Arabische Sprache

semitische Sprache
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Arabisch gehört zum semitischen Zweig der Afro-asiatischen Sprachfamilie.

Geschichte

Das Arabische ist die Sprache des Korans, das sich aus dem Zentrum der arabischen Halbinsel, dem Hedschas, im Zuge der islamischen Eroberungen über den ganzen Vorderen Orient verbreitete. Der Kalif Abd al-Malik erhob in den 90er Jahren des 7. Jahrhunderts Arabisch zur offiziellen Verwaltungssprache des islamischen Reiches.

Das klassische, koranische Arabisch wird heute nicht mehr aktiv gesprochen. Während die meisten Leute in arabischen Ländern sich heute in regionalen Dialekten verständigen, erscheinen Bücher und Zeitungen in einer Hochsprache, dem modernen Hocharabisch, das auch in Fernseh- und Rundfunksendungen gesprochen wird.

Siehe auch: Geschichte der arabischen Literatur

Verbreitung

Varianten des Arabischen werden von ca. 154 Millionen Muttersprachlern gesprochen. Es ist (nicht immer alleinige) Amtssprache in folgenden Ländern: Ägypten, Algerien, Bahrain, Dschibuti, Eritrea, Irak, Israel, Jemen, Jordanien, Katar, Kuwait, Libanon, Libyen, Marokko, Mauretanien, Oman, Sahara, Saudi-Arabien, Somalia, Sudan, Syrien, Tschad, Tunesien, Vereinigte Arabische Emirate. Darüberhinaus ist es eine der fünf offiziellen Sprachen der Vereinten Nationen

Die einzelnen arabischen Dialekte in den verschiedenen Ländern unterscheiden sich teilweise sehr stark voneinander und sind oft gegenseitig nicht oder nur schwer verständlich.

Schrift

Arabisch wird mit dem Arabischen Alphabet, das nur Konsonanten und Langvokale bezeichnet, von rechts nach links geschrieben. Es gibt allerdings als Lern- und Lesehilfen verschiedene Systeme zur Kennzeichnung von Vokalen.

Grammatik und Wortbildung

Die meisten arabischen Wörter bestehen aus drei Wurzelkonsonanten (Radikalen). Das Arabische kennt indeterminierte und determinierte Nomina. Determiniert wird ein Nomen durch den vorangestellten, unveränderlichen Artikel al, durch ein nachfolgendes Wort im Genitiv (s.a. Status constructus) oder durch eine nachfolgendes, direkt an das Wort angeschlossene Personalsuffix. Eigennamen sind von Haus aus determiniert und tragen keinen Artikel.

Indeterminierte und determinierte Nomina unterscheiden sich zusätzlich durch unterschiedliche Endungen. Attribute werden dem zugehörigen Nomen nachgestellt.

Im Arabischen gibt es zwei Geschlechter, Maskulinum und Femininum, die meisten Feminina enden auf -a. Weibliche Personen (Mutter, Schwester etc.) Eigennamen von Ländern und Städten, und die Namen doppelt vorhandener Körperteile (Fuß, Hand) sind auch ohne Femininendung weiblich. Daneben kennt das Arabische noch ein Kollektivum.

Es gibt drei Numeri, Singular, Dual und Plural und drei Fälle, Nominativ, Genitiv und Akkusativ. Es werden jedoch nicht alle Wörter voll dekliniert.

Die wirkliche Komplexität der arabischen Sprache liegt in der Vielfalt ihrer Verbformen. Zwar gibt es nur zwei Haupttempora, Perfekt und Imperfekt, von denen das eine eine vollendete, das andere eine unvollendete Handlung ausdrückt, viele Verben existieren jedoch neben ihrer Grundform in weiteren, aus der Grundform durch Umbildung abgeleiteten Stämmen, die jeweils bestimmte Bedeutungensaspekte haben. Jeder Stamm besitzt spezifische Charakteristika, z.B. ein vorangestelltes Präfix, Verlängerung eines Vokals und Verdopplung des mittleren Radikals.

Literatur

Ernst Harder und Annemarie Schimmel: Arabische Sprachlehre, Heidelberg 1997 ISBN 3872760017