Psychopharmakon

Arzneistoff zur Veränderung der psychischen Verfassung
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Ein Psychopharmakon (von griech. ψυχήSeele“ und φάρμακον „Arzneimittel“; Mehrzahl: Psychopharmaka) ist ein Medikament, das auf die Psyche des Menschen einwirkt und der Behandlung psychischer Störungen und neurologischer Krankheiten dient. Einige Psychopharmaka werden auch eingesetzt, um Symptome organischer Krankheiten zu behandeln oder als Narkosemittel.

Psychischen Erkrankungen liegen Neurotransmitterstörungen (insbesondere Störungen bei den aromatischen Monaminen Dopamin, Noradrenalin und Serotonin) und als deren Folge Veränderungen in der Rezeptorverteilung sowie -dichte zugrunde. Psychopharmaka greifen durch Interaktion mit den physiologischen Überträgersubstanzen in die nervale Regulation ein und stellen dadurch das gestörte Neurotransmittergleichgewicht zumindest teilweise wieder her.

Einteilung:

Ohne Psychopharmaka würden heute noch verschiedene psychische Krankheiten zu jahrelangen Krankenhausaufenthalten oder schweren Behinderungen führen oder sogar tödlich enden, wie dies noch vor mehreren Jahrzehnten keine Seltenheit war.
Bis zu den 1950er-Jahren verbrachten schizophrene Menschen in ihrem Leben insgesamt etwa sieben Jahre in Krankenhausbehandlung. Man stand den psychischen Erkrankungen, insbesondere den Psychosen mehr oder weniger hilflos gegenüber. Durch Einsatz von Psychopharmaka konnte diese Zeit für stationäre Behandlung auf ca. sieben Monate verringert werden.

Bei psychischen Störungen sind neben der medikamentösen Behandlung begleitende Gespräche - oft auch in Form einer Psychotherapie - wichtig.

Siehe auch: Psychische Erkrankung, Psychiatrie, Antipsychiatrie, Zwangsbehandlung, Betreuungsrecht, Patientenverfügung