AOL (America Online) ist ein US-amerikanischer Onlinedienst, der von vielen seiner Mitglieder (das sind: Kunden) als Internetprovider angesehen und verwendet wird.
In Deutschland steht der Begriff AOL nicht als Kurzform für "America Online", sondern ist reiner Teil des Firmennamens.
Geschäft
AOL gehört zum Verbund des weltweit größten Medienkonzerns Time Warner. Die deutsche Niederlassung wurde 1995 als Joint Venture der Bertelsmann AG und AOL Europe gegründet und hat ihren Hauptsitz in Hamburg, wo Geschäftsleitung und Redaktion angesiedelt sind. Die überwiegende Mehrzahl der rund 1.200 Mitarbeiter arbeiten in den Call-Centern in Saarbrücken, Duisburg und Erfurt. Geschäftsführer der 1995 gegründeten AOL Deutschland ist Stanislas Laurent.
Mit seinen Internet-Angeboten der Marken AOL, CompuServe und Netscape Internet Service erreicht AOL Deutschland über 6,4 Millionen Menschen wöchentlich (AGIREV Online-Reichweitenmonitor 2003 I, [1]). Der AOL-Dienst verzeichnet mehr als 2,6 Millionen Kunden. Mit über 30 Millionen Kunden ist AOL der weltweit größte Internet-Anbieter.
Weitere bekannte Produkte, die zu AOL gehören sind z.B. AOLPHONE (Voice-over-IP), Winamp, AIM und ICQ, das 1998 käuflich erworben wurde.
Der Onlinedienst AOL Deutschland erzielte im Geschäftsjahr 2003 mit rund zwölf Millionen Euro erstmals operativen Gewinn.
Technik
AOL setzte für die Einwahl in das Internet jahrelang auf eine proprietäre Software mit eigenständiger Connectivity, ohne die es nicht möglich war, AOL zu nutzen. Die erste PC AOL Einwahlsoftware erschien ca. 1990 für das GUI GeoWorks Ensemble (auch "PC/GEOS" genannt), da die Firmengeschichte von AOL eng verbunden mit GEOS, schon mit "Quantum Link" am Homecomputer C64 war. AOL brachte auf dem Zoomer, einem der weltweit ersten PDAs als weltweit erste Firma eine mobile Interneteinwahl auf den Markt. Nach der gewonnenen Marktherrschaft von Microsoft Windows wechselte AOL mit seiner Einwahlsoftware komplett und lange Jahre ausschließlich auf die Windows-Plattform. Etwa 2000 änderte sich diese Strategie und es kam die Möglichkeit, seine E-Mails per IMAP über andere E-Mail-Programme wie z.B. Outlook oder Netscape abzurufen. Im August 2003 wurde es, gleichzeitig mit dem Launch der AOL 8.0, möglich, via Point-to-Point-Protokoll online zu gehen. Das brachte nicht nur den Vorteil, dass jetzt Router mit AOL eingesetzt werden konnten, sondern auch die Einwahl mit Linux oder unter Windows ohne AOL-Client über das „DFÜ-Netzwerk“ stellten kein Problem mehr da.
Jedoch wird die AOL Software weiterhin vermarktet und angepriesen, da diese mit ihrem integriertem E-Mail-Client, der Buddyliste, automatischer Verbindungssuche und vielen weiteren Features eine gute Plattform für Internetneulinge darstellt.
Wahrnehmung
Der Begriff Big Evil wurde längere Zeit als Synonym für AOL verwendet, die diesen Titel von Microsoft übernommen haben.
AOL betreibt ein aggressives Neukundengeschäft, u.a. mit CDs mit Zugangssoftware und Gratisstunden, was zu einem hohen Anfängergrad der AOL-Kunden (2,8 Mio. in Deutschland) führt.
Name
AOL wurde als Quantum Link, einem grafischen Onlinedienst für US C64 Benutzer, gegründet. 1988 erfolgte die Umbenennung zu America Online. Börsenkürzel war zunächst AMER, dann bis zur Fusion mit Warner AOL. AOL war zunächst nur der Name der Internetdomain von America Online, dann auch der Name der internationalen Dienste von America Online.