Elspe Festival ist seit 1989 die offizielle Bezeichnung für die im sauerländischen Ort Elspe stattfindenden Karl-May-Festspiele, um die sich diverse Shows gruppieren.

Geschäftsführer des Elspe Festival ist Jochen Bludau, der erste Winnetou der Bühne, langjähriger Old-Shatterhand-Darsteller, Buchautor und mittlerweile auch Regisseur.
Programm
Neben der Aufführung eines jährlich wechselnden Stücks, das frei nach Karl May aufgeführt wird, machen die Musik- und die Tierdressurshow in der klimatisierten Elspe-Festival-Halle, die Stuntshow Action, Stunts und Cascardeure, Country-Musik live und Straßen-Comedy die Karl-May-Festspiele zu einem Ganztags-Erlebnis, das nicht nur Karl-May-Fans anzieht.
Kulisse der Hauptbühne
- 100 Meter breite Naturbühne
- 25 Meter ansteigend
- Dorf/Stadtkulisse
- Indianerdorf
- Brunnen
- Felsenkulisse
- Original Dampf-Eisenbahn
- Größter Wasserfall Deutschland (20 Meter hoch)
- Raddampfer, Fort Grant, Brücke über den Wasserfall, Ölbohrturm, Quecksilbermine
(wechselnd, je nach Stück)
- Der Wasserfall wurde für 2010 zum Vulkan umgestaltet
Die Sitzplätze sind fest reserviert und überdacht. Durch modernste Technik sind die Schauspieler auf allen Plätzen gut zu verstehen. Die Sitzreihen sind ansteigend, sodass auch in den hinteren Reihen alles noch zu erkennen ist. Die Vorstellungen finden bei jeder Witterung statt.
Elspe-Festival-Halle
- klimatisiert
- 900 Sitzplätze
- Modernste Licht- und Tontechnik
- gewölbter Himmel: Sonne, Mond und Sterne können auf- und untergehen
- sechs Meter hoher Wasserfall
- es kann regnen, schneien und gewittern
- Diaprojektoren für Fotos und Filme
- Vorrichtung für 3D-Filme
- Westernkulisse, Dorf, fahrbare Häuser und Bäume, Lagerfeuer, Brunnen (variabel)
Kulisse der Stunt-Arena
Die Stuntarena ist jährlich wechselnd und wird dem Thema der Vorführung (Western, Mexico, modernes Zeitalter) angepasst. Die nicht überdachten Zuschauerplätze sind im Halbrund um die Bühne herum aufgestellt. Die Vorstellungen finden aber bei jeder Witterung statt.
Geschichte
Die Freilichtbühne Elspe entwickelte sich nach dem Zweiten Weltkrieg aus dem Elsper Theaterverein heraus. Zunächst wurden von dem 1950 gegründeten Naturbühne Elspe e.V. auf der Laienbühne verschiedene Volksstücke gespielt. 1958 wurde zum ersten Mal ein Stück nach den Werken von Karl May aufgeführt. Seit 1964, als Hadschi Halef Omar gespielt wurde, steht ausschließlich Karl May auf dem Programm der Bühne.
In den Jahren 1974/75 wurden ein Westernsaloon sowie eine Westerneisenbahn (mit der man auch selbst fahren kann) gebaut, die regelmäßig auch in den Aufführungen eingesetzt werden. Von 1976 bis 1980 sowie von 1982 bis 1986 gastierte der bereits als Filmschauspieler in der Rolle des Winnetou bekannte Pierre Brice im Sauerland und bescherte der Bühne Rekordzuschauerzahlen. Dadurch wurden Investitionen wie die in den Bau einer vollständigen Überdachung des Zuschauerraums im Jahr 1978 möglich. Zudem wurden die Spiele bundesweit bekannt. Gastspiele fanden von den frühen 1970er-Jahren bis 1994 auf der Naturbühne Blauer See in Ratingen statt, Ende der 1970er- und Anfang der 1980er-Jahre auch in der Wiener Stadthalle.
Jahr | Stück | Besucher |
---|---|---|
1950 | Wilhelm Tell | 8.421 |
1952 | Die Jungfrau von Orléans | |
1954 | Bonfazius | |
1955 | Die Nibelungen | 9.600 |
1957 | Der verlorene Sohn | 6.500 |
1958 | Winnetou | 19.000 |
1959 | Der Schatz im Silbersee | 19.665 |
1960 | In den Schluchten des Balkan | 15.911 |
1961 | Wilhelm Tell | 6.250 |
1962 | Michael Kohlhaas | 6.250 |
1963 | Dreizehnlinden | 11.060 |
1964 | Hadschi Halef Omar | 17.500 |
1965 | Der Ölprinz | 14.867 |
1966 | Old Surehand | 15.883 |
1967 | Winnetou | 20.068 |
1968 | Der Schatz im Silbersee | 25.476 |
1969 | In den Schluchten des Balkan | 25.003 |
1970 | Im Tal des Todes | 29.164 |
1971 | Der Ölprinz | 40.412 |
1972 | Unter Geiern | 54.324 |
1973 | Der Schatz im Silbersee | 54.324 |
1974 | Halbblut | 104.276 |
1975 | Im Tal des Todes | 145.632 |
1976 | Der Ölprinz | 252.602 |
1977 | Der Schatz im Silbersee | 326.453 |
1978 | Winnetou I | 392.663 |
1979 | Winnetou II | 387.092 |
1980 | Winnetou III | 404.758 |
1981 | Im Tal des Todes | |
1982 | Der Schatz im Silbersee | |
1983 | Der Ölprinz | |
1984 | Winnetou I | |
1985 | Winnetou II | |
1986 | Winnetou III | |
1987 | Der Schatz im Silbersee | |
1988 | Der Schatz im Silbersee (Vorsaison) / Der Ölprinz | |
1989 | Der Schatz im Silbersee | |
1990 | Der Ölprinz (Vorsaison) / Unter Geiern | 327.150 |
1991 | Im Tal des Todes | 359.845 |
1992 | Halbblut | 351.602 |
1993 | Winnetou I | |
1994 | Der Ölprinz / Der Schatz im Silbersee (Showhalle) | |
1995 | Unter Geiern | 342.154 |
1996 | Der Schatz im Silbersee | 317.115 |
1997 | Winnetous letzter Kampf | 294.553 |
1998 | Im Tal des Todes | 248.631 |
1999 | Halbblut - Die letzte Schlacht im Fort Grant | 246.125 |
2000 | Winnetou I | 236.240 |
2001 | Der Ölprinz | 228.934 |
2002 | Unter Geiern | 240.585 |
2003 | Der Schatz im Silbersee | 198.432 |
2004 | Im Tal des Todes | 174.568 |
2005 | Halbblut - Der letzte Kampf um Fort Grant | 181.659 |
2006 | Winnetou I | 191.225 |
2007 | Der Ölprinz | 178.214 |
2008 | Unter Geiern | |
2009 | Der Schatz im Silbersee | |
2010 | Im Tal des Todes | |
2010 | Aladdin und die Wunderlampe (Showhalle) | |
2011 | Winnetou und das Halbblut - Die letzte Schlacht um Fort Grant | |
2012 | Winnetou I |
Filmkulisse
Das Elspe-Festival diente auch als Kulisse für den 1993 entstandenen Kinofilm Texas – Doc Snyder hält die Welt in Atem von und mit Helge Schneider. Das Elspe-Team unterstütze die Dreharbeiten unter anderem mit dem Bau der Kulisse und der Waffen- und Pyrotechnik. Nach Ende der Dreharbeiten konnte die Filmkulisse ab der Festspielsaison 1993 besichtigt werden. Heute steht sie nicht mehr dort.
Sonstiges
Von 1998 bis 2007 nutzte der Bund Freier evangelischer Gemeinden in Deutschland das Gelände der Festspiele als Austragungsort seines Bundesjugendtreffens. Bei dieser Veranstaltung treffen sich Jugendliche aus dem gesamten Bundesgebiet, um ihren gemeinsamen Glauben an Jesus Christus zu feiern. Das Treffen findet seit 1998 im Abstand von drei Jahren am Pfingstwochenende statt. Das erste dieser Bundesjugendtreffen fand 1965 statt.
Literatur
- Klaus Bröking: 40 Jahre Elspe. Wilder Westen made in Germany. Heel, Königswinter 2004, ISBN 3-89880-300-7.
Weblinks
Koordinaten: 51° 9′ 10,3″ N, 8° 2′ 19,9″ O