Ein Zirkelschluss, auch Zirkelbeweis oder circulus vitiosus (lat., wörtlich: fehlerhafter Kreis), ist der Versuch, eine Aussage zu beweisen, indem die Aussage selbst als Voraussetzung verwandt wird; dass also eine These aus Argumenten abgeleitet wird und diese Argumente ihrerseits aus der selben These geschlussfolgert werden. Dies stellt eine Verletzung des Satzes vom zureichenden Grunde dar. Der Selbstbezug kann auch über mehrere Stufen geschehen, sodass der Zirkelschluss einem unvorsichtigen Betrachter, oder gar dem Urheber selbst, verborgen bleibt.
Zirkelschlüsse sind in der (philosophischen) Logik keine legitime Form des logischen Schließens, es handelt sich um einen logischen Fehler. Sie werden aber dennoch gerne verwendet, um wissenschaftlich nicht haltbare angebliche Tatsachen, aber auch Glaubenselemente zu „beweisen“ und so Anhänger für eine Idee bzw. Ideologie zu gewinnen. Um die Legitimität des Schlusses zu untermauern, wird der Zirkelschluss oft ergänzt durch die Widerlegung eines angeblichen oder stark verfälschten unhaltbaren Arguments der Gegenseite. Eine wichtige Bedeutung besitzt der Zirkelschluß im Zusammenhang mit dem Münchhausen-Trilemma, dessen Teil er ist.
Molière verspottete in einer seiner Komödien treffend diese Art von logischen Fehlern: Der Vater einer stummen Tochter möchte wissen, warum seine Tochter stumm ist. „Nichts einfacher als das“, antwortet der Arzt, „das hängt vom verlorenen Sprachvermögen ab“. „Natürlich, natürlich“, entgegnete der Vater, „aber sagen Sie mir bitte, aus welchem Grunde hat sie das Sprachvermögen verloren?“. Darauf der Arzt: „Alle unsere besten Autoren sagen uns, dass das vom Unvermögen abhängt, die Sprache zu beherrschen“.
Das Grundprinzip des Zirkelschlußes wurde in zahlreiche andere Bereiche übertragen, meist unter der Bezeichnung Teufelskreis, wobei es sich aber um positive Rückkopplung handelt.