Tollensesee

See in Mecklenburg-Vorpommern
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Der Tollensesee ist ein See in Mecklenburg-Vorpommern (Deutschland).

Bild
Der Tollensesee während eines Sommergewitters
Daten
Name: Tollensesee
Lage: Mecklenburg-Vorpommern
Fläche 17,4 km²
maximale Tiefe: ca. 33 m
Zuflüsse: Nonnenbach, Tollense
Abflüsse: Tollense
Höhe über NN: 15 m
Orte am Ufer: Neubrandenburg, Broda, Alt Rehse, Wustrow, Klein Nemerow
Besonderheiten: Der See ist auf dem Wasserweg nicht zu erreichen.

Geographie

Der See befindet sich zwischen der Stadt Neubrandenburg im Norden und dem See Lieps im Süden. Die größte Tiefe des Tollensesees, die sich etwa auf der halben Längstausdehnung unweit des südöstlichen Seeufers befindet, wird mit ca. 33 m angegeben.

Bei Neubrandenburg bildet der Fluss Tollense, der zwischen Neustrelitz und dem Lieps entspringt, diesen und den Tollensesee in Richtung Norden durchfließt, in einem künstlich angelegten Kanal ("Oberbach" genannt) den Abfluss des Sees. Der wichtigste Zufluss des Tollensesees ist allerdings der Nonnenbach, der dem etwas weiter südöstlich liegenden Wanzkaer See enfließt und nördlich von Usadel einmündet.

Das während der letzten Eiszeit entstandene Gewässer, das 10,4 km lang und 1,5 bis 2,5 km breit ist, bildet einen typischen Gletscherzungensee.

Am Nordufer des Sees liegt ein Naherholungsgebiet mit mehreren Strandbädern, angrenzendem Kulturpark, Jachthafen und Wassersportzentrum.

Name

Der Name des Tollensesees (Mittelwasser ca. 15 m über NN) leitet sich vom slawischen "dolenzia" = Talniederung, "dol" oder "dolina" = Tal her.

Geschichte

Im Zweiten Weltkrieg mussten Zwangsarbeiter im Jahr 1942 im See eine künstliche Insel samt großem Gebäude errichten - eine geheime Torpedoversuchsanstalt (TVA). Von dieser aus konnten sowohl Unterwasser- als auch Überwasser-Torpedos für Tests abgeschossen werden. Ziel war es, die Treffsicherheit zu verbessern. Explosionen gab es keine, die entschärften Torpedos wurden nach den Tests aus dem Wasser gefischt. Die Teststrecke betrug 8 km. Der Badebetrieb musste nicht eingestellt werden. Als die Rote Armee näher rückte, wurde der Unterwasserteil des Gebäudes geflutet und der Rest des Gebäudes in Brand gesteckt. Die Ruine und die ganze künstliche Insel wurden erst viele Jahre später gesprengt. Übrig geblieben ist eine zugewachsene Insel. Unter Wasser liegen selbst heute noch die Überreste.

Siehe auch