Wort-des-Glaubens-Bewegung

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Die Wort-des-Glaubens-Bewegung (englisch: Word of Faith) ist eine spezielle Richtung des Christentums, die in manchen Pfingstgemeinden und charismatischen Gemeinden Verbreitung gefunden hat. Sie stammt aus dem angelsächsischen Raum und ist in Deutschland vor allem durch die Bücher des US-Amerikaners Kenneth Hagin bekannt geworden.

Die Wort-des-Glaubens-Bewegung lehrt, man könne als Christ viele Probleme, mit denen man sich normalerweise herumplagt, ganz souverän lösen, indem man sich stets der Verheißungen Gottes bewusst ist und diese - allen widrigen Umständen zum Trotz - für sich persönlich in Anspruch nimmt. Darum sollten Christen

a) verinnerlichen, was ihnen Gott in der Bibel alles verheißen hat (z.B. Heilung von Krankeit, Gesundheit bis ins hohe Alter, Schutz vor Unfällen und Gefahren, materielles Auskommen),

b) fest daran glauben, dass Gott ihnen alle diese Dinge persönlich zugedacht hat,

c) diese Dinge "im Glauben" in Anspruch nehmen und

d) dem entsprechend mutig und zuversichtlich handeln

Eine wichtige Rolle spielt dabei das "positive Bekenntnis": Wort des Glaubens geht davon aus, dass von gesprochenen Worten eine ganz besondere Macht ausgeht; dass man Personen, Dinge und Umstände zum Besseren oder zum Schlechteren beeinflussen kann, schon allein dadurch, dass man gut oder schlecht über sie spricht. Dies kann in ganz alltäglicher, nachvollziehbarer Weise als "sich selbst erfüllende Prophezeiung" geschehen; darüber hinaus herrscht jedoch auch die Vorstellung, dass dem gesprochenen Wort eine göttliche, schöpferische Macht innewohnt, durch die das Gesagte in Existenz kommt. Darum werden die Wort-des-Glaubens-Anhänger dazu angehalten, ihre Worte mit Bedacht zu wählen; sich stets möglichst lobend, wohlwollend und zuversichtlich zu äußern, dagegen negative, kritische und entmutigende Worte zu vermeiden.

Kritiker werfen der Wort-des-Glaubens-Bewegung vor, sie baue übertriebene irdische Glückserwartungen auf, verkenne die Unbegreiflichkeit und Unverfügbarkeit Gottes und die Gebrochenheit der menschlichen Existenz und habe sich dadurch von wesentlichen Merkmalen des christlichen Glaubens entfremdet.