Oregano | ||||||||||||
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Systematik | ||||||||||||
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Oregano, auch Wilder Majoran oder Dost (Origanum vulgare) ist eine Gewürz- und Heilpflanze in der Familie der Lippenblütler (Labiatae). Ursprünglich im Mittelmeerraum beheimatet, und Bestandteil der griechischen und italienischen Küche, wird Oregano heute weltweit in warmen und gemäßigten Breiten angebaut und genutzt.
Inhaltsstoffe
Ätherische Öle wie Thymol und Karvakol und Cymol, Gerb- und Bitterstoffe. Der Vitamin-C-Gehalt der frischen Pflanze beträgt 267,2 mg pro 100 g Frischgewicht.
Oregano in der Küche
Als Würzmittel ist Dost erst seit 200 Jahren im Gebrauch. Abgesehen von den nicht ganz eindeutigen römischen Quellen kann nur ein Baseler Rezept aus dem 17. Jahrhundert angeführt werden, in dem Oregano als Zutat zu Pfannkuchen erwähnt wird. Ansonsten lassen sich botanische Bücher selbst noch zu Beginn des 20. Jahrhunderts lediglich darüber aus, dass Oregano Heil- und Zauberpflanze sei und dass man mit seinem roten Farbstoff Wolle färben könne.
Oregano in der Pflanzenheilkunde
Dost war bereits den Griechen als Heilmittel bekannt (Dioscurides berichtet über sie im 1. Jh. n. Chr.) und hatte vor allem im Mittelalter einen legendären Ruf. Hippokrates diente diese Pflanze zur Geburtsbeschleunigung und zur Heilung von Hämorrhoiden.
In der heutigen Medizin ist Dost bedeutungslos; nachgewiesen werden konnten eine positive Wirkung bei Verdauungsbeschwerden sowie Erkrankungen der oberen Atemwege. Für beides stehen jedoch wirkungsvollere Mittel – auch pflanzliche – zur Verfügung. Dost wird daher auch von Naturheilärzten und Heilpraktikern meist nur in Kombination mit anderen Mittel eingesetzt.
Oregano im Aberglaube
Dost war im Mittelalter eine wichtige Hexenabwehrpflanze und schützte vor dem Teufel. Man hielt sie den Hexen unter die Nase, um sie vom Teufel zu lösen. Dost soll das Kraut sein, dass Kummer verschwinden lässt, erloschenen Lebensmut wieder aufrichtet und den Menschen fröhlich macht. Aus diesem Grund trägt die Pflanze auch den Namen Wohlgemut.
Oregano oder Dost wurde als Schutz vor bösen Mächten in den Brautschuh gelegt und in den Brautstrauß eingebunden. In Form von Räucherungen wurde Dost schon in der Antike als dämonenabwehrendes Mittel verwendet. Wenn ein Kind lange nicht zu reden beginnt, gibt man ihm einen Löffel voll Oreganowasser. Gegen Epilepsie lässt man den Kranken an dem mit den Fingern zerdrückten Dost riechen.