Goa

indischer Bundesstaat
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Goa (konkani गोआ) ist der kleinste indische Bundesstaat. Er liegt an der mittleren Westküste Indiens. Goa hat eine Fläche von 3702 km² und 1.404.833 Einwohner (Stand: 1. Januar 2005).

Goa - गोआ
Datei:Goaseal.png
Land: Indien
Hauptstadt: Panaji (66.000 Einwohner)
Fläche: 3.702 km²
Einwohner: 1.405.000 (2005)
Sprachen: Konkani (Amtssprache); Marathi,
Kannada, Hindi, Englisch,
Portugiesisch
Religionen: Hinduismus (65,8 %), Christentum
(26,7 %)
, Islam (6,8 %), andere
Bevölkerungsdichte: 379 Einw./km²
Webseite: goagovt.nic.in
Karte
Datei:Indien Goa.png

Goa war rund 450 Jahre lang portugiesische Kolonie und weist daher eine besondere kulturelle Prägung auf. Kaum ein indischer Bundesstaat ist kulturell so nachhaltig von einer europäischen Kolonialmacht beeinflusst worden wie Goa. Dies zeigt auch der hohe katholische Bevölkerungsanteil.

Die Hauptstadt Goas ist Panaji, von den Portugiesen Pangim, von den Briten Panjim genannt. Sie liegt im Bezirk Tiswadi und hat derzeit (2005) rund 66.000 Einwohner; im Ballungsraum Panaji leben über 130.000 Menschen.

Geografie

 
Strand von Arambol, Pernem
 
Blick über das Delta des Flusses Chapora, Bardez

Goa liegt an der Konkanküste, der mittleren Westküste Indiens. Es grenzt im Norden an den Bundesstaat Maharashtra, im Süden und Osten an Karnataka, sowie im Westen an das Arabische Meer.

Mit einer Fläche von nur 3702 Quadratkilometern, einer Nord-Süd-Ausdehnung von 105 Kilometern sowie einer West-Ost-Ausdehnung von höchstens 65 Kilometern ist Goa der kleinste Bundesstaat Indiens. Die Küstenlänge beträgt 101 Kilometer.

An die schmale Küstenebene schließen sich terrassenähnliche, 30 bis 100 Meter hohe Tafelländer an, die nach Osten in Ausläufer der Westghats übergehen. Die Berge der Westghats, die etwa 15 Prozent der Landesfläche einnehmen, sind im Schnitt 800 Meter hoch, einzelne Berge steigen aber bis über 1000 Meter auf. Goas höchste Erhebung ist mit 1167 Metern über dem Meeresspiegel der Sonsogor.

Goas Küstenlinie ist durch breite Flussmündungen stark zergliedert. Die Marmagao-Bucht gilt als einer der besten Naturhäfen Südasiens. Alle größeren Flüsse entspringen in den Westghats. Am bedeutendsten sind die Flüsse Zuari und Mandovi im Zentrum Goas, Chapora und Terekhol im Norden sowie Sal und Talpona im Süden.

Klima

Das Klima ist tropisch und wird, wie allgemein in Indien, durch den Monsun bestimmt. Der Sommermonsun setzt etwa Mitte Juni ein und dauert in der Regel bis September. Im Schnitt beträgt die jährliche Niederschlagsmenge zwischen 2800 und 3500 mm, in einigen höher gelegenen Bergregionen können die Niederschläge aber auch wesentlich stärker (bis zu 7500 mm) ausfallen. Während des Monsuns schwanken die Temperaturen um die 26 Grad Celsius.

 
Goa ist in 11 Talukas untergliedert, die sich auf die Distrikte Nordgoa (violett) und Südgoa (orange) verteilen.

Auf den Monsun folgt die trockene Jahreszeit von Oktober bis Anfang Juni mit etwa gleichbleibenden Temperaturen zwischen 25 und 27 Grad Celsius im Durchschnitt. Nur in der heißen Saison im April und Mai steigen die Durchschnittstemperaturen auf 29 bis 30 Grad, tagsüber auf bis zu 35 Grad.

Auf Grund der Meeresnähe herrscht in Goa auch in der trockenen Jahreszeit stets eine relativ hohe Luftfeuchtigkeit von etwa 60 Prozent.

Politische Gliederung

Indiens kleinster Bundesstaat ist in zwei Distrikte, North Goa (Nordgoa; 1736 km²) und South Goa (Südgoa; 1966 km²), eingeteilt. Jeder Distrikt ist wiederum in mehrere Verwaltungsbezirke, sogenannte Talukas, untergliedert. Nordgoa umfasst die Talukas Pernem, Bardez, Bicholim, Satari, Tiswadi und Ponda. Zu Südgoa gehören Marmagao, Salcete, Sanguem, Quepem und Canacona; insgesamt umfasst Goa also elf Talukas.

Geschichte

Frühe Geschichte (bis 10. Jahrhundert n. Chr.)

Goas belegte Geschichte reicht bis in das 3. Jahrhundert v. Chr. zurück, als die örtlichen Herrscher, darunter die in Chandrapura im Süden Goas residierenden Bhojas, dem Maurya-Reich untertan waren. Zu diesem Zeitpunkt war es auch schon den Griechen bekannt. Der griechische Geograf Ptolemäus beschrieb die Küstengegend des heutigen Goa im 2. Jahrhundert n. Chr. unter dem Namen Nelkinda. Hinweise auf noch weiter zurückreichende Zusammenhänge, wie etwa die Annahme, dass die Sumerer schon vor 4000 Jahren Handel mit Goa getrieben haben sollen, sind dagegen nicht belegt.

Nach dem Zerfall des Maurya-Reiches nach dem Tode Ashokas im Jahre 232 v. Chr. geriet Goa unter die Herrschaft der Shatavahanas, die für vier Jahrhunderte weite Teile des Dekkans, einschließlich Goa, regierten. Auch die Bhojas mussten sich ihnen gegen Ende des 2. Jahrhunderts beugen. Um 250 n. Chr. tritt die Abhira-Dynastie als Beherrscher der gesamten Konkanküste in Erscheinung, später die Kalachuris.

Um 580 fiel Goa den Chalukyas zu, die seit etwa 550 ein mächtiges Reich in Zentral- und Südindien errichtet hatten. Den Chalukyas folgten um die Mitte des 8. Jahrhunderts die Rashtrakutas. Unter deren Vasallenkönigen, den Silharas, erreichte der Seehandel mit Arabien eine bis dahin unerreichte Blüte.

Eigenständigkeit unter den Kadambas (973 bis 1237/38)

973 gelang es den Chalukyas, ihre alten Widersacher, die Rashtrakutas, zu beseitigen und ihre Herrschaft wiederherzustellen. Die Neuverteilung der Kräfte auf dem Dekkan nutzten indes die Kadambas, um Goa an sich zu reißen. König Shastadeva I. (reg. ca. 960-1008) verlegte seine Hauptstadt nach Chandrapura. Sein Reich ist unter dem Namen Gopakkapattana bekannt. Damit wurde Goa erstmals in seiner Geschichte Mittelpunkt eines eigenständigen Reiches.

Shastadevas I. Nachfolger machten 1054 Govapuri an der Stelle des heutigen Velha Goa zur Hauptstadt. Der Handel gedieh weiterhin, und neue Handelsbeziehungen u.a. nach Ostafrika, Ceylon, Bengalen und Südostasien führten zu Wohlstand und kultureller Blüte.

Zum Höhepunkt kam die Herrschaft der Kadambas unter Jayakeshi II. (1104-1148). Er zielte auf die Ablösung der Chalukyas, die noch immer den Dekkan kontrollierten. Stattdessen setzten die Yadavas am Ende des 12. Jahrhunderts dem verfallenden Chalukya-Königreich ein Ende und bedrohten nun auch die Kadambas. Auch mit dem südlichen Hoysala-Reich kam es im frühen 13. Jahrhundert zu kriegerischen Auseinandersetzungen. 1237/38 führte der Einfall der Yadavas schließlich zum Ende der selbstständigen Kadamba-Könige, die fortan nur noch als Vasallen der Yadavas regierten.

Kämpfe um die Vorherrschaft (1310 bis 1510)

Mit dem Vordringen des Generals Malik Kafur auf den Dekkan im Auftrag des Sultanats von Delhi im Jahre 1310 wurden die Yadavas entscheidend geschwächt und einige Jahre darauf ausgelöscht. 1312 unterlag auch Goa dem nordindischen Sultanat. Nach kurzer Besatzung durch die Truppen des Sultanats und der Zerstörung Govapuris erreichten die Kadambas wieder ihre Unabhängigkeit. Zur Hauptstadt machten sie erneut Chandrapura. Dem Reich blieb jedoch nur eine kurze Friedenszeit beschieden, denn schon unter Muhammad Shah II. (reg. 1325-1351) führte das Delhi-Sultanat abermals Krieg, zerstörte Chandrapura und besiegelte damit den endgültigen Untergang der Kadambas.

Das Sultanat von Delhi vermochte seine Macht auf dem Dekkan jedoch nicht lange aufrechtzuerhalten. 1347 fiel Goa unter die Herrschaft des Bahmani-Sultanats, das sich kurz zuvor abgespalten hatte. Für Goa begann damit eine Zeit der Intoleranz, in der Hindus verfolgt wurden. Gleichzeitig begann im Süden das hinduistische Großreich Vijayanagar zu erstarken, das zum Hauptgegner der Bahmaniden aufstieg. Auch um Goa führten die beiden verfeindeten Staaten Krieg, bis es 1380 von Vijayanagar eingenommen wurde. Für mehrere Jahrzehnte herrschten wieder Frieden und Wohlstand, besonders der Handel mit Arabien, von wo die Vijayanagar-Herrscher Pferde für ihre Reiterei bezogen, gewann erneut an Bedeutung. Auf den Trümmern des alten Govapuri erbaute man die neue Hauptstadt Ela.

Erst 1471 gelang den Bahmaniden die Rückeroberung, doch nur wenige Jahre später begann der Zerfall des Sultanats, aus dem ab 1490 die fünf Dekkan-Sultanate hervorgingen. Im westlichen Teil des ehemaligen Bahmanidenreiches, einschließlich Goa, errichtete die Dynastie der Adil Shahi 1490 das Sultanat Bijapur.

Portugiesische Kolonialherrschaft (1510 bis 1961)

Festigung der portugiesischen Herrschaft

1498 waren die Portugiesen unter Vasco da Gama zum ersten Mal an der indischen Küste bei Calicut gelandet. Schnell verstanden sie es, die Feindschaften der indischen Regionalreiche zu ihren Gunsten auszunutzen. Afonso de Albuquerque ging ein Bündnis mit Vijayanagar gegen Bijapur ein. 1510 eroberte er mit Unterstützung der Flotte Vijayanagars die Gegend um die heutigen Städte Panaji und Velha Goa. Im gleichen Jahr starb der Sultan von Bijapur. Dessen Nachfolger versuchte, das verlorene Gebiet zurückzuerobern, was aber letztendlich scheiterte. Von da an sollte Goas Schicksal rund 450 Jahre lang fast ununterbrochen von den Portugiesen bestimmt werden.

Die Verwaltung oblag dem Vizekönig, der von Goa aus bis ins 18. Jahrhundert auch alle portugiesischen Besitzungen in Asien und Ostafrika verwaltete. Ab 1757 war Goa nur noch Mittelpunkt der Kolonie Portugiesisch-Indien (Estado da Índia). Prägend für die Frühzeit der portugiesischen Epoche war der erste Vizekönig Francisco de Almeida (1503-1524).

 
Kathedrale von St. Cajetan in Velha Goa: Die Kirchen und Klöster aus der portugiesischen Kolonialzeit gehören seit 1986 zum UNESCO-Weltkulturerbe.

1543 rang Portugal den Adil Shahis von Bijapur die Gebiete Bardez im Norden und Salcete weiter südlich an der Küste ab. Auch an der Malabarküste, in Malakka, Ceylon und Macao gewann es Stützpunkte. Auf dem Höhepunkt portugiesischer Macht im 16. Jahrhundert wurde Velha Goa zur blühenden Stadt, bekannt als „Goa Doirada“ („Goldenes Goa“).

Mit der Hochzeit des portugiesischen Kolonialreiches hielt auch der Katholizismus verstärkt Einzug in Goa. Vor allem Jesuiten wie Francisco Xavier trieben die Missionierung voran. 1560 führte man die Inquisition ein.

Niedergang Goas

Der Niedergang der Kolonialmacht Portugal setzte 1580 mit dem Aussterben des Königshauses Avis und der sich daraus ergebenden Personalunion mit Spanien (bis 1640) ein. Während dieser Zeit wurden die Niederländer zum Hauptgegner in Asien. Während die Besitzungen an der Malabarküste bis 1663 vollständig verloren gingen, konnte Goa den niederländischen Angriffen der Jahre 1603 und 1639 widerstehen. Dennoch war der Bedeutungsverlust des einstigen „Goldenen Goa“ mit dem Niedergang Portugals nicht mehr aufzuhalten.

Aus dem Norden drohte in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhundert neue Gefahr: die Marathen unter Shivaji (reg. 1674-1680) und dessen Sohn und Nachfolger Sambhaji (reg. 1680-1689) dehnten ihre Macht auf große Teile des vormaligen Bijapurs aus. Nachdem die nördlichen Bereiche Goas belagert und erobert worden waren, schien das Ende der portugiesischen Herrschaft besiegelt. Nur der Krieg des Mogulreiches gegen die Marathen brachte diese 1683 von ihrem Vorhaben, der Eingliederung Goas, ab. 1737 kam es erneut zum Krieg gegen die Marathen, die innerhalb von zwei Jahren fast ganz Goa überrannten. Nur das Eintreffen einer Flotte des neuen Vizekönigs verhinderte den Verlust Goas.

 
Kirche Our Lady of the Immaculate Conception in Panaji, seit 1843 Hauptstadt Goas

Seuchen hatten die Bevölkerung Velha Goas im späten 17. und frühen 18. Jahrhundert stark vermindert. 1759 verlegte der Vizekönig daher seinen Sitz in die nahe gelegene, aufstrebende Stadt Panaji, von den Portugiesen Pangim genannt. Velha Goa blieb zwar Hauptstadt, verkam aber mehr und mehr zur Geisterstadt, bis die Hauptstadt 1843 auch offiziell nach Panaji verlegt wurde.

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts dehnte Portugal auf Kosten des Königreiches Sunda seinen Besitz auf die Größe des heutigen Goa aus. Bicholim (1781), Satari (1782), Pernem (1788), Ponda, Quepem, Sanguem und Canacona (alle 1791) waren die letzten Gebietsgewinne der Portugiesen auf dem indischen Subkontinent. Noch während der Expansion, im Jahre 1787, begehrte die einheimische Bevölkerung erstmals gegen ihre portugiesischen Herren auf, jedoch ohne Erfolg.

Napoleons Ägyptenfeldzug (1798-1801) zielte auf die Eroberung der britischen und portugiesischen Besitzungen in Indien. Die Briten boten Portugal, mittlerweile unfähig, sein Weltreich allein zu verteidigen, ihren Schutz an und hielten Goa von 1799 bis 1813 besetzt. Nur auf ihren Druck hin schaffte man 1814 die Inquisition endgültig ab. Ansonsten verlief das 19. Jahrhundert für Goa ereignislos.

Unabhängigkeitsbestrebungen im 20. Jahrhundert

Die Ausrufung der Republik in Portugal am 5. Oktober 1910 hatte für Goa die Glaubensfreiheit zur Folge. Zum ersten Mal seit dem Beginn der europäischen Herrschaft durften nun auch Hindus ihre Religion frei ausüben. Auch wenn die erste Republik in Portugal instabil blieb und schon 1926 wieder gestürzt wurde, so erwachte in Goa doch der Ruf nach Freiheit, und es begann sich der Widerstand gegen die Kolonialherren nach dem Vorbild der Freiheitsbewegung in Britisch-Indien zu regen.

Nach der Unabhängigkeit Indiens im Jahre 1947 erhöhte sich der Druck auf Portugal, auch seine Kolonien in Indien – neben Goa die Städte Daman (Damão) und Diu sowie die winzigen Enklaven Dadra und Nagar Haveli – an Indien abzutreten. Entsprechende Aufforderungen des indischen Ministerpräsidenten Jawaharlal Nehru lehnte das nationalistische Salazar-Regime jedoch immer wieder ab. Auch im Inneren wurden Unabhängigkeitsbewegungen, wie die Jai-Hind-Bewegung, teils gewaltsam unterdrückt.

1955 stürmten Unbewaffnete das Fort von Tiracol und hissten dort die indische Flagge. Portugal wies die Männer aus, woraufhin Nehru erklärte, dass die Anwesenheit der Portugiesen auf dem indischen Subkontinent unerwünscht sei, und wies eine Blockade der portugiesischen Kolonien in Indien an. Die Regierung in Lissabon war unterdessen nicht bereit einzulenken.

Goa im unabhängigen Indien

Am 19. Dezember 1961 marschierten indische Truppen mit etwa 20facher Übermacht in Goa ein. Das Unternehmen trug den Namen „Operation Vijay“ (von hindi विजय vijaya = „Sieg“) und war nach 26 Stunden abgeschlossen. Der portugiesische Gouverneur, der die Kapitulation unterschrieb, wurde später in Portugal wegen Feigheit und Befehlsverweigerung zu einer Gefängnisstrafe verurteilt, obwohl er durch sein schnelles Aufgeben in aussichtsloser Lage Tausenden das Leben rettete.

Im darauffolgenden Jahr wurde Goa, zusammen mit Daman und Diu, zu einem indischen Unionsterritorium. Portugal erkannte die Angliederung an Indien jedoch erst 1974, nach dem Sturz der Diktatur in der Nelkenrevolution, an.

In einer Volksabstimmung sprachen sich die Goaner 1967 gegen eine Anbindung an Maharashtra aus. Man befürchtete eine Benachteiligung der Interessen der überwiegend konkanisprachigen Bevölkerung. Ein neuerlicher Anschluss an den nördlichen Nachbarbundesstaat wurde seither nicht mehr versucht. Stattdessen erhielt Goa 1987 selbst den Status eines Bundesstaats.

Religion

Bis heute gibt es in Goa eine starke katholische Minderheit von 35 %, die jedoch kaum in der Lage ist, die zahlreichen katholischen Kirchen baulich zu unterhalten. Nach Osttimor und den Philippinen stellt Goa das Territorium mit der stärksten katholischen Prägung in Asien dar.

Infrastruktur

Goa verfügt über einen internationalen Flughafen (IATA: GOI,ICAO: VAGO), und ist mit Bombay über eine (nicht sehr zuverlässige) Eisenbahnlinie verbunden, die Konkan Railway. Bis vor einigen Jahren verkehrte auch noch eine regelmäßige Fähre nach Bombay. Aufgrund von Dieben, die sich auf den Schiffen betätigten und häufigen technischen Problemen aufgrund mangelnder Wartung wurde der Verkehr eingestellt; für Reisegruppen verkehren jedoch bisweilen Luftkissenboote.

Goa ist der einzige indische Bundesstaat, in dem keine Prohibition herrscht, und in dem alkoholische Getränke frei verkäuflich sind. Nicht zuletzt aus diesem Grund ist Goa häufig auch Ziel des nationalen Tourismus.

Regionalsprachen Goas sind: Konkani, Hindi, Kannada, sowie Portugiesisch und, durch den Tourismus bedingt Englisch und teilweise Deutsch. Die lingua franca Goas ist Englisch.

Sehenswürdigkeiten

Der Tourismus in Goa begann in den späten 1960er Jahren mit der Ankunft einiger westeuropäischer Hippies an Goas Stränden. Die besondere, weltoffene Art der Goaner war die eigentliche Attraktion. Im Gegensatz zum restlichen Indien sind die Goaner, durch die lange portugiesische Regentschaft, den Umgang mit Europäern gewohnt. Da Fernreisen zu dieser Zeit noch nicht üblich waren, und Indien gerade junge Leute faszinierte, nimmt es nicht Wunder, dass Langhaarige zu Scharen an Goas Strände kamen, die meist wenig Geld dabei hatten. Goas Infrastruktur konnte dies gut verkraften und die Touristen in die Gesellschaft assimilieren.

Die Situation änderte sich grundlegend in den 1980er Jahren. Durch Grundstücksspekulationen und Bestechung (vgl. Bakshish) gelang es einigen westeuropäischen Firmen, ansehnliche Teile der Küstengegend Goas in Besitz zu nehmen, und dort große "tourist resorts" zu errichten. Die goanische Regierung verhinderte küstennahe Ansiedlungen, erlaubte jedoch Spielcasinos im Landesinneren. Das Problem der Müll-Entsorgung sowie die teilweise mangelhafte Versorgung mit Trinkwasser, da große Mengen Süßwassers aus der öffentlichen Wasserversorgung abgeleitet werden und dazu benutzt, die Swimming-pools der Resorts zu füllen, ist jedoch nicht gelöst.

Die Neubauten beschränken sich weitgehend auf die unmittelbare Umgebung der leicht zugänglichen Strände am Arabischen Meer. In Goa ist es dem Touristen immer noch möglich, ruhige Orte mit dennoch guter allgemeiner Versorgung zu finden.


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Siehe auch

Goa (Musik)