Yongle

chinesischer Kaiser der Ming-Dynastie
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Zhu Di (Yong Le)
Zhu Di, Kaiser von China (Ming)

Zhu Di (1360-1424) war Kaiser von China und der dritte Herrscher der Ming-Dynastie. Er regierte von 1403 bis 1424. Sein Name wird auch als Cheng Zu, Ch'eng Tsu und Cheng Tsu translitteriert. Seine Regierungszeit wird als Yongle (Yong-lo) bezeichnet.

Er war das vierte Kind des ersten Ming-Kaisers Zhu Yuanzhang. Zhu Di regierte als Gouverneur das Gebiet um Peking. Dort ließ er 1371 die Stadtmauer nach Süden verlegen und umfangreiche Wasserbaumaßnahmen durchführen, die noch heute das Bild der Stadt prägen. Nach dem Tod des ersten Ming-Kaisers folgte zunächst dessen Enkel Huidi auf dem Thron. Dieser beschnitt den Einfluss seiner Onkel. Zhu Di startete daraufhin 1399 vom Norden aus einen Bürgerkrieg, in dessen Verlauf er 1402 die damalige Hauptstadt Nanking einnahm. Sein Neffe, der Kaiser, wurde nicht mehr gesehen. Zhu Di bestieg den Thron.

Noch als Prinz hatte Zhu Di den muslimischen Eunuchen Zheng He als Diener erhalten, der rasch zum Vertrauten heranwuchs. Kaiser Zhu Di beauftragte ihn mit dem Bau einer gewaltigen Flotte und sandte ihn auf weite Seereisen bis nach Afrika. Es wird behauptet daß dabei die größten Holzschiffe aller Zeiten zum Einsatz kamen - Dschunken mit mehr als 130 Meter Längeund mit 600 Meter Besatzung. In der Zeit von 1405 - 1433 brach diese Flotte zu insgesamt sieben Reisen auf. China erlangte damit Tributzahlungen aus Indien und Ostafrika, die Flotte diente auch einer intensiven Ferndiplomatie.

Kaiser Zhu Di verlegte die Hauptstadt von Nanking nach Peking. Nach einer Legende erfolgte diese Verlegung als die Berater den Kaiser auf die Nanking umgebenden Hügel brachten und ihm die Verwundbarkeit des Palastes durch Artillerie-Angriffe zeigten. Am 2. Februar 1421 weihte er die Verbotene Stadt als Herrschaftszentrum ein.

Bereits 1407 starb Zhu Dis Frau. Dies war für den Kaiser Anlass, nach einem geeigneten Begräbnisplatz suchen zu lassen. 1409 legte er persönlich den Platz am Fuß des Berges Tianshou fest. Auf seine Anordnung hin wurde ein großer Bereich Land freigehalten, da auch künftige Mitglieder der kaiserlichen Familie hier begraben werden sollten. 18 Jahre lang dauerte der Bau des Changling-Mausoleums, das 1427 fertiggestellt wurde. In den im Laufe der Zeit fertiggestellten Ming-Gräbern liegen insgesamt 13 der 16 Ming-Kaiser begraben. Die Errichtung der Gräber erfolgte in den nächsten 200 Jahren nach Zhu Dis Grundkonzeption.

Siehe auch: Geschichte Chinas