Titanic (Schiff)

britisches Passagierschiff, das am 15. April 1912 unterging
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Dieser Artikel behandelt das Schiff Titanic. Für weitere Bedeutungen des Begriffs "Titanic" siehe Titanic (Begriffsklärung).


Die RMS »Titanic« wurde am 31. März 1909 auf Kiel gelegt. Mit der Baunummer 401 war sie das zweite auf der Harland und Wolff Werft in Belfast (Nordirland)) für die White Star Line Company gebaute Schiff und gehört zur Olympic-Klasse. Die RMS Olympic hatte ihre Kiellegung 15 Wochen zuvor. Der Stapellauf der »Titanic« war der 13. Mai 1912. Als drittes und letztes Schiff dieser Klasse wurde die RMS Britannic gebaut und in Dienst gestellt.

Die Titanic war mit 269 m Länge, 28 m Breite, 56 m Höhe, 11 m Tiefgang, 3 Schrauben, 24-25 Knoten Höchstgeschwindigkeit, 18 Knoten Durchschnittsgeschwindigkeit, 1178 Kapazität der Rettungsboote, 3560 Schwimmwesten und 26000 Tonnen Eigengewicht das größte damalige Passagierschiff und konnte mit einer Besatzung von 885 Personen etwa 3300 Passagiere aufnehmen.

Die "Titanic" hatte drei Propeller. Die beiden Außenpropeller wurden von dreistufigen Vierzylinder-Kolbendampfmaschinen (Dreifachexpansion) von je 15 204 PSi angetrieben. Der Abdampf dieser Maschinen wurde in eine Parsonsturbine geleitet, welche den Propeller auf der Mittelwelle trieb. Diese leistet 16 218 WPS.

Der vierte Schornstein der "Titanic" war nur eine Attrappe. Unter ihm befand sich kein Kessel.

Der Geschäftsführer Alexander M. Carlisle von "Harland and Wolff" leitete die Konstruktion der Schiffe der Olympic-Klasse. Die »Titanic« kostete vollständig ausgerüstet etwa 1,5 Millionen Pfund oder umgerechnet etwa 7,5 Millionen Dollar nach dem damaligen Wert der Währungen.

Im Januar des Jahres 1911 wurden der "Titanic" die Funkbuchstaben "MGY" zugeteilt. Die Funktechnik war eine verhältsmäßig neue Kommunikationtechnik. Das Marconi-Funkgerät garantierte unabhängig von den atmosphärischen Bedingungen eine Reichweite von 250 Meilen und war damit mit Abstand das leistungsstärkste Funkgerät seiner Zeit. Die tatsächliche Reichweite betrug 400 Meilen, während nachts oft sogar bis zu einer Entfernung von 2000 Meilen empfangen und gesendet werden konnte.

Die Abkürzung RMS bedeutet »Royal Mail Steamer«, (Königlicher Postdampfer), mit Bezug auf die Tatsache, dass die »Titanic« auch Post über den Atlantik bringen sollte.

Die »Titanic« war zu ihrer Zeit ein Wunder der Technik, und wurde aufgrund ihrer 15 wasserdicht abschottbaren Abteilungen von der Presse als unsinkbar bezeichnet.

Die Jungfernfahrt

Die »Titanic« begann ihre Jungfernfahrt von Southampton nach New York am 10. April 1912 unter ihrem Kapitän Edward J. Smith, der mit seinem Schiff untergegangen ist, es wäre seine letzte Fahrt gewesen.

Kollison mit dem Eisberg

Am 14. April 1912 um 23:39 wurde der Eisberg gesichtet. 37 Sekunden später kollidierte die Titanic mit ihm. Die Kollision verursachte mehrere kleine Risse (max. 1 - 2 Meter lang und 1 cm breit) die eine Gesamtlänge von zirka 20 Meter hatten, und die im weiteren zur Flutung der vorderen 5 der insgesamt 16 Abteilungen führte. Durch die ungleiche Belastung auf das Schiff (der Bug konnte nicht mehr zum Auftrieb beitragen) entstanden weitere Risse, die beim späteren Absacken zum Zerbrechen des Schiffsrumpfes in zwei Teile beitrugen. Außerdem gelangte bald Wasser aus den leckgeschlagenen vorderen Abteilungen nach achtern, denn die Schotten gingen nicht über die gesamte Höhe des Schiffs, so dass die vollgelaufenen Abteilungen oben in die anderen Abteilungen überschwappten. Dadurch wurden etwaige Rettungsversuche behindert. Es gab aber einige Warnungen vor Eisbergen und Packeis, da aber der Telegraf zu viele Nachrichten für die Passagiere versenden musste ignorierte er die einkommenden Nachrichten, er schrieb sie zwar auf aber niemand nahm sie ernst. Es kammen so viele Warnungen ein das der Telegraf der Titanic "Haltet die Klappe!!" antwortete. Später nahm dadurch kein Schiff sein SOS Ruf ernst.

Der Untergang

Die »Titanic« sank um 2 Uhr 40 am folgenden Morgen auf der ungefähren Position 41´46´N, 50´ 14´W. Sie riss 2488 der 3200 Passagiere mit in den Tod, darunter bekannte Persönlichkeiten wie John Guggenheim, Isodore Strauss, John Jacob Astor IV und Charles Hays. Da für die Passagiere der ersten Klasse mehr Platz auf dem Sonnendeck sein sollte, wurde beim Auslaufen die Hälfte an Rettungsboote im Heimathafen zurückgelassen. Es hätten also nie alle Menschen gerettet werden können, auch weil die Offiziere an Bord der Titanic die Rettungsboote nicht voll besetzten (statt der möglichen 10 - 12 Passagieren wurden nur 6 - 8 Passagiere je Boot ermittelt). Das erste und einzige Schiff an der Unglücksstelle war die Carpathia, nur ihr Käptain ignorierte nicht den SOS Ruf. Ein Besatzungsmitglied (Violet Jessop) überlebte nicht nur den Untergang der Titanic. Vorher hatte er schon einen Unfall auf der »Olympic« überlebt, später einen auf dem Schwesterschiff, der »Britannic«.

Konsequenzen

Der Schock, den der Untergang, der als unsinkbar geltenden »Titanic«, auslöste, führte zur »First International Conference on the Safety of Life at Sea« (SOLAS, Erste internationale Konferenz über die Sicherheit des Lebens auf dem Meere) am 12. November 1913 in London, England. Das Schwesternschiff der Titanic die "Olympic" wurde 1935 verschrottet.

Insbesondere wurde in Folge der Katastrophe die Vorgaben für die drahtlose Kommunikation von Bord aus wesentlich gesteigert, es wurden zur Pflicht an Bord auf Passagierschiffen genügend Rettungsboote für alle Personen mitzuführen und Eisberge wurden alsbald sehr geziehlt beobachtet.

Die Schuldfrage wurde im Verlauf der Untersuchungen immer wieder gestellt. Captain Lord, Kapitän der »Californian«, die um Hilfe angerufen war, wurde beschuldigt, nicht schnell genug gehandelt zu haben. Andererseits hat die "Titanic" auch erst sehr spät per Funk einen Hilferuf abgesetzt, als erstes mit COD (Come quick, Danger), erst eine Stunde später mit dem heute üblichen SOS (Safe our Soul). Die für Notfälle vorgesehenen roten Leuchtraketen waren nicht an Bord, die vorhandenen weissen Raketen konnten von fremden Schiffen ohne Bordfunk nicht als Hilferuf erkannt werden. Dem Kapitän der Titanic wurde vorgeworfen bei unzureichender Sicht bei bekannter Gefahr durch Eisberge ein zu hohes Tempo gefahren zu sein.

Neuere Erkenntnisse und Entwicklungen

Das Wrack der »Titanic« wurde 1985 von Jean-Louis Michel und Robert Ballard in 3.965 m Tiefe entdeckt dort beträgt der Wasserdruck 400kg/cm2 (41° 43' 55" N, 49° 56' 45" W) ungefähr 13,5 Meilen ostsüdöstlich ihrer angegebenen Position. Drei große Schiffsteile (Bug, Mittelteil ca. 20m und dem Heck) sind auf dem Meeresboden von einem Trümmerfeld umgeben, zwischen Bug und Heck liegen 600m. Der Bug ist fast unbeschädigt, wobei das Heck wiederrum total zerstört wurde. Die imposanten Kronleuchter haben den "absturtz" fast unversert uberstanden, sowie Geschirr, Holzvertäfelungen und Spiegel.

Untersuchungen des Wracks ergaben, dass das eigentliche Leck eine Gesamtfläche von etwa 10 m2 besaß. Untersuchungen bewiesen das die Titanic nicht aus hochwertigem Stahl gebaut wurde und bei einer Wassertemperatur von -2°C war das Verhängnisvoll. Man vermutet heute, dass bei geeignetem Training und Maßnahmen der Besatzung das Schiff nicht untergegangen wäre. Viel wundern sich auch das das Wrack nicht implotierte das konnte es nicht weil es mit Wasser (1 Tonne) gefüllt war.

Das Leck war an der Nietnaht der Schiffsplatten entstanden. Man konnte einige Nieten bergen; Materialuntersuchungen ergaben, dass die Qualität der Nieten minderwertig war. Wenn das Schiff einwandfreie Nieten gehabt hätte, oder wenn die Vernietung 3-fach (anstatt 2-fach) ausgeführt worden wäre, hätte der Rumpf den Belastungen wahrscheinlich standgehalten.

Vor Gericht wird heute über die Rechte an den Wrackteilen gestritten. Einige von der "Titanic" geborgene Stücke sind im Seefahrtsmuseum in Greenwich, England ausgestellt,einige Artefakte sind in Frankreich konserviert. Insgesamt wurden 5000 Stück von der Titanic geborgen.

Die »Titanic« in Literatur und Film

Viele Romane sind nach der Geschichte der Titanic geschrieben worden.

Daneben gab es eine Reihe von Verfilmungen:

Saved From the Titanic (1912) - IMDb: [[1]]
Titanic (1943) - IMDb: [[2]]
Titanic (1953) - IMDb: [[3]]
A Night to Remember (1958)- IMDb: [[4]]
S.O.S. Titanic, T.V. Movie (1979) - IMDb: [[5]]
Raise the Titanic (1980) - IMDb: [[6]]
Titanic, T.V. Mini Series (1996) - IMDb: [[7]]
Titanic (1997) - IMDb: [[8]]

Die heute bekannteste Verfilmung ist der Film Titanic von 1997 unter Regie von James Cameron mit Leonardo DiCaprio und Kate Winslet in den Hauptrollen.

Die Titanic-Geschichte wurde auch ein Broadway-Musical, das von 1998 bis 2000 lief.

Siehe auch: Katastrophen der Seefahrt Siehe auch: Titanic (Magazin) - das satirische Magazin