Die Air Berlin PLC & Co. Luftverkehrs KG (im Außenauftritt meist Air Berlin, airberlin oder airberlin.com) ist die zweitgrößte deutsche und sechstgrößte europäische Fluggesellschaft mit Sitz in Berlin. Sie beschäftigt mit Stand Juni 2011 rund 8.900 Mitarbeiter[1] und verfügt über eine Flotte von 151 Flugzeugen.[4]
Air Berlin PLC & Co. Luftverkehrs KG | |
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IATA-Code: | AB |
ICAO-Code: | BER |
Rufzeichen: | AIR BERLIN |
Gründung: | 1978 |
Sitz: | Eingetragener Firmensitz: Rickmansworth ![]() Sitz der Gesellschaft: Berlin ![]() |
Drehkreuz: | Berlin-Tegel, Düsseldorf, Nürnberg, Palma de Mallorca |
Heimatflughafen: | Berlin-Tegel |
Unternehmensform: | PLC & Co. KG |
ISIN: | GB00B128C026 |
Leitung: | |
Mitarbeiterzahl: | 8.900 (06/2011)[1] |
Umsatz: | 3.723,6 Mio. € (2010)[2] |
Bilanzsumme: | 2370,1 Mio. € (2010)[2] |
Fluggastaufkommen: | 33,593 Mio. (2010)[2] |
Allianz: | vsl. ab 2012[3] oneworld |
Vielfliegerprogramm: | topbonus |
Flottenstärke: | 151 (+ 77 Bestellungen) |
Ziele: | National und international |
Geschichte
Erste Jahre
Air Berlin Inc. wurde im Juli 1978 von den Amerikanern Kim Lundgren und John D. MacDonald als Berliner Charterfluggesellschaft unter US-Zulassung (FAA) im US-Bundesstaat Oregon gegründet, da nach dem Zweiten Weltkrieg bis zur deutschen Wiedervereinigung 1990 nur Flugzeuge der Siegermächte West-Berlin anfliegen durften. Offizieller Sitz der Fluggesellschaft war Miami im US-Bundesstaat Florida, das zeitweise auch von Berlin aus angeflogen wurde.[5]
Der erste Flug der Gesellschaft ging am 28. April 1979 mit einer Boeing 707 jedoch von Berlin nach Palma de Mallorca. 1981 wurden die beiden Boeing 707 durch zwei kleinere Boeing 737 ersetzt. Air Berlin spezialisierte sich auf Ziele in der Mittelmeerregion. Auch heute noch ist Mallorca das wichtigste Ziel von Air Berlin. Täglich verkehren Air Berlin Flugzeuge von 19 deutschen Städten aus auf die Baleareninsel.
Wachstum nach der Wiedervereinigung Deutschlands
Nach der deutschen Einheit fiel auch die Lufthoheit der Alliierten, sodass ein Zulassungswechsel zum Luftfahrt-Bundesamt (LBA) notwendig wurde. Am 16. April 1991 wurde die Gesellschaft zur Air Berlin GmbH & Co. Luftverkehrs KG umfirmiert. In der Folgezeit änderte der Geschäftsführer Joachim Hunold das Firmenprofil grundsätzlich. Aus der vormals kleinen Charterfluggesellschaft entstand schrittweise die zweitgrößte Fluggesellschaft Deutschlands mit einem linienähnlichen Netzwerk. Seit 1999 ist Air Berlin Mitglied der IATA.
2004 erwarb Air Berlin 24 Prozent Anteile an der österreichischen Fluggesellschaft NIKI; damit entstand die erste europäische Low-Fare-Allianz. Im Februar 2010 stockte Air Berlin ihre Anteile an NIKI auf 49,9 Prozent auf.
Die Fluggesellschaft Germania, die seinerzeit 577 Mitarbeiter beschäftigte und über eine Flotte von 44 Flugzeugen verfügte, sollte Ende 2005 durch einen Managementvertrag an Air Berlin gebunden werden. Vorbild hierfür war die bereits bestehende Partnerschaft der Air Berlin mit NIKI. Bereits Mitte 2004 gingen beide Gesellschaften erstmals aufeinander zu: Air Berlin mietete Flugzeuge von Germania, im Gegenzug stellte Germania die von beiden stark umkämpften Flüge nach Zürich und Wien ein. Der Vertrag kam jedoch nicht zustande. Die Erbengemeinschaft der Germania konnte sich Anfang März 2008 nicht über eine Übernahme durch die Air Berlin einigen, Germania blieb daher eine eigenständige Fluggesellschaft.
2006 – Börsengang und Übernahme der dba
Anteil | Anteilseigner |
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41,8 % | Streubesitz |
16,48 % | ESAS Holding A.S. |
7,51 % | Hans-Joachim Knieps |
6,85 % | Leibniz-Service GmbH / TUI Travel PLC |
5,97 % | Ringerike GmbH & Co. Luftfahrtbeteiligung Metolius Foundation |
3,82 % | Werner Huehn |
3,70 % | JPMorgan Chase & Co. |
2,93 % | Rudolf Schulte |
2,93 % | Severin Schulte |
2,64 % | Joachim Hunold |
2,39 % | Moab Investments Ltd. |
1,58 % | Johannes Zurnieden |
1,40 % | Heinz-Peter Schlüter |
Zum 1. Januar 2006 änderte Air Berlin ihre Unternehmensform von einer GmbH & Co. KG in eine PLC & Co. KG und überführte dabei die GmbH in eine Aktiengesellschaft nach britischem Recht (PLC). In diesem Fall ist die PLC, anstelle einer deutschen juristischen Person, ausländischer persönlich haftender Gesellschafter (Komplementär) der deutschen KG. Als Grund für diese Änderung werden bilanzrechtliche Vorteile und bessere Abschreibungsmöglichkeiten sowie die Umgehung der Unternehmensmitbestimmung genannt.[6]
Der Börsengang war zunächst für den 5. Mai 2006 angesetzt. Das Volumen für diesen von der Commerzbank, Morgan Stanley und Shearman & Sterling LLP organisierten Vorgang betrug 870 Millionen Euro. Am 4. Mai 2006 wurde der Börsengang jedoch verschoben. Offizielle Gründe hierfür wurden nicht angegeben. Gerüchten zufolge wurden im Vorfeld jedoch nicht genügend Aktien gezeichnet, da die Preisspanne von 15 Euro bis 17,30 Euro zu hoch angesetzt gewesen sei.
Am 10. Mai 2006 wurde der Preis dann mit 12 Euro je Aktie bekanntgegeben, woraus sich ein Gesamterlös von 510 Millionen Euro ergab, also rund 360 Millionen Euro weniger als geplant. Die meisten Aktien hielt der Geschäftsführer der Air Berlin. Die Erstnotierung fand am 11. Mai 2006 statt.
Nach dem Börsengang befanden sich 38,41 Prozent im Streubesitz, 16,36 Prozent bei der Deutschen Bank, 8,58 Prozent bei der Ringerike Luftfahrtbeteiligung, 8,40 Prozent bei Hans Joachim Knieps und weiteren Investoren.[7]
Im August 2006 kaufte Air Berlin die deutsche Fluggesellschaft dba von der Intro Verwaltungs GmbH und der Aton GmbH, deren Preis laut Nachrichtenmagazin Focus 120 Millionen Euro betragen haben soll. Der Kaufpreis wurde mit Barmitteln der Air Berlin bezahlt. Zusammen kamen beide Fluggesellschaften 2006 auf ein Passagieraufkommen von 19,7 Millionen (2005: 17,5 Millionen). Daran hatte Air Berlin einen Anteil von gut 15,2 Millionen. und dba einen Anteil von knapp 4,5 Millionen. Die Marke dba wurde bis April 2007 vom Markt genommen. Die Flugpläne der beiden Gesellschaften wurden mit Beginn des Sommerflugplans 2007 aufeinander abgestimmt; bereits seit November 2006 flogen Teile der Flotte der ehemaligen dba in den Farben von Air Berlin mit dem Zusatz (als kleiner Sticker bei der Tür 1 L) „powered by dba“. Diesen Sticker fand man auch an jedem Flugzeug der dba. Die dba existierte als eigenständige Tochterfirma weiter und betrieb neun Flugzeuge. Nachdem die Verwaltung und die Technik der dba schon aufgelöst und von Air Berlin übernommen worden waren, wurde zum 30. November 2008 der Flugbetrieb komplett eingestellt. Bedingt durch einen Warnstreik der dba-Flugbegleiter am 14. November 2008 entzog Air Berlin der dba alle Flugaufträge und legte so den dba-Flugbetrieb noch am selben Tag still. Den Arbeitnehmern wurden Stellen bei Air Berlin angeboten.
2007 – Übernahme von LTU und Beteiligung an Belair
Am 27. März 2007 wurde die Übernahme der Traditionsairline LTU durch Air Berlin bekanntgegeben. Der Name LTU sollte damals im Langstreckenverkehr bestehen bleiben, die Kurz- und Mittelstreckenflugzeuge gingen komplett in Air Berlin auf.[8] Des Weiteren wurde die Lackierung der Air Berlin Flugzeuge an die neue Lackierung von LTU angepasst. Von Seiten des Kartellamts wurden zunächst Bedenken hinsichtlich der Übernahme angemeldet.[9] Am 8. August 2007 genehmigte das Kartellamt die Übernahme der LTU jedoch ohne Auflagen. Im November 2007 übernahm Air Berlin alle europäischen Flüge der LTU. Die ehemaligen Flüge der LTU in Nicht-EU-Länder wurden mit LTU-Flugzeugen unter AB-Flugnummern bedient. Der letzte Langstreckenflug unter LTU-Flugnummer wurde am 17. Juni 2009 durchgeführt. Zwischenzeitlich hatte Air Berlin bekanntgegeben, die Marke LTU nicht weiter zu nutzen, die verbliebenen Flugzeuge wurden umlackiert.
Ebenfalls 2007 erwarb Air Berlin eine 49-prozentige Beteiligung an der Schweizer Fluggesellschaft Belair Airlines AG. Die Beteiligung wurde am 21. August 2007 von den deutschen und Schweizer Kartellämtern und von der EU-Kommission genehmigt. Durch die Beteiligung verstärkte Air Berlin seine Aktivitäten auf den internationalen Strecken ab der Schweiz. Der bisherige Alleineigentümer Hotelplan erhoffte sich Vorteile durch die Integration der Belair in den Vertrieb und die Logistik der Air Berlin.[10] Im November 2007 übernahm Air Berlin alle europäischen Flüge der Belair. Alle Strecken aus der Schweiz in Nicht-EU-Länder werden unter 4T-Flugnummer und mit Belair-Fluggerät operiert. Die Langstreckenflüge der Belair sind zum Sommer 2009 eingestellt worden. Außerdem übertrug Air Berlin die im Jahr 2007 vereinbarte Option auf den 51-Prozent-Anteil an der Belair einer Schweizer Stiftung. Am 29. Oktober 2009 wurde diese Stiftung neue Eigentümerin der 51 Prozent der Belair, indem sie die Option gegenüber Hotelplan ausübte. Der Anteil der Air Berlin an Belair blieb unverändert bei 49 Prozent, wobei Air Berlin von der Stiftung eine Option auf den Erwerb der 51 Prozent eingeräumt wurde.[11]
Am 20. September 2007 gab Air Berlin bekannt, die Condor Flugdienst GmbH übernehmen zu wollen. Die Thomas Cook Group PLC, momentaner Hauptanteilseigner bei der Condor, wollte dazu bis zum 10. Februar 2009 ihre Anteile an der Condor Flugdienst GmbH in die Air Berlin PLC einbringen und sollte im Gegenzug mindestens 500 Millionen Euro in bar und Aktienanteile an Air Berlin erhalten. Das Bundeskartellamt hatte die Prüfungsfrist mehrmals verlängert. Der Antrag auf Genehmigung der Fusion wurde am 11. Juli 2008 durch Air Berlin und den Reiseveranstalter Thomas Cook wegen der „erheblich veränderten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen“ zurückgezogen.
Mitte Dezember 2007 stellte Air Berlin den Mitarbeitern ein neues Logo inklusive neuem Corporate Design vor. Offiziell wurde das Logo am 7. Januar 2008 der Öffentlichkeit vorgestellt. Der Air-Berlin-Schriftzug wird nunmehr klein- und zusammengeschrieben. Ergänzt wird das Logo teilweise durch den Claim „Your Airline“.
2008 – Fusionsgespräche mit TUIfly
L’TUR (51 Prozent) und Air Berlin (49 Prozent) gaben am 14. Januar 2008 die Gründung eines Gemeinschaftsunternehmens Binoli (BIllig fliegen, NObel LIegen) bekannt. Binoli ist eine Online-Reiseplattform.[12]
Im September 2008 bestätigte Air Berlin Fusionsgespräche mit dem Wettbewerber TUIfly, ergänzte die Nachricht jedoch um den Hinweis, „mit allen“ zu sprechen. Air Berlin flog bereits bis 2007 für TUIfly viele Flüge im Codesharing-Verfahren. Ende März 2009 besiegelten die Air Berlin PLC und die TUI Travel PLC für ihr deutsches Fluggeschäft eine langfristig ausgerichtete strategische Allianz. Eine Überkreuzbeteiligung der beiden Airlines von ursprünglich jeweils 19,9 Prozent wurde beim Bundeskartellamt zur Genehmigung angemeldet. Nach Bedenken des Bundeskartellamtes wurde diese Überkreuzbeteiligung nicht umgesetzt. Stattdessen übernahm die TUI Travel PLC über eine Tochtergesellschaft im Rahmen einer Kapitalerhöhung im Oktober 2009 einen Anteil von 9,9 Prozent an der Air Berlin PLC.[13]
2009 – Neue Anteilseigner und Übernahme der TUIfly-Städteverbindungen
Am 29. März 2009 wurde bekannt, dass die ESAS Holding des türkischen Industriellen Ali Sabanci einen Anteil von 15,3 Prozent an der Air Berlin PLC von der Schweizer Großbank UBS übernehmen wolle. Die ESAS Holding gehört zur Sabanci Holding der türkischen Industriellenfamilie Sabanci und hält auch die Pegasus Airlines. Nach Genehmigung durch das Bundeskartellamt übernahm die ESAS Holding den 15,3 Prozent-Anteil am 27. April 2009.[14]
Im Rahmen einer Kapitalerhöhung gab Air Berlin am 4. Juni 2009 6.571.700 neue Aktien an institutionelle und qualifizierte Investoren aus. Eine weitere Kapitalerhöhung um 4,5 Millionen neue Aktien folgte am 9. Juni 2009. Von diesen 4,5 Millionen. Aktien wurden 4 Millionen. Aktien von der ESAS Holding, 350.000 Aktien vom Chairman des Board of Directors der Air Berlin, Johannes Zurnieden, sowie 150.000 Aktien vom CEO der Air Berlin, Joachim Hunold, erworben. Der Londoner Hedgefonds Blue Bay Asset Management hat Ende August 2009 Anteile an einer Air-Berlin-Wandelanleihe erworben. Bei einer Umwandlung in Aktien würde Blue Bay auf einen Stimmrechtsanteil von 5,2 Prozent kommen.[15]
Ebenfalls 2009 berief Air Berlin Hartmut Mehdorn nach seinem Ausscheiden bei der Deutschen Bahn in den Aufsichtsrat des Unternehmens.[16]
Mit Beginn des Winterflugplans 2009/10 am 25. Oktober 2009 übernahm Air Berlin das City-Streckennetz der TUIfly von 117 Strecken (55 davon in Italien). Hierfür verchartert TUIfly für die Wintersaison 2009/10 zunächst 13 und ab Sommer 2010 dann 14 Flugzeuge über einen langfristigen Leasingvertrag (inkl. Crews) an Air Berlin. Das Bundeskartellamt genehmigte die Übernahme des Städteflugnetzes durch Air Berlin.[17][18]
2010 – Beitrittserklärung zur Luftfahrtallianz oneworld
Air Berlin möchte seinen langjährigen Kooperationspartner, die österreichische Airline NIKI, komplett in das eigene Unternehmen einbinden. Dazu beabsichtigt Air Berlin, seine Beteiligung von derzeit 24 Prozent stufenweise auf eine kontrollierende Beteiligung von bis zu hundert Prozent aufzustocken. In einem ersten Schritt erfolgte eine Aufstockung von 24 auf 49,9 Prozent. Die Privatstiftung Lauda wird aufgrund einer ihr eingeräumten Put-Option die restlichen 50,1 Prozent ihrer Beteiligung an NIKI an Air Berlin übertragen. Die 100-Prozent-Übernahme beantragte Air Berlin im März 2010 bei der österreichischen Bundeswettbewerbsbehörde BWB. Am 7. Mai 2010 zog die österreichische Bundeswettbewerbsbehörde den Prüfungsantrag beim Kartellgericht zurück und hat somit die Freigabe für die Beteiligungserhöhung von Air Berlin an NIKI nach österreichischem Kartellrecht erteilt.[19]
Im Juli 2010 wurde bekannt gegeben, dass sich Air Berlin der weltweiten Luftfahrtallianz oneworld anschließt.[20] Die Vollmitgliedschaft ist für Anfang 2012 vorgesehen.[3] In Vorbereitung auf den Beitritt vereinbarte Air Berlin mit American Airlines und Finnair die Durchführung von Flügen unter gemeinsamer Flugnummer (Codesharing) ab Winterflugplan 2010/2011. Durch die Zusammenarbeit mit American Airlines erhalten Passagiere der Air Berlin den Zugang zum wichtigen amerikanischen Markt, während mit Finnair Codeshare-Flüge nach Helsinki und innerhalb Europas angeboten werden.[21]
Gemeinsam mit der kick-media ag, einem Unternehmen des Medienmanagers Alexander Elbertzhagen [22] gründete die Air Berlin PLC im September 2010 die Follow Me Entertainment GmbH. Das Joint Venture Unternehmen widmet sich der individuellen Vermarktung von Bild- und Tonträgern, Büchern, Games sowie Events, Konzerte, Tourneen und Sponsoring.[23]
Gegenwart
Gesellschaft | Beteiligung |
---|---|
airberlin technik GmbH | 100 % |
Binoli Reiseplattform | 49 % |
Belair | 100 % |
NIKI | 49,9 % |
Am 21. März 2011 wurde der Grundstein für den ersten Wartungshangar auf dem Flughafen Berlin Brandenburg (BER) gelegt. Air Berlin, die den Hangar ab Juni 2012 gemeinsam mit Germania nutzen wird, verdoppelt so die Wartungskapazität der Air Berlin Technik am Standort Berlin.[24]
Zum 1. April 2011 integrierte Air Berlin die im August 2007 übernommene LTU vollständig. Es gibt nur noch einen Flugbetrieb und sämtliche Technikbetriebe der Air Berlin Group wurden in der neuen Gesellschaft „airberlin technik GmbH“ zusammengefasst.[25] Ebenfalls Im April 2011 unterstreicht Air Berlin die Bedeutung des Drehkreuzes Düsseldorf durch die Schaffung der neuen Position „Regionaldirektor Nordrhein-Westfalen“. Mit neuen Strecken, mehr Frequenzen und zusätzlichen Langstreckenflügen verstärkt Air Berlin das Flugangebot in Düsseldorf.[26]
Am 15. Juni 2011 vereinbarte Air Berlin mit British Airways in Vorbereitung auf den oneworld-Beitritt die Durchführung von Flügen unter gemeinsamer Flugnummer (Codesharing) ab Juli 2011. Das Kooperationsabkommen umfasst mehr als 40 Verbindungen auf den Europa-Strecken beider Airlines.[27]
Seit Juni 2011 kooperiert die InterSky mit der Air Berlin.[28]
Im August 2011 wurde infolge anhaltender Verluste ein umfangreiches Änderungsprogramm bekanntgegeben, neben einer Verkleinerung der Flotte sollen auch diverse Strecken gestrichen werden. Einige Regionalflughäfen wie Erfurt-Weimar werden ganz aufgegeben.[29] Zudem wird Gründer und CEO Joachim Hunold zum 1. September 2011 zurücktreten und sein Amt an den ehemaligen Bahnchef Hartmut Mehdorn übergeben, der das Unternehmen übergangsweise führen soll.[30]
Ab dem 1. November 2011 sollen unter dem Namen „Air Berlin Turkey“ ein neues Produkt auf dem Markt eingeführt werden. Dieses Produkt geht aus einer Kooperation zwischen Air Berlin und Pegasus Airlines hervor und soll den Charterflug-Markt zwischen Deutschland und der Türkei abdecken. Pegasus Airlines ist die größte private Fluggesellschaft in der Türkei und ist über die ESAS Holding A.S.mit 16,5% [31] an Air Berlin beteiligt. [32] [33]
Kennzahlen
2003 | 2004 | 2005 | 2006 | 2007 | 2008 | 2009 | 2010 | |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Umsatz [Mio. €] | 863,2 | 1033,9 | 1215,2 | 1575,4 | 2536,5 | 3400,7 | 3240,3 | 3723,6 |
Gewinn [Mio. €] | 36,7 | −2,9 | −115,9 | 40,1(1) | 21,0 | -75,0 | -9,5 | -97,2 |
Mitarbeiterzahl | 1956 | 2146 | 2764 | 4108 | 8.360 | 8.311 | 8.278 | 8.900 |
Fluggäste [Tsd.] | 10.019 ? | 12.055 ? | 17.505 | 19.702 | 27.863 | 28.559 | 27.911 | 33.593 |
Sitzladefaktor [%] | 76,72 ? | 79,52 ? | 75,23 | 75,27 | 77,22 | 78,36 | 77,26 | 76,79 |
Flugzeuge Jahresende | 46 | 47 | 79 | 117 | 124 | 125 | 152 | 169 |
(1) = nachträglich von Air Berlin berichtigt.
Flugziele
Aktuell starten die Flugzeuge der Air Berlin weltweit zu 163 Destinationen in 39 Ländern, von denen sich 23 Ziel- und Abflughäfen innerhalb Deutschlands befinden. Das Streckennetz von Air Berlin wurde sukzessive zunächst in Deutschland und kurze Zeit später in ganz Europa am jeweiligen regionalen Bedarf an Nonstop-Flügen zu Zielen innerhalb Europas ausgerichtet. Ein Hauptziel im Streckennetz von Air Berlin ist seit ihrer Gründung Palma, das mit dem Flugplan 2010 über 380 Mal pro Woche angesteuert wurde. Über das dortige Drehkreuz verbindet die Fluggesellschaft heute auch zahlreiche spanische Flughäfen untereinander. Air Berlin ist mittlerweile der größte nichtspanische Anbieter von innerspanischen Verbindungen. Auch andere bekannte Ferienziele am Mittelmeer, darunter Griechenland und Kroatien, auf den Kanarischen Inseln, in Portugal, der Türkei und in Nordafrika werden im Linienbetrieb angeflogen. Daneben gibt es zahlreiche Verbindungen zu europäischen Metropolen in Frankreich, Italien, im Vereinigten Königreich, Österreich, Russland, Skandinavien und in den Niederlanden. Ein wichtiges Standbein von Air Berlin sind auch Ziele auf dem spanischen Festland, vor allem Alicante, Barcelona und Málaga. Diese Destinationen werden von den meisten Abflughäfen in Deutschland angeflogen.
Abflughäfen mit besonders breitem Spektrum an Air Berlin Zielen haben dabei die Funktion von dezentralen Flotten-Stützpunkten. Die Anzahl der dort jeweils stationierten Flugzeuge richtet sich wiederum nach dem jeweiligen Fluggastaufkommen. Bei manchen von diesen Schwerpunktflughäfen handelt es sich um Drehkreuze (Flughafen Berlin-Tegel, Flughafen Düsseldorf, Flughafen Palma de Mallorca und Flughafen Nürnberg).
Seit der Übernahme der LTU im Jahr 2007 bietet Air Berlin auch Langstreckenflüge an. Dazu zählen beispielsweise Flüge nach New York, Los Angeles, San Francisco, Miami, Fort Myers, Vancouver, Mexiko, Kuba, Südafrika, Kenia, Thailand, in die Dominikanische Republik und auf die Malediven. Seit Winter 2010/11 fliegt Air Berlin neu nach Dubai, ab November 2011 neu auch nach Costa Rica und Curacao.
Seit 2007 bietet Air Berlin auch gemeinsam mit Deutsche Polarflug saisonale Nordpol-Rundflüge sowie weitere Rund- und Expeditionsflüge, zum Beispiel nach Spitzbergen, an.[34]
Zum Winterflugplan 2009/10 nahm Air Berlin die vormals nur von Lufthansa geflogene Strecke Hamburg-Frankfurt ins Streckennetz auf. Dies führte zu einigem Aufruhr auf dem deutschen Markt. Diese Verbindung wird zum Winter 2011/2012 jedoch wieder eingestellt.[35]
Bereits seit Februar 2010 fliegt Air Berlin mit Arbil und Sulaimaniyya erstmals zwei Ziele im Irak an.[36]
Im Rahmen der im August 2011 angekündigten Neustrukturierung wird auch das Streckennetz ausgedünnt. Neben der Aufgabe des Standorts Erfurt und massiven Streichungen in Köln/Bonn entfallen auch diverse weitere Verbindungen wie beispielsweise München - Kairo, Stuttgart - St. Petersburg oder Hamburg - Klagenfurt.[35][37]
Codesharing
Air Berlin unterhält mit mehreren Fluggesellschaften Codesharing-Abkommen, die eine gemeinsame Vermarktung und Durchführung bestimmter Flugstrecken beinhalten.
Seit Oktober 2008 besteht eine strategische Zusammenarbeit mit der russischen Fluggesellschaft S7 Airlines auf Flügen von und nach Moskau. Diese wurde zum Sommer 2010 um Codeshare-Flüge über Moskau nach Irkutsk, Perm, Rostow u.a. erweitert.[38] Anfang 2009 wurde eine Zusammenarbeit mit Hainan Airlines für Verbindungen von Berlin nach Peking mit entsprechenden Zubringerflügen innerhalb Deutschlands vereinbart.[39] Im September desselben Jahres wurde mit Pegasus Airlines ein Codeshare-Abkommen für Verbindungen in die und innerhalb der Türkei geschlossen.[40] Ebenfalls seit 2009 kooperiert Air Berlin mit Bangkok Airways auf den Strecken von Bangkok nach Koh Samui, Chiang Mai und Phuket,[41] sowie seit November 2010 nach Phnom Penh/Kambodscha.[42]
In Vorbereitung auf den Beitritt zur Luftfahrtallianz oneworld hat Air Berlin Codesharing-Abkommen mit American Airlines und Finnair geschlossen. Die Gemeinschaftsflüge werden seit Beginn des Winterflugplans 2010/2011 angeboten. Auf den Air Berlin Strecken in die USA fliegen Reisende zu zentralen Drehkreuzen von American Airlines wie Miami, Los Angeles und New York. Von dort aus geht es weiter zu zahlreichen Businesszielen innerhalb der USA, wie Atlanta, Boston, Washington, Dallas, Las Vegas, Phoenix, Seattle oder San Diego, sowie zu touristischen Destinationen wie Orlando, Tampa und auf die Bahamas. Die Partnerschaft mit Finnair wird künftig neben Verbindungen über Helsinki nach Neu-Delhi auch Verbindungen nach Singapur ermöglichen.[43] Im Juni 2011 wurde ein weiteres Abkommen über zahlreiche europäische Strecken mit British Airways abgeschlossen.[44] Neben zahlreichen Verbindungen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz nach London können Air Berlin Passagiere ab Juli 2011 innerbritische Anschlussflüge ab London sowie Flüge nach Aberdeen, Edinburgh, Glasgow oder auf die Kanalinseln nutzen.[45] Im Gegenzug bietet British Airways den Air-Berlin-Flug von London-Gatwick nach Nürnberg sowie von London-Stansted nach Paderborn und Münster/Osnabrück auch unter eigener Flugnummer an. Passagiere von British Airways erhalten somit Zugang zum europäischen Streckennetz der Air Berlin und könnten zum Beispiel von München zu verschiedenen Zielen in Italien oder von Berlin-Tegel nach Göteborg in Schweden fliegen.[46]
Flotte
Mit Stand August 2011 besteht die Flotte der Air Berlin aus 151 Flugzeugen[4]. Diese werden teilweise entweder von der Tochtergesellschaft Belair oder aber im Wetlease (gegenwärtig durch die Luftfahrtgesellschaft Walter, TUIfly und Germania) jeweils im Auftrag, Namen und Außenauftritt von Air Berlin betrieben. Mit der Auflösung des Air Operator Certificate der ehemaligen Tochter LTU wurden deren Maschinen, unter anderem 13 Airbus A330, in die Hauptflotte der Air Berlin integriert.[47]
Flugzeugtyp | aktiv[4] | bestellt[48] | Anmerkungen | Sitzplätze[49] (Business/Economy) |
---|---|---|---|---|
Airbus A319-100 | 13 | 2 betrieben durch Belair | 144 (-/144) 150 (-/150) | |
Airbus A320-200 | 36 | 7 betrieben durch Belair | 174 (-/174) | |
Airbus A321-200 | 12 | 210 (-/210) | ||
Airbus A330-200 | 12 | 303 (24/279) | ||
Airbus A330-300 | 3 | 387 (-/387) | ||
Boeing 737-700 | 26 | 8 | 10 betrieben durch TUIfly, 6 betrieben durch Germania | 144 (-/144) |
Boeing 737-800 | 39 | 49 | 4 betrieben durch TUIfly | 186 (-/186) |
Boeing 787-8 | 18[50] | + 5 Optionen; 3 geleast; Auslieferung vsl. April 2014 bis August 2019[50] | – offen – | |
Bombardier Dash 8Q-400 | 10 | betrieben durch die Luftfahrtgesellschaft Walter | 76 (-/76) | |
Gesamt | 151 | 77 |
Im Rahmen der Auslieferung einer fabrikneuen Boeing 737-800 mit Winglets gelang es der Air Berlin im November 2001 erstmalig einen Rekordflug durchzuführen. Die Maschine mit der Kennung D-ABBC legte in 9:10 Stunden eine Distanz von 8.345 Kilometern nonstop zwischen Seattle (USA) und Berlin zurück.[51]
Flottenpolitik
Das durchschnittliche Flottenalter beläuft sich derzeit auf 4,9 Jahre.[52] Durch kontinuierliche Investitionen in verbrauchsarmes Fluggerät fliegen die Air Berlin Jets mit sparsamem Treibstoff-Verbrauch und niedrigen Emissions- und Geräuschwerten. Im vergangenen Jahr (2010) senkte Air Berlin den durchschnittlichen Verbrauch um 1,1 Prozent auf 3,60 Liter pro 100 Passagierkilometer. Bereits im Mai 2001 übernahm Air Berlin als Weltpremiere die erste Boeing 737-800 mit nachgerüsteten, Treibstoff sparenden und umweltschonenden Blended Winglets. Mittlerweile verfügen fast alle Flugzeuge der Air Berlin Flotte über diese besondere Ausstattung.[53] Im Februar 2011 erhielt Air Berlin ihre erste Boeing 737-800 mit dem neuen „Sky Interior“-Kabinendesign. Alle neu ausgelieferten Boeing Next Generation von Air Berlin werden zukünftig über das optimierte Interieur mit neu gestalteten Seitenwänden und Gepäckfächern, größeren Fensternischen und indirekter LED-Beleuchtung verfügen.[54]
Historische Flotte
In der langen Laufzeit der Air Berlin flogen neben der aktuellen Flotte auch Flugzeuge des Typs Boeing 707, Boeing 737-300, Boeing 737-400, Boeing 737-500, Boeing 757-200, Boeing 767-300, BAe 146 und Fokker 100, welche für die Air-Berlin-Gruppe im Einsatz waren.
Lackierungen
Durch die diversen Übernahmen und Umstrukturierungen gibt es bei Air Berlin eine Reihe von Lackierungen nebeneinander.
Air Berlin stellte ihre neue Lackierung im Juni 2007 vor. Diese ist stark an die letzte Farbgebung der damals neu erworbenen Tochtergesellschaft LTU angelehnt und verzichtet vollkommen auf das bis dahin gewohnte Bordeaux-Rot. Stattdessen sind der untere Teil des Rumpfes, die Turbinen und das Leitwerk in hellroter Farbe lackiert. Die erste Maschine in neuer Lackierung war eine Boeing 737-800 mit der Registrierung D-ABBX.[55]
Im Januar 2008 wurden ein neues Logo und ein neuer Schriftzug eingeführt – die neue Grundlackierung vom Juni 2007 blieb dabei unverändert.
Die Flugzeuge der Belair, der LGW und der LTU fliegen durchgehend im aktuellen Design, die anderen Maschinen der Air Berlin werden in der neuen Lackierung ausgeliefert bzw. nach und nach umlackiert.
Air Berlin Technik
Die Air Berlin Technik ist Teil der Air Berlin Group und eine EASA Part 145 Organisation. Mit rund 1800 Mitarbeitern wartet sie sowohl die Fluggeräte der Air Berlin Group als auch die Maschinen anderer Airlines. Die Air Berlin Technik wird anerkannt von verschiedenen nationalen Luftfahrtbehörden wie USA FAA-145, Canadian CAA-145, Aruba EASA-145, Federal Aviation Authority of Russia und GCAA, Vereinigte Arabische Emirate.[56]
Air Berlin Flightschool
Seit 2007 bietet Air Berlin eine eigene Pilotenausbildung in Zusammenarbeit mit der Flugschule TFC Käufer an. In etwa 24 Monaten absolvieren die Flugschüler die Ausbildung zum Verkehrsflugzeugführer nach neuestem Industriestandard. Die Air Berlin Flightschool erhielt im Februar 2009 als erste deutsche Flugschule die Ausbildungsgenehmigung des Luftfahrtbundesamtes für das neue Konzept der Multi-Crew Pilot Licence.[57]
Zwischenfälle
AM 12,08,2011 musste eine Boeing 737-800 notlanden in Berlin-Tegel wegen ein Kabelbran im vorderen teil unter der VerkleidungKursiver Text
Vielfliegerprogramm
Das Kundenbindungsprogramm von Air Berlin heißt topbonus und hat mehr als 2,5 Millionen Teilnehmer (Stand: April 2011). Auf allen Flügen lassen sich Punkte („Meilen“) sammeln, die später für weltweite Freiflüge (Prämienflüge) oder ein Upgrade in die Business Class eingelöst werden können. Neben der topbonus Card Classic gibt es auch Karten mit dem Status Silver und Gold. Außerdem werden eine kostenpflichtige Service-Karte (Service Card) sowie ebenfalls kostenpflichtige Kreditkarten angeboten.
Auszeichnungen
- Capital-Leser-Umfrage Airline des Jahres 2008: Bei den Billigfliegern landete Air Berlin auf Platz eins.[58]
- Zum vierten Mal in Folge wurde Air Berlin 2008 als Publikumsliebling von der Online-Plattform travelchannel.de in der Kategorie Low-Cost- und Charter-Airlines ausgezeichnet.[59]
- Telegraph Travel Award 2008: Air Berlin ist zum zweiten Mal in Folge die beste Low Cost Airline.[59]
- World Travel Award 2008: Air Berlin ist zum zweiten Mal in Folge der weltweit beste Billigflieger.[60]
- European Business Award 2009: Air Berlin wird mit dem European Business Award für ihre Kundenfreundlichkeit ausgezeichnet.[59]
- oekom research 2009: Air Berlin wird im Nachhaltigkeitsrating der oekom research AG mit dem Investmentstatus „Prime“ ausgezeichnet.[61]
- Business Travel Award 2010: Air Berlin wird von der unabhängigen Jury aus Journalisten und Experten aus der Reisebranche als „Best Short-Haul Airline“ ausgezeichnet.[62]
- ReiseBlick 2010: Air Berlin wird in der Kategorie „Kurzstrecke“ zum zweiten Mal zur Airline des Jahres gewählt. Zum ersten Mal kommt Air Berlin auch in der Kategorie „Mittelstrecke“ unter die ersten drei Plätze.[59]
- Spain Tourism Award (STAR) 2010: Air Berlin erhielt den goldenen Stern des spanischen Fremdenverkehrsamtes bereits zum zweiten Mal in Folge in der Kategorie „beste deutsche Airline im Flugverkehr zwischen Deutschland und Spanien“.[59]
- Clever reisen! 2/2010: Air Berlin wurde vom Reisemagazin Clever reisen! mit dem Prädikat „Europas jüngste Flotte“ ausgezeichnet und erhielt darüber hinaus für ihr Vielfliegerprogramm topbonus das Prädikat „Bestes Angebot für Business Class-Prämien Nordamerika und Asien“.[59]
- Skytrax World Airline Award 2010: Air Berlin ist zum sechsten Mal in Folge die beste Low-Cost Airline Europas.[63]
- Franz-von-Mendelssohn-Medaille 2010: Air Berlin wird für ihr soziales Engagement mit dem Sonderpreis für das Gesamtkonzept des Unternehmens im Bereich Corporate Social Responsibility (CSR) geehrt.[59]
- Danish Travel Award 2010: Bereits zum vierten Mal in Folge erhielt Air Berlin den Danish Travel Award in der Kategorie „Best Low Cost Airline“.[59]
- TravelPlus Airline Amenity Bag Awards 2011: Air Berlin erhielt den Gold Award in den Kategorien „Best Business Class Unisex Kit“ und „Best Economy Class Amenity Kit“. Darüber hinaus wurde Air Berlin mit dem Prädikat „Commended“ für das „Best Childrens Amenity Bag“ ausgezeichnet.[59]
- Marken-Award 2011: In der Kategorie „Beste Marken-Dehnung“ wurde Air Berlin der Marken-Award für den erfolgreichen Start in den Geschäftsreisemarkt verliehen.[64]
Kritik
Verbraucherschützer werfen Air Berlin und anderen Luftverkehrsanbietern vor, sich einer Zusammenarbeit mit der vom Bund finanzierten „Schlichtungsstelle Mobilität“ noch immer zu verweigern.
Im Streit mit dem Land Berlin um die Verlegung des Flugbetriebs von Berlin-Tegel auf den neuen Flughafen Berlin Brandenburg versuchte Air Berlin Druck auszuüben und drohte mit Verlegung des Sitzes und der Änderung des Firmennamens. Eine Klage, die Air Berlin wie auch andere Fluggesellschaften gegen die Schließung des Flughafens Tegel angestrengt hatte, wurde inzwischen jedoch letztinstanzlich abgewiesen.
Im Kundenmagazin 03/2008 schrieb Hunold ein Editorial aufgrund eines Briefes der Regionalregierung der Balearen, in dem die Fluggesellschaft zur Nutzung der katalanischen Sprache aufgefordert wird.[65] Umgehend führte die Form dieses Artikels zu Reaktionen in der gesamten katalanischen Öffentlichkeit, die bis zu Boykott-Aufrufen des Unternehmens reichten.[66]
Air Berlin wurde von verschiedener Seite für seine Mitarbeiterpolitik kritisiert. Stein des Anstoßes waren dabei die öffentlichen Äußerungen des CEO Joachim Hunold, die Mitarbeiter seines Unternehmens bräuchten keine Gewerkschaften oder Mitbestimmung. Bis 2007 waren die Mitarbeiter der Air Berlin und der zugehörigen Unternehmen kaum organisiert. Während dies von Seiten der Air Berlin mit dem Hinweis auf ein gutes Betriebsklima kommentiert wurde, vermuteten Kritiker u. a. auf Seiten der Gewerkschaft Vereinigung Cockpit, dass das Unternehmen die Gründung von Betriebsräten systematisch unterbinde. Auch im Wechsel der Gesellschaftsform weg von der deutschen GmbH hin zur PLC nach britischem Recht wurde ein taktischer Schachzug zur Beschneidung der Arbeitnehmerrechte gesehen. Am 7. August 2007 hat sich Air Berlin mit den Gewerkschaften Vereinigung Cockpit und ver.di erstmals auf Tarifverträge (Mantel- und Vergütungstarifvertrag) für die 805 Piloten und 1442 Flugbegleiter geeinigt. Außerdem sollen Verhandlungen über die Gründung eines Betriebsrates aufgenommen werden.
Siehe auch
Literatur
- Gericht macht Weg frei – Tegel darf geschlossen werden OVG weist die Klage von fünf Fluggesellschaften zurück – Revision nicht zugelassen. In: Berliner Morgenpost. Berlin 25. November 2005.
- Fliegende Schnitzel. In: WirtschaftsWoche. Düsseldorf (wiwo-online), ISSN 0042-8582.
- Schwarzbuch Air Berlin. In: taz. Berlin 5. Mai 2006.
- Air Berlin will Piloten-Betriebsrat ohne Vereinigung Cockpit. Aus: www.aero.de. 7. Juni 2007.
Einzelnachweise
- ↑ a b airberlin und American Airlines erweitern Codeshare-Abkommen. Air Berlin Pressemitteilung, 26. Juni 2011.
- ↑ a b c Geschäftsbericht 201024. März 2011
- ↑ a b aero.de: Air Berlin strebt Vollmitgliedschaft bis 2012 an 27. Juli 2010
- ↑ a b c ch-aviation.ch – Flotte der Air Berlin (englisch) abgerufen am 2. August 2011
- ↑ berlin-spotter.de: Air Berlin Airline-Porträt.
- ↑ Air-Berlin-Chef Joachim Hunold über den Börsengang des Unternehmens. Interview im Tagesspiegel, 2. Mai 2006
- ↑ Investor Facts zu den Anteilseignern
- ↑ Air-Berlin-Chef Joachim Hunold rechnet nicht mit sinkenden Preisen bei Langstreckenflügen. Finanznachrichten.de, 22. April 2007.
- ↑ Kartellamt bei LTU-Übernahme skeptisch, Financial Times Deutschland, 21. Mai 2007
- ↑ Weg frei für Air Berlin-Beteiligung an Belair. Air Berlin Pressemitteilung, 21. August 2007.
- ↑ Air Berlin baut Engagement in der Schweiz aus. Air Berlin Pressemitteilung, 29. Oktober 2009.
- ↑ http://www.binoli.com
- ↑ TUI Travel PLC Konzerngesellschaft beteiligt sich mit 9,9 % an der Air Berlin PLC, Air Berlin-Pressemitteilung, 7. Oktober 2009
- ↑ Air Berlin: Bundeskartellamt stimmt ESAS-Einstieg zu. Air Berlin-Pressemitteilung, 28. April 2009.
- ↑ http://de.reuters.com/article/companiesNews/idDEBEE58006Y20090901
- ↑ Duo Infernale. Financial Times Deutschland, 2. Juli 2009.
- ↑ Air Berlin übernimmt TUIfly-Citygeschäft. Focus, 8. September 2009.
- ↑ Bundeskartellamt genehmigt Übernahme des TUIfly City-Fluggeschäfts durch Air Berlin. Air-Berlin-Pressemitteilung, 8. September 2009.
- ↑ Air Berlin: Österreich gibt Erhöhung der Beteiligung an NIKI frei. Flugrevue, 7. Mai 2010.
- ↑ finanzen.net: EANS-Adhoc: Air Berlin und oneworld 26. Juli 2010
- ↑ Nach oneworld Beitritt vereinbart Air Berlin Gemeinschaftsflüge mit American Airlines und Finnair. Air Berlin, 27. Juli 2010.
- ↑ Unternehmenswebsite der kick media ag. abgerufen am, 31. Juli 2011.
- ↑ follow me entertainment: Gemeinsamer Take-off von airberlin und kick-media. Air-Berlin-Pressemitteilung, 9. September 2010.
- ↑ airberlin, Germania, Harder & Partner und die Berliner Flughäfen feiern Grundsteinlegung für den ersten Wartungshangar auf dem BBI. Air-Berlin-Pressemitteilung, 21. März 2011.
- ↑ airberlin: Erfolgreiche LTU-Integration. Air-Berlin-Pressemitteilung, 31. März 2011.
- ↑ airberlin setzt verstärkt auf Düsseldorf. Air-Berlin-Pressemitteilung, 13. April 2011.
- ↑ airberlin und British Airways: Codeshare-Abkommen ab Juli. Air-Berlin-Pressemitteilung, 15. Juni 2011.
- ↑ http://www.schwaebische.de/region/bodensee/friedrichshafen/stadtnachrichten-friedrichshafen_artikel,-Intersky-kooperiert-mit-Air-Berlin-_arid,5119618.html
- ↑ airliners.de - Streichkonzert bei Air Berlin 18. August 2011
- ↑ http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/hartmut-mehdorn-soll-air-berlin-retten-der-bahnchef-kommt-1.1132391 sueddeutsche.de - Hartmut Mehdorn soll Air Berlin retten] 18. August 2011
- ↑ Cortal Unternehmensprofil Air Berlin
- ↑ Airliners.de "Air Berlin Turkey"
- ↑ aero.de
- ↑ http://www.polarflug.de
- ↑ a b http://www.airliners.de/management/strategie/streichkonzert-bei-air-berlin/24958 airliners.de - Streichkonzert bei Air Berlin] 18. August 2011
- ↑ aero.de: Air Berlin fliegt ab Februar von München in den Nordirak 18. Januar 2010
- ↑ austrianaviation.net - "Shape & Size": Folgen für Österreich 18. August 2011
- ↑ Air Berlin fliegt im Sommer häufiger nach Russland und weitet den Codeshare mit S7 Airlines aus. Air-Berlin-Pressemitteilung, 9. April 2010.
- ↑ Air Berlin kooperiert mit Hainan Airlines. Air-Berlin-Pressemitteilung, 23. Januar 2009.
- ↑ Air Berlin und Pegasus Airlines starten Zusammenarbeit. Air-Berlin-Pressemitteilung, 28. September 2009.
- ↑ Air Berlin kooperiert mit Bangkok Airways. Air-Berlin-Pressemitteilung, 28. Oktober 2009.
- ↑ Air Berlin baut Codeshare mit Bangkok Airways aus. Air-Berlin-Pressemitteilung, 11. November 2010.
- ↑ airberlin mit erweitertem Flugangebot und Komfortoffensive. Air Berlin-Pressemitteilung, 9. März 2011.
- ↑ flugrevue.de - airberlin: Codeshare mit British Airways ab Juli 15. Juni 2011
- ↑ airberlin und British Airways: Codeshare-Abkommen ab Juli. Air Berlin-Pressemitteilung, 15. Juni 2011.
- ↑ flugrevue.de Codeshare mit British Airways ab Juli abgerufen am 27. Juni 2011
- ↑ aero.de - Air Berlin vollendet Integration von LTU 1. April 2011
- ↑ boeing.com – Bestellungen der Air Berlin (englisch) abgerufen am 7. Juni 2011
- ↑ airberlin: Unsere Flotte. Abgerufen am 3. Januar 2011.
- ↑ a b airberlin.com - airberlin, Boeing und die Berliner Flughäfen begrüßen den ersten Boeing 787 Dreamliner in Deutschland 25. Juni 2011
- ↑ Air Berlin mit Weltrekord. Presseportal, 7. November 2001.
- ↑ airfleets.net - Flottenalter der Air Berlin (englisch) abgerufen am 14. April 2011
- ↑ Eine hochmoderne Flotte. Air Berlin, abgerufen am 17. Februar 2011.
- ↑ airberlin erhält weltweit erste Boeing 737-700 mit Sky Interior. Air Berlin Pressemitteilung , 11. März 2011.
- ↑ Bild der Maschine
- ↑ http://www.airberlin-technik.com/
- ↑ http://www.airberlin-flightschool.com/
- ↑ 'Capital'-Leser-Umfrage "Airline des Jahres 2008". Presseportal, 25. April 2008.
- ↑ a b c d e f g h i airberlin Auszeichnungen, 24. Februar 2011
- ↑ World-Winners 2008. World Travel Awards.
- ↑ Air Berlin für Nachhaltigkeitsperformance ausgezeichnet. eTurboNews, 18. Dezember 2009.
- ↑ Winners 2010. BusinessTravelAwards, 18. Januar 2010.
- ↑ The World's Top 10 airlines announced at the 2010 World Airline Awards. Skytrax.
- ↑ Night of the Brands 2011. Marken-Award, 15. März 2011.
- ↑ Schreiben der katalanischen Landesregierung an Air-Berlin
- ↑ Ute Müller: Benvingut, Sr Hunold. In: Financial Times Deutschland.