Serge Klarsfeld
Serge Klarsfeld (* 17. September 1935 in Bukarest) ist ein französischer Rechtsanwalt und Historiker.
Serger Klarsfeld wurde am 17. September 1935 als Sohn jüdischer Eltern (Raissa und Arno Klarsfeld) in Bukarest (Rumänien) geboren. Die Eltern flohen vor dem Krieg vor den antijüdischen Verfolgungen nach Frankreich. In Nizza wurde Serge Klarsfeld als Kind fast Opfer einer der großen Razzien des KOmmandos von Alois Brunner. Die Famillie hatte sich bis auf den Vater hinter der doppelten Wand eines Wandschrankes versteckt, nur der Vater war in der Wohnung geblieben, damit die Gestapoleute keinen Verdacht schöpften. Er wurde festgenommen und wenig später in Auschwitz ermordet.
Nach dem Krieg studierte Klarsfeld Geschichte an der Sorbonne und Politik am Institut d'études politiques (IEP). Klarsfeld ist promoviert (franz. Docteur ès lettres) und war Rechtsanwalt in Paris.
Seine Frau, Beate Klarsfeld wurde durch ihre Ohrfeige gegen den damaligen Bundeskanzler Kurt-Georg Kiesinger berühmt, dem sie seine Nazivergangenheit vorwarf ("Nazi, démissione!" zu deutsch: "Nazi, tritt zurück!").
Klarsfeld in einer der profiliertesten Nazijäger und es ist mitunter ihm und seiner Frau zu verdanken, dass NS-Verbrecher und Kollaborateure wie Klaus Barbie, René Bousquet, Jean Leguay, Maurice Papon, Paul Touvier, Kurt Lischka, Ernst Heinrichsohn und Herbert M. Hagen vor Gericht gestellt oder zumindest, wie etwa Ernst Achenbach, demaskiert wurden. Es gelang Klarsfeld auch den Alois Brunner ausfindig zu machen, doch Syrien, wo Brunner für den Geheimdienst gearbeitet haben soll, verweigerte die Auslieferung.
Klarsfeld ist Autor eines Standardwerkes zur Judenverfolgung in Frankreich, "Vichy - Auschwitz" (auch auf Deutsch unter dem gleichen Titel erschienen).