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Caterham Cars

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Caterham R300 Superlight
Caterham CSR 260

Caterham Cars Limited ist ein in England ansässiger Automobilhersteller. Einziges Produkt der Sportwagenschmiede ist der von Lotus Gründer Colin Chapman im Jahr 1957 entworfene Lotus Seven, dessen Rechte Caterham im Jahre 1973 im Zuge der Einstellung der Produktion bei Lotus übernahm.

Anfangs produzierte Caterham die letzte noch von Lotus vorentwickelte Version weiter, die Serie 4 mit größerer Karosserie und unter Fans umstrittener Formgebung, nahm diese aber 1974 vom Markt und die Fertigung der vorhergehenden Serie 3 in praktisch unveränderter Form wieder auf.

Im Laufe der Jahre lancierte Caterham eine Vielzahl von Modellvarianten, denen verschiedenste Motoren zum Antrieb dienten, vom altbewährten Ford-Vierzylinder der Kent-Serie mit 1300 oder 1600 cm³ über den Lotus Twin-Cam-Doppelnockenwellenmotor, Vauxhall/Opel-Maschinen bis hin zum Motorradmotor der Honda Blackbird. Seit Mitte der neunziger Jahre verwendete man Rover-Maschinen der K-Serie mit 1400, 1600 oder 1800 cm³, darunter den VVC-Motor (mit variabler Ventilsteuerung) aus dem MGF. Im Januar 2007 wurden die kleineren Rover-Motoren durch den 1,6l-Sigma-Motor von Ford ersetzt, der in unterschiedlichen Versionen von 85 bis 110 kW (115–150 PS) angeboten wird.

Technisch erfuhr der Seven im Laufe der Zeit etliche Veränderungen; ab 1985 war anstelle der starren Hinterachse auch eine De-Dion-Achse lieferbar, die mehr Leistung verkraftete; mehrfach wurde der Rahmen steifer gemacht und seit 1995 gibt es auf Wunsch auch ein von Caterham selbst entwickeltes Sechsganggetriebe. 2005 stellte Caterham unter einer neuen Geschäftsleitung mit dem CSR die wohl umfassendste Modelländerung seit der Lotus-Seven-Serie 4 vor. Der neu konstruierte CSR-Rahmen ist länger, breiter und wesentlich steifer. Er wird nicht mehr in Handarbeit gelötet, sondern von Robotern geschweißt. Der CSR hat rundum Einzelradaufhängung und vorne im Formel-1-Stil innenliegende Federn und Dämpfer. Als Motor wird ein von Cosworth entwickelter 2,3-l-Ford-Duratec mit 147 oder 191 kW (200/260 PS) angeboten. Das ist der bislang stärkste Motor in einem Serien-Caterham.

Der Seven ist ein so genanntes Kit Car, ein Bausatz-Auto zum Selberbauen. Kit Cars wurden in den 60er Jahren in England erfunden, um so die damals sehr hohe Neuwagensteuer zu umgehen.

Auch wenn es diese hohe Neuwagensteuer nicht mehr gibt, bietet Caterham seine Wagen immer noch zum Selberbauen an. Alternativ kann man die Fahrzeuge für einen Mehrpreis im Caterham-Werk zusammenbauen lassen. Im Gegensatz zum klassischen Kit Car, bei dem außer dem Rahmen die meisten Bauteile von Großserienfahrzeugen übernommen wurden (häufig auch als Gebrauchtteile), sind heute fast alle Baugruppen des Seven speziell für dieses Fahrzeug hergestellt oder zumindest für den Einsatz tiefgreifend modifiziert. Die durch den Selbstbau erzielbare Kosteneinsparung hat dadurch faktisch immer weiter abgenommen und beträgt heute (Stand Mai 2006) ca. 4000 EUR, was je nach Modellausführung ca. 7 bis 15 % entspricht.

Kurzlebig war der Versuch, mit dem Caterham 21 einen deutlich luxuriöseren Ableger des Seven mit regulärer Roadster-Karosserie anzubieten; von 1995 bis 1999 entstanden lediglich 49 Exemplare.

Am 27. April 2011 gab der malaysische Unternehmer Tony Fernandes den Kauf des Herstellers bekannt.[1]

Literatur

Chris Rees: The Magnificent Seven. Haynes Publishing, Sparkford 2002. ISBN 1-85960-848-5. (Englisch, deutsche Ausgabe erschien 2007: ISBN 3-89880-650-2)

Einzelnachweise

  1. Markenbildung durch die Formel 1, motorsport-magazin.com vom 27. April 2011; Zugriff am 29. August 2011