Vodafone Group

international tätiges britisches Mobilfunkunternehmen
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Die Vodafone Group Plc ist ein international tätiges britisches Mobilfunkunternehmen mit Hauptsitz in Newbury.

Vodafone Group Plc

Vodafone-Logo
Rechtsform Public Limited Company
ISIN GB00B16GWD56
Gründung 1984
Sitz Newbury (Berkshire bei London), Vereinigtes Königreich
Leitung
Mitarbeiterzahl 83.900 (März 2011)[1]
Umsatz 45,9 Mrd £ (2011)[1]
Branche Telekommunikation
Website www.vodafone.com

Der Name Vodafone ist ein Akronym aus voice, data und fone (sic!) und soll die Dienstleistungen des Unternehmens aufzeigen: voice and data services over mobile phones[2] (dt.: Sprach- und Datendienste über Mobiltelefone). Durch seine Präsenz in fast allen europäischen Mobilfunkmärkten wurde der Name „Vodafone“ schnell zur Marke.

2003 erzielte Vodafone einen Umsatz von 59,89 Milliarden US-Dollar und beschäftigte 60.109 Mitarbeiter.

Die deutsche Vodafone D2 GmbH ist eine 100-prozentige Tochter der Vodafone Plc und wird derzeit von Friedrich P. Joussen geleitet. Das Unternehmen hat seinen Hauptsitz in Düsseldorf und beschäftigt 15.000 Mitarbeiter.

Geschichte

 
Vodafone-Filiale in Rumänien

Die britische Racal Radio Group beteiligte sich 1982 erfolgreich an einer Auktion für eine Mobilfunklizenz und startete das Netz 1985 unter dem Namen Vodafone. 1988 erfolgte der erstmalige Börsengang, es wurden 20 % der Aktien von Racals Mobilfunksparte ausgegeben. 1991 erfolgte dann die gänzliche Trennung von Racal. Erste internationale Beteiligungen wurden 1993 von Vodafone eingegangen, 1999 folgte dann unter dem 1997 angetretenen CEO Chris Gent die Übernahme der amerikanischen Airtouch, welche kurz danach in das Joint-Venture Verizon Wireless eingebracht wurde. Im Zuge der Airtouch-Übernahme gelangte Vodafone auch in den Besitz einer Minderheitsbeteiligung an der Mannesmann-Mobilfunksparte (D2), deren Muttergesellschaft 2000 schließlich gänzlich übernommen wurde. Es folgten Übernahmen in Irland, Spanien, Griechenland und weiteren Ländern.

Mannesmann-Übernahme

Ein wichtiger Schritt war für das Unternehmen die Übernahme des deutschen Industrieriesen Mannesmann AG im Februar 2000. Der damalige CEO von Vodafone, Chris Gent, hatte erkannt, dass in dem Wachstumsmarkt Mobilfunk eine Übernahme von Mannesmann von den Kapitalmärkten honoriert werden würde. Trotz expandierender Verschuldung des Konzerns stieg der Aktienkurs der Firma um ein Vielfaches. Zu diesem Zeitpunkt hatte Mannesmann zudem mit dem Erwerb der Firma Orange in Großbritannien den Heimatmarkt von Vodafone im Visier. Die Übernahme hielt über Monate die Medien und die Finanzwelt in Atem.

Wegen Prämienzahlungen im Zuge dieser Übernahme begann im Januar 2004 der Mannesmann-Prozess gegen an dem Vorgang beteiligte Personen, der im November 2006 vom Landgericht Düsseldorf gegen Geldauflagen gemäß § 153a StPO vorläufig eingestellt wurde. Die Übernahme führte zudem zu einer heftigen öffentlichen Diskussion um die Verantwortung von Unternehmern für den Standort Deutschland.

Geschäftszahlen

Vodafone hat weltweit 347 Millionen Kunden (anteilig nach Beteiligung; Stand vom 30. Juni 2010) und ist bezogen auf die Kundenanzahl nach China Mobile das zweitgrößte global agierende Mobilfunkunternehmen der Welt. Darüber hinaus betreut Vodafone in Deutschland 35,693 Millionen Mobilfunkkunden (Stand vom 9. November 2010) und ist der größte Mobilfunkanbieter des Landes.[3]

2010 wurde die Marke Vodafone von dem Marktforschungsinstitut Millward Brown (Kantar Group) mit 44,40 Milliarden US-Dollar bewertet und lag damit auf Platz 10 der Liste der wertvollsten Marken.[4] Im Vergleich zum Vorjahr 2009 verlor Vodafone damit einen Wert von 9,33 Milliarden US-Dollar und damit einen Platz in der Liste der teuersten Marken. Nach Einschätzung des European Brand Institute ist Vodafone mit einem Markenwert von 25,14 Mrd. Euro die drittwertvollste Marke Europas.

Der Jahresumsatz lag im per 31. März 2011 zu Ende gegangenen Geschäftsjahr bei 45,9 Mrd. GBP, was einem Zuwachs von 3,2 % gegenüber dem Vorjahr entspricht. Weltweit beschäftigte Vodafone mit Stand vom März 2011 83.900 Mitarbeiter, davon waren 15% in Deutschland, 7% in Italien, 5% in Spanien, 10% im Vereinigten Königreich sowie 13% in Indien beschäftigt.[1]

Gesamtstruktur des Unternehmens

 
Vodafone in Europa (Stand: 05/2009):
  • Vodafone selbst vertreten
  • Tochtergesellschaften von Vodafone vertreten
  • Partner von Vodafone vertreten
  • Heutiger CEO der Vodafone Group mit Sitz in Newbury ist Vittorio Colao. Der 47-jährige Manager übernahm die Führung des Unternehmens am 29. Juli 2008 von Arun Sarin.

    Heute ist das Unternehmen in den meisten wichtigen europäischen Märkten präsent. In Frankreich war Vodafone bis 2011 allerdings nur über eine 44-Prozent-Beteiligung an der SFR mit ca. 19 Mio. Kunden beteiligt. Am 4. April 2011 wurde bekannt gegeben, dass dieser Anteil für 7,75 Milliarden Euro an den Mehrheitsgesellschafter Vivendi verkauft wird.[5] 2000 wurde die griechische Mobilfunkgesellschaft Panafon übernommen. Inzwischen können die Kunden über Deutschland hinaus bei 296 Netzbetreibern in 154 Ländern auf allen Kontinenten mobil telefonieren und sind dort unter ihrer Vodafone-Nummer erreichbar. Vodafone betreibt das größte Mobilfunknetz der Welt, es ist, obwohl nicht vollständig UMTS, auch eines der leistungsstärksten der Welt. Allerdings ist Vodafone nicht in allen Ländern Europas mit eigener Marke vertreten.

    Die Vodafone Group hat Beteiligungen an Mobilfunkbetreibern in 27 Ländern sowie Kooperationen in 33 weiteren Ländern. Innerhalb der Vodafone Group hat Indien die meisten Kunden (60,9 Mio.), gefolgt von Deutschland (36,2 Mio.), USA (32,4 Mio.), Italien (23,1 Mio.), Großbritannien (19,2 Mio.), Südafrika (18,9 Mio.) und der Türkei (17,4 Mio.).

    Vodafone D2, Vodafone Iceland

    Commons: Vodafone – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

    Einzelnachweise

    1. a b c Vodafone Group Plc: Geschäftsbericht 2011. (PDF) Abgerufen am 31. März 2011 (englisch).
    2. Company History
    3. Vodafone D2 GmbH: Vodafone Deutschland setzt positive Entwicklung fort. 9. November 2010, abgerufen am 11. November 2010.
    4. millwardbrown.com – BrandZ Top 100 2010 Report
    5. Vivendi übernimmt den SFR-Anteil von Vodafone. Abgerufen am 4. April 2011.