Massaker von Katyn

Massenmord an polnischen Offizieren 1940
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Beim Massaker von Katyn ermordeten Mitglieder des sowjetischen Innenministeriums NKWD zwischen dem 3. April und 12. Mai 1940 etwa 4400 polnische Offiziere in einem Wald bei dem Dorf Katyn (polnisch Katyń) unweit von Smolensk im heutigen Russland. Dieses Massaker gehörte zu einer von Josef Stalin befohlenen Serie von Massenmorden an rund 22.000 Offizieren, Polizisten, Intellektuellen und anderen Staatsbürgern Polens an mindestens fünf Orten der RSFSR, der Ukraine und Weißrusslands. Sie werden oft in die Bezeichnung „Massaker von Katyn“ eingeschlossen, da dieses lange als einziger Massenmord der Serie bekannt war.

Im Februar 1943 entdeckte die deutsche Wehrmacht Massengräber bei Katyn. Das NS-Regime gab dies im April 1943 international bekannt und benutzte das Massaker, um die Anti-Hitler-Koalition zu schwäche, vorige NS-Verbrechen zu verdecken und weitere zu rechtfertigen. Die sowjetische Führung unter Stalin, die seit 1940 Aufklärung über den Verbleib der getöteten Polen verweigert hatte, bestritt ihre Täterschaft und lastete das Verbrechen der Wehrmacht an. Sie brach ihre Beziehungen zur polnischen Exilregierung in London ab, nachdem diese auf einer unabhängigen internationalen Untersuchung bestanden hatte.

Nach neuen Aktenfunden und Veröffentlichungen dazu gab der sowjetische Staatspräsident Michail Gorbatschow 1990 die sowjetische Verantwortung für den Massenmord bei Katyn offiziell zu. Da keine Strafverfolgung möglicher Täter und Entschädigung von Opferangehörigen stattfand, belastet das Verbrechen noch immer das polnisch-russische Verhältnis.

Vorgeschichte

Die Republik Polen und die Sowjetunion waren seit 1917, besonders seit ihrem Krieg von 1919 bis 1921, verfeindet. Polen verfolgte unter Józef Piłsudski eine Großmacht- und Bündnispolitik in Osteuropa, die sich wesentlich gegen sowjetische und deutsche Einflüsse und Interessen richtete und dazu auf ein Bündnis mit Großbritannien und Frankreich setzte.[1]

Am 24. August 1939 schloss das NS-Regime mit der Sowjetunion einen Nichtangriffsvertrag, auch Hitler-Stalin-Pakt genannt. Darin steckten beide Diktaturen ihre Interessengebiete in Osteuropa gegenseitig ab. In einem geheimen Zusatzprotokoll vereinbarten sie auch die Aufteilung Polens nach einem deutschen Einmarsch. Dem deutschen Überfall auf Polen am 1. September 1939 folgte am 17. September die Sowjetische Besetzung Ostpolens. Polens Aufteilung besiegelte der deutsch-sowjetische Grenz- und Freundschaftsvertrag am 28. September.[2]

Die Sowjetunion begründete ihre Besetzung Ostpolens als Schutzaktion für Weißrussen und Ukrainer in Polen. Ein Befehl des Oberkommandos der Roten Armee erlaubte, alle „Konterrevolutionäre“ gleich welcher Nationalität oder Ethnizität in den Grenzregionen der Sowjetunion auszuschalten. Als potentielle Konterrevolutionäre betrachteten die Sowjets vor allem polnische Offiziere, Polizisten, Beamten, Richter, Anwälte, Lehrer und Kleriker.[3]

Im Zuge dieser Besetzung nahm die Rote Armee etwa 14.500 polnische Offiziere, Reserveoffiziere und Polizisten sowie etwa 7.300 andere Polen gefangen und internierte sie in besonderen Lagern des NKWD, unter anderen in Kozelsk, Ostaschkow und Starobelsk. Ab Ende November 1939 durften die polnischen Häftlinge ihren Angehörigen schreiben; ab März 1940 blieb diese Post aus.[4]

Das Massaker

 
5. März 1940: Erste Seite einer Notiz von Lawrenti Beria an Stalin, mit dem Vorschlag zur Exekution polnischer Offiziere
 
Öffnung der Massengräber (März/April 1943), Foto von Ludwig Knobloch, für eine deutsche Propagandakompanie
 
Eines der Massengräber in Katyn
 
Untersuchung von Fundstücken aus den Massengräbern (März/April 1943). Foto von Ludwig Knobloch, für eine deutsche Propagandakompanie
 
Bei der Exhumierung. Deutsche zeigen 1943 ihre Befunde einer internationalen Kommission, die sich aus kriegsgefangenen Offizieren aus Großbritannien, Kanada und den USA zusammensetzte.
 
Umbettung der polnischen Generäle Mieczysław Smorawiński und Bronisław Bohatyrewicz
 
Pressebesichtigung der Fundstücke
 
Reichsgesundheitsführer Leonardo Conti (rechts) empfängt aus der Hand von Orsós am 4. Mai 1943 den Bericht der internationalen Kommission

Anfrage zur Exekution

In einem Schriftstück[5] vom März 1940 von Beria an Stalin werden folgende Informationen übermittelt

Rang/Titel Personen Bemerkungen
General, Oberst, Oberstleutnant 295
Major, Hauptmann 2.080
Oberleutnant, Leutnant, Fähnrich 6.049
Offiziere und Unteroffiziere der Polizei, des Grenzschutzes und der Gendarmerie 1.030
Polizisten, Gendarmen, Kerkermeister und Geheimdienstagenten 5.138
Beamte, Gutsbesitzer, Priester 144
Gefängnis-Insassen (Ukraine und Weißrussland) 18.632 davon 10.685 Polen
ehemalige Offiziere 1.207
ehemalige Polizeibeamte, Geheimdienstagenten und Gendarmen 5.141
Spione und Saboteure 347
ehemalige Gutsbesitzer, Fabrikanten und Beamte 465
Mitglieder verschiedener konterrevolutionärer aufständischer Organisationen und verschiedene konterrevolutionäre Elemente 5.345
Überläufer 6.127

Die Personen werden darin als „unverbesserliche Feinde der UdSSR“ bezeichnet. Weiter heißt es:[5][6]

„I. Dem NKWD der UdSRR ist vorzuschlagen:
1) die Fälle der in Gefangenenlagern befindlichen 14.700 Personen, ehemaliger polnischer Offiziere, Beamter, Gutsbesitzer, Polizisten, Geheimdienstler, Gendarmen, Siedler und Gefängniswärter,
2) sowie die Fälle der verhafteten und Gefängnissen der westlichen Gebiete der Ukraine und Weißrusslands befindlichen Personen in der Zahl von 11.000 Mitgliedern verschiedener konterrevolutionärer Spionage- und Sabotageorganisationen, ehemaliger Grundbesitzer, Fabrikanten, ehemaliger polnischer Offiziere, Beamter und Überläufer
in Sonderverfahren zu behandeln, unter Verhängung der Höchststrafe, des Todes durch Erschießen.
II. [Durchzuführen ist] die Behandlung der Fälle ohne Vernehmung der Inhaftierten und ohne Vorlage der Anklage [Vorwürfe], der Anordnung zum Abschluss der Ermittlungen und der Anklageschrift:
a) für Personen, welche sich in Kriegsgefangenenlagern befinden, entsprechend den durch die Verwaltung für Kriegsgefangene des NKWD vorgelegten Informationen
b) für die inhaftierten Personen - entsprechend Informationen aus den von NKWD der USSR [Ukrainischen SSR] und NKWD der WSRR [Weißrussischen SSR] übermittelten Fallakten“

Auftrag zur Exekution

Am 5. März 1940 unterzeichneten die Mitglieder des Politbüros der KPdSU – Stalin, Molotow, Kaganowitsch, Woroschilow, Mikojan, Beria und Kalinin – den Befehl zur Exekution von „Nationalisten und konterrevolutionären Aktivisten” in den besetzten Gebieten. Diese weite Definition ermöglichte es, neben Offizieren, Soldaten und Reservisten auch etwa 10.000 polnische Intellektuelle und Polizisten zu töten. Die genaue Zahl der Opfer des Verbrechens ist, unter anderem wegen der obstruktiven Haltung der russischen Behörden, nicht bekannt. In einem Schreiben des KGB-Vorsitzenden Alexander Schelepin an Nikita Chruschtschow vom März 1959 ist von 21.857 Opfern die Rede.[7] Die Exekutionen wurden zwischen dem 3. April und dem 19. Mai 1940 vom NKWD ausgeführt.

Durchführung, Opferzahlen, Gräber

Die polnischen Kriegsgefangenen wurden im April und Mai 1940 aus drei Lagern mit Zügen in Gefangengenwaggons und Lastwagen an ihre Hinrichtungsorte transportiert. Um Widerstand zu vermeiden, verbreitete der NKWD Gerüchte, sie träten nun die Heimreise nach Polen an. Er hatte Listen mit den zu erschießenden Personen an die Lagerkommandeure gesandt, deren Abtransport diese wiederum mit eigenen Listen bestätigten.[8] Diese Listen wurden aus Moskau angefordert; Lagerkommandeure und Spezialeinheiten waren dort bei einer Konferenz am 15. März 1940 über das Verfahren instruiert worden.[9]

Die Gefangenen aus Koselsk (Oblast Kaluga) kamen nach Katyn, die aus Ostaschkow auf der Insel Stolobny im nordrussischen Seligersee nach Kalinin (heute Twer) und die aus Starobilsk (Oblast Luhansk, Ukraine) nach Charkiw. An vorgesehenen Stellen waren zuvor Gruben mit Baggern ausgehoben worden; die Arbeiten wurden nachts unter strenger Geheimhaltung durchgeführt.

Für die Ermordung in Katyn sind bisher keine direkten Augenzeugenberichte aufgetaucht. Aus Zeugenaussagen zu anderen Morden dieser Serie und dem Leichen- und Grabbefund geht das Verfahren jedoch hervor. NKWD-Angehörige führten die Gefangenen in Gruppen von 20 bis 30 Personen an den Hinrichtungsort und erschossen sie jeweils einzeln mit Genickschüssen aus kurzer Distanz. Sie benutzten Pistolen der deutschen Firma Walther und 7,65-Millimeter-Patronen der deutschen Firma Gustav Genschow, die seit 1928 in großen Mengen importiert worden war. Der ungeordneten Lage mancher Leichen zufolge wurden einige direkt am Rand der Gruben erschossen und fielen dann hinein. Manche hatten die Arme auf dem Rücken gefesselt und die Mäntel über den Kopf gezogen, was als Zeichen von Widerstand gedeutet wird.[10]

Die Täter wurden entlohnt; ihre Bezahlung und Namen sind zum Teil dokumentiert. Widerspruch gegen die Morde aus ihren Reihen ist nicht bekannt.

Im Wald bei Katyn wurden etwa 4400 bis 4430 Polen ermordet, in einem NKWD-Keller in Kalinin rund 6300 polnische Armee-, Polizei- und Gendarmerieoffiziere sowie einige Zivilisten, in einem NKWD-Gefängnis in Charkiw 3739 bis 3896 Offiziere, wahrscheinlich im NKWD-Sitz in Minsk zwischen 3700 und 4500 weitere Opfer.

Massengräber der Ermordeten wurden außer im Wald von Katyn an vier weiteren Orten gefunden; weitere Gräber werden angenommen, blieben aber bislang unauffindbar. Die Opfer von Kalinin wurden beim Dorf Mednoje begraben.[11] Die Opfer von Charkiw wurden in dem nahegelegenen Wald- und Parkgebiet bei dem Dorf Pjatychatky verscharrt. In einem 2006 vom polnischen Archäologen Andrzej Koła entdeckten Massengrab im Wald von Bykiwnja (heute Ortsteil von Kiew) werden 3435 bislang vermisste Opfer der Massenmordserie vermutet („ukrainische Katyń-Liste“).[12] Es sind überwiegend Zivilisten, die wahrscheinlich im Kiewer NKWD-Sitz ermordet wurden. Da diese im Jahr 1940 ermordeten Polen zum Teil in denselben Gräbern liegen wie Mordopfer der „Säuberung“ von 1937/38, lässt sich ihre genaue Zahl nicht ermitteln.[13] Insgesamt wird im Wald von Bykiwnja das größte Gräberfeld von Opfern des Stalinismus in der Ukraine vermutet.[14] Die in Minsk Ermordeten wurden im Waldgelände Kurapaty aufgefunden. Genauere Forschungen sind bisher (Stand 2008) aufgrund der Haltung der weißrussischen Regierung nicht möglich.[15]

124 der gefangenen Polen, die als Zuträger für den NKWD arbeiteten, wurden nicht erschossen.[16]

Bei Katyn wurden auch die beiden bekannten Mathematiker Józef Marcinkiewicz und Stefan Kaczmarz ermordet. Der Vater des polnischen Filmregisseurs Andrzej Wajda („Das Massaker von Katyn“, 2007) wurde nicht – wie lange Zeit angenommen – bei Katyn ermordet, sondern bei Charkiw.[17]

Entdeckung durch die Wehrmacht und NS-Propaganda

Im Februar 1943 entdeckten Wehrmachtssoldaten der Heeresgruppe Mitte, darunter der dritte Generalstabsoffizier Rudolf von Gersdorff, im Wald von Kosji Gory bei Katyn Massengräber mit tausenden Leichen. Sie waren Hinweisen von Einheimischen gefolgt, dass im Frühjahr 1940 dort Menschen ermordet worden seien.

Bis dahin hatte die polnische Exilregierung keine Antwort auf etwa 50 offizielle Anfragen zum Verbleib ihrer Militärgefangenen erhalten. Stalin hatte am 3. Dezember 1941 gegenüber dem polnischen Ministerpräsidenten Władysław Sikorski behauptet, alle polnischen Gefangenen seien „entkommen und in die Mandschurei geflohen“. Zwei Tage nach der Entdeckung der Massengräber bei Katyn behaupteten die Sowjets, „die mit Bauarbeiten beschäftigten Polen seien bei Smolensk den faschistischen Henkern in die Hände gefallen“.[18]

Propagandaminister Joseph Goebbels erfuhr am 9. April 1940 von den Leichenfunden in Katyn und beschloss sofort, sie polnischen Intellektuellen vorzuführen, um das Bündnis von Polen und Russen gegen NS-Deutschland zu zerstören. Frühere Versuche dazu waren gescheitert, weil die NS-Propaganda behauptete Greuel der Sowjets im Ausland nicht beweisen konnte.[19] Am 13. April 1943 gab das NS-Regime die Funde im Rundfunk bekannt. Von Goebbels veranlasst, beantragte der damalige Präsident des Deutschen Roten Kreuzes am 16. April beim Internationalen Komitee des Roten Kreuzes in Genf eine Untersuchungskommission für Katyn. Am 17. April bat auch die polnische Exilregierung in London das IKRK um eine solche Untersuchung. Die sowjetische Regierung verhinderte diese jedoch, indem sie die nach den Statuten des IKRK notwendige Zustimmung verweigerte. Sie warf den Polen Komplizenschaft mit Hitler vor und brach den Kontakt zur polnischen Exilregierung am 26. April ab. Damit isolierte sie diese in der Anti-Hitler-Koalition, da die Westalliierten das militärische Bündnis mit der Sowjetunion erhalten wollten.[20] Auf Druck der USA und Großbritanniens zog die polnische Exilsregierung ihren Antrag beim IKRK am 30. April wieder zurück; später stellte die Sowjetunion wieder diplomatische Beziehungen zu ihr her.[21]

Das NS-Regime veranstaltete direkt nach dem Fund eine öffentliche Exhumierung unter Leitung des deutschen Gerichtsmediziners Gerhard Buhtz. Eine internationale Kommission untersuchte dann die ausgegrabenen Leichen. Beteiligt waren Vertreter der polnischen Exilanten und des Polnischen Roten Kreuzes sowie zwölf namhafte Gerichtsmediziner aus elf europäischen Staaten: Belgien (Dr. Speleers, Gent), Bulgarien (Dr. Markov, Sofia), Dänemark (Dr. Helge Tramsen, Kopenhagen), Finnland (Dr. Saxen, Helsinki), Italien (Dr. Vincenzo Palmieri, Neapel), Kroatien (Dr. Miloslawich, Agram), Niederlande (Dr. de Burlet, Groningen), Rumänien (Dr. Birkle, Bukarest), Schweiz (Dr. François Naville, Genf), Slowakei (Dr. Subik, Preßburg), Ungarn (Dr. Ferenc Orsós, Budapest), Protektorat Böhmen und Mähren (Dr. Hajek, Prag). Dieses Team begutachtete zwischen dem 28. und 30. April 1943 die bereits aufgedeckten Massengräber und grub exemplarisch weitere Leichen aus dem Boden, auch um das Todesdatum zweifelsfrei festzustellen.

Die Kommission übergab ihren Abschlussbericht am 4. Mai 1943 an Reichsgesundheitsführer Conti. In einem gemeinsamen Beschluss kamen die Mitglieder übereinstimmend zu dem Ergebnis, aufgrund der Feststellungen der Gerichtsmediziner und der bei den Toten gefundenen Papiere und Briefe, die alle zum selben Zeitpunkt abbrachen, seien die gefundenen Personen im Frühjahr 1940 getötet worden. Der Deutsche Verlag publizierte 1943 die Ergebnisse als amtliches Gutachten. Darin heißt es: „Die Leichen wiesen als Todesursache ausschließlich Genickschüsse auf. Aus den Zeugenaussagen, den bei den Leichen gefundenen Briefschaften, Tagebüchern, Zeitungen usw. ergibt sich, dass die Erschießungen in den Monaten März und April 1940 stattgefunden haben.“ Da die Sowjetunion das Gebiet damals militärisch besetzt hatte, galten sowjetische Täter allen Beteiligten als erwiesen; sie wurden der sowjetischen Geheimpolizei zugewiesen.

Bis zum 7. Juni 1940 gruben die Vertreter des Polnischen Roten Kreuzes in Katyn 4143 Leichen aus, von denen man 2815 identifizierte. Dann ließen die Deutschen die Exhumierungen einstellen. Sie hatten bis dahin überhöhte Opferzahlen von 10.000 und mehr angegeben, da sie annahmen, alle vermissten polnischen Kriegsgefangenen seien in Katyn ermordet und begraben worden.[22]

Das NS-Regime war schon vor dem Polenkrieg 1939 davon ausgegangen, dass die Rote Armee bei ihren mit Deutschland vereinbarten Eroberungen in Osteuropa schwere Völkerrechtsverletzungen begehen werde. Die NS-Propaganda hatte schon bei der Planung des „Unternehmens Barbarossa“ ab 1940 intern geplant, diesen Vernichtungskrieg auch als Befreiung der Völker Osteuropas von sowjetischer Herrschaft auszugeben. Die Funde in Katyn bestätigten dieses Propagandabild; nur das Ausmaß des Massenmordes überraschte die Deutschen. Sie unterließen jedoch eine Identifizierung weiterer gefundener Opfer und benutzten sie, um ihre eigenen geplanten Massenmorde, vor allem an sowjetischen Juden, als „Strafaktion“ ausgegeben.[23]

Katyn war für die NS-Propaganda von mehrfachem Nutzen. International konnte das Ansehen des Kriegsgegners Sowjetunion geschwächt werden, im Rahmen der Besatzungspolitik in den polnischen Gebieten sollte dem lokalen Widerstand klar gemacht werden, dass die Sowjetunion als Bündnispartner ausschied, und mit dem für die NS-Propaganda typischen Antikommunismus sollte die eigene Bevölkerung gegen den Bolschewismus weiter aufgebracht werden.

Deutsche Rechtsextremisten führen diese Propaganda fort, indem sie das Massaker von Katyn zur Relativierung des Holocaust und zur Aufrechnung gegen Verbrechen der ehemaligen Alliierten benutzen. So hat sich der Hinweis auf Katyn in rechtsextremer Literatur zu einem Stereotyp entwickelt.[24]

Sowjetische Propaganda 1943 bis 1990

Die sowjetische Führung bestritt ihre Täterschaft seit der Entdeckung des Massengrabs bei Katyn bis 1990. Mit Propagandamaßnahmen versuchte sie, die Täterschaft der Wehrmacht zu untermauern.

Nachdem die Rote Armee die Wehrmacht aus dem Gebiet um Katyn zurückgedrängt hatte, setzte die sowjetische Führung Ende 1943 eine „Sonderkommission zur Feststellung und Untersuchung des Tatbestandes der Erschießung kriegsgefangener polnischer Offiziere im Wald von Katyn“ ein. Vorsitzender war der Chefchirurg der Roten Armee, Nikolai Nilowitsch Burdenko; beteiligt waren sowjetische Experten, Militärs und Prominente, darunter der Schriftsteller Alexei Nikolajewitsch Tolstoi, der Metropolit von Kiew und Galizien Nikolai, der Vorsitzende des Allslawischen Komitees Gundorow, der Vorsitzende des Exekutivkomitees des Verbandes der Organisationen des Roten Kreuzes und des Roten Halbmonds Kolesnikow und der Volkskommissar für Bildungswesen der RSFSR Potjomkin. Die Kommission behauptete im Ergebnis, die Genickschüsse seien im Herbst 1941 (nachdem deutsche Truppen Smolensk und Umgebung erobert hatten) von „Deutschfaschisten“ durchgeführt worden, da man bei den exhumierten Ermordeten verschiedene Gegenstände mit Zeitangaben wie November 1940, März 1941 oder Juni 1941 gefunden habe.

Anfang 1946 berichtete die Zeitung „Nordwest-Nachrichten” (Herausgeber war die britische Militärbehörde) und die sowjetische Agentur TASS, dass zehn deutsche Kriegsgefangene am 30. Dezember 1945 von der sowjetischen Justiz für die Massaker bei Katyn verurteilt worden waren. Sieben wurden mit dem Tode bestraft und drei zu 20 Jahren Zwangsarbeit verurteilt.

Die sowjetischen Ankläger vor dem Nürnberger Prozess gegen die Hauptkriegsverbrecher warfen die Verbrechen den deutschen Angeklagten vor. Der US-amerikanische Richter Francis Biddle bezeichnete die Eingabe der Sowjetunion als „maßlos” und gab seinem Mitarbeiter Wechsler den Auftrag, Klarheit in die Angelegenheit zu bringen. Da die westlichen Alliierten kein Interesse daran hatten, den Prozess durch sowjetische Propaganda in seiner Wirkung beeinträchtigen zu lassen, überstimmten sie den sowjetischen Richter Nikittschenko und drohten mit dem Verlesen von Wechslers Erklärung sowie der Verhaftung des sowjetischen Anklägers Rudenko, wenn er weiterhin durch entsprechende Anträge das Gericht missachten sollte. Katyn blieb daher beim Urteilsspruch unbeachtet.

Bis 1989 lastete die offizielle sowjetische Geschichtsschreibung dieses Kriegsverbrechen den Nationalsozialisten an. Auch im Geschichtsunterricht der DDR und der Volksrepublik Polen wurde das Massaker der Wehrmacht angelastet. Einwände wurden als „faschistische Hetze“ verfolgt. Die Pressezensur in der DDR gab den DDR-Medien präzise Anweisungen: Die Sowjetunion dürfe nicht für den Tod polnischer Offiziere verantwortlich gemacht werden, „erschossen von den Nazis“ sei erlaubt, der Mord dürfe nicht vor August 1941 datiert, von der Sowjetunion gefangene polnische Soldaten dürften nicht „Gefangene“ genannt werden.[25]

In Polen war es bis 1989 verboten, öffentlich über Katyn zu sprechen. Anhänger der Solidarność, die seit 1980 regelmäßig Kränze auf ein symbolisches Grab zu Katyn in Warschau legten und ein christliches Kreuz dort aufzustellen versuchten, wurden dafür im Dezember 1981 zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt.[26]

Anerkennung der sowjetischen Verantwortung

 
Denkmal zur Erinnerung

Im Zuge der Glasnost-Politik Michael Gorbatschows seit 1985 verlangten die Polen, unterstützt von westlichen Medien und Politikern, von der Sowjetunion verstärkt Aufklärung über das Massaker. Auf Initiative des polnischen Generals Wojciech Jaruzelski wurde im Mai 1987 eine polnisch-sowjetische Historikerkommission eingesetzt, die sowjetische Akten zu Katyn, dem Molotow-Ribbentrop-Pakt und anderen polnisch-sowjetischen Geschichtsereignissen untersuchen sollte. Jedoch erhielten die Historiker keinen Zugang zu zentralen sowjetischen Staatsarchiven. 1988 wurde ein sowjetisches Momument in Katyn eingeweiht, dessen Inschrift erneut den „deutschen Faschisten“ die Schuld an dem Massenmord zuwies und diesen auf 1941 datierte.

Gleichwohl veröffentlichte die Kommission einen Bericht, der die wahrscheinliche Verantwortung des NKWD herausstellte und am 16. Februar 1989 in Polen, am 20. Februar in der Sowjetunion bekanntgegeben wurde. Im selben Monat beteiligte Polens kommunistische Regierung die Opposition erstmals an einem Runden Tisch und schrieb freie Wahlen für Juni 1989 aus. Daraufhin, besonders nach dem Wahlsieg der Opposition, wuchs Polens Druck auf das Moskauer Politbüro der KPdSU zur Freigabe der Archive. Am 7. März beschuldigte ein Sprecher der polnischen Regierung gegenüber der westlichen Presse erstmals den NKWD des Massakers von Katyn. Am 22. März 1989 schlugen der sowjetische Außenminister Eduard Schewardnadse, Gorbatschow-Berater Walentin Falin und KGB-Vertreter Wladimir Alexandrowitsch Krjutschkow dem Politbüro vor, offiziell zuzugeben, dass der NKWD das Verbrechen begangen hatte. Am 31. März forderte das Politbüro einen KGB-Bericht, der im April vorgelegt wurde. Er sprach erstmals von 12.000 polnischen Offizieren, die unbekannte sowjetische Täter ermordet hätten, so dass nur ein Teil davon in Katyn beerdigt worden sein könne. Im Mai 1989 überraschten die polnischen Historiker ihre sowjetischen Kommissionskollegen mit einer Analyse des Burdenko-Berichts von 1944, der diesen mit den bislang bekannten Fakten zu Katyn konfrontierte und so seine historische Unglaubwürdigkeit detailliert nachwies. Diese Analyse wies dem NKWD auch die Schuld an den Massakern in Starobelsk und Ostaschkow zu, obwohl die dortigen Massengräber ohne Zugang zu sowjetischen Archiven nicht auffindbar seien. Der Bericht wurde in Polen im August 1989 veröffentlicht und in den Medien breit diskutiert. Im Oktober verlangte Polens Generalstaatsanwalt von seinem sowjetischen Kollegen eine Untersuchung möglicher Täter, um Entschädigungsansprüche zu bestimmen. Am 1. November besuchte US-Diplomat Zbigniew Brzeziński Katyn zusammen mit vielen Opferangehörigen und forderte abends im sowjetischen Fernsehen das sowjetische Schuldeingeständnis als Basis einer Versöhnung mit Polen.

Nachdem der Staatsanwalt von Charkow am 22. März 1990 eine Untersuchung weiterer frisch entdeckter Massengräber anordnete und die Tageszeitung Moskowskije Nowosti am 25. März 1990 ein Interview mit der Historikerin Natalia Lebedeva veröffentlichte, in dem sie neue Aktenfunde bekanntgab, versuchte das Politbüro diese Bekanntgabe im Ausland zu unterbinden. Am 13. April 1990 übergab Gorbatschow seinem Staatsbesucher Jaruzelski jedoch persönlich die entdeckten Exekutionslisten des NKWD. Am selben Tag veröffentlichte die ITAR-TASS, dass fast alle annähernd 15.000 verschwundenen polnischen Gefangenen 1940 dem NKWD übergeben worden und dann in dessen Listen nicht mehr aufgetaucht seien. Beria und Merkulow seien persönlich für das Massaker von Katyn verantwortlich. Die Sowjetunion drücke tiefes Bedauern über diese schweren Verbrechen des Stalinismus aus.[27]

Noch 1990/1991 veröffentlichte jedoch die russische militärhistorische Zeitschrift Wojenno-Istoritscheski Schurnal eine Artikelserie, die auf der Verantwortlichkeit der Deutschen für das Massaker beharrte.

Was Gorbatschow noch unterlassen hatte, holte der russische Präsident Boris Jelzin im Oktober 1992 nach. Er überließ Polen eine Kopie der Akten von 1940,[28] mit denen Kaganowitsch, Stalin, Beria und andere die Exekutionen von Katyn angeordnet hatten.

Nach sowjetischen Dokumenten fanden 21.857 Menschen den Tod, nach Angaben Polens waren es circa 30.000 Personen. Für das Verbrechen verantwortlich war die gesamte damalige Staats- und Parteiführung der Sowjetunion. Die russische Regierung hatte sich lange geweigert, die Opfer des Massakers von Katyn offiziell als Opfer des stalinistischen Terrors anzuerkennen. Langjährige Ermittlungen der obersten russischen Militärstaatsanwaltschaft wurden 2004 mit der Begründung der Verjährung und damit, dass viele Dokumente geheim und die Täter bereits tot seien, eingestellt. Das oberste Gericht Russlands bestätigte diese Entscheidung im Januar 2009.[29]

Am 28. April 2010 wurden auf Anordnung des russischen Präsidenten Medwedew sieben verschiedene Dokumente im Internet veröffentlicht, die die Beteiligung russischer Offizieller bestätigten. Medwedew sagte hierzu, es könne nun jeder sehen, wer die Befehle zur Ermordung gab, und dass Russland seine Lektion aus der Geschichte lernen müsse.[30] Am 26. November 2010 verabschiedete die russische Duma eine Erklärung „Über die Katyn-Tragödie und ihre Opfer“, in der endgültig eingeräumt wurde, dass das Massaker auf Befehl Josef Stalins und anderer sowjetischer Anführer verübt wurde.[31]

Gedenken

Im März 2010 schlug der russische Premier Wladimir Putin überraschend eine gemeinsame Gedenkveranstaltung von Polen und Russen im Wald von Katyn vor. Am 7. April 2010 gedachten Putin und der polnische Ministerpräsident Donald Tusk des Massenmordes, der nun 70 Jahre zurück lag.[32]

Zu diesem Treffen zwischen Putin und Tusk war der polnische Präsident Lech Kaczyński nicht geladen. Er galt als Kritiker der aktuellen russischen Politik und hatte beispielsweise in Anwesenheit Putins auf einer Gedenkveranstaltung zum 70. Jahrestag des deutschen Überfalls auf Polen das „bolschewistische Russland“ habe Polen einen „Messerstich in den Rücken“[33] versetzt. Kaczyński reiste zu einem anderen Termin nach Katyn. Bei dieser vom polnischen Rat zur Bewahrung des Gedenkens an Kampf und Martyrium organisierten Gedenkveranstaltung verunglückte am 10. April die Präsidentenmaschine. Bei dem Absturz kamen neben Präsident Kaczyński und dessen Ehefrau zahlreiche hochrangige Repräsentanten des Landes und Angehörige der Opfer des Massenmordes ums Leben.

Durch den Flugzeugabsturz erfuhren viele Russen zum ersten Mal vom Massaker von Katyn.[34]

Historische Einordnung

Das geheime Zusatzprotokoll des Hitler-Stalin-Paktes, das mit der Aufteilung des polnischen Gebietes die Zerstörung polnischer Staatsstrukturen vorsah, sehen Historiker als wesentliche Ursache für das Massaker von Katyn und weitere sowjetische Verbrechen an Polen.[35]

Die Historikerin Cordula Kalmbach schrieb 2010 in der Zeit über das Verhältnis Polens und Russlands: „Bis heute sind die Beziehungen zu Russland aufgrund der Massaker belastet. Die gemeinsame Gedenkveranstaltung zum 70. Jahrestag [...] war die erste, an der ein Mitglied der russischen Staatsführung teilnahm. Dass Putin dabei lediglich allgemein der ‚Opfer des Stalinschen Terrors‘ gedachte, wurde in Polen durchaus verbittert registriert, erwarten viele von dem Nachbarn doch eine Wiedergutmachung.“[26]

Franz Kadell urteilte 2011: „Während des Krieges deckten Briten und Amerikaner wider besseres Wissen die sowjetische Lüge, um die Anti-Hitler-Koalition nicht zu gefährden. [...] Die sowjetischen und dann russischen Staatsspitzen haben sich zwar seit 1990 zur Verantwortung für die Massenmorde bekannt, aber der bis 2010 hingezogenen wirksam in Szene gesetzten Veröffentlichung einzelner Dokumente steht der willkürlich anmutende Wechsel von Öffnung und Schließung der staatlichen Archive gegenüber. Darüber hinaus haben es die russischen Staatsanwaltschaften und Gerichte bis heute verstanden, die Täter mehr zu schützen als zu verfolgen. Nie hat es eine Anklage gegeben. Der 'Fall Katyn' [...] zeigt, wie stark die Stalin-Zeit im gegenwärtigen Russland nachwirkt.“[36]

Mediale Rezeption

Das Massaker von Katyn ist Thema mehrerer Filme:

  • Im Wald von Katyn.[37], 1943. Deutsche propagandistische Kurzdokumentation
  • The Issue to be avoided, BBC-Fernsehdokumentation, 19. April 1971
  • Las katyński[38], 1990, Marcel Łoziński
  • Katyn – Der Massenmord und die Propagandalüge, 1992, Dokumentarfilm von Barbara Dyrschka und Marek Grzona, eine deutsch-polnisch-russische Koproduktion, die 1994 mit dem Filmpreis St. Petersburg ausgezeichnet wurde.
  • Die Katyn Lüge[39], 1993, Michael Kloft, Bengt von zur Mühlen, Chronos Film
  • Das Buch Enigma sowie der Film Enigma – Das Geheimnis mit Dougray Scott und Kate Winslet behandeln die Ereignisse von Katyn und deren damalige Geheimhaltung durch die Westalliierten.
  • Der Film Das Massaker von Katyn des polnischen Regisseurs Andrzej Wajda feierte am 17. September 2007 Premiere und wurde im Januar 2008 für den Oscar als bester nicht-englischsprachiger Film nominiert.
  • Das Massaker von Katyn ist auch der Titel eines Buches und eines Dokumentarfilms von der dänischen Journalistin Lisbeth Jessen[40] über den an der Exhumierung beteiligten dänischen Pathologen Helge Tramsen.
  • Vorlage:IMDb Titel 2006, Lisbeth Jessen, 58 Min., 2006 bei ARTE und NDR ausgestrahlt.

Siehe auch

Literatur

polnische Autoren
  • Józef Mackiewicz: Katyn – ungesühntes Verbrechen. Thomas, Zürich 1949.
  • Janusz Kazimierz Zawodny: Death in the Forest: The Story of the Katyn Forest Massacre. (1962) Hippocrene Books, Nachdruck, 1988, ISBN 0870525638
  • Polish Cultural Foundation (Hrsg.): The Crime of Katyn. (1965)
  • Josef Czapski: Unmenschliche Erde. Mit einem Vorwort von Manès Sperber, Köln/Berlin 1967
  • Czesław Madajczyk: Die Okkupationspolitik Nazideutschlands in Polen 1939–1945. Köln 1988.
  • Czesław Madajczyk: Das Drama von Katyn. Dietz, Berlin 1991, ISBN 3-320-01668-7. (erste wissenschaftliche Arbeit über Katyn durch den polnischen Historiker).
  • Małgorzata Ruchniewicz, Krzysztof Ruchniewicz: Katyn 1940. In: Gerd R. Ueberschär (Hrsg.): Orte des Grauens. Verbrechen im Zweiten Weltkrieg. Primus, Darmstadt 2003, ISBN 3-89678-232-0, S. 71–82.
  • Teresa Kaczorowska: Children of the Katyn Massacre: Accounts of Life After the 1940 Soviet Murder of Polish POWs: Accounts from Polish Families Torn by the 1940 Mass Murder in Soviet Camps. Mcfarland & Co, 2006, ISBN 0786427566
  • Victor Zaslavsky: Klassensäuberung. Das Massaker von Katyn. Wagenbach, 2007.
  • Tadeusz A. Kisielewski: Katyń – Zbrodnia i Kłamstwo, Poznań 2008, 304 S., ISBN 978-83-7510-219-2
russische Autoren
  • Rudolf G. Pikhoia, Natalya S. Lebedeva, Aleksander Gieysztor, Wojciech Materski und andere (Hrsg.): Katyn. Plenniki nieob'iavlennoi voiny. Moskau 1997, ISBN 5-89511-002-9
  • Vladimir Abarinov: The murderers of Katyn. Hippocrene Books Inc, New York, 1993, ISBN 9-7818-0032-3 )
  • Natalya S. Lebedeva: Katyn. Prestuplenie protiv chelovechstva. Moskau, Kultura 1994
  • Anna M. Cienciala, Natalya Lebedeva, Wojciech Materski: Katyn: A Crime Without Punishment. Yale University Press, 2008, ISBN 0300108516
englische und US-amerikanische Autoren
  • Louis FitzGibbon: Katyn: A Crime without Parallel. Tom Stacey, 1971, ISBN 0854680527
  • John P. Fox: Der Fall Katyn und die Propaganda des NS-Regimes. In: Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte. 30, 1982, S. 462–499.
  • Allen Paul: Katyn: The Untold Story of Stalin's Polish Massacre. Scribner Book Company, New York 1991, ISBN 0-684-19215-2.
  • Allen Paul: Katyn: Stalin's Massacre and the Triumph of Truth. Naval Institute Press, Annapolis, Md., 1997, ISBN 1-55750-670-1.
  • Ray Cowdery: Katyn: A Documentary Account of the Evidence. Victory WW2 Publishing Ltd., 1995, ISBN: 0910667438
  • George Sanford: Katyn and the Soviet Massacre of 1940: Truth, Justice and Memory. Routledge Chapman & Hall, Neuauflage 2005, ISBN 0415338735
  • George Sanford: The Katyn Massacre and Polish-Soviet Relations, 1941–43. In: Journal of Contemporary History. 41, 2006, S. 95–111.
deutsche Autoren
  • Manfred Vasold: Katyn. In Wolfgang Benz: Legenden, Lügen, Vorurteile. dtv, München 1995, S. 115ff.
  • Thymian Bussemer: Das internationale Rote Kreuz und die NS-Kriegspropaganda. Der Fall Katyn. In: Vorgänge. Jg. 39, 2000, S. 81–89.
  • Gerd Kaiser: Katyn. Das Staatsverbrechen – das Staatsgeheimnis. Aufbau, Berlin 2002, ISBN 3-7466-8078-6. (Fortführung der Arbeit Madajczyks unter Einbeziehung weiterer Quellen aus russischen Archiven).
  • Franz Kadell: Katyn: Das zweifache Trauma der Polen. Herbig Verlag 2011, ISBN 978-3776626605
Commons: Massaker von Katyn – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Primärquellen
Forschung
Gedenken

Einzelnachweise

  1. Anna M. Cienciala, Natalia Lebedeva, Wojciech Materski: Katyn: A Crime Without Punishment. Yale 2008, S. 7ff.
  2. Anna M. Cienciala, Natalia Lebedeva, Wojciech Materski: Katyn: A Crime Without Punishment. Yale 2008, S. 14-20
  3. Anna M. Cienciala, Natalia Lebedeva, Wojciech Materski: Katyn: A Crime Without Punishment. Yale 2008, S. 23
  4. Anna M. Cienciala, Natalia Lebedeva, Wojciech Materski: Katyn: A Crime Without Punishment. Yale 2008, S. 1
  5. a b Notiz von Lawrenti Beria an Stalin mit dem Vorschlag zur Exekution polnischer Offiziere, März 1940. Dokument 2. Seite
  6. Notiz von Lawrenti Beria an Stalin mit dem Vorschlag zur Exekution polnischer Offiziere, März 1940. Dokument 3. Seite
  7. Vgl. Tadeusz Kisielewski: Katyń. Zbrodnia i kłamstwo. Posen 2008, S. 223
  8. Anna M. Cienciala, Natalia Lebedeva, Wojciech Materski: Katyn: A Crime Without Punishment. Yale 2008, S. 122
  9. Anna M. Cienciala, Natalia Lebedeva, Wojciech Materski: Katyn: A Crime Without Punishment. Yale 2008, S. 141
  10. Anna M. Cienciala, Natalia Lebedeva, Wojciech Materski: Katyn: A Crime Without Punishment. Yale 2008, S. 129ff.
  11. Tadeusz Kisielewski: Katyń. Zbrodnia i kłamstwo. Posen 2008, S. 74–90
  12. Gräber polnischer Soldaten in der Ukraine entdeckt. Der Standard vom 9. August 2006
  13. Wlodzimierz Borodziej: Europäische Geschichte im 20. Jahrhundert: Geschichte Polens im 20. Jahrhundert. C. H. Beck, München 2010, ISBN 3406606474, S. 197
  14. Tadeusz Kisielewski: Katyń. Zbrodnia i kłamstwo. Posen 2008, S. 95–97
  15. Tadeusz Kisielewski: Katyń. Zbrodnia i kłamstwo. Posen 2008, S. 105–113
  16. Die Welt, 6. Februar 2008: Die verschwiegenen Massenmorde Stalins; Vortrag vom Archäologentag Berlin, 2005; Artikel im Hamburger Abendblatt, 20. Juni 1990
  17. Interview mit Andrzej Wajda über den Angriffskrieg 1939 in Polen und das Massaker von Katyn, welt.de, 31. August 2009
  18. Quelle: Horst Boog, Jürgen Förster, Joachim Hoffmann, Ernst Klink, Rolf-Dieter Müller, Gerd R. Ueberschär: Der Angriff auf die Sowjetunion (= Militärgeschichtliches Forschungsamt [Hrsg.]: Das Deutsche Reich und der Zweite Weltkrieg. Band 4). 2. Auflage. Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart 1987, ISBN 3-421-06098-3, S. 803 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  19. Thymian Bussemer: Propaganda: Konzepte und Theorien. Mit einem einführenden Vorwort von Peter Glotz. Vs Verlag, Münster 2008, S. 186f.
  20. Thymian Bussemer: Propaganda: Konzepte und Theorien. Mit einem einführenden Vorwort von Peter Glotz. Vs Verlag, Münster 2008, S. 188
  21. Der Spiegel, 2. Januar 1952: Katyn - ein Verbrechen der Sowjets
  22. Thymian Bussemer: Propaganda: Konzepte und Theorien. Mit einem einführenden Vorwort von Peter Glotz. Vs Verlag, Münster 2008, S. 188 und 186, Anmerkung 380
  23. Dieter Pohl: Die Herrschaft der Wehrmacht: Deutsche Militärbesatzung und einheimische Bevölkerung in der Sowjetunion 1941-1944. Oldenbourg Wissenschaftsverlag, München 2008, S. 136f.
  24. Wolfgang Benz, Peter Reif-Spirek (Hrsg.): Geschichtsmythen. Legenden über den Nationalsozialismus. Metropol, 2. Auflage, Berlin 2004, ISBN 393641128X, S. 67-70
  25. Gilbert-Hanno Gornig: Äußerungsfreiheit und Informationsfreiheit als Menschenrechte. Duncker & Humblot, 1988, ISBN 3428065409, S. 753
  26. a b Cordula Kalmbach: Katyn ist heute
  27. Anna M. Cienciala, Natalia Lebedeva, Wojciech Materski: Katyn: A Crime Without Punishment. Yale University Press, 2008, S. 245-252
  28. http://www.merkur.de/2010_13_Stalins_Massaker.41209.0.html Stalins Massaker
  29. Keine Ermittlungen zu Massenmord in Katyn. FAZ vom 30. Januar 2009
  30. Moskau stellt Akten zu Katyn-Massaker ins Internet in Der Spiegel vom 28. April 2010. Abgerufen am 28. April 2010
  31. Spiegel Online: Duma verurteilt Massaker an Tausenden Polen, 26. November 2010.
  32. Vorlage:Tagesschau auf tagesschau.de vom 7. April 2010
  33. Der Begriff, wurde erstmal in diesem Zusammenhang von der britischen Zeitung The Times am 18. September 1939 verwendet, vgl. Wojciech Roszkowski: Najnowsza historia Polski 1914-1945. Świat Książki, Warszawa 2003, ISBN 83-7311-991-4, S. 344-354
  34. faz.net 11. April 2011: Mitgefühl auch ein Jahr danach.
  35. Artikel Das ungesühnte Verbrechen in Stern.de vom 9. April 2010: „Das Verbrechen von Katyn begann mit dem Bündnis der Diktatoren: Am 23. August 1939 schlossen das "Dritte Reich" und die Sowjetunion einen Nichtangriffspakt.“
  36. Franz Kadell: Katyn: Das zweifache Trauma der Polen. (2011), S. 7f.
  37. Im Wald von Katyn. (deutscher Kurzfilm, 1943)
  38. Vorlage:IMDb Titel
  39. Vorlage:IMDb Titel
  40. Anna Elisabeth Jessen: Kraniet fra Katyn. Beretning om massakren i 1940. Copenhagen: Høst & Søn, 2008 ISBN 978-87-638-0703-6

Koordinaten: 54° 46′ 24″ N, 31° 47′ 20″ O


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