Max zu Schaumburg-Lippe

deutsch-österreichischer Automobilrennfahrer
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Max zu Schaumburg-Lippe, eigentlich: Wilhelm Eugen Georg Konstantin Maximilian zu Schaumburg-Lippe, (* 28. März 1898 in Wels, Österreich; † 4. Februar 1974 in Salzburg) war ein Autorennfahrer und achtfacher Grand-Prix-Sieger. Er fuhr für Mercedes und BMW.

Leben

Max Prinz zu Schaumburg-Lippe, aus der böhmischen Linie (Nachoder-Linie) des Herrschergeschlechts, war ältester Sohn von Prinz Albrecht zu Schaumburg-Lippe (1869-1942) und Herzogin Elsa von Württemberg (1876-1936), Tochter der Großfürstin Vera Konstantinovna Romanov von Russland (1854-1912). Er ist das Patenkind von Kaiser Franz Joseph I. und Prinz Max von Baden nach dem er benannt wurde. Aufgewachsen ist er in der königlichen Villa Berg in Stuttgart, Württemberg und Schloss Pfaffstätt in Oberösterreich.

Im Ersten Weltkrieg diente Schaumburg-Lippe als Offizier im Ulanen-Regiment König Wilhelm I. (2. Württembergisches) Nr. 20. Im Zweiten Weltkrieg war er als Major und Kommandeur einer Panzeraufklärungseinheit eingesetzt. Bereits Vater und Großvater waren k.u.k.-Offiziere gewesen.

1933 heiratete er in Bad Homburg vor der Höhe Helga-Lee Roderbourg (Helga-Lee Prinzessin zu Schaumburg-Lippe), (1911-2005).

Nach den Lehrjahren beim Bankier der Fürstenfamilie, Baron von Rothschild, der das königliche Vermögen verwaltete, war er in den Vorkriegsjahren Vorstandsvorsitzender der Phoenix-Versicherungsgruppe in Berlin. Er übernahm auch die großherzögliche Sammlung Fabergé von seiner Großmutter Romanov die er weltweit in Museen zeigte.

"Prinz Sause" Max zu Schaumburg-Lippe wurde insbesondere als Rennfahrer bekannt:

  • Beim "Grossen Preis von Deutschland" am 11. Juli 1926 au der Avus in Berlin mit einer Renndistanz von 391,38 km belegte er den sechsten Platz mit OM 665. Sieger wurde Rudolf Caracciola mit einem Mercedes.
  • Der "Grosser Preis von Deutschland" 1927 auf dem Nürburgring mit einer Distanz von 508,77 km mussten beide Piloten vom Mercedes Werksteam Rudolf Caracciola und Schaumburg-Lippe wegen technischer Mängel aufgeben.
  • Mit seinem Co-Piloten Graf Giovanni Lurani, einem Italiener, belegte er bei der Mille Miglia 1938 auf einem BMW 328 den zweiten Platz. Von 140 gestarteten Wagen kamen nach 1.630 Km lediglich 72 ans Ziel.
  • Das 24-Stundenrennen von Spa, Spa-Francorchamps, 1938 gewann Schaumburg-Lippe mit seinem Partner Ralph Roese auf einem BMW 328 nach 2996,632 Km und 180 Runden.
  • Im Grand Prix d'Anvers 1938 wurde er auf dem Werks-BMW fünfter. Das Rennen ging über 84 Runden á 6,437 km.
  • Gemeinsam mit Fritz Hans Wenscher, einem BMW-Ingenieur, gewann er 1939 mit einem BMW 328 Touring Coupé ("Stromlinien-Innenlenker") das 24-Stunden-Rennen von Le Mans (Klasse 1501–2000 ccm). Erst 1999 konnte Pierluigi Martini mit einem BMW V12 LMR wieder Le-Mans gewinnen.
  • Bei der Litoranea Libica, einem 1.500 Km-Autodrom-Rennen, wurde Schaumburg-Lippe mit seinem Partner Ralph Roese auf einem BMW 328 Zweiter.

Max zu Schaumburg-Lippe war Vorstandsmitglied der Obersten Nationalen Sportkommission und Mitbegründer des AvD und ÖAMTC . Er war Pate für den Rennwagen "Prinz Max"-Mercedes, eines der wenigen Stücke wurde in den USA bei einer Autoversteigerung durch die Gravur am Motorenblock wiedererkannt. Insgesamt gewann Max zu Schaumburg-Lippe acht Grand-Prix-Rennen.

Literatur

  • George Seeliger: "Essential BMW Roadstars & Cabriolets", Bay View Books Ltd 1996, ISBN 187097977X
  • Missie Wassiltschikow: "Die Berliner Tagebücher der Missie Wassiltschikow 1940-1945", btb/Goldmann 2002, ISBN 3442721210 (Über das Lebenswerk der Frau von Max zu Schaumburg-Lippe, Helga-Lee Prinzessin zu Schaumburg-Lippe, in ihrer Berliner Zeit)
  • Heinz Prüller: "Unsere Champions 1900–2003", NP Buchverlag 2003, ISBN 3853261809