Kiew

Hauptstadt der Ukraine
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 20. September 2011 um 17:52 Uhr durch Luckas-bot (Diskussion | Beiträge) (r2.7.1) (Bot: Ergänze: fy:Kiev). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Kiew (englische Transkription Kiev, ukrainisch Київ/Kyjiw [ˈkɪjiu̯]; russisch Киев/Kijew [ˈkʲijɪf]) ist die Hauptstadt und größte Stadt der Ukraine sowie Verwaltungssitz der Oblast Kiew, der sie jedoch nicht angehört. Sie liegt am bis hierhin für kleinere Seeschiffe befahrbaren Dnepr (ukrainisch: Дніпро/Dnipro) und hat 2.700.000 Einwohner, als Agglomeration 3.015.108 (Stand 1. Januar 2005). Die Universität wurde 1834 gegründet. Außerdem gibt es 99 Hochschulen, 25 Museen, ein Planetarium, Theater, botanische und zoologische Gärten. Aufgrund ihrer historischen Bedeutung als Mittelpunkt der Kiewer Rus trägt die Stadt oft den Beinamen Mutter aller russischen Städte. Aufgrund seiner vielen Kirchen und Klöster und seiner Bedeutung für die orthodoxe Christenheit wird Kiew seit dem Mittelalter außerdem als Jerusalem des Ostens bezeichnet. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs erhielt Kiew die Auszeichnung einer Heldenstadt.

Kiew
Київ/Kyjiw
Wappen von Kiew
Kiew (Ukraine)
Kiew (Ukraine)
Kiew
Basisdaten
Staat: Ukraine Ukraine
Oblast: Stadt Kiew
Rajon: Kreisfreie Stadt
Höhe: 179 m
Fläche: 839 km²
Einwohner: 2.786.518 (2009)
Bevölkerungsdichte: 3.321 Einwohner je km²
Postleitzahlen: 01xxx-04xxx
Vorwahl: +380 44
Geographische Lage: 50° 27′ N, 30° 30′ OKoordinaten: 50° 27′ 0″ N, 30° 30′ 0″ O
KOATUU: 8000000000
Verwaltungsgliederung: 10 Rajone
Verwaltung
Bürgermeister: Leonid Tschernowezkyj
Adresse: Вул. Хрещатик 36
01044 м. Київ
Website: http://kmv.gov.ua/
Statistische Informationen
Kiew (Ukraine)
Kiew (Ukraine)
Kiew
i1
Panorama über Kiew vom Turm der Sophienkathedrale

Bevölkerung

Nach der offiziellen Volkszählung in der Ukraine lebten im Jahr 2001 in Kiew etwa 83 % Menschen ukrainischer und 13 % russischer Nationalität, wobei Menschen mit gemischter russisch-ukrainischer Nationalität als Ukrainer gezählt wurden. Daneben gibt es noch kleine Minderheiten anderer Nationalitäten und Volksgruppen (Weißrussen, Polen, Armenier, Juden und andere).

Anzahl Einwohner
Jahr 1806184018651900191319391959
Einwohner 27.20044.70071.400250,000626.600846.800[1]1.090.000
Anzahl Einwohner
Jahr 19611979200120072010
Einwohner 1.174.000[1]2.120.0002.611.3002.700.0002.786.518[2]

Sprache

Bei der öffentlichen Befragung 2005 haben insgesamt 64 % Ukrainisch und 34 % Russisch als ihre Muttersprache genannt.[3] Die Sprachensituation Kiews hat sich im Laufe der Geschichte radikal verändert. Zur Zeit der Zaren und der Sowjetunion wurde das Ukrainische immer weiter vom Russischen verdrängt, in den 1980ern war Kiew fast ausschließlich russischsprachig. Nach dem Fall der Sowjetunion und seit der Unabhängigkeit der Ukraine ist jedoch wieder eine Tendenz zum Ukrainischen erkennbar, da es die Unterrichtssprache in den Schulen ist und viele Ukrainer, die ihre Eigenständigkeit gegenüber Russland betonen möchten, die ukrainische Sprache bevorzugen.

Religion

Kiew ist Sitz eines ukrainisch-orthodoxen Patriarchen und eines russisch-orthodoxen Metropoliten. Die Kiewer Sophienkathedrale ist die zweitälteste ostslawische Kathedrale nach der Verklärungskathedrale in Tschernihiw. Der Großerzbischof der mit der römisch-katholischen Kirche unierten griechisch-katholischen Kirche ist derzeit dabei, seinen Sitz von Lwiw nach Kiew zu verlegen. Auf dem Kiewer Stadtwappen ist der Patron von Kiew Erzengel Michael abgebildet. In Kiew gibt es eine jüdische Minderheit. Dort befindet sich auch das Islamische Institut und die Geistliche Verwaltung der Muslime in der Ukraine, siehe Islam in der Ukraine.

Siehe auch Liste der Metropoliten von Kiew, Liste der Bischöfe von Kiew

Geographie

 
Blick vom Park Slawy über den Dnepr

Topographie

Die Stadt liegt zu beiden Seiten des breiten Dnepr, der nach Süden dem Schwarzen Meer entgegen fließt. Das rechte, westliche Flussufer mit dem historischen Stadtzentrum ist von zahlreichen, ursprünglich bewaldeten, kleinen Hügeln des Prydniprovska Hochlands geprägt. Ein ständiges Auf und Ab sowie Kastanienbäume sind typisch für die Kiewer Innenstadt. Die Hügel fallen hier steil zum Fluss ab. Weiter im Norden – im Stadtteil Podil – besteht aber ein flacher und breiter, bebauter Uferstreifen.

Das linke, östliche Flussufer wurde erst im 20. Jahrhundert erschlossen. Im Gegensatz zur gegenüberliegenden Seite ist es flach und von Waldsteppe geprägt. Hier finden sich auch zahlreiche Seen. Der Dnepr verzweigt sich im Stadtgebiet in zahlreiche Wasserläufe. Mehrere größere Inseln, die kaum bebaut wurden, dienen als Naherholungsgebiete.

Klima

Kiew liegt im nördlichen Teil der Ukraine. Das Klima ist daher oft feucht bis kalt. Die Sommer hingegen sind mild mit Durchschnittstemperaturen von 19,3 bis 25,3 °C in den Monaten Juni, Juli und August. Die kältesten Monate sind Dezember, Januar und Februar mit Durchschnittstemperaturen von -4,6 bis -1,1 °C. Am 31. Juli 1936 wurde die Rekordhöchsttemperatur von 39,4 °C gemessen. Die tiefste gemessene Temperatur war -32,2 °C am 9. Februar 1929. Kiew ist von Mitte November bis Ende März mit Schnee bedeckt, wobei dies in den letzten Jahren rückläufig war.

Geschichte

 
Kiew im späten 19. Jahrhundert

Von der Gründung bis zum Mittelalter

Laut Nestorchronik wurde Kiew von drei Brüdern und einer Schwester namens Kyj, Schtschek, Choriw und Lybid aus dem Stamm der Poljanen gegründet, die auf drei Anhöhen Dörfer bauten. Sie errichteten noch eine Festung, die sie nach dem ältesten Bruder benannten („Kiew“ = ‚Stadt von Kyj‘, altrussisch und ukrainisch: Kyjiw). Dies soll spätestens am Anfang des 6. Jahrhunderts geschehen sein, da der Name des slawischen Fürsten Kyj in dieser Zeit in byzantinischen Chroniken erwähnt wurde.

Einige mittelalterliche Quellen führen die Gründung Kiews in die Jahre 430-460 zurück. Es gibt auch Spekulationen, die Kiew schon mit der von Jordanes erwähnten großen gotischen Stadt Danapirstadir (= „Dneprstadt“) identifizieren. Danapirstadir wird als Hauptstadt des Ostgotenreiches beschrieben, wo später Rurik Askold und Dir ihre Herrschaft errichteten.[4].

 
Kiew 1930

882 wurde die slawische Stadt Kiew als fürstliche Residenz der Rus „Känugard“ genannt. 988 wurde es durch den zum Christentum übergetretenen Großfürsten Wladimir I. ausgebaut und als Zentrum der Kiewer Rus befestigt (siehe Geschichte der Ukraine, Geschichte Russlands). Im 11. und 12. Jahrhundert war Kiew bereits eine der größten Städte Europas (etwa 50.000 Einwohner).

Am 6. Dezember 1240 wurde Kiew von Mongolen unter Batu Khan (Goldene Horde) überfallen, fast alle Einwohner getötet und nahezu alle Gebäude niedergebrannt. Es wurde berichtet, dass von der großen und dichtbesiedelten Stadt nur noch 200 Häuser gestanden haben sollen. 1320/65 kam Kiew infolge der Schlacht am Irpen an Litauen und 1569 wurde es zu einer polnisch-litauischen Provinzhauptstadt (Woiwodschaft Kiew, siehe auch Geschichte Litauens, Geschichte Polens).

Vom 16. Jahrhundert bis 1920

Nach dem ukrainisch-russischen Bündnisschluss von Perejaslaw 1654 wurde die Stadt russisch. Die russische Garnison unter der Leitung von Juri Barjatinski behauptete die Stadt auch nachdem Bohdan Chmelnyzkyjs Nachfolger Iwan Wyhowskyj die Seiten zu Gunsten von Polen wechselte und die Stadt zwei Mal belagerte. Nach der Niederlage von Fürst Wassili Scheremetew bei Tschudniw sollte die Stadt zurück an die Polen abgetreten werden. Doch Barjatinski weigerte sich, diesen Bedingungen zuzustimmen und lieferte ein Beispiel für die russischen Garnisone von Perejaslaw, Tschernigow und anderer Städte, die ihm darin folgten. Die Polen konnten ihre Forderungen aufgrund von Unruhen in ihrer Armee nicht durchsetzen, so dass ein großer Teil der Ukraine unter russischer Kontrolle blieb. Auch nach dem Ende des Krieges schaffte es die russische Diplomatie, Kiew im Zarentum Russland zu behalten, obwohl der 1667 geschlossene Frieden von Andrussowo nur die Linksufrige Ukraine (Gebiete östlich des Dnepr) Russland zusprach. Kiew wurde im Folgenden Hauptstadt eines russischen Gouvernements (Gouvernement Kiew).

Ab dem späten 19. Jahrhundert wurde Kiew, als Teil des russischen Reichs, ein wichtiges Handels-, Verkehrs- und Industriezentrum. Um 1900 hatte die Stadt etwa 250.000 Einwohner, die Einwohnerzahl stieg in den nächsten Jahren jedoch weiter massiv an. Die erste elektrische Trambahn der Welt wurde damals in Kiew in Betrieb genommen. Ein Bronzedenkmal erinnert daran.

Kiew wird Hauptstadt der Ukrainischen Sowjetrepublik

Ab 1920 war Kiew sowjetisch. 1934 wurde die Stadt an Stelle von Charkow Hauptstadt der Ukrainischen Sozialistischen Sowjetrepublik (SSR).

 
Eroberung von Kiew. Deutscher Wachposten auf der Zitadelle; Blick auf die Stadt mit der brennenden Dnjepr-Brücke (19. September 1941)
 
Kiew im Zweiten Weltkrieg

Vor dem deutschen Überfall auf die Sowjetunion zählte die Stadt 350 000 Juden, von denen die meisten allerdings rechtzeitig fliehen konnten. So lebten bei dem deutschen Einmarsch im September 1941 nur noch 30 % der Juden in der Stadt (ca. 100.000 Juden). Während der deutschen Besatzung im Zweiten Weltkrieg, vom 19. September 1941 bis zum 6. November 1943, wurden von den Deutschen 120.000 bis 160.000 sowjetische Kriegsgefangene und Zivilisten (vor allem Juden) in Kiew ermordet. Mehr als 33.000 Juden fielen allein dem Massaker in Babi Jar bei Kiew zum Opfer. 1942 wurde am Nordrand der Stadt das Konzentrationslager Syrets errichtet. Kurz nach der Schlacht um Kiew nahm die Stadt großen Schaden nach einem verheerenden Großbrand, welcher am 24. September 1941 durch ferngezündete sowjetische Sprengsätze ausgelöst wurde und erst am 29. September unter Einsatz der deutschen und einheimischen Feuerwehr und des Sprengens von Brandschneisen gelöscht werden konnte.[5]

In der Stadt bestand das Kriegsgefangenenlager 62 (bis 1954) für deutsche Kriegsgefangene des Zweiten Weltkriegs, dazu das Kriegsgefangenenhospital 3201. Es gab verschiedene Friedhöfe für Kriegsgefangene, der größte nördlich der Stadt mit ca. 20.000 Toten.[6]

1982 fanden die Feierlichkeiten des 1500-jährigen Bestehens von Kiew statt. 1986 wurde die Stadt vom Tschernobyl-GAU schwer getroffen.

Kiew ab der ukrainischen Unabhängigkeit 1991

Seit 1991 ist Kiew Hauptstadt der unabhängigen Ukraine. In der Folge kam es zur Wiedererrichtung zahlreicher während der Periode des Stalinismus zerstörter Bauwerke, etwa des Michaelsklosters und der Christi-Geburtskirche im Stadtteil Podil. 2004 war die Innenstadt Schauplatz der Massenproteste gegen die Fälschungen bei den Präsidentschaftswahlen der Ukraine, die vom 21. November bis 5. Dezember andauerten und zur Orangen Revolution führten.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Außer den unten aufgeführten sehenswerten Einzelgebäuden oder Ensembles verfügt Kiew über mehr als 10 Museen, 5 Theater und zahlreiche Grünanlagen.

Kirchen und Klöster

 
Sophienkathedrale
Datei:Kiev Pechersk Lavra (General).jpg
Das Kiewer Höhlenkloster
 
Klosterkirche St. Michael
Datei:Andriyivskyy Uzviz.jpeg
St.-Andreas-Kirche und der Andreas-Steig
Datei:A cathedral under construction.jpg
Mit dem Bau des Sitzes der Ukrainischen Griechisch-Katholischen Kirche in Kiew wurde Anfang 2000 begonnen

Kulturbauten und bedeutende Straßen

Plätze, Parks, Gartenanlagen und ausgewählte Stadtteile

  • Platz der Unabhängigkeit (Majdan Nesaleschnosti) (1954, 2002)
  • Europaplatz
  • Kontraktowa-Platz
  • Podil, ein alter Stadtbezirk mit vielen historischen Bauten aus dem Zeitraum 12. bis 19. Jahrhundert
  • Hydropark, ein Freizeit- und Vergnügungspark auf den Dnepr-Inseln (1960). Anstelle zerstörter und nicht mehr bewohnbarer Dörfer nach dem Zweiten Weltkrieg angelegt.
  • Alter (1834) und neuer botanischer Garten
  • Babi Jar (deutsch Weiberschlucht), heute erinnern drei Denkmale an die dort während des Holocausts ermordeten Jüdinnen und Juden
  • Park Slawy

Denkmale (Auswahl)

Datei:Motherland-Kiev.jpg
Mutter-Heimat-Denkmal
  • Denkmal der Völkerfreundschaft (mit charakteristischem Regenbogen) (1983)
  • Statue von Wladimir dem Heiligen über dem Dnepr (1853)
  • Denkmal auf dem Michailplatz: für die Großfürstin Olga, für Kyrill & Method
  • Denkmal für das Magdeburger Recht am Ufer des Dnepr
  • Denkmal für den Hetman Bogdan Chmelnizki vor der Sophienkathedrale
  • Denkmal für den Hetman Peter Sahajdatschny auf dem Kontraktowa-Platz
  • Lenindenkmal
  • Bronzedenkmal für die erste elektrische Straßenbahn in Kiew

Politik

Verwaltung

 
Die 10 Verwaltungsbezirke von Kiew

Das höchste politische Organ der Stadt ist der Kiewer Stadtrat (Ukrainisch: Київрада; translit. Kyïvrada), deren Mitglieder direkt durch die Kiewer Bevölkerung gewählt werden und deren Vorsitz der Kiewer Bürgermeister hat. Bürgermeister ist seit 26. März 2006 der Finanzexperte und Privatbankier Leonid Tschernowezkyj. Tschernowezkyj, der in den vergangenen Jahren durch Korruptionsvorwürfe und seine Zugehörigkeit zu einer Freikirche in die Schlagzeilen geraten war, wurde bei einer vorgezogenen Wahl am 25. Mai 2008 im Amt bestätigt. Er setzte sich dabei mit einfacher Mehrheit u. a. gegen Olexandr Turtschynow und Vitali Klitschko durch. Die Neuwahl wurde durch einen Parlamentsbeschluss mit den Stimmen der ukrainischen Regierungskoalition und des Blok Lytwyna angeordnet, die beabsichtigten, eine Ablösung des umstrittenen Amtsinhabers herbeizuführen.[7] Das Vorhaben scheiterte an der chronischen Zerstrittenheit der westlich orientierten Kräfte der Ukraine, die mit zwei Kandidaten (Turtschynow und Klitschko) antraten und so angesichts des Wahlrechts, das eine Entscheidung mit einfacher Mehrheit im ersten Wahlgang vorsieht, chancenlos waren.

Stadtgliederung

Administrativ wird Kiew in die folgenden zehn Verwaltungsbezirke (Rajone) unterteilt:

Partnerstädte

Kiew unterhält mit folgenden internationalen Städten Partnerschaften (unvollständige Liste):

Stadt Land seit Stadt Land seit
Ankara Turkei  Türkei 1990 Leipzig Deutschland  Deutschland 1962
Athen Griechenland  Griechenland 1996 München Deutschland  Deutschland 1989
Belgrad Serbien  Serbien 2003 Minsk Belarus  Belarus
Bratislava Slowakei  Slowakei 1969 Peking China Volksrepublik  Volksrepublik China 1993
Brüssel Belgien  Belgien 1997 Riga Lettland  Lettland
Budapest Ungarn  Ungarn 1993 Rio de Janeiro Brasilien  Brasilien
Buenos Aires Argentinien  Argentinien 1993 Tiflis Georgien  Georgien
Chicago Vereinigte Staaten  Vereinigte Staaten 1991 Tirana Albanien  Albanien
Chișinău Moldau Republik  Moldau 1993 Toronto Kanada  Kanada
Edinburgh Vereinigtes Konigreich  Vereinigtes Königreich Toulouse Frankreich  Frankreich 1975
Jerewan Armenien  Armenien Vilnius Litauen  Litauen
Florenz Italien  Italien Warschau Polen  Polen 1994
Helsinki Finnland  Finnland Wien Osterreich  Österreich 1992
Krakau Polen  Polen Wuhan China Volksrepublik  Volksrepublik China
Kyōto Japan  Japan

Wirtschaft und Infrastruktur

 
Neue Gebäude werden errichtet

In Kiew sind Ministerien und Verwaltung, die Stahlindustrie, der Maschinenbau, der Flugzeugbau, die Chemieindustrie, die Nahrungs- und Genussmittelindustrie (Rozhen) und die Solarindustrie sowie weitere, wichtige Industrien oder Verwaltungen angesiedelt.

Messen und Ausstellungen

  • AGRO - Internationale ukrainische Leitmesse für Landwirtschaft
  • Animal’EX - Fachmesse für Viehzucht, Tierhaltung und Veterinärmedizin
  • BioFuel - Fachmesse für Erneuerbare Energien
  • Beer & Soft Drinks Industry - Internationale Fachmesse für Bier und alkoholfreie Getränke
  • EquiWorld - Ausstellung für Pferdezucht und Pferdesport
  • Fast Food Industry - Fachmesse für Fastfood
  • FishExpo - Fachmesse für Fischzucht und Fischwirtschaft
  • InAlcoWin - Fachmesse für Wein und alkoholische Getränke
  • Metal-Forum of Ukraine - Internationale Konferenzmesse für Metallurgie und Metall
  • MushroomIndustry - Internationale Fachausstellung für die Pilzindustrie
  • RENEWAL - Messe für gebrauchte und überholte Maschinen und Anlagen

Tourismus

Es gibt (Stand 7. Oktober 2009) noch keine städtische Touristeninformation in der Stadt, am Flughafen oder am Bahnhof. Private Agenturen übernehmen die Vermittlung von Hotelzimmern, Autovermietungen oder Stadtführungen. Aktuell gibt es für Touristen der Europäischen Union keine Visapflicht. Ein gültiger Reisepass ist jedoch zur Einreise notwendig.

Infrastruktur

Datei:Kiev city evening.jpg
Stadtmitte

Kiew ist Anziehungspunkt für den Tourismus, wirtschaftliches Zentrum und neben Lemberg und Odessa kultureller Mittelpunkt des Landes. Kiew ist einer der wichtigsten Verkehrsknotenpunkte Osteuropas als Schnittpunkt der Verkehrswege Istanbul/AthenSofia–Kiew–Minsk/Moskau und WesteuropaKaukasus. Außerdem hat Kiew einen Hafen am Dnepr.

Eisenbahn

Zahlreiche internationale Eisenbahnverbindungen führen nach Kiew, unter anderem aus Russland, Polen, Ungarn, Österreich und Deutschland (Berlin). Es gibt einen Hauptbahnhof, Kiew-Passaschirskij. Kiew hat ferner Zugang zur Transsibirischen Eisenbahn, hier beginnt die vermutlich weltlängste Eisenbahnverbindung Kiev - Wladiwostok.

Flugzeug

Kiew wird von drei Flughäfen bedient.

Der kleinere und ältere der beiden Passagierflughäfen, Kiew-Schuljany, liegt im Stadtgebiet und wird überwiegend für Inlandsflüge genutzt. In Boryspil, ca. 15 km östlich der Stadtgrenze beziehungsweise 30 km südöstlich des Zentrums, liegt der größere Flughafen Kiew-Boryspil (nach russischer Schreibweise auch als Borispol bekannt), der deutlich mehr Verbindungen hat und von den meisten internationalen Linien angeflogen wird.

Außerdem gibt es einen internationalen Frachtflughafen in der nordwestlichen Vorstadt Hostomel (russ. Gostomel).

 
Standseilbahn in Kiew

Innerstädtischer Verkehr

Dem innerstädtischen Verkehr dient neben Trolleybussen, Bussen, der Straßenbahn und Kleinbus-Sammeltaxen (Marschrutne Taksi) die Metro. Letztere besteht aus drei Linien, die die Stadt durchkreuzen. Im Berufsverkehr verkehrt die Metro zum Teil im 90-Sekunden-Takt, sonst alle zwei bis vier Minuten. Abends können es auch acht Minuten sein. Nachts ist die Metro geschlossen. Außerdem verbindet eine Standseilbahn (Funikuler) den Stadtteil Podil am Dnepr-Ufer mit dem Stadtzentrum.

Hochschulen

 
Kiew-Mohyla-Akademie

Es gibt insgesamt 99 Hochschulen. Die größten beziehungsweise wichtigsten sind:

Sport

Der bekannteste Sportverein der Stadt und der Ukraine ist der FC Dynamo Kiew. Zudem gibt es weitere Fußballclubs wie Arsenal Kiew und Obolon Kiew, den Basketballverein BC Kiew, den Handballverein Spartak Kiew sowie den ukrainischen Rekordmeister im Eishockey, den HK Sokol Kiew, und den KHL-Teilnehmer HK Budiwelnik Kiew.

Das Nationalstadion der Ukraine, das NSK Olimpijskyj, befindet sich in Kiew. Im August 2007 war Kiew Austragungsort der Weltmeisterschaften im Orientierungslauf.

Söhne und Töchter der Stadt

Hauptartikel: Liste von Söhnen und Töchtern der Stadt Kiew

Berühmte Söhne und Töchter Kiews sind unter anderem die israelischen Ministerpräsidenten Golda Meir und Ephraim Katzir, der Schriftsteller Michail Bulgakow, die Schauspielerin Milla Jovovich sowie der Fußballnationaltorhüter Oleksandr Shovkovskiy.

Siehe auch

Wiktionary: Kiew – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Commons: Kiew – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Literatur

  • Britta Wollenweber, Peter Franke: Kiew. Stadt der goldenen Kuppeln am Dnejpr. 3. Auflage. Wostok, Berlin 2004, ISBN 3-932916-27-1
  • Anatolij Kusnezow: Babij Jar – die Schlucht des Leids. Matthes & Seitz, München 2001, ISBN 3-88221-295-0
  • Herbert Mühlstädt: Der Geschichtslehrer erzählt. Band 2. 3. Auflage. Volk und Wissen volkseigener Verlag, Berlin 1986, S. 109–133

Einzelnachweise

  1. a b Meyers Neues Lexikon, Bibl.Inst. Leipzig, 1962. Band 4, S. 805
  2. am 1. Januar lt. ukr. Wiki
  3. Стан Громадської Думки Щодо Надання Російській Мові Статусу Другої Державної
  4. Werner Keller: Ost Minus West Gleich Null
  5. Horst Boog, Jürgen Förster, Joachim Hoffmann, Ernst Klink, Rolf-Dieter Müller, Gerd R. Ueberschär: Der Angriff auf die Sowjetunion (= Militärgeschichtliches Forschungsamt [Hrsg.]: Das Deutsche Reich und der Zweite Weltkrieg. Band 4). 2. Auflage. Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart 1987, ISBN 3-421-06098-3, S. 515 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche – Bei den Sprengtrupps handelte es sich um das Pionierbataillon 99, Teile der 99. Leichten Division und 71. Infanteriedivision).
  6. Maschke, Erich (Hrsg.): Zur Geschichte der deutschen Kriegsgefangenen des zweiten Weltkrieges. Verlag Ernst und Werner Gieseking, Bielefeld 1962-1977.
  7. NEWSru.ua: По данным экзит-пола, на выборах побеждает Леонид Черновецкий с 32% и блок его имени – 25,7%

Vorlage:Navigationsleiste der Ukraine