kruzifix auf dem Altar ist umrahmt von zwei gusseisernen Leuchtern. Die Anordnung der Kanzel an einer zentralen und erhabenen Stelle im Raum, wie sie im Kanzelaltar verwirklicht ist, weist hin auf die besondere Bedeutung des verkündeten Wortes in protestantischen Kirchen. Heute wird aber meist vom Ambo aus gepredigt, das ist das kanzelartige Lesepult, das hier auf der rechten Seite vor dem Altar steht.

Orgel

 
Orgel

Die auf der Westempore befindliche Orgel wurde 1850 von Eduard Meyer erbaut. Sie verfügt über 16 Register, verteilt auf zwei Manuale und Pedal. Eine Restaurierung erfolgte 1984 durch Martin Haspelmath aus Walsrode und 2010 durch die Firma. Orgelbau Jörg Bente.

Baugeschichte

Seit 1120 verfügte Intschede über eine selbstständige Kirche, sie war die älteste Tochterkirche der Kolegiatkirche Lunsen. Unter der Leitung von Oberlandbaumeister Johann Friedrich Paulsen entstand 1819 die jetzige St. Michaelis-Kirche als Ersatz für den Vorgängerbau, der wegen Baufälligkeit abgerissen worden war. Von 1970 bis 1971 erfolgte eine Renovierung im Innen- und Außenbereich.

Kirchen In Blender

Quellen

  • Georg Dehio, Bearbeitung Gerd Weiß: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler,
    Bremen, Niedersachsen
    Neubearbeitung 1992, ISBN 3-422-03022-0
  • Infotafel des Evangelisch-Lutherischen Pfarramts Blender vor der Kirche