Liste der Friedensnobelpreisträger

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Der Friedensnobelpreis ist eine Auszeichnung für besondere Verdienste in der Friedensarbeit. Er wurde von dem schwedischen Erfinder und Industriellen Alfred Nobel gestiftet. Diese Auszeichnung wird seit 1901 jedes Jahr am Todestag Alfred Nobels, dem 10. Dezember, in Oslo verliehen.

Der Friedensnobelpreis wurde bis 2011 insgesamt 124 mal verliehen, davon gingen 86 an Männer, 15 an Frauen, und 23 an Organisationen. Dabei war das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) bereits dreimal (1917, 1944 sowie 1963) und das Büro des Hohen UN-Kommissars für Flüchtlinge zweimal Preisträger (1954 und 1981). Damit haben 20 verschiedene Organisationen mindestens einen Friedensnobelpreis erhalten. Eine Person wurde bisher noch nie mehrmals ausgezeichnet.

Von den Friedensnobelpreisen wurden insgesamt 62 ungeteilt vergeben, davon 49 mal an eine Person, und 13 mal an eine Organisation. Insgesamt 28 mal wurde der Friedensnobelpreis auf zwei Preisträger aufgeteilt; davon 20 mal auf zwei Personen, zweimal auf zwei Organisationen und sechsmal auf eine Person und eine Organisation. Erst zweimal (1994 und 2011) wurde eine Dreiteilung des Preises auf drei Personen vorgenommen.

Von allen Nobelpreisen wurde beim Friedensnobelpreis am häufigsten auf eine Verleihung verzichtet. Bereits 19 Mal wurde kein Preisträger gekürt, erstmalig geschah dies 1914 und zuletzt im Jahre 1972.

71,1 Prozent der 121 verschiedenen Preisträger waren Männer, 12,4 Prozent Frauen und 16,5 Prozent Organisationen.

Liste der Preisträger

Diese Liste bietet eine chronologische Übersicht der Träger des Friedensnobelpreises. Eine alphabetische Übersicht bietet die Kategorie Friedensnobelpreisträger.

Bis 1990 wurde beim Friedensnobelpreis im Gegensatz zu den anderen Nobelpreisen keine offizielle Preisbegründung genannt. Daher ist bei diesen Jahren bei der Begründung die Tätigkeit vermerkt, die anzunehmenderweise ursächlich für die Vergabe ist.


1901 bis 1910 · 1911 bis 1920 · 1921 bis 1930 · 1931 bis 1940 · 1941 bis 1950 · 1951 bis 1960
1961 bis 1970 · 1971 bis 1980 · 1981 bis 1990 · 1991 bis 2000 · 2001 bis 2010 · 2011 bis 2020


1901–1910

Jahr Person oder Einrichtung Land[1] Tätigkeit des Preisträgers[2] Bild
1901 Henry Dunant
(1828–1910)
Schweiz  Schweiz Gründer des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz  
Frédéric Passy
(1822–1912)
Frankreich  Frankreich Gründer der „Französischen Gesellschaft der Friedensfreunde“ („Internationale Friedensliga“)  
1902 Élie Ducommun
(1833–1906)
Schweiz  Schweiz Leiter des Berner „Internationalen Ständigen Friedensbüro“ der „Interparlamentarischen Union für internationale Schiedsgerichtbarkeit“.  
Charles Albert Gobat
(1843–1914)
Schweiz  Schweiz Leiter des Zentralbüros der „Interparlamentarischen Union für internationale Schiedsgerichtbarkeit“.  
1903 William Randal Cremer
(1828–1908)
Vereinigtes Konigreich 1801  Vereinigtes Königreich Gründer der „Interparlamentarischen Union für internationale Schiedsgerichtbarkeit“.  
1904 Institut de Droit international“ (gegr. 1873) Belgien  Belgien Wirken des Instituts für die Weiterentwicklung des internationalen Rechts  
1905 Bertha von Suttner
(1843–1914)
Osterreich Kaisertum  Österreich (geboren in Prag, heute Tschechien  Tschechien) Ihr Lebenswerk, Roman Die Waffen nieder!, „Permanent International Peace Bureau“, regte Nobel vermutlich zur Stiftung des Friedensnobelpreises an  
1906 Theodore Roosevelt
(1858–1919)
Vereinigte Staaten 45  Vereinigte Staaten vermittelte beim Friedensvertrag zwischen Russland und Japan 1905.  
1907 Ernesto Teodoro Moneta
(1833–1918)
Italien 1861  Königreich Italien (geboren in Mailand, Osterreich Kaisertum  Österreich) Präsident der Lombardischen Friedensliga  
Louis Renault
(1843–1918)
Frankreich  Frankreich spielte eine herausragende Rolle bei verschiedenen internationalen Kongressen, insbesondere den Haager Friedenskonferenzen und den Tagungen der Haager Konferenz für Internationales Privatrecht  
1908 Klas Pontus Arnoldson
(1844–1916)
Schweden  Schweden Gründer der Schwedischen Friedens- und Schiedsliga  
Fredrik Bajer
(1837–1922)
Danemark  Dänemark Ehrenpräsident des Ständigen Internationalen Friedensbüros  
1909 Auguste Beernaert
(1829–1912)
Belgien  Belgien Mitglied des Internationalen Schiedsgerichtshofs in Haag  
Paul Henri d’Estournelles de Constant
(1852–1924)
Frankreich  Frankreich Gründer und Präsident der Französischen Parlamentarischen Gruppe für freiwillige Schiedsgerichtsbarkeit und Gründer des Komitees für die Verteidigung nationaler Interessen und internationaler Versöhnung  
1910 Bureau International Permanent de la Paix“ (Bern) (gegr. 1891) (Ständiges Internationales Friedensbüro)  

1911–1920

Jahr Person oder Einrichtung Land[1] Tätigkeit des Preisträgers[2] Bild
1911 Tobias Asser
(1838–1913)
Niederlande  Niederlande Organisator der Internationalen Konferenz für Privatrecht in Den Haag  
Alfred Hermann Fried
(1864–1921)
Osterreich Kaisertum  Österreich Gründer der Zeitschrift „Die Waffen nieder“ (später umbenannt in „Die Friedens-Warte“)  
1912 Elihu Root
(1845–1937)
Vereinigte Staaten 48  Vereinigte Staaten Autor verschiedener Schiedsverträge  
1913 Henri La Fontaine
(1854–1943)
Belgien  Belgien Präsident des Ständigen Internationalen Friedensbüros  
1914 nicht verliehen
1915 nicht verliehen
1916 nicht verliehen
1917 Internationales Komitee vom Roten Kreuz (Genf)
(gegr. 1863)
setzte sich für Kriegsgefangene und Verwundete ein sowie die Respektierung der Genfer Konvention während des Ersten Weltkrieges  
1918 nicht verliehen
1919 Woodrow Wilson
(1856–1924)
Vereinigte Staaten  Vereinigte Staaten Vermittlungsbemühungen zur Beendigung des Ersten Weltkriegs. Gab den Anstoß zur Gründung des Völkerbunds  
1920 Léon Victor Bourgeois
(1851–1925)
Frankreich  Frankreich Präsident des Völkerbundes  

1921–1930

Jahr Person oder Einrichtung Land[1] Tätigkeit des Preisträgers[2] Bild
1921 Hjalmar Branting
(1860–1925)
Schweden  Schweden Schwedischer Delegierter im Rat des Völkerbundes  
Christian Lous Lange
(1869–1938)
Norwegen  Norwegen Generalsekretär der Interparlamentarischen Union
1922 Fridtjof Nansen
(1861–1930)
Norwegen  Norwegen Erfinder des so genannten Nansen-Passes für Flüchtlinge  
1923 nicht verliehen
1924 nicht verliehen
1925 Austen Chamberlain
(1863–1937)
Vereinigtes Konigreich 1801  Vereinigtes Königreich Verhandlungspartner des Vertrages von Locarno  
Charles Gates Dawes
(1865–1951)
Vereinigte Staaten  Vereinigte Staaten Begründer des Dawes-Plans  
1926 Aristide Briand
(1862–1932)
Frankreich  Frankreich Mitinitiator vom Vertrag von Locarno und Dawes-Plan  
Gustav Stresemann
(1878–1929)
Deutsches Reich  Deutsches Reich Verhandlungspartner des Vertrages von Locarno  
1927 Ferdinand Buisson
(1841–1932)
Frankreich  Frankreich Gründer und Präsident der „Ligue des Droits de l'Homme“ (Liga für Menschenrechte)
Ludwig Quidde
(1858–1941)
Deutsches Reich  Deutsches Reich Linksliberaler Historiker und Politiker. Von 1914 bis 1929 Vorsitzender der Deutschen Friedensgesellschaft (DFG); Organisator verschiedener internationaler Friedenskonferenzen  
1928 nicht verliehen
1929 Frank Billings Kellogg
(1856–1937)
Vereinigte Staaten  Vereinigte Staaten Verhandlungspartner des Briand-Kellogg-Pakts  
1930 Nathan Söderblom
(1866–1931)
Schweden  Schweden setzte sich in der Ökumene ein  

1931–1940

Jahr Person oder Einrichtung Land[1] Tätigkeit des Preisträgers[2] Bild
1931 Jane Addams
(1860–1935)
Vereinigte Staaten  Vereinigte Staaten Präsidentin der Women’s International League for Peace and Freedom  
Nicholas Murray Butler
(1862–1947)
Vereinigte Staaten  Vereinigte Staaten setzte sich für den Briand-Kellogg-Pakt ein  
1932 nicht verliehen
1933 Norman Angell
(1874–1967)
Vereinigtes Konigreich  Vereinigtes Königreich Mitglied der Exekutivkommission des Völkerbunds und des Nationalen Friedensrats  
1934 Arthur Henderson
(1863–1935)
Vereinigtes Konigreich  Vereinigtes Königreich Vorsitzender der Konferenz zur Entwaffnung des Völkerbundes (1932–1934)  
1935 (verliehen 1936) Carl von Ossietzky
(1889–1938)
Deutsches Reich NS  Deutsches Reich Pazifist und Journalist (das Deutsche Reich verbietet daraufhin seinen Staatsbürgern die Annahme des Preises).  
1936 Carlos Saavedra Lamas
(1878–1959)
Argentinien  Argentinien Präsident der Völkerbundversammlung und Vermittler im Konflikt zwischen Paraguay und Bolivien (1935)  
1937 Robert Cecil, 1. Viscount Cecil of Chelwood (Lord Edgar Algernon Robert Gascoyne Cecil)
(1864–1958)
Vereinigtes Konigreich  Vereinigtes Königreich Gründer und Präsident der Internationalen Friedenskampagne  
1938 Office international Nansen pour les réfugiés
(gegr. 1930; aufgelöst 1939)
(Internationales Nansen-Amt für Flüchtlinge)
1939 nicht verliehen
1940 nicht verliehen

1941–1950

Jahr Person oder Einrichtung Land[1] Tätigkeit des Preisträgers[2] Bild
1941 nicht verliehen
1942 nicht verliehen
1943 nicht verliehen
1944 Internationales Komitee vom Roten Kreuz
(gegr. 1863)
setzte sich für Kriegsgefangene und verwundete Soldaten ein sowie für die Insassen der deutschen Konzentrationslager und für die Zivilbevölkerung während des Zweiten Weltkrieges  
1945 Cordell Hull
(1871–1955)
Vereinigte Staaten  Vereinigte Staaten Mitgründer der Vereinten Nationen  
1946 Emily Greene Balch
(1867–1961)
Vereinigte Staaten  Vereinigte Staaten Präsidentin der „Women’s International League for Peace and Freedom  
John Raleigh Mott
(1865–1955)
Vereinigte Staaten  Vereinigte Staaten Vorsitzender des „International Missionary Council“ und Präsident der „World Alliance of Young Men's Christian Associations“ (YMCA), sowie Gründungsgeneralsekretär des Christlichen Weltstudentenbundes (WSCF)  
1947 The Friends Service Council
(heute: Quaker Peace and Social Witness)
Vereinigtes Konigreich  Vereinigtes Königreich
Das Quäkertum (gegr. Mitte 17. Jhd) vertreten durch „The Friends Service Council“ (London) und „The American Friends Service Committee“ (Washington).
siehe auch: Quäkerorganisationen
 
The American Friends Service Committee Vereinigte Staaten  Vereinigte Staaten  
1948 nicht verliehen[3]
1949 John Boyd Orr
(1880–1971)
Vereinigtes Konigreich  Vereinigtes Königreich (geboren in Kilmaurs, Schottland  Schottland) Organisator und Direktor der Organisation für Ernährung und Landwirtschaft (General Food and Agricultural Organization), Präsident des Nationalen Friedensrats (National Peace Council) und der Weltunion der Friedensorganisationen (World Union of Peace Organizations)
1950 Ralph Bunche
(1904–1971)
Vereinigte Staaten  Vereinigte Staaten Vermittler im Nahostkonflikt (1948)  

1951–1960

Jahr Person oder Einrichtung Land[1] Tätigkeit des Preisträgers[2] Bild
1951 Léon Jouhaux
(1879–1954)
Frankreich  Frankreich Gewerkschafter  
1952 (verliehen 1953) Albert Schweitzer
(1875–1965)
Frankreich  Frankreich[4] (geboren in Kaysersberg, damals Deutsches Reich  Deutsches Reich) Gründer des Tropenkrankenhauses in Lambaréné, Gabun  
1953 George C. Marshall
(1880–1959)
Vereinigte Staaten  Vereinigte Staaten Begründer des Marshallplans  
1954 United Nations High Commissioner for Refugees
(gegr. 1951)
(Flüchtlingskommissariat der Vereinten Nationen)  
1955 nicht verliehen
1956 nicht verliehen
1957 Lester Pearson
(1897–1972)
Kanada 1957  Kanada ehemaliger kanadischer Außenminister und Präsident der Vollversammlung der Vereinten Nationen  
1958 Georges Pire
(1910–1969)
Belgien  Belgien Leiter der Flüchtlingshilfsorganisation „L’Europe du Coeur au Service du Monde  
1959 Philip Noel-Baker
(1889–1982)
Vereinigtes Konigreich  Vereinigtes Königreich Einsatz für internationalen Frieden
1960 Albert John Luthuli
(1898–1967)
Sudafrika 1928  Südafrikanische Union (geboren in Vorlage:SRH-1923) Präsident der südafrikanischen Befreiungsbewegung African National Congress (ANC)  

1961–1970

Jahr Person oder Einrichtung Land[1] Tätigkeit des Preisträgers[2] Bild
1961 Dag Hammarskjöld
(1905–1961)
Schweden  Schweden Generalsekretär der Vereinten Nationen Dag Hammarskjöld
1962 Linus Carl Pauling
(1901–1994)
(verliehen 1963)
Vereinigte Staaten  Vereinigte Staaten setzte sich für die Beendigung von Atomwaffentests ein  
1963 Internationales Komitee vom Roten Kreuz
(gegr. 1863)
engagierte sich im Krieg für Verwundete und Kriegsgefangene sowie für die Verbreitung der Genfer Konventionen  
Liga der Rotkreuz-Gesellschaften
(gegr. 1919)
Flüchtlingshilfe in Friedenszeiten und für die Opfer von Naturkatastrophen  
1964 Martin Luther King
(1929–1968)
Vereinigte Staaten  Vereinigte Staaten Verfechter der Rechte schwarzer Menschen in den USA und weltweit  
1965 Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (UNICEF)
(gegr. 1946)
Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen  
1966 nicht verliehen
1967 nicht verliehen
1968 René Cassin
(1887–1976)
Frankreich  Frankreich Präsident des Europäischen Gerichtshofes für Menschenrechte  
1969 Internationale Arbeitsorganisation (IAO) (Genf)
(gegr. 1919)
Erfolgreiche Arbeit für bessere Arbeitsbedingungen seit 1919  
1970 Norman Borlaug
(1914–2009)
Vereinigte Staaten  Vereinigte Staaten Arbeit zur Verbesserung der Landwirtschaft  

1971–1980

Jahr Person oder Einrichtung Land[1] Tätigkeit des Preisträgers[2] Bild
1971 Willy Brandt
(1913–1992)
Deutschland Bundesrepublik  BR Deutschland setzte sich für Frieden mit dem Ostblock und Versöhnung mit ehemals vom Dritten Reich besetzten Ländern ein  
1972 nicht verliehen
1973 Henry Kissinger
(* 1923)
Vereinigte Staaten  Vereinigte Staaten (geboren in Fürth, Deutsches Reich  Deutsches Reich[5]) handelte das Friedensabkommen von 1973 in Vietnam aus  
Lê Đức Thọ (verzichtete auf den Preis)
(1911–1990)
Vorlage:DRV-1945
1974 Seán MacBride
(1904–1978)
Irland  Irland Präsident des Internationalen Friedensbüros (International Peace Bureau, Genf), Präsident der UN-Kommission für Namibia
Satō Eisaku
(1901–1975)
Japan  Japan ehemaliger japanischer Ministerpräsident, für den Einsatz gegen die Weiterverbreitung von Atomwaffen  
1975 Andrei Dmitrijewitsch Sacharow
(1921–1989)
Sowjetunion 1955  Sowjetunion Menschenrechtler in der UdSSR Andrei Dmitrijewitsch Sacharow
1976 Betty Williams
(* 1943)
Vereinigtes Konigreich  Vereinigtes Königreich (Nordirland  Nordirland)[6] Gründerinnen des „Northern Ireland Peace Movement“ (umbenannt in „Community of Peace People“)  
Mairead Corrigan (* 1944) Vereinigtes Konigreich  Vereinigtes Königreich (Nordirland  Nordirland)[6]  
1977 Amnesty International
(gegr. 1961)
setzte sich für politische Häftlinge ein  
1978 Anwar as-Sadat
(1918–1981)
Agypten 1972  Ägypten brachte den Friedensvertrag zwischen Ägypten und Israel auf den Weg  
Menachem Begin
(1913–1992)
Israel  Israel (geboren in Brest-Litowsk, Russisches Kaiserreich 1883  Russland, heute Polen  Polen)[7]  
1979 Mutter Teresa
(1910–1997)
Indien  Indien[8] (geboren in Üsküb, Vorlage:OSM-1844, heute Skopje, Nordmazedonien  Nordmazedonien) Gründerin des Ordens Missionarinnen der Nächstenliebe  
1980 Adolfo Pérez Esquivel
(* 1931)
Argentinien  Argentinien Menschenrechtler Adolfo Maria Pérez Esquivel

1981–1990

Jahr Person oder Einrichtung Land[1] Tätigkeit des Preisträgers[2] Bild
1981 United Nations High Commissioner for Refugees
(gegr. 1951)
Flüchtlingskommissariat der Vereinten Nationen  
1982 Alva Myrdal
(1902–1986)
Schweden  Schweden Diplomatin und Delegierte der UN-Abrüstungskonferenzen  
Alfonso García Robles
(1911–1991)
Mexiko  Mexiko Ständiger Vertreter bei den Genfer Abrüstungsverhandlungen, Mitglied der UNO-Sonderkonferenz über Abrüstung
1983 Lech Wałęsa
(* 1943)
Polen  Polen Gründer der polnischen Gewerkschaft und Menschenrechtsbewegung Solidarność („Solidarität“)  
1984 Desmond Tutu
(* 1931)
Sudafrika 1928  Südafrikanische Union trug zur Beendigung der Apartheid in Südafrika bei  
1985 International Physicians for the Prevention of Nuclear War (IPPNW)
(gegr. 1980)
(Internationale Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges)  
1986 Elie Wiesel
(* 1928)
Vereinigte Staaten  Vereinigte Staaten (geboren in Sighet, Rumänien Konigreich  Rumänien) US-amerikanischer Schriftsteller, kämpfte gegen Unterdrückung, Gewalt und Rassismus  
1987 Óscar Arias Sánchez (* 1940) Costa Rica  Costa Rica Präsident von Costa Rica, erreichte am 7. August 1987 ein Friedensabkommen (Arias-Sánchez-Plan), das für Frieden in Mittelamerika sorgte  
1988 Die Friedenstruppen der Vereinten Nationen
(gegr. 1948)
Friedenseinsätze im Auftrag der Vereinten Nationen in Krisengebieten (weltweit)  
1989 Tendzin Gyatsho (14. Dalai Lama)
(* 1935)
Tibet  Tibet[9] setzte sich für die gewaltlose Befreiung Tibets ein Tenzin Gyatso
1990 Michail Sergejewitsch Gorbatschow
(* 1931)
Sowjetunion  Sowjetunion trug wesentlich zur gewaltlosen Beendigung des Kalten Krieges bei  

1991–2000

Jahr Person oder Einrichtung Land[1] Begründung für die Preisvergabe[2] Bild
1991 Aung San Suu Kyi
(* 1945)
Vorlage:MMR-1974 für ihren Einsatz für die Menschenrechte  
1992 Rigoberta Menchú
(* 1959)
Guatemala  Guatemala für ihren Einsatz für die Menschenrechte insbesondere von Ureinwohnern  
1993 Nelson Mandela
(* 1918)
Vorlage:RSA-1928 für ihren Beitrag zur Beendigung der Apartheid in Südafrika  
Frederik Willem de Klerk
(* 1936)
Vorlage:RSA-1928  
1994 Jassir Arafat
(1929–2004)
Palastina Autonomiegebiete  Palästina (geboren in Kairo, Agypten 1922  Ägypten) für ihre Bemühungen zur Lösung des Nahostkonflikts  
Schimon Peres
(* 1923)
Israel  Israel (geboren in Wischnewa, Polen  Polen)  
Jitzchak Rabin
(1922–1995)
Israel  Israel  
1995 Józef Rotblat
(1908–2005)
Vereinigtes Konigreich  Vereinigtes Königreich (geboren in Warschau, Russisches Kaiserreich 1883  Russland, heute Polen  Polen) für ihre Bemühungen, die Rolle von Atomwaffen in der internationalen Politik zu verringern  
Die Pugwash Conferences on Science and World Affairs
(seit 1957)
Kanada  Kanada  
1996 Carlos Filipe Ximenes Belo
(* 1948)
Osttimor  Osttimor für ihre Anstrengungen, eine friedliche Lösung im Osttimor-Konflikt zu finden.  
José Ramos-Horta
(* 1949)
Osttimor  Osttimor  
1997 Internationale Kampagne für das Verbot von Landminen
(gegr. 1995)
für ihre Anstrengungen, gegen Personen gerichtete Minen international zu ächten  
Jody Williams
(* 1950)
Vereinigte Staaten  Vereinigte Staaten  
1998 John Hume
(* 1937)
Vereinigtes Konigreich  Vereinigtes Königreich (Nordirland  Nordirland)[6] für ihre Anstrengungen, eine friedliche Lösung im Nordirlandkonflikt zu finden  
David Trimble
(* 1944)
Vereinigtes Konigreich  Vereinigtes Königreich (Nordirland  Nordirland)[6]  
1999 Ärzte ohne Grenzen (Médecins sans Frontières)
(gegr. 1971)
in Anerkennung ihrer humanitären Pionierarbeit auf mehreren Kontinenten Datei:Ärzte ohne Grenzen Logo.svg
2000 Kim Dae-jung
(1925–2009)
Korea Sud  Südkorea für seine Beiträge zur Verständigung Südkoreas mit Nordkorea  

2001–2010

Jahr Person oder Einrichtung Land[1] Begründung für die Preisvergabe[2] Bild
2001 Die UNO
(gegr. 1945)
für ihren Einsatz für eine besser organisierte und friedlichere Welt  
Kofi Annan
(* 1938)
Ghana  Ghana  
2002 Jimmy Carter
(* 1924)
Vereinigte Staaten  Vereinigte Staaten für seine jahrelangen Beiträge zur Lösung internationaler Konflikte sowie zur Förderung von Demokratie und Menschenrechten  
2003 Schirin Ebadi
(* 1947)
Iran  Iran für ihren Einsatz für Demokratie und die Menschenrechte.  
2004 Wangari Maathai
(1940-2011)
Kenia  Kenia für ihren Beitrag zu nachhaltiger Entwicklung, Demokratie und Frieden.[10]  
2005 Die Internationale Atomenergie-Organisation (IAEO)
(gegr. 1957)
für ihren Einsatz gegen den militärischen Missbrauch von Atomenergie sowie die sichere Nutzung der Atomenergie für zivile Zwecke.  
Mohammed el-Baradei
(* 1942)
Agypten  Ägypten Mohammed el-Baradei
2006 Muhammad Yunus
(* 1940)
Bangladesch  Bangladesch für die Förderung wirtschaftlicher und sozialer Entwicklung von unten.  
Grameen Bank
(gegr. 1983)
Bangladesch  Bangladesch  
2007 Das Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC; Weltklimarat; vertreten durch Rajendra Pachauri)
(gegr. 1998)
für ihre Bemühungen, ein besseres Verständnis für die von Menschen verursachten Klimaveränderungen zu entwickeln und zu verbreiten, und dafür, dass sie die Grundlagen für die Anstrengungen gelegt haben, um diesen Veränderungen zu begegnen  
Al Gore
(* 1948)
Vereinigte Staaten  Vereinigte Staaten  
2008 Martti Ahtisaari
(* 1937)
Finnland  Finnland für seine wichtigen Bemühungen, auf verschiedenen Kontinenten und über drei Jahrzehnte internationale Konflikte zu lösen  
2009 Barack Obama
(* 1961)
Vereinigte Staaten  Vereinigte Staaten für seine außergewöhnlichen Bemühungen, die internationale Diplomatie und die Zusammenarbeit zwischen den Völkern zu stärken  
2010 Liu Xiaobo
(* 1955)
China Volksrepublik  Volksrepublik China für seinen langen und gewaltfreien Kampf für die grundlegenden Menschenrechte in China Liu Xiaobo

2011–2020

Jahr Person oder Einrichtung Land[1] Begründung für die Preisvergabe[2] Bild
2011 Ellen Johnson Sirleaf (* 1938) Liberia  Liberia für ihren gewaltfreien Kampf für die Sicherheit von Frauen und für das Recht der Frauen, sich in vollem Umfang an friedensschaffender Arbeit zu beteiligen  
Leymah Gbowee (* 1972) Liberia  Liberia
Tawakkul Karman (* 1979) Jemen  Jemen



1901 bis 1910 · 1911 bis 1920 · 1921 bis 1930 · 1931 bis 1940 · 1941 bis 1950 · 1951 bis 1960
1961 bis 1970 · 1971 bis 1980 · 1981 bis 1990 · 1991 bis 2000 · 2001 bis 2010 · 2011 bis 2020


Rangliste nach Ländern

Nation Anzahl der Verleihungen
Vereinigte Staaten  Vereinigte Staaten 21
(Internationale) Organisationen 20
Vereinigtes Konigreich  Vereinigtes Königreich 12
Frankreich  Frankreich 9
Schweden  Schweden 5
Deutschland  Deutschland 4
Sudafrika  Südafrika 4
Belgien  Belgien 3
Israel  Israel 3
Schweiz  Schweiz 3
Agypten  Ägypten 2
Argentinien  Argentinien 2
Osterreich Kaisertum  Österreich 2
Liberia  Liberia 2
Norwegen  Norwegen 2
Osttimor  Osttimor 2
Sowjetunion  Sowjetunion 2
Bangladesch  Bangladesch 1
China Volksrepublik  Volksrepublik China 1
Costa Rica  Costa Rica 1
Danemark  Dänemark 1
Finnland  Finnland 1
Ghana  Ghana 1
Guatemala  Guatemala 1
Indien  Indien 1
Iran  Iran 1
Irland  Irland 1
Italien  Italien 1
Japan  Japan 1
Jemen  Jemen 1
Kanada  Kanada 1
Kenia  Kenia 1
Mexiko  Mexiko 1
Myanmar  Myanmar 1
Niederlande  Niederlande 1
Palastina Autonomiegebiete  Palästina 1
Polen  Polen 1
Korea Sud  Südkorea 1
Tibet  Tibet 1
Vietnam  Vietnam 1

Einzelnachweise

Die Daten zu den Preisträgern entsprechen den Angaben auf den offiziellen Internetpräsenzen der Nobelpreisstiftung.

  1. a b c d e f g h i j k l Land nach der Angabe auf nobelprize.org. Das Land kann von der Nationalität des Laureaten abweichen.
  2. a b c d e f g h i j k l Bis 1990 wurde auf eine offizielle Begründung verzichtet. Bei diesen Preisträgern ist deren Tätigkeit vermerkt.
  3. Eine Verleihung wurde abgelehnt, weil es keinen „geeigneten lebenden Kandidaten“ gebe. Mahatma Gandhi war nominiert, doch wenige Tage vor Ablauf der Nominierungsfrist wurde er erschossen. Auf eine zunächst erwogene postume Vergabe verzichtete man dann aus verschiedenen Gründen.Øyvind Tønnesson: „Mahatma Gandhi, the Missing Laureate“ auf nobelprize.org
  4. Angabe gemäß der offiziellen Listen der Nobelstiftung. Schweitzer wurde im damals zu Deutschland gehörenden Elsass geboren.
  5. Üblicherweise ist der Geburtsort eines Preisträgers in den offiziellen Nobelpreislisten angegeben, wenn dieser in einem anderen Land liegt, als in der Liste angegeben. Im Falle Kissingers fehlt die Angabe des Geburtsortes allerdings.
  6. a b c d In den offiziellen Listen des Friedensnobelpreises wird Nordirland genannt, in den offiziellen Listen des gesamten Nobelpreises jedoch Vereinigtes Königreich. Da Nordirland niemals ein unabhängiger Staat gewesen ist, wird diese Angabe hier in Klammern vermerkt.
  7. Angabe „Polen“ aus den offiziellen Listen der Nobelstiftung. Polen existierte zu jener Zeit nicht als eigenständiger Staat, sondern war Teil des Russischen Reiches.
  8. Angabe aus den offiziellen Listen der Nobelstiftung. Mutter Teresa stammte zwar aus einer albanischen Familie und wuchs im damals zum Osmanischen Reich gehörenden Mazedonien auf, wirkte aber die meiste Zeit ihres Lebens in Indien und nahm 1948 die indische Staatsbürgerschaft an. Daher ist sie in den Listen auch als Inderin verzeichnet.
  9. Diese Angabe findet sich in den offiziellen Listen der Nobelinstitutionen, ist aber umstritten. Tendzin Gyatsho wurde zwar in einem unabhängigen Tibet geboren, aber zum Zeitpunkt der Preisvergabe existierte dieser Staat nur in Form einer Exilregierung.
  10. Damit wurde erstmals auch die Rolle des Umweltschutzes für den Weltfrieden geehrt.



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