Andreas-Hofer-Bund

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Der Andreas-Hofer-Bund e. V. (AHB) ist ein gemeinnütziger Verein im Sinne des bundesrepublikanischen Vereinsrechtes. Gegründet wurde der Verein als Tiroler Volksbund nach Beendigung des I. Weltkrieges in Innsbruck.

Schon bald wurde in den 1920er Jahren im damaligen Deutschen Reiche ebenfalls ein Schutzbündnis für die Deutschen im südlichen Tirol gebildet, und dieser Verein nannte sich Andreas-Hofer-Bund (Sitz: München). Der "Tiroler Volksbund" beschloß, seinerseits eng mit dem reichsdeutschen AHB zusammen zu arbeiten und benannte sich nun in Andreas-Hofer-Bund Tirol (Sitz: Innsbruck).

Aufgabe

Der Andreas-Hofer-Bund sieht sich als Interessen-Vertretung der deutschen und ladinischen Volksgruppe in Südtirol. Ziel des Bundes ist die Wiedervereinigung Tirols.

Zusammenarbeit des AHB

Der Andreas-Hofer-Bund arbeitet eng mit dem "AHB-Tirol", der "Union für Südtirol" und dem "Gesamttiroler Schützenbund" sowie der "Österreichischen Landsmannschaft" zusammen.


Neuere Geschichte der deutschen und ladinischen Bevölkerung Süd-Tirols bis zum Faschismus

Südtirol gehörte einst zum Gebietsstand des alten Österreich-Ungarn.

Im Verlaufe des späten 19. Jhd.s forderten die italienischen Nationalisten im Innsbrucker Landtag die Einverleibung Welsch-Tirols - dem heutigen Trentino - in den neuen italienischen Staat.

Damals war freilich noch nicht von den deutschbesiedelten Landesteilen die Rede, sondern die Italiener forderten nur die rechtmäßige Vereinigung des geschlossenen italienischen Sprachgebietes mit dem übrigen Italien!

Doch bereits, im Angangstadium des Weltkrieges, stellte sich 1915 das italienische Königreich gegen seine Waffenbrüder (Deutsches Reich und Österreich-Ungarn) und forderte nun offen die Brennergrenze als zukünftige italienische Nordgrenze!

Nach dem Zusammenbruch der Donau-Monarchie schlossen sich am 10. Oktober 1918 die deutschen und ladinischen Siedlungsgebiete zum neuen österreichischen Bundesland Deutschtirol zusammen, während sich nun der italienische Siedlungsraum (einschließlich kleinerer deutscher Sprachinseln) Italien anschloß -- die neue Landesgrenze bildete nun die Salurner Klause und entsprach nun der Siedlungsgrenze zwischen Deutsch- und Welsch-Tirolern!) Die alte Landesgrenze wurde von der "Berner-Klause/Gardsee" gebildet.

Am 13. Oktober 1918 schlossen sich in Brixen die Gemeindevertreter der Deutschen und Ladiner zum Deutschtiroler Volkstag zusammen, der nun die Aufgabe einer eigenständigen Volksvertretung hatt.

Am 21. Oktober 1918 erklärten sich die deutschen und ladinischen Landesteile zum Gebietsstand der provisorischen Republik Deutschösterreich. Diese erklärte wiederum am 12. November 1918 Österreich zum Teil des Deutschen Reiches (Artikel 2)!

Als den Deutschen und Ladinern des späteren Südtirols am 3. November 1918 bekannt wurde, daß von den Siegermächten des Weltkrieges und von den Italienern über eine Teilung des Landes Tirol gedacht wurde, rief der südtiroler Volkstag die tiroler Gesamtvertretung in Innsbruck an. Bereits am 5. November ging dem Innsbrucker Landtag ein bayrisches Telegramm ein, das besagte: "...Bayern findet es äußerst beunruhigend, wenn an der Brenner-Linie italienische Regierungs-Truppen aufziehen..." und die Bayrische Landesregierung bot den Tirolern an, Truppen zur Landesverteidigung zu übersenden.

Bereits am 6. November standen - mit Einvernehmen der Tiroler - 35.000 Mann bayrischer Elite-Regimenter am Brenner!

Am 7. November 1918 zogen die ersten italienischen Truppen über die Salurner Landesgrenze; die Städete Bozen und Meran fielen kampflos in ihre Hände.

Am 11. November 1919 standen sich bayrische und italienische Truppen am Brenner gegenüber - die Bayern mußten sich auf Druck Englands und Frankreichs zurückziehen und die Deutsch-Südtiroler forderten nun einen - von Österreich und Italien - unabhängigen Freistaat Tirol; die Tiroler wollten um jeden Preis die Landeseinheit wahren! (Dabei standen sie Italien sogar militärische Stützpunkte im Lande zu.)

Am 10. Oktober 1920 wurde Südtirol völkerrechtswidrig von Italien annektiert.


Bei der Volkszählung des Jahres 1910 wies Deutsch-Tirol eine Gesamtbevölkerung von 279.213 Menschen auf. Davon bekannten sich 225.116 zur deutschen, 19.605 zur ladinischen und 23.164 zur italienischen Volkszugehörigkeit.

In Welsch-Tirol setzte sich die Bevölkerung wie folgt zusammen: Von der Gesamtbevölkerung (362.684) waren 340.607 Italiener, 10.263 Deutsche und knapp 10.000 Ausländer.


Südtirol unter dem Faschismus

Nach der Machtergreiffung durch die Faschisten (1922) wurden die Deutschen und Ladiner zwangsweise zu "Italiern" gemacht: Der Gebrauch der deutschen Sprache war in der Öffentlichkeit verboten und deutsche Schulen und Kindergärten geschlossen.

Auf einsamen Berghöfen wurden dann "private Kleinschulen" eingerichtet und die Kenntnis der angestammten deutschen Sprache im verborgenen weitergegeben!

Aufgrund des Gesetztes vom 8. August 1923 wurde der Landesname "Südtirol" - und "Tirol" - bei Strafe verboten und es wurde der künstliche Begriff Alto Adige (Oberetsch) eingeführt.

Nach dem Anschluß Österreichs an das Deutsche Reich (1938), mußten sich die Südtiroler bis zum 31.12.1939 entscheiden, ob sie in der Heimat verbleiben (und damit endgültig zu Italiern zu werden), oder ob sie weiterhin Deutsche bzw. Ladiner bleiben wollten (das allerdings dann den Verlust der Heimat bedeutet hätte) -- über 90 % der Deutschen und Ladiner stimmten für die Aussiedlung; die Regierungschefs Italiens und Deutschlands (Mussolini und Hitler waren entsetzt! (Die beiden hatten nur mit einer Zustimmung von rund 10 % gerechnet.)

Bis 1942 siedelten 72.000 Südtiroler nach Nord- und Ost-Tirol über. Das die Aussiedlung nicht vollständig durchgeführt wurde, liegt am Grund, daß am 13. Oktober 1943 eine reichsdeutsche Zivilverwaltung in Deutsch-Südtirol eingeführt und es dem Reichsgau "Tirol-Vorarlberg" unterstellt wurde; dieses war der Preis, den der Italiener Mussolini dem Österreicher Hitler für seine Befreiung zahlen mußte!

Geschichte Südtirols bis heute

1945 forderte deutsche Bundesrepublik Österreich zum letzten Male die Wiedervereinigung Tirols, aber bereits bei den Pariser Verträgen (1946) war nur noch von der "Selbstverwaltung" und nicht mehr von der "Selbstbestimmung" der Deutschen und Ladiner die Rede. Zwar wird Österreich bis heute als völkerrechtliche Schutzmacht für die deutschsprachige Volksgruppe der Alt-Österreicher anerkannt, aber es verhinderte nicht, daß Italien keine selbstverwaltete Region "Oberetschland" - in der die Deutschen die Mehrheit gehabt hätten! -, sondern das die Region Südtiol mit dem Trentino zur "Region Südtirol-Trentino" zusammengelegt wurde. In diesem Kunstgebilde haben nun die Italier die Bevölkerungsmehrheit.

1961 machten Südtiroler Freiheitskämpfer unter Georg Klotz in der Weltpresse Schlagzeilen: Sie sprengen - mit Duldung der Nordtiroler - italienische Telefonmasten! Die meisten von ihnen müssen anschließend nach Nord-Tirol und Bayern fliehen, Georg Klotz (Vater der Eva Klotz) wird im Auftrag des italienischen Geheimdienstes heimtückisch ermordet!

Über 20 Jahre verhinderte Italien, daß das "Autonomie-Paket" verwirklicht wurde. Nun erklärte Österreich dieses für "erfüllt", um Italien für seinen Betritt zur damaligen EG bewegen - Österreich sieht sich politisch nicht mehr als Schutzmacht der deutschen und ladinischen Südtioler, sondern nur noch als "Kulturgeber"!

  • [[1]]- offizielle Netzseite AHB
  • [[2]]- ÖLM