Trans-Siberian Orchestra

US-amerikanische Rockband
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Das Trans-Siberian Orchestra (TSO) ist eine amerikanische Mischung aus Orchester und großer Rockband. Die kreativen Köpfe sind Jon Oliva, Paul O'Neill und Bob Kinkel. Hervorgegangen ist TSO aus der Metal Band Savatage. Elemente des Metal sind in TSO zwar noch zu erkennen, mindestens gleichberechtigt findet man jedoch Broadway- Klassik- Jazz- und Soul-Einflüsse. Wesentlich ist auch, dass der Gesang nach Rollen verteilt ist, wodurch u.a. der Sprung von der Rock-Oper zum Musical gelingt. Wesentliches Merkmal der bisherigen Veröffentlichungen ist ein Bezug zu Weihnachten. Drei der vier bislang veröffentlichten Alben verarbeiten musikalisch traditionelle Weihnachtslieder, verbinden sie mit klassischen und rockigen Elementen und stellen thematisch eine weihnachtliche Fortsetzungsgeschichte dar.

Vorgeschichte

  • 1986: Wegen finanzieller Probleme und dem Flop des Albums Fight For The Rock steht die Band Savatage vor dem Aus.
  • 1987: Dieses Aus wird u.a. durch die Überzeugungskraft von Paul O'Neill verhindert, der die Band kontaktiert, sie von ihrem Auflösungsvorhaben abbringt und fortan für sie als Produzent arbeitet. Auf dem nun folgenden Album Hall Of The Mountain King covern Savatage mit In der Halle des Bergkönigs von Edvard Grieg ein klassisches bzw. romantisches Stück (Criss Oliva auf der E-Gitarre). Auch für die Zusammenarbeit mit Bob Kinkel ist dieses Album die Premiere. Das Album wird ein großer Erfolg, der Split ist endgültig abgewendet.
  • 1988-1989: Paul O'Neill war in sehr jungen Jahren Gitarrist der Tour-Produktion von Jesus Christ Superstar und Hair. Nun jedoch wächst auch Jons Begeisterung für Musicals. In einem Interview sagt er später, dass der Besuch eines bestimmten Musicals in dieser Zeit prägend war. In dieser Phase entsteht das Album Gutter Ballet, das diese Entwicklung widerspiegelt.
  • 1991 und 1995 erscheinen die Rock-Oper-Alben Streets und Dead Winter Dead. Auf letzterem befindet sich das instrumentale, orchestrierte Stück Christmas Eve Sarajevo, dessen Potential für den Massenmarkt die Plattenfirma Savatages (Atlantic Records) erkennt. Atlantic Records drängt Savatage ausgehend von diesem Stück ein komplettes Weihnachtsalbum zu veröffentlichen. Alle an Savatage beteiligten Musiker befürchten jedoch, dass dies stilistisch nicht zu Savatage passen würde. O'Neill schlägt daher vor dafür eine neue Band zu gründen. TSO sind geboren.

Diskographie

  • 1996: Christmas Eve and Other Stories (""CEAOS"")
  • 1998: The Christmas Attic (""TCA"")
  • 2000: Beethoven's Last Night (""BLN"", KEIN Weihnachtsalbum)
  • 2004: The Lost Christmas Eve (""TLCE"", definitives Ende der Weihnachtsveröffentlichungen)

Geschichte

  • Neben den drei genannten Musikern wirken viele aktuellen und ehemaligen Mitglieder Savatages bei TSO mit.
  • Der Name deutet fälschlicherweise einen russischen Einfluss auf TSO an. Er wurde jedoch nur gewählt, weil er Paul O'Neill gefiel.
  • Ein Produzent der Rosie O’Donnell Show an Weihnachten 1996 wusste dies allerdings nicht. Er wollte bewusst ein russisches Sinfonieorchester für die Show. Sein Fehler, sein Pech, TSOs Glück, denn nach dem Auftritt in dieser Show entwickelten sich die bis dato dahindümpelnden Verkaufszahlen von ""CEAOS"" in kürzester Zeit zu Platin in den USA.
  • In Deutschland wurde ""CEAOS"" von der Kritik teilweise sehr harsch abgetan (""bessere Fahrstuhlmusik""). Nun ja, Weihnachten erfordert nun mal besondere Maßnahmen und zu diesen gehört für die meisten Menschen weder Heavy Metal noch hochgestochene Intellektualität. Von jenen Kritikern dürften TSO die allermeisten jedoch mit ""BLN"" von ihren Qualitäten überzeugt haben.
  • ""BLN"" enthält - wie der Name vermuten lässt - zahlreiche Elemente, Fragmente und Andeutungen der Musik Beethovens, aber auch Mozarts.
  • Die Sänger auf den Alben gehören z.T. zu den absoluten Top-Größen am Broadway. Musste man für die ersten beiden Alben noch hoffen und betteln, dass die Berühmtheiten sich engagieren lassen, dürfte es inzwischen eher eine Ehre und Freude für einen Musiker sein, bei einem Album von TSO mitzuwirken.
  • TSO betouren jährlich zur Advents- und Weihnachtszeit mit einem jeweils 60-köpfigen Ost- und einem Westküstenensemble die USA. Auch dadurch gehören sie für viele amerikanische Familien inzwischen zu Weihnachten wie Santa Claus.
  • In Europa traten TSO noch nie live auf. Neben den Alben und einem Flug nach Amerika zur Weihnachtszeit ist der Film Der Grinch, an dessen Soundtrack Teile TSOs mitgewirkt haben, eine weitere Möglichkeit TSO kennen zu lernen.
  • Für die Zukunft sind weitere Veröffentlichungen geplant. Die Weihnachtstrilogie soll jedoch eine Trilogie bleiben.

Zusammenfassung

TSO ist nicht nur das äußerst seltene Kunststück gelungen dem Kanon der Weihnachtstraditionen in den USA ein Element - sich selbst - hinzuzufügen, mit ihrer Mischung zwischen allen Musikstilen insbesondere aber der Organisationsform von TSO zwischen Rockband, Bigband, klassischem Orchester und Musical-Ensemble haben sie auch eine Blaupause geschaffen, die - unabhängig vom Musikstil - in Zukunft von gewisser künstlerischer Bedeutung sein könnte.