Edward Jenner

englischer Arzt und Entdecker der Pockenschutzimpfung
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Edward Jenner (* 17. Mai 1749 in Berkeley, Gloucestershire, † 26. Januar 1823 ebenda) war ein englischer Landarzt, der die moderne Pockenschutzimpfung entwickelte.

Edward Jenner

Jenner wurde an der Cirencester Grammar School unterrichtet, studierte Anatomie und Chirurgie in London und kehrte nach Berkeley zurück um eine eigene Praxis zu eröffnen.

In dieser Zeit wurde die Impfung mit - lebenden - Pockenviren bereits praktiziert (z.B. von Jan Ingenhousz); jedoch war dies eine extrem riskante Präventionsmaßnahme. Jenner kannte die landläufige Meinung, dass Melkerinnen, die sich mit Kuhpocken infiziert hatten, gewöhnlich nicht an den eigentlichen Pocken erkrankten. Im Mai 1796 unternahm er einen Versuch, indem er einen Jungen mit Kuhpocken- oder Vacciniaviren impfte, die er einer Kuhpockenpustel entnommen hatte. Der Junge erwies sich später als immun gegen gewöhnliche Pocken. Als sein Artikel von der Royal Society abgelehnt wurde, unternahm er weitere Versuche - auch mit seinem 11 Monate alten Söhnchen. Im Jahr 1798 veröffentlichte er seine Ergebnisse und musste erleben, dass man ihn lächerlich zu machen versuchte. Kritiker hielten ihm vor, es sei gottlos, einen Menschen mit Heilserum von einem Kadaver zu impfen. Dennoch setzte sich die von ihm propagierte Methode wegen ihrer offenkundigen Vorteile bald durch.

Jenner bezeichnete sein Verfahren als "vaccination" (dt. Vakzination, von lateinisch vacca, die Kuh). Dieser Begriff steht im englischen heute immer noch für die Schutzimpfung einer gesunden Person mit abgeschwächten Krankheitserregern.

Jenner war auch ein genauer Naturbeobachter: so war er es, der feststellte, dass ein junger Kuckuck seine „Stiefgeschwister“ nach und nach aus dem Nest drängt, bis er als alleiniger Schützling seiner „Gastgeber“ gefüttert wird. Für diese Beobachtung wurde er 1789 zum "Fellow" der Royal Society gewählt.

Siehe auch Mary Wortley Montagu