Die Aggertalbahn ist eine 52 km lange eingleisige Eisenbahnstrecke von Köln-Deutz nach Dieringhausen über Overath. (DB-Kursbuchstrecke 459).

Die heutige Fortsetzung der Strecke nach Marienheide über Gummersbach gehört nicht zur eigentlichen Aggertalbahn und wird deshalb im Beitrag Volme-Agger-Bahn behandelt.
Bedienungsangebot
Auf der Aggertalbahn verkehrt die Oberbergische Bahn (RB 25) im Schienenpersonennahverkehr stündlich von Köln nach Dieringhausen (– Gummersbach – Marienheide) und halbstündlich von Köln bis Overath.
Die Oberbergische Bahn wird derzeit von der DB Regio NRW GmbH betrieben.
Bahnhöfe und Haltepunkte
Stand: Herbst 2004
- VRS-Tarif
- Stadt Köln
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- Köln Hansaring
- Köln Hbf
- Köln Messe/Deutz
- Köln Trimbornstr.
- Köln Frankfurter Straße
- Rheinisch-Bergischer Kreis
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- Rösrath-Stümpen
- Rösrath
- Hoffnungsthal
- Rhein-Sieg-Kreis
-
- Honrath
- Rheinisch-Bergischer Kreis
-
- Overath
Geschichte
Die historische ungefähr 90 km lange Aggertalbahn zweigte in Siegburg von der Siegstrecke ab und führte von Siegburg über Siegburg Nord - Lohmar - Wahlscheid - Overath - Ründeroth - Dieringhausen - Derschlag - Bergneustadt nach Olpe.
Die heute mit Aggertalbahn bezeichnete Strecke zweigt seit 1910 bei Köln-Porz von der Siegstrecke ab und erreicht über Rösrath in Overath die historische Strecke.
Baugeschichte
- 1884 wird nach zweijähriger Bauzeit das Teilstück Siegburg - Siegburg Nord - Lohmar - Overath - Ründeroth eröffnet, 1887 vom zweiten Teilstück Ründeroth - Dieringhausen - Derschlag gefolgt.
- 1890 bekommt das Siegwerk einen eigenen Gleisanschluß.
- 1893 In Dieringhausen erfolgt der Anschluß der Strecke Gummersbach - Marienheide.
- 1896 erfolgt die Eröffnung des Abschnittes Derschlag - Bergneustadt.
- 1897 Die bei Osberghausen abzweigende Wiehltalbahn wird eröffnet.
- 1903 wird die Strecke mit der Eröffnung des Teilstücks Bergneustadt - Olpe fertiggestellt.
- 1910 wird die Strecke Köln - Rösrath - Overath eröffnet, die der Aggertalbahn die bisherige Bedeutung nimmt.
- 1945 erlangt die Aggertalbahn bis 1949 ihre Bedeutung wieder, als der im 2. Weltkrieg zerstörte Tunnel bei Hoffnungsthal die Verbindung Rösrath - Overath unterbrochen hat.
Stilllegungen
- 1954 wird der Personenverkehr zwischen Siegburg und Overath eingestellt, um 1956 wegen Straßenbauarbeiten wieder eröffnet zu werden.
- 1962 wird die Strecke zwischen Lohmar und Overath stillgelegt. Noch im gleichen Jahr wird die Strecke abgerissen.
- 1979 wird im Abschnitt Dieringhausen - Olpe der Personenverkehr beendet.
- 1986 Stilllegung des Abschnittes Gummersbach - Marienheide (- Brügge)
- 1988 erfolgt die Einstellung des planmäßigen Betriebes zwischen Siegburg und Lohmar.
- 1993 Stillegung des Abschnittes Lohmar – Siegburg Siegwerk
- 1997 Einstellung des Güterverkehrs im Abschnitt Dieringhausen - Olpe
Gegenwart
In Siegburg wird noch der Abschnitt Siegburg Bahnhof - Siegwerk gelegentlich von Güterzügen befahren. Der Rest der Strecke ist bzw. wird in einen Radweg umgewandelt. Auf der "Waldstrecke" zwischen Siegburg und Lohmar liegen noch Gleise, die inzwischen jedoch von Bäumen und Sträuchern bewachsen sind.
Auf dem Abschnitt Overath - Dieringhausen als Teil der heutigen Volme-Agger-Bahn findet reger Personen- und gelegentlicher Güterverkehr statt.
Seit der Stilllegung des Abschnittes Siegburg - Lohmar bemühen sich verschiedenen Gruppen um eine Reaktivierung. Am ehesten ernstzunehmen war dabei ein Angebot der Rhein-Sieg-Eisenbahn, den Personen- und Güterzugverkehr zwischen Siegburg und Lohmar wieder aufzunehmen.
Ebenfalls sehr attraktiv erschien lange Zeit die Verlängerung der Linie 66 der SSB mit Zweisystemfahrzeugen nach [[Karlsruhe]r Vorbild. Diese Chance verbaute die Stadt Siegburg sich mit der Eröffnung des unterirdischen Stadtbahnhofes unter dem Bahnhof Siegburg/Bonn.
Eine Reaktivierung des Abschnittes Siegburg - Lohmar für den ÖPNV als schienengebundene Lösung ist zur Zeit nicht geplant, die Strecke ist jedoch noch nicht entwidmet.
Eine Reaktivierung des Abschnittes Lohmar - Overath ist auf Grund der Entwidmung der ehemaligen Trasse und inzwischen erfolgter Bebauung nicht möglich und erscheint Aufgrund der zu erwartenden Fahrgastzahlen auch nicht sinnvoll.