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Korea ist eine Halbinsel in Ostasien, die seit dem Ende des Korea-Kriegs in zwei Staaten geteilt ist: Die Demokratische Volksrepublik Korea (Nordkorea) und die Republik Korea (Südkorea). Korea grenzt an die Volksrepublik China und Russland und wird von Japan durch das Ostmeer (Japanisches Meer) getrennt. Ursprünglich bestand Korea aus mehreren Staaten mit unterschiedlicher Kultur, da es jedoch im vergangenen Jahrtausend bis zur Teilung ein gemeinsames Reich bildete, hat sich eine homogene Kultur und Gesellschaft entwickelt.
Die Koreaner haben viele chinesische Handwerkskünste perfektioniert. So war Korea lange bekannt für seine Seide und Töpferei-Arbeiten, die zu den besten der Welt zählten. Auch Goldarbeiten aus Korea waren hoch angesehen. Die ersten metallgepanzerten Schiffe, Geobukseon genannt, wurden in Korea entwickelt und eingesetzt.
In Korea wurde rund 200 Jahre vor Johannes Gutenbergs Erfindung in Europa der Buchdruck mit beweglichen Lettern aus Metall entwickelt, vermutlich eine Weiterentwicklung chinesischer Druckmaschinen, wo man bereits im 11. Jahrhundert mit beweglichen Lettern aus Ton druckte. Das älteste Buch der Welt "Jikji" wird als Replikat auch auf der Frankfurter Buchmesse 2005 ausgestellt, die den Schwerpunkt Korea hat.
Die koreanische Sprache wird weltweit von etwa 78 Millionen Menschen gesprochen, vor allem natürlich innerhalb Koreas. Geschrieben wird koreanisch fast ausschießlich mit der eigenen Schrift Hangeul, auch wenn es möglich ist, sie mit lateinischen Buchstaben (Revidierte bzw. McCune-Reischauer-Romanisierung) oder chinesischen Zeichen (in Korea Hanja genannt) zu schreiben. Hangeul ist eine 1446 im Auftrag von König Sejong entwickelte Buchstabenschrift mit 40 Zeichen. Da sie sehr logisch aufgebaut ist und gut an die koreanische Aussprache angepasst ist, gilt sie als leicht erlernbar – Gelehrte bezeichneten sie ursprünglich verächtlich Morgenschrift, da sie an einem Morgen erlernbar sei, im Gegensatz zur chinesischen Schrift, die zur Beherrschung oft mehrjährige Studien benötigte.
Aktuell: Korea ist Gastland 2005 auf der größten Buchmesse der Welt, der Frankfurter Buchmesse am 19. - 23. Oktober. Korea wird auch seine Buchdruckgeschichte in großem Stil ausstellen. Während Gutenberg auf der damals schon vorhandenen Frankfurter Buchmesse einen Handelsplatz für seine Produktionen hatte, misslang es Korea, seine Druckkultur ähnlich zu verbreiten.
Korea ist seit Jahren neben China der wichtigste Abnehmer deutscher Übersetzungslizenzen. Bücher für Kinder und Jugendliche, Klassiker und Philosophen sind beliebt, zeigte sich bei der Buchmesse in Seoul auch dieses Jahr.
Immer noch reisen nur wenige Deutsche privat (nicht geschäftlich) nach Korea. Kein deutschsprachiger Verlag hat ein deutsch-koreanisches Wörterbuch und auch ein aktueller deutschsprachiger Reiseführer fehlt, obwohl das Land äußerst reizvoll ist. Die Schriftsteller Ko Un und Yi Munyol gelten seit Jahren als Anwärter auf den Nobelpreis und auch jüngere Autoren sind in anderen europäischen Ländern, so in Frankreich, gelesener. Ins Deutsche fehlen gelungene Übersetzungen und koreanische Literatur wird bisweilen als wehleidig empfunden. Die koreanischen Verlage bereiten Gegenmaßnahmen und ihren Auftritt als Gastland auf der Frankfurter Buchmesse 2005 in großem Stil vor. Die Gastländer bringen neben Büchern, Filmen usw. auch sonst viele kulturelle Events mit, die sie während der Frankfurter Buchmesse, davor, darüber hinaus auch an anderen Orten in der Mainmetropole zeigen. So gibt es Konzerte und ein Musical ("Linie 1"), ursprünglich aus Deutschland, in Korea umgeschrieben (was die bisherige Einseitigkeit des kulturellen Einflusses dokumentieren soll).
In das wiedervereinigte Deutschland passt das Symposion über das geteilte Korea. Die Buchmesse hatte sich im Einklang mit ihren Partnern aus Südkorea vergeblich bemüht, Nordkorea zu bewegen, teilzunehmen. Sie thematisiert die nukleare Bedrohung. Sie erwartet die Kultur Nordkoreas in den Präsentationen und Diskussionen angemessen und eine besondere Fotoausstellung. Ein sehr aufwendiger koreanischer Garten wird auf Dauer in Frankfurt bleiben.
Weltweit liegt Korea bei den Buch-Neuerscheinungen auf Platz sieben. Etwa 50 000 waren es 2004.
Namen
Korea hat im Norden und im Süden verschiedene Namen. In Nordkorea ist Korea unter dem Namen Chosŏn bekannt, im Süden als Hanguk.
Marco Polo nannte die Halbinsel während seiner Reisen im späten 13. Jahrhundert Cauly. Dies ist vermutlich seine Schreibung der chinesischen Aussprache des Namens von Goryeo, die im modernen Chinesisch "Gaoli" lautet. In europäischen Aufzeichnungen tauchen bis ins 20. Jahrhundert hinein die beiden Schreibweisen "Corea" und "Korea" parallel auf, bis sich schließlich die Schreibweise "Korea" im Englischen (aber nicht in den romanischen Sprachen) allgemein durchsetzte.
Die in den letzten Jahren hauptsächlich von koreanischen Nationalisten vertretene These, die Änderung der Schreibweise von "Corea" auf "Korea" sei von der japanischen Besatzungsmacht betrieben worden, damit Japan alphabetisch vor Korea stehe, ist wenig glaubhaft, da sie nicht mit historischen Quellen belegt werden kann und es zweifelhaft ist, ob Anfang des 20. Jahrhunderts das Bewusstsein für die Umschrift in lateinischen Buchstaben in Ostasien besonders ausgeprägt war. Die koreanische Regierung benutzte ihrerseits bereits 1895, also 15 Jahre vor der Besatzung Koreas durch Japan, die Umschrift "Korea" offiziell auf Briefmarken. Die ebenfalls häufig geäußerte Behauptung, der Namenswechsel habe mit den Olympischen Spielen zu tun, ist unglaubwürdig: die erste Teilnahme Japans an den Olympischen Spielen war 1912 in Stockholm, zwei Jahre nachdem sich Japan Korea als Kolonie einverleibt hatte. Eine koreanische Mannschaft nahm nicht teil, koreanische Sportler mussten für das Japanische Kaiserreich an den Start gehen.
Der Name Korea leitet sich vom koreanischen Königreich Goryeo her.
Geschichte
Geschichte Koreas |
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Prähistorisches Korea |
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Antike |
Proto-Drei-Reiche |
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Zeit der Drei Reiche |
Nord- und Südstaaten |
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Spätere Drei Reiche |
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Staaten der Reichseinheit |
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Kolonialzeit |
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Teilung Koreas |
siehe auch: Liste der Kaiser von Korea
Archäologische Funde deuten darauf hin, dass die Halbinsel vor rund 18.000 bis 12.000 Jahren besiedelt war. Die klassische Legende in Korea besagt, dass die erste größere Zivilisation (Go-Choseon) 2333 v. Chr. durch den Gottmenschen Dangun (단군) ins Leben gerufen wurde.
Einige chinesische Schriften erwähnen eine Übersiedlung von etwa 5.000 Chinesen um 1122 v. Chr., die das Gija-Choseon-Königreich begründeten und sich mit der einheimischen Bevölkerung mischten. Diese Schriften sind zum Teil umstritten.
Von 57 v. Chr. bis 668 existierten die Drei Reiche von Korea. Dies waren Goguryeo, Baekje und Silla. Der Buddhismus wurde im Jahre 372 eingeführt. 660 verband sich das Königreich von Silla mit der Tang-Dynastie von China und vereinigte die drei Königreiche bis 668. Der Buddhismus wurde Staatsreligion. Die Kultur erreichte ihren Höhepunkt, die Hauptstadt Gyeongju war eine für ihren Reichtum berühmte Millionenstadt.
Die Goryeo-Dynastie folgte der Sillaperiode und herrschte von 918 bis 1392. In dieser Zeit wurde ein richtiges Staatssystem aufgebaut. 1231 wurde die Halbinsel von den Mongolen erobert und nach 25 Jahren ergab sich auch die Königsfamilie. Für die folgenden 150 Jahre war Goryeo von den Mongolen kontrolliert. Das Wort Goryeo gilt als der Ursprung für die moderne Bezeichnung Korea.
1392 wurde der koreanische General Yi Seong Gye in das Kaiserreich China entsandt, um sich gegen die Ming-Dynastie zu wehren. Stattdessen tat er sich mit den Chinesen zusammen und kam zurück, um die Goryeo-Dynastie zu beseitigen. Als Folge konnte sich die Joseon-Dynastie etablieren. Im Jahre 1394 wurde die Hauptstadt nach Seoul verlegt und der Konfuzianismus wurde als offizielle Religion angenommen. Während dieser Periode erfand der König Sejong (vermutlich als Chef eines zu diesem Zwecke gebildeten Stabes von Gelehrten) im Jahre 1443 das koreanische Alphabet Hangeul.
Zwischen 1592 und 1598 wurde Korea verschiedentlich von den Japanern heimgesucht. Diese Invasion auf Befehl des japanischen Oberfeldherrn Hideyoshi führte zu Verwüstungen und Zerstörungen, wie sie erst der Koreakrieg wieder mit sich brachte. Admiral Yi Sun Shin, Koreas berühmtester Militärführer, war maßgeblich daran beteiligt, das Land gegen die Japaner zu verteidigen. Er hatte das erste gepanzerte Kriegsschiff der Geschichte erfunden, eine wendige Galeere, die wegen ihres gewölbten bronzegepanzerten Oberdecks Geobukseon = Schildkrötenschiff genannt wurde. Diese Schiffe vernichteten die japanischen Nachschubflotten, so dass Hideyoshi seine Truppen zurückziehen musste.
Im 17. Jahrhundert kam der Katholizismus nach Korea. Da der neue Glaube nicht toleriert wurde, weil er als ernste Bedrohung des Konfuzianismus angesehen wurde, kam es im 18. Jahrhundert zu einer 102 Jahre andauernden, gewaltsamen Verfolgung der Katholiken, bei der etwa 20.000 Gläubige meist durch Enthauptungen getötet wurden. 1886 hörte die Verfolgung auf, 1899 wurde in Korea die Religionsfreiheit gewährt. Pjöngjang wurde wegen vieler Kirchen und rund 300.000 Gläubigen um 1907 auch „Jerusalem des Ostens“ genannt. In Nordkorea werden Christen auch heute verfolgt und hingerichtet.
Außenpolitisch versuchte sich Korea während des 19. Jahrhunderts gegen eine Öffnung des Landes nach außen zu wehren. Alle Grenzen wurden geschlossen und jeglicher Kontakt, mit Ausnahme zum Kaiserreich China, wurde abgebrochen. Als Folge daraus wurde Korea als das Hermit Kingdom bekannt. 1871 kam Korea zum ersten militärischen Kontakt mit den Vereinigten Staaten, in Korea bekannt als der Shinmiyangyo. Ab 1876 zwang Japan den Koreanern Handelsabkommen auf und nach dem ersten Chinesisch-Japanischen Krieg (1894-1895) und dem Russisch-Japanischen Krieg (1904-1905), hatte sich Japan als dominante Kraft in Ostasien etabliert. Dies wurde durch die Ermordung von Königin Min unterstrichen. Am 25. Juli 1907 wurde Korea ein Protektorat von Japan, und 1910 offiziell annektiert.
Korea unter japanischer Herrschaft
Siehe Hauptartikel: Ilje Sidae (일제시대)
Nach der Annexion 1910 war Korea eine japanische Kolonie bis zum 15. August 1945, als Japan offiziell im Zweiten Weltkrieg kapitulierte.
Während der Kolonialzeit wurden den Koreanern viele Rechte verwehrt. Dies beinhaltete unter anderem das Recht auf Versammlung und Organisation, Redefreiheit und eine unabhängige Presse. Das japanische Schulsystem wurde eingeführt und Fächer wie Koreanische Geschichte und Sprache mussten den entsprechenden japanischen Gegenstücken weichen.
Transport- und Kommunikationsnetzwerke wurden im ganzen Land aufgebaut. Dies unterstützte den japanischen Handel und die Kolonialwirtschaft. Koreanern war es verboten, im Handel tätig zu sein. Viele Bauern verloren ihr Land, nachdem sie von den Japanern enteignet wurden. Dies war vor allem dann der Fall, wenn die Bauern das Land nicht von der Kolonialmacht registrieren ließen. Ein fundamentales Problem war, dass die Japaner gemeinsamen Grund, wie er in Korea weitverbreitet war, nicht anerkannten.
Nach dem Tod des ehemaligen König Gojong fanden am 1. März 1919 landesweit Demonstrationen gegen die japanische Besatzung statt. Eine Unabhängigkeitserklärung wurde in Seoul ausgerufen. Es wird geschätzt, dass zwei Millionen Leute sich auf die Straßen begaben. Der friedliche Protest wurde von Japan brutal unterdrückt. Es wird geschätzt, dass 47.000 Menschen verhaftet, 7.500 getötet und etwa 16.000 verwundet wurden.
Demonstrationen gegen Japan nahmen aber kein Ende. Ende November 1929 revoltierten die Studenten im ganzen Land. Die eiserne Herrschaft wurde im Jahre 1931 wieder eingeführt. Nach dem Zweiten Sino-Japanischen Krieg 1937 und während des Zweiten Weltkrieg versuchte die Kolonialmacht, Korea als Nation auszulöschen. Die Verehrung der japanischen Shinto-Schreine wurde obligatorisch. Das Schulsystem wurde radikal überholt, um der veränderten Politik gerecht zu werden. Japanische Namen wurden den Koreanern aufgezwungen, während traditionelle koreanische Feste verboten wurden. Zeitungen durften nicht mehr in Koreanisch erscheinen, und Koreanische Geschichte wurde als Fach aus den Universitäten verbannt. Hunderttausende von Koreanern wurden nach Japan verfrachtet und mussten in japanischen Minen und Fabriken arbeiten. Viele Männer wurden ins japanische Militär zwangsrekrutiert, um gegen die Republik China zu kämpfen, während viele Frauen zur Zwangsprostitution beziehungsweise sexuellen Sklaverei gezwungen wurden und als so genannte Trostfrauen japanischen Soldaten dienen mussten.
siehe auch: Koreanische Minderheit in Japan.
Während der japanischen Besetzung existierte eine provisorische Exilregierung in China. Außerdem gab es umfangreiche Partisanenaktivitäten, gestützt vor allem von aus Nordchina und Russland aus operierenden kommunistischen Guerillatruppen. Am 11. Dezember 1941 erklärte die Exilregierung den Japanern den Krieg und kämpfte mit seiner Koreanischen Restaurationsarmee mit den Alliierten. Nach dem Kollaps Japans drangen sowjetische Truppen von Norden her nach Korea ein, wo sie auf wenig Widerstand trafen. Dieses wurde von den USA sanktioniert. Japan kapitulierte offiziell am 15. August 1945 und 35 Jahre Kolonialherrschaft waren formell vorüber. Korea wurde dann in einer amerikanischen Dringlichkeitssitzung entlang des 38. Breitengrads provisorisch aufgeteilt.
Die Teilung Koreas
Nach Japans Kapitulation wurde die koreanische Halbinsel ein Opfer von Geopolitik und Ideologiekampf. Das Land wurde in einer Dringlichkeitssitzung von zwei US-amerikanischen Generälen in zwei Hälften aufgeteilt. Diese Teilung wurde der Sowjetunion vorgeschlagen, welche dieses akzeptierte. Nach dem 8. September 1945 verwalteten die Vereinigten Staaten die südliche Hälfte, während die Sowjetunion sich des Nordens annahm. Die Teilung entlang des 38. Breitengrads war ursprünglich als temporäre Lösung gedacht.
Am 1. Dezember 1945 wurde in Kairo von den Besatzungsmächten beschlossen, dass Korea in Bälde (in due course) frei sein sollte. Später arrangierten sich die USA und die Sowjetunion auf eine gemeinsame Verwaltung für vorerst fünf Jahre. Dieses gemeinsame Unterfangen erwies sich als fruchtlos, und im September 1947 brachten die Vereinigten Staaten die Koreafrage vor die UNO Generalversammlung.
Die ursprüngliche Hoffnung auf ein vereintes Korea verpufften bald in der Politik des Kalten Kriegs. Separate Wahlen fanden im Norden und Süden des Landes statt. Im Süden verwehrten die Amerikaner den Koreanern Selbständigkeit. Stattdessen unterstützte das Amerikanische Militär den Exilkoreaner Syngman Rhee, welcher zuvor auf Hawaii lebte. Rhee wurde im August 1948 als erster Präsident vereidigt, nachdem die Wahl von vielen Seiten boykottiert wurde. Im Norden hielten sich die Sowjets seit Beginn ihrer Verwaltung eher im Hintergrund. Im Februar 1946 wurde eine provisorische Regierung um Kim Il-sung gebildet, die später mit verdächtigen 100 Prozent Zustimmung bestätigt wurde.
Im Juni 1950 brach der Koreakrieg aus und zementierte die Trennung Koreas.
Die Geschichte nach dem Zweiten Weltkrieg ist unter Nordkorea und Südkorea zu finden.
Literatur
- F.H. King: 4000 Jahre Landbau in China, Korea und Japan. München 1984 ISBN 3922201059
- Pressemitteilungen Frankfurter Buchmesse, Gastland Korea 2005 www.buchmesse.de /Vorab-Pressekonferenz in der Deutschen Bibliothek