Herbert Gehrke

deutscher SA-Führer
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Herbert Gehrke (* 12. Juni 1910) war ein deutscher SA-Führer.

Leben und Wirken

Gehrke war der Sohn eines Telegraphenarbeiters und späteren Stadtrates beim Bezirksamt Köpenick. In seiner Jugend besuchte Gehrke die Volksschule und eine Knabenmittelschule in Neukölln. Anschließend wurde er ein Jahr am Friedrich-Werderschen Realgymnasium unterrichtet, musste seine Schulzeit jedoch als Siebzehnjähriger mit der Primareife abbrechen, um Maurerlehrling zu werden. Die Abiturprüfung holte er drei Jahre später nach. Zur selben Zeit bestand er seine Gesellenprüfung als Maurer beim Bau einer Polizeiunterkunft in Köpenick.

In den folgenden Jahren schlug Gehrke sich - unterbrochen von immer neuen Phasen der Arbeitslosigkeit - als selbständiger Maurerer und in diversen anderen Berufen durch. So war er Bauarbeiter, Kanalarbeiter, Posthelfer, chemischer Hilfsarbeiter in einer Farben- und Lackfabrik in Spindlerselde.

Im Juli 1928 trat Gehrke in die NSDAP ein. In dieser betätigte er sich als politischer Leiter, Zellenobmann, Kassenverwalter und als stellvertretender Sektionsführer in Köpenick. Anfang 1929 wurde er außerdem Mitglied in der SA, dem Kampfverband der NSDAP, in dem er zunächst dem Trupp 37 angehörte. Im Oktober 1930 wurde er zum Scharführer befördert und im Frühjahr 1931 wurde er als Truppführer mit der Führung des SA-Trupps Köpenick betraut. In dieser Zeit entstand eine enge persönliche Bande zwischen ihm und dem Führer des Sturms Wilhelm Sander. Nach Sanders Avancierung zum Führer der SA-Standarte 5 folgte Gehrke ihm als Führer seines Sturms nach.

Als anlässlich der Stennes-Revolte vom Frühjahr 1931 Sander das Gauhaus Hedemannstraße 10 mit seinen SA-Leuten sicherte, erhielt Gehrke als Sturmführer die Führung des Sturms 37. Im Dezember 1931 wurde dieser Sturm zum Sturmbann III bzw. zur Standarte 55 erhoben. Gehrke behielt die Führung dieser Formation auch bei, als sie im Frühjahr 1933 in einen selbständigen Sturmbann und am 6. August 1933 schließlich die Standarte 15 wurde. Berüchtigt wurden Gehrke und seine Abteilung aufgrund der von ihnen durchgeführten sogenannten Köpenicker Blutwoche, bei der sie im Sommer 1933 systematisch die Arbeiterviertel von Köpenick überfielen und zahlreiche Personen verschleppten, misshandelten und ermordeten, darunter unter anderem der ehemalige Ministerpräsident von Mecklenburg-Schwerin, Johannes Stelling sowie der Arbeiter Schmaus, der später an einer Schussverletzung starb, die Gehrke selbst ihm beigebracht haben soll.

Im Februar 1934 folgte Gehrkes offizielle Beförderung zum Standartenführer. Zu dieser Zeit war er Führer von rund 3000 Köpenicker SA-Männern.

Seit 1933 war Gehrke zweiter Vorsitzender der Verwaltungsstelle 17 der Allgemeinen Ortskrankenkasse in Köpenick.

Literatur

  • „Der Weg der SA-Führer“, in: Berliner Illustrierte Nachtausgabe vom Mai 1934.