Griechische Landschildkröte

Art der Gattung Paläarktische Landschildkröten (Testudo)
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Die Griechische Landschildkröte Testudo hermanni GMELIN 1789 gehört der Gattung Testudo an. Die anderen Mitglieder der Gattung sind Dalmatinische Landschildkröte (Testudo hercegovinensis), Maurische Landschildkröte (Testudo graeca), Breitrandschildkröte (Testudo marginata), Vierzehenschildkröte (Testudo horsfieldi) und Ägyptische Landschildkröte (Testudo kleinmanni).

Griechische Landschildkröte
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T. hermanni hermanni Jungtier
Klasse: Reptilien (Reptilia)
Ordnung: Schildkröten (Testudinata)
Unterordnung: Halsberger (Cryptodira)
Familie: Landschildkröten (Testudinidae)
Gattung: Testudo
Art: Griechische Landschildkröte (T. hermanni)






Unterarten

Von Testudo hermanni sind zwei Unterarten bekannt. Bis 1993 unterlagen die beiden Unterarten einer anderen Nomenklatur, da bei der Erstbeschreibung durch Gmelin 1789 ein Fehler unterlaufen war. Er bezog sich mit seiner Beschreibung von Testudo hermanni hermanni auf ein Exemplar der anderen Unterart. So wurden als Testudo hermanni hermanni zunächst Tiere der östlichen Verbreitungsgebiete bezeichnet, solche der westlichen Verbeitungsgebiete dagegen als Testudo hermanni robermertensi. Inzwischen hat sich folgende Bezeichnung allgemein durchgesetzt:


Testudo hermanni hermanni GMELIN 1789

Verbreitung: Ostspanien, Südfrankreich, Balearen, Korsika, Sardinien, Mittelitalien (Toskana).

Der Rückenpanzer (Carapax) der Westrasse der griechischen Landschildkröte ist hochgewölbt und hat eine intensive Färbung, wobei der gelbe Farbton stark mit den schwarzen Flecken kontrastiert. Die Farben wirken bei älteren Tieren verwaschen, dennoch bleibt die Intensität der Gelbtöne oft erhalten. Der Bauchpanzer (Plastron) hat zwei zusammenhängende schwarze Bänder entlang der Mittelnaht. Die Färbung des Kopfes ist oliv bis gelblich mit vereinzelt dunklen Flecken. Ein Merkmal dieser Unterart ist der gelbe Fleck auf der Wange, den jedoch nicht jedes Tier besitzen muss. Die Vorderfüße besitzen in der Regel an ihrer Unterseite keine schwarze Pigmentierung. Die Basis der Krallen ist oft, jedoch nicht immer, hell gefärbt. Der Schwanz ist beim Männchen größer ausgebildet und besitzt am Ende einen Hornnagel. In der Regel ist der Oberschwanzschild geteilt, wobei ungeteilte Schwanzschilde als wesentlich seltener gelten.


Testudo hermanni boettgeri MOJSISOVICS 1889

Verbreitung: Kroatien, Mazedonien, Rumänien, Bulgarien, Albanien, Griechenland, europäischer Teil der Türkei

 
T. hermanni boettgeri Jungtier. Die Wachstumsringe auf den Schilden sind nicht unbedingt ein Maß für die Zahl der Lebensjahre, sie verraten nur die Zahl der Wachstumsperioden.

Der Rückenpanzer der Ostrasse ist meist hochgewölbt und rundlich, es sind jedoch auch Tiere mit flacheren und länglichen Rückenpanzern bekannt. Die Färbung des Panzers ist bräunlich bis gelb, bzw. olivbraun mit abgesetzten schwarzen Flecken. Bei älteren Tieren wirkt die Färbung oft verwaschen. Der Bauchpanzer ist fast immer einheitlich hornfarben und weist an beiden Seiten der Mittelnaht einzelne schwarze Flecken auf. Der Kopf hat eine bräunliche bis schwarze Färbung und ist fein beschuppt genauso wie die Vorderfüße. Diese besitzen in der Regel fünf Krallen, die an der Basis eine dunkle Färbung aufweisen. Die Hinterfüße wirken plump. Der äußerst kräftige Schwanz endet mit einem Hornnagel, der bei einem älteren Männchen eine enorme Größe annehmen kann. Bei den Weibchen ist der Hornnagel wesentlich kleiner und leicht nach innen gebogen.


Vor kurzem wurde innerhalb der Ostrasse ein neuer Formenkreis entdeckt, der inzwischen von Vinke & Vinke (2004) als eigenständige Art beschrieben wurde (Dalmatinische Landschildkröte, Testudo hercegovinensis, WERNER 1899). Sie unterscheidet sich von Testudo hermanni unter anderem durch fehlende Inguinalschilde (Achselschilde).


Alter

Der sparsame Umgang mit Energie ist das Geheimnis für das hohe Lebensalter unserer Landschildkröten. Nach einer Theorie ist der Maßtakt des Lebens der Energieverbrauch. Die verbrauchte Energiemenge in einem Leben ist bei Mensch und Tier pro Gramm Körpergewicht gleich.Ist dieses Quantum verbraucht,treten Störungen auf,die zum Alterstod führen.Manche Lebewesen gehören zu den Energieverschwendern und verbrennen,die ihnen zugeteilte Energie in Rekordzeit.Ihr Lebenslicht brennt hell aber kurz.Doch bei der Griechischen Landschildkröte läuft die Lebensuhr häufig verlangsamt ab,nämlich bei jeder Temperaturabsenkung,also in der Nacht,bei Schlechtwetter und im Winterschlaf.Sie werden deshalb gut fünfmal älter als vergleichbar große Säuger.Der Faktor 5 entspricht ja auch dem der verminderten Nahrungsaufnahme. Lebensalter von hundert Jahren sind deshalb keine Ausnahme.

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Die Struktur des Panzers verrät das hohe Alter.
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Die Rassemerkmale der Ostrasse sind deutlich erkennbar
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Der Eizahn, ein kantiger, harter Höcker auf dem Oberkiefer, ist gut sichtbar
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Auch manche Vertreter der Ostrasse zeigen einen gelben Fleck auf der Wange.
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T. hermanni boettgeri, eine der farblich schönsten Schildkröten


Größe

Testudo h. boettgeri wird bedeutend größer als Testudo h. hermanni. Sie kann eine Größe von bis zu 28 cm Carapaxlänge erreichen und wiegt dann drei bis vier Kilogramm. Testudo h. hermanni erreicht selten eine Länge über 18 cm. Es gibt auch Tiere die ausgewachsen nur 7 cm messen.


==Fortpflanzung==
===Paarung:===
===Eiablage und Inkubation:===
===Schlupf und erste Lebensjahre:===


Habitat

Leben in der Natur

Am frühen Vormittag verlassen die Tiere ihre Verstecke, meist sind es Mulden,innerhalb von dichten, undurchdringlichen Hecken, und lassen sich von der Morgensonne erwärmen. Danach streunen sie sich durch die mediterranen Wiesen ihrer Heimat. Der Geruchsinn sagt ihnen, welche Kräuter, Gräser und Samen fressbar sind. Obst und Früchte sind beliebt, aber eine Beikost, die es in der Natur nur äußerst selten gibt, ebenso Schnecken, Würmer und Aas. Lediglich leere Schneckenhäuser und Knochen finden sich öfter. Mit ihnen wird der Kalkbedarf gedeckt, der über die ohnehin schon calciumreiche Wildkräuterkost hinausgeht. Auf ihren Wanderungen zur Futtersuche legen die Tiere im Durchschnit 80 m täglich zurück, aber gelegentlich auch über 400m. Im Jahr kommen so Wege von ca 12km Länge zustande. Die Tiere nützen dabei Reviere von im Schnitt 18.000 m²(Hailey 1989). Gegen Mittag wird es auf den Wiesen zu heiß und die Tiere ziehen sich wieder in ihre Verstecke zurück. Auf den für sie unüberschaubaren Wiesen, brauchen sie einen guten Orientierungssinn. Experimente weisen darauf hin, dass ein zuverlässiger Zeitsinn, der Stand der Sonne, die Magnetlinien der Erde und Landmarken die Koordinaten für eine Ortsbestimmung liefern. Erst am späten Nachmittag verlassen sie ihre Verstecke erneut und gehen wieder auf Nahrungssuche.


Gefährdungsstatus und Artenschutz

Wie alle Europäischen Landschildkröten ist Testudo hermanni, insbesondere die Westrasse, in ihren Heimatländern akut im Bestand bedroht. In der Mitte des vorigen Jahrhunderts war es vor allem das systematische Absammeln für den mittel- und nordeuropäischen Heimtiermarkt, das viele Populationen an den Rand der Ausrottung brachte. Folgerichtig war Testudo hermanni von Anfang an, also seit 1975, im Washingtoner Artenschutzabkommen (CITES) in Appendix II gelistet. Seitdem gilt für die Unterzeichnerstaaten ein vollständiges Handelsverbot für der Natur entnommenen Tiere. Mit dem Beitritt der großen europäischen Abnehmerländer zur Artenschutzkonvention, überwiegend in den Jahren 1976-1978, brach der Markt für den Export weg, auch wenn die meisten Heimatländer der griechischen Landschildkröte erst sehr viel später unterzeichneten. Griechenland und die Türkei traten z.B. erst 1993 bzw. 1996 bei.

In Gefangenschaft nachgezogene Tiere unterliegen einer behördlichen Meldepflicht und brauchen für die Weitergabe an andere Halter Vermarktungsgenehmigungen. Seit 1996 sind das die sog. EU-Papiere mit Identifikation einzelner Individuen. Zunächst mußten Tiere über 500g mit elektronischem Mikrochip versehen werden. Jetzt wird eine Fotodokumentation mit Fotos von Rücken- und Bauchpanzer verlangt, da die Form der Schilder die einzelnen Tiere unveränderlich kennzeichnet. Ohne diese Papiere ist eine Weitergabe in der gesamten EU illegal und wird bestraft, genauso wie eine illegale Einfuhr aus den Herkunftsländern z.B. als Touristensouvenir.

Leider hat das Handelsverbot für griechische Landschildkröten die Bedrohung durch den Menschen nicht beendet. Vor allem die Zerstörung angestammter Lebensräume durch Baumaßnahmen, Urbarmachung von Brachland, z.B. durch Brandroden, Einsatz schwerer Maschinen und Herbiziden, aber auch Überweidung durch Nutztiere (Schafe und Ziegen) entzieht den Landschildkröten, insbesondere den empfindlicheren Jungtieren, Nahrung und Schutz vor Austrocknung bzw. vor Freßfeinden. Wenn der Verlust an Habitat weiter wie bislang fortschreitet, wird der Landschildkrötenbestand z.B. in Griechenland in 100 Jahren auf 20%-40% gesunken und zum Ende des Jahrtausends erloschen sein. Zudem leben viele Populationen durch die Zerstückelung der Landschaft voneinander isoliert, was langfristig durch Verringerung der Genvielfalt die Erhaltung der Art ebenfalls bedroht, wenn auch signifikant weniger als der Verlust an Lebensraum (Hailey et al. 2003).



Die griechische Landschildkröte als Heimtier

Unterbringung:

Für die Freilandhaltung in unserem mitteleuropäischen Klima braucht man ein Gehege in bester sonniger Lage. Am wichtigsten darin ist das Schildkrötenhaus. Das kann z. B. eine große, regensichere Kiste aus kräftigen Brettern sein, mit Pultdach, halb aufklappbar mit seitlichem Eingang für die Tiere. Im Haus ist eine dicke Lage ungedüngte Gartenerde, in die sich die Tiere bei Bedarf eingraben können. Das Haus soll geräumig sein, mit einer Mindestgrundfläche von 60 cm auf 60 cm, der Boden sollte aus Holz sein, ungeeignet sind Steinhäuser (zu kalt). Als Einfassung für das Gehege eignen sich am besten Natursteinmauern mit überstehendem Rand, die sich in der Sonne aufwärmen und den Tieren als Wärmespeicher beim abendlichen Sonnenbad dienen. Der anfallende Kot im Gehege und im Schildkrötenhaus wird täglich entfernt. Auf diese Weise kann man die Tiere von Mitte März bis Ende Oktober in klimatisch begünstigten Gegenden Deutschlands im Freiland halten. Für Gebiete außerhalb der Weinbauregionen empfiehlt sich jedoch, den Tieren zusätzlich zum Schutzhaus ein Frühbeet oder Gewächshaus zur Verfügung zu stellen. Durch den Treibhauseffekt herrschen im Frühbeet bereits bei leichterer Sonneneinstrahlung Temperaturen wie im Habitat und ermöglichen so eine artgerechtere Haltung. Ganz wie in der Natur verlassen die Tiere vomittags ihren Unterschlupf und erwärmen sich an den Strahlen der Sonne. Danach ist ihr Appetit groß und der Halter muss sie mit möglichst abwechslungsreicher Wildkräuter-Kost versorgen.


Ernährung:

Griechische Landschildkröten leben in den kargen Lebenssräumen des Mittelmeerraumes, in denen es ein üppiges Nahrungsangebot nur im Frühjahr und Herbst gibt. Während der langen Sommermonate verdorrt die Vegetation fast völlig. Auf diesen Nahrungszyklus sind sie eingestellt. Er muß auch in Gefangenschaft beibehalten werden, will man die Tiere langfristig gesund halten (s. Angaben über den Energieverbauch in der Rubrik "Alter"). Insgesamt ist auf eine sparsame Ernährung mit hohem Rohfaser- und niedrigen Protein-Anteil in den Futterpflanzen zu achten. Obst und Gemüse gehören in Gefangenschaft nicht auf den Speiseplan, da sie deutlich geringere Rohfaseranteile und Kalziumgehalte haben als die natürliche Nahrung. Sie haben außerdem meist höhere Protein- und Zuckergehalte und führen so zu Knochenerkrankungen, Nierenschäden, krankhaftem Durchfall und stärkerer Parasitenbelastung (Kölle, Baur, Hoffmann, 1998, Baur 1999). Gutes Futter für Landschildkröten sind ausgewachsene Wildkräuter wie diverse Löwenzahnarten, verschiedene Disteln, einige Salatsorten (Ruccola, Romana), sowie Kräuterheu und Heu-Pellets (zB. Firma Agrobs oder Reptosan). Ausgewachsene Pflanzen sind deutlich eiweißärmer als Jungpflanzen und sollen daher den Hauptanteil in der Nahrung stellen. Ebenfalls sehr beliebt sind Malvengewächse, wie Moschusmalve, wilde Malve oder auch die verschiedenen Hibiskusarten. Selbsverständlich ist darauf zu achten, daß die Pflanzen nicht mit Insektiziden behandelt wurden. Statt einmaliger Fütterung pro Tag ziehen es viele Halter vor, ihren Tieren ein vielfältiges Angebot an Wildkräutern direkt in das Gehege zu pflanzen und ihnen so mit der selbständigen Futtersuche nicht nur eine artgerechte Ernährung, sondern auch einen natürlichen Anreiz zur Bewegung zu geben. Darüberhinaus sollen die Tiere Zugang zu frischem Trinkwasser und Kalkergänzungen haben. Das können gestoßene Eierschalen, Muschelgrit oder Sepiaschalen sein (Baur 1999).


Aufzucht von Jungtieren:

Schlüpflinge und Jungschildkröten kann man in einem oben offenen Glasbehälter ab 50 cm Länge halten. Eine Klemmlampe mit biegsamen Hals wird so angebracht, dass die 60-Watt-Reflektorlampe, besser eine Halogen-Metalldampflampe, etwa 20 cm über dem Bodengrund aus Rindenmulch, Kokosfasersubstrat oder Erde strahlt. Das Terrarium sollte feuchtere und trockenere Zonen bieten, so daß sich die Tiere die ihnen genehme Substratfeuchtigkeit aussuchen können. Meist verbringen sie die Nacht lieber im feuchteren, kühleren Millieu. Nach Einschalten der Lampe am Morgen kriechen die Tiere aus dem Bodengrund und beginnen zu fressen, sie werden täglich mehrmals gefüttert. Eine Trinkschale mit frischem Wasser und Kalkergänzung muß ständig zur Verfügung stehen. Regelmäßig sollen die Tiere kurzzeitig das Licht der Sonne genießen, im Herbst und im Frühjahr auf dem Fenstersims, im Sommer auf der Terrasse, aber Vorsicht vor Überhitzung! Auch der Einsatz von künstlichem UV-Licht ist möglich.

Als Alternative bietet sich die Aufzucht in einem beheizbaren Frühbeet mit Freigehege an, das den Tieren im Sommer (und an sonnigen Tagen auch im Frühjahr und Herbst) den Zugang ins Freie ermöglicht. Die Jungtiere haben so, ganz wie in der Natur, die Möglichkeit ihr Futter nach Bedarf selbst zu suchen. Sie bekommen darüberhinaus auch die lebensnotwendige ungefilterte UV-Strahlung der Sonne ab, die im Zusammenspiel mit einer ausreichenden Kalziumversorgung eine Voraussetzung für ein gesundes Wachstum von Knochen und Panzer ist. Selbstverständlich muß auch hier immer Wasser zur Verfügung stehen.


Winterschlaf:

Es handelt sich hierbei nicht im Wortsinne um einen Schlaf, sondern um eine Verlangsamung aller Lebensvorgänge (Herzschlag, Atmung und sämtliche Stoffwechselvorgänge), auf die sich die Tiere langsam im Laufe des Herbstes durch sinkende Temperaturen und nachlassende Lichtintensität einstellen. Der korrekte Ausdruck hierfür ist deshalb Winterstarre bzw. Hibernation. In der Natur vertiefen die Tiere zum Herbst hin ihre Übernachtungsmulden zu richtigen Höhlen und verbringen darin eingegraben die milderen Winter ihrer Heimat. Hält man die Tiere im Herbst im Terrarium muß man sie langsam auf den Winterschlaf durch Senken der Temperatur und Nahrungsentzug vorbereiten. Der Darm sollte während der Ruhephase geleert sein.

Überwinterungsvariante 1: Zur Überwinterung im Keller braucht man eine geräumige Kiste. Auf deren Grund setzt man das Tier und füllt die Kiste dann mit Laub auf. Die Umgebungstemperatur soll unter 8 Grad Celsius liegen. Darüber setzen die Stoffwechselvorgänge wieder ein und belasten die Tiere durch Stoffwechselgifte, da während dieser Zeit keine Ausscheidungsvorgänge stattfinden. In den Heimatländern ist der Winter die feuchteste Jahreszeit mit regelmäßigen Niederschlägen. Die Laubblätter werden deshalb während der Hibernation durch regelmäßiges Sprühen feucht gehalten, um ein stoffwechselbelastendes Austrocknen der Tiere zu verhindern.

Überwinterungsvariante 2: Hat man keine sicher frostfreie Unterbringungsmöglichkeit mit solch niedrigen Temperaturen, kann man die Tiere auch in Kühlschränken bei 4-6°C überwintern. Da die Atmung stark herabgesetzt ist, wird nur wenig Sauerstoff verbraucht. Ein Öffnen der Kühlschranktür zur Belüftung ist deshalb nur einmal pro Woche nötig.

Überwinterungsvariante 3: Die natürlichste Überwinterungsweise findet im frostfreien Gewächshaus im Freien statt. Hier braucht der Halter kaum einzugreifen. Die Tiere können sich ähnlich wie in der Natur selbständig auf den Wintterschlaf vorbereiten, im Boden vergraben und bei geeigneter Witterung wieder zum Vorschein kommen.


Im ersten Lebensjahr soll der Winterschlaf nur von Mitte Dezember bis Ende Januar dauern. Je älter ein Tier ist, desto länger darf der Schlaf dauern, ausgewachsene Tiere können vier bis fünf Monate ruhen.


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T. hermanni hermanni Weibchen
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T. hermanni hermanni bei der Eiablage
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T. hermanni boettgeri
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T. hermanni boettgeri Männchen
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T. hermanni boettgeri bei der Paarung
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Griechische Landschildkröte








Literatur

Allgemeine Literatur

  • Baur, M. (1999): Die Haltung und Pflege Europäischer Landschildkröten, Mitschrift eines Vortrages, Zoo Karlsruhe (Volltext)
  • Dennert, C. (2002); Ernährung von Landschildkröten, ISBN: 3931587533, Natur- und Tier Verlag, Bad Helbrunn
  • Kölle, P., Baur, M.& Hoffmann, R. (1998): Elf Kardinalfehler bei der Landschildkrötenpflege, DATZ 52 (1)
  • Wegehaupt W.; Die natürliche Haltung und Zucht der Griechischen Landschildkröten, Wegehaupt Verlag, Kressbronn (Bezugsquelle)
  • Wegehaupt, W.; Sardinien, die Insel der Europäischen Schildkröten, Wegehaupt Verlag, Kressbronn (Bezugsquelle)
  • Zirngibl, R. (2000); Ihr Hobby, Griechische Landschildkröten, ISBN: 3-933646-20-0, Bede Verlag


Fachliteratur

  • Hailey, A. & Willemsen, R. E.(2003): Changes in the status of tortoise populations in Greece 1984-2001, Biodiversity and Conservation 12: 991-1011 ( Abstract)
  • Willemsen, R.E. & Hailey, A. (1990): Review: status and conservation of tortoises in Greece, Herpetol. J., 1: 315-330