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Einheitsgemeinde (Judentum)

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Eine Einheitsgemeinde bezeichnet im Judentum eine Gemeinde, die nicht ausdrücklich einer bestimmten religiösen Ausrichtung folgt, sondern Mitglieder aufnimmt, die verschiedenen jüdischen Strömungen angehören, vom liberalen bis zum orthodoxen Judentum.

Von der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts bis zur Shoa bildeten Vertreter der liberalen Richtung in Deutschland die Mehrheit innerhalb der Einheitsgemeinden, doch seit Ende des Zweiten Weltkriegs werden Gottesdienste und Feiern in Deutschland zumeist nach orthodoxem Ritus durchgeführt. Viele Gemeinden führen heute den Zusatz „orthodox geführt“ (etwa Düsseldorf), was verdeutlicht, dass zwar alle Jüdinnen und Juden einer Stadt Mitglied der Gemeinde sein können, Ritus und Gemeindeeinrichtungen aber orthodoxer Auslegung folgen.

Einheitsgemeinden sind im deutschsprachigen Raum seit der Nachkriegszeit das übliche Modell. Die größten Einheitsgemeinden befinden sich in Berlin, Düsseldorf, Hamburg, Frankfurt, Stuttgart und München. Auch die Israelitische Kultusgemeinde Wien und die Israelitische Cultusgemeinde Zürich sind Einheitsgemeinden.

Siehe auch

Literatur

  • Alexander Jungmann: Jüdisches Leben in Berlin: Der aktuelle Wandel in einer metropolitanen Diasporagemeinschaft, Transcript-Verlag, ISBN 978-389-942-811-7