Drachenfels (Siebengebirge)

Berg im Siebengebirge
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Drachenfels im Siebengebirge (1921)

Der Drachenfels ist ein Berg des Siebengebirges am Rhein, der 321 m über NN erreicht. Auf ihm steht eine alte Burgruine, die den gleichen Namen wie der Berg trägt.

Dagegen findet man das Schloss Drachenburg ca. 4 km rheinabwärts unten in Königswinter.

Geschichte

 
Burgruine heute
 
Drachenfels mit unzerstörter Burg, Kupferstich von 1646
 
Weinanbau am Drachenfels

Die Ruine des dreistöckigen Bergfrieds auf dem Drachenfels ist das Wahrzeichen des Siebengebirges. Die Burganlage wurde nach 1138 vom Kölner Erzbischof Arnold begonnen und etwa 1170 fertiggestellt. Außer dem Bergfried bestand die Burg ursprünglich aus Palas, Kapelle und Dienstbotenwohnungen. Sie diente zur Absicherung des Kölner Gebietes nach Süden hin.

Während des Dreißigjährigen Krieges wurde die Burg im Jahre 1634 bei einem Überfall schwedischer Söldner auf Königswinter zerstört und anschließend nicht mehr aufgebaut. Vom Palas ist nur noch ein Mauerstück mit Fensteröffnung ("Kölner Fenster") erhalten. Im Jahre 1836 erwarb die preußische Regierung den Berg samt Burgruine für 10.000 Taler.

Drachensage

Über den Drachen existieren mehrere Sagenversionen, die inhaltlich in einem Punkt übereinstimmen: Auf dem Drachenfels lebte einst ein solches Untier in einer Höhle und holte sich von Zeit zu Zeit einen Menschen zum Mahl.

Die weiteren Schilderungen unterscheiden sich vor allem hinsichtlich der Form, wie man den Drachen aus seiner Höhle vertrieb oder ihn tötete:

  • Siegfried, der Held aus der Nibelungensage, soll auf dem Weg nach Worms den Drachen getötet und durch ein Bad in dessen Blut Unverwundbarkeit erlangt haben. Steinerne Skulpturen in der Nibelungenhalle erinnern heute noch an dieses Ereignis.
  • Eine zweite Fassung berichtet von der regelmäßigen Fütterung des Drachens mit Gefangenen. Eines Tages sei eine junge Christin dem Drachen als Opfer dargebracht worden. In ihrer Todesangst habe sie dem Drachen ein kleines Kreuz entgegengehalten. Daraufhin sei der Drache in den Rhein gesprungen und seitdem nicht mehr gesehen worden.
  • Nach einer eher technisch ausgerichteten Version hat der Drache eines Tages auf dem Rhein ein mit Schießpulver beladenes Schiff angefallen und mit seinem feurigen Atem die Ladung zur Explosion gebracht. Dabei sei sowohl das Schiff vernichtet als auch der Drache getötet worden.

Aufstieg

Der Aufstieg mit der schönsten Aussicht zum Drachenfels ist steil. Aber auf Höhe der Mittelstation der Drachenfelsbahn kann man nach links in einen Feldweg einbiegen. An dessen Ende geht man dann rechts auf die asphaltierte Versorgungsstraße, so dass zumindest der zweite Teil des Aufstieges nicht mehr ganz so beschwerlich ist.

Alternativ kann die Drachenfelsbahn, die zur Hauptsaison alle 15 bis 20 Minuten pendelt, benutzt werden, oder man reitet auf einem Esel nach oben. Der Eselsweg wurde in Abschnitten schon von römischen Steinmetzen benutzt. Den Lasttieren ist auf der Königswinterer Rheinallee ein Bronzedenkmal gewidmet, das Ernemann Sander geschaffen hat.

Wanderwege

Der Drachenfels ist der erste Berg auf einem rechtsrheinischen Wanderweg, dem Rheinsteig von Bonn nach Wiesbaden.