Neustadt an der Waldnaab
Wappen | Karte |
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Datei:Karte Neustadt an der Waldnaab in Deutschland.png |
Basisdaten | |
Bundesland: | Bayern |
Regierungsbezirk: | Oberpfalz |
Landkreis: | Neustadt a.d.Waldnaab |
Fläche: | 9,93 km² |
Einwohner: | 6.104 (1. Januar 2005) |
Bevölkerungsdichte: | 614 Einwohner/km² |
Höhe: | 419 m ü. NN |
Postleitzahl: | 92660 |
Vorwahl: | 09602 |
Geografische Lage: | 49° 43' n. Br. 12° 10' ö. L. |
Kfz-Kennzeichen: | NEW |
Gemeindekennzahl: | 09 3 74 139 |
Stadtgliederung: | nicht in Bezirke gegliedert |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Stadtplatz 2-4 92660 Neustadt a.d.Waldnaab |
Website: | www.neustadt-waldnaab.de |
E-Mail-Adresse: | poststelle@neustadt-waldnaab.de |
Politik | |
Bürgermeister: | Gerd Werner |
Neustadt a.d.Waldnaab ist Kreisstadt des Landkreises Neustadt a.d.Waldnaab im bayerischen Regierungsbezirk Oberpfalz. Die Stadt grenzt an die kreisfreie Stadt Weiden i.d.OPf., sowie an die Gemeinden Altenstadt a.d.Waldnaab, Kirchendemenreuth, Störnstein und Theisseil.
Wappen
- Heraldische Wappenbeschreibung
In Rot auf silbernem Ross der golden gerüstete und golden nimbierte heilige Martin, der mit silbernem Schwert den blauen Mantel mit dem auf grünem Boden kieenden nackten Bettler teilt. - Wappengeschichte
Wappenführung seit 1812, 1819, erneuert 1927. Das Wappen ist aus dem Siegelbild abgeleitet; die Siegelführung ist seit dem 14. Jahrhundert belegt (Quelle: Haus der Bayerischen Geschichte)
Bevölkerung
- Einwohnerentwicklung
01.12.1840: 1.392
01.12.1871: 1.496
01.12.1900: 1.801
16.06.1925: 3.016
17.05.1939: 3.614
06.06.1961: 5.481
27.05.1970: 5.953
25.05.1987: 5.537
31.12.1996: 6.136
31.12.2000: 6.184
31.12.2004: 6.104
- Konfessionen
Zur Volkszählung 1987 waren 87,2% der Bevölkerung römisch-katholisch und 10,3% evangelisch-lutherisch - 2,5% mit anderer oder ohne Konfession.
Städtefreundschaft
Die Stadt ist Mitglied der internationalen Städtefreundschaft "Neustadt in Europa mit weiteren 33 Städten und Gemeinden namens "Neustadt" aus Deutschland und Österreich, der Slowakei, aus Tschechien und Ungarn (Stand: August 2005).
Vorsitzender dieser Arbeitsgemeinschaft ist seit 1982 der Neustadt-Beauftragte der Stadt Neustadt a.d.Waldnaab.
Geografie
- Geografische Lage
Die Stadt liegt im Oberpfälzer Wald am Rand des gleichnamigen Naturparks an der Mündung der Floß in die Waldnaab.
- Stadtgliederung
Die Gemeindeteile Bergmühle und St. Felix sind mit der Stadt zusammengewachsen, die Gemeindeteile Mühlberg und Radschinmühle liegen unmittelbar am Stadtrand.
- Eingemeindungen
Neustadt a.d.Waldnaab hatte im Zusammenhang mit der Gemeindegebietsreform in Bayern 1972/1978 keine Änderungen im Gemeindegebiet zu verzeichnen.
Politik
Bürgermeister
Erster (hauptamtlicher) Bürgermeister ist seit 1984 Gerd Werner (SPD),
Zweiter (ehrenamtlicher) Bürgermeister ist seit 2002 Rupert Troppmann (CSU).
- CSU: 1984: 29,13%, 1990: 20,74%, 1996: 23,10%, 2002: 32,01%
- SPD: 1984: 69,06%, 1990: 77,75%, 1996: 76,90%, 2002: 67,99%
- FWG: 1996: xx,x%, 2002: 10,4%
Stadtrat
Der Stadtrat besteht aus 20 Mitgliedern, derzeit stellen CSU und SPD je 9, die FWG 2.
- CSU: 1984: 48,34%, 1990: 44,71%, 1996: 42,07%, 2002: 45,25%
- SPD: 1984: 48,18%, 1990: 51,48%, 1996: 47,25%, 2002: 44,33%
Bundestag
(nur Zweitstimmen)
- CSU: 1987: 49,3%, 1990: 49,4%, 1994: 44,6%, 1998: 40,9%
- SPD: 1987: 40,1%, 1990: 38,5%, 1994: 44,4%, 1998: 48,7%
Landtag
(Summe Erst- und Zweitstimmen)
- CSU: 1990: 53,0%, 1994: 48,5%, 1998: 46,0%, 2003: 57,6%
- SPD: 1990: 35,1%. 1994: 41,3%, 1998: 42,4%, 2003: 25,8%
Europa
- CSU: 1989: 47,5%, 1994: 46,3%, 1999: 59,2%, 2004: 58,0%
- SPD: 1989: 35,9%, 1994: 37,0%, 1999: 33,8%, 2004: 22,1%
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Musik
- Hausmusik und echte Volksmusik
haben in der Stadt eine lange Tradition und werden bis heute intensiv gepflegt. Typisches Instrument der Glasmacher-Familien in Neustadt ist die Zither. - Blaskapelle und Show-Band "Die Waldnaabtaler"
- Zitherclub Neustadt a.d.Waldnaab mit großem Zither-Orchester und Stubn-Musi
- Männergesangverein "Sängerbund Neustadt a.d.Waldnaab"
- Jugendblaskapelle Neustadt a.d.Waldnaab
Museen
- Glasmuseum
- Stadtmuseum
Bauwerke
- Altes und Neues Schloss der Lobkowitzer
- Barockgarten
- Kath. Stadtpfarrkirche St. Georg
- Kath. Wallfahrtskirche St. Felix mit Kloster der Franziskaner-Minoriten
- Kath. St. Anna-Kirche ("Mutter-Anna-Kirche") in Mühlberg
- Kath. Friedhofskirche Zur Hl. Dreifaltigkeit
- Ev. luth. Martin-Luther-Kirche
- "Denkmalschutz-Ensemble" Stadtplatz
Bildung
Neustadt ist leistungsfähiges Schulzentrum und bedeutender Bildungsstandort im Landkreis Neustadt a.d.Waldnaab.
- Zwei Kindergärten
- Grundschule
- Hauptschule
- Lobkowitz-Realschule
- Gymnasium
- Berufsbildungszentrum mit Berufs- und Berufsfachschulen
- Städtische Musikschule
- Volkshochschule
- Das private und überregional wirkende Institut für Kunst und Design
Brauchtum
- Weit über die Grenzen der Stadt hinaus ist die Historische Bürgerwehr bekannt.
- Der Neustädter Trachtenverein bemüht sich um die Pflege der volkstümlichen Traditionen
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr und Bau
- Nordumgehung:
Seit 2002 befindet sich nördlich Neustadts als künftige Umgehungsstraße ein neuer Autobahnzubringer, die Staatsstraße 2172, im Bau. Die Straße soll die Innenstadt, die unter starker Verkehrsbelastung steht (derzeit 25.000 Fahrzeuge pro Tag, Belastung steigend), entlasten. Die Gesamtänge der Umgehung beträgt 2,7 km, davon 392 m in einem Tunnel unter dem Gemeindeteil Mühlberg.
An der A93 entsteht zwischen den Anschlussstellen Windischeschenbach und Neustadt a.d.Waldnaab eine neue Ausfahrt mit dem voraussichtlichen Namen "Neustadt-Nord". Die Gesamtbaukosten belaufen sich auf rund 18 Millionen Euro, davon 8 Mio. für den "Marga"-Tunnel (benannt nach Tunnelpatin Marga Beckstein) und 4,5 Mio. für die 5 neu entstandenen Brücken. Die Verkehrsfreigabe ist für Dezember 2005 vorgesehen.
- Ostumgehung:
Seit 2005 im Bau befindet sich als Ostumgehung die "Störnsteiner Spange", die die Gemeinden östlich der Kreisstadt ebenfalls direkt an die A 93 anbinden und somit den Verkehr in der Innenstadt weiter verringern soll. Die Kosten belaufen sich auf etwa 2 Mio. Euro.
- Im Norden der Stadt, direkt an der neuen Umgehungsstraße entsteht ein neues Gewerbegebiet.
- Die Stadt sucht Investoren, die Dächer öffentlicher Gebäuden zur Solarstromgewinnung nutzen wollen.
- Bahnverbindung:
Der Bahnhof Neustadt liegt an der Bahnlinie (München -) Regensburg - Hof (- Berlin)
Zusätzlich ist im Stadtzentrum eine Pendolino-Haltestelle für 2007 geplant, die Neustadt zusätzlich über die Schiene besser an Weiden und damit an Regensburg und Nürnberg anbinden soll. Die Gleise und die notwendige Brücke über die Naabwiesen sind bereits vorhanden von der vor Jahren stillgelegten alten Bahnstrecke Weiden - Eslarn
- Bocklradweg
Von Neustadt bis zur tschechischen Grenze führt auf der Trasse der ehamaligen Bahnlinie der "Bocklradweg" als Teilstrecke einer künftigen Radverbindung Nürnberg - Prag.
Öffentliche Einrichtungen
- Polizeiinspektion
- Notariat
- Landratsamt
- Stadtverwaltung
- Verwaltungsgemeinschaft
- Stadthalle
- Stadtbücherei
- Kreiskrankenhaus
Persönlichkeiten
Ehrenbürger
- Anton Binner, Landrat a.D., Altbürgermeister
- + Heinrich Ascherl, Sparkassendirektor a.D. und Chronist
- + Christian Kreuzer, Landrat a.D.
- + Max Vetter, Bischöfl. Geistl. Rat a.D.
- + Anton Frank (sen.), Unternehmer
Söhne und Töchter der Stadt
- Thaddäus Rabusky
Kirchenmaler
- Oswald Hafner (1806 - 28.08.1882)
in Neustadt geborener Sohn des Drechslers Anton Hafner und im Armenhaus verstorbener Heimatdichter, ehemaliger "Schul-Präbarand in Kohlberg, im Obermainkreis des Königreichs Bayern". Er veröffentlichte 1828 das Lyrik-Bändchen "Vermischte Gedichte" mit 30 Werken zu religiösen und jahreszeitlichen Themen.
Im Alter von zwei Jahren verlor er ein Auge, mit sieben Jahren war er Vollwaise geworden und schlug sich u.a. als Hirte in Buch bei Parkstein, in Ilsenbach und als Gärtner in Goldbach (Böhmen) durch. Er starb im Neustädter "Spital" (Armenhaus).
1984 brachte der Neustädter Chronist Heinrich Ascherl (im Eigenverlag der Stadt Neustadt) einen um weitere Werke Hafners erweiterten Neudruck mit dessen ausführlichem Lebenslauf heraus.
- + Franz Gleißner
- + Josef Piehler
ehem. Regierungsoberinspektor am Bezirksamt Neustadt, bedeutender Heimatforscher und Chronist Neustadts. Auf seiner Arbeit baute dessen Schwiegersohn Heinrich Ascherl (s.o.) die weitere Chronistenarbeit auf.
Sonstiges
Freizeit
- Campingplatz "Waldnaabcamping"
- Freizeitanlage mit Kinderplantschbecken und Grillplätzen
- Jugendtreff "Freiheit" des Jugendgremiums der Stadt
Sport
- Sportverein DJK Neustadt - mit Sportheim und Sportanlage incl. Tennisplätzen
- Sportverein ASV Neustadt - mit Sportheim und Sportanlage incl. Tennisplätzen
- Schützenverein Eichenlaub Neustadt - mit Schützenheim und Schießständen
- Eisstockfreunde ESF Neustadt - mit Sportheim und Sommer- und Winteranlage
Regelmäßige Veranstaltungen
- Glasherstellung in der Schauglashütte "Altbayerische Krystallglashütte"
- Bürgerfest am Stadtplatz jährlich am 3. Sonntag im Juli
Kulinarische Spezialitäten
- Stolz ist man in Neustadt auf den Dotsch. Dotsch leitet sich wohl von "datschen, zusammendatschen" ab: Teig wird plattgedrückt und dann weiterverarbeitet. Zur Kirchweih (Dotschkirwa) gibt es zum einen den Kirwa-Dotsch oder Kirwa-Kuchen, einen runden, flachen Schmierkuchen mit Rosinen. Zum andern ist seit dem 18. Jahrhundert der Dotsch oder "Reiberdatschi" (Kartoffelpuffer) ein wichtiges und beliebtes Gerichte.
- Fisch, vor allem Karpfen und Forelle, ist wegen der zahlreichen Weiher um Neustadt sowie der fischreichen Waldnaab fester Bestandteil der Neustädter Küche.
- Die Geschichte des Bieres in Neustadt wird vom Zoigl geprägt. Über viele Jahrhunderte brauten die Bürger der Stadt ihr eigenes Zoigl-Bier. Dazu existierte das Kommunbrauhaus. Das Bier wurde in den Zoigl-Stuben ausgeschenkt. Das Wort Zoigl kommt vom Zeigl, dem Anzeiger. Dieses Schild in Form eines Davidsternes wurde von den Hausbesitzern, die gerade Bier ausschenkten, ausgehängt.
Eine Brauerei gibt es nicht mehr in der Stadt; dafür haben vier Zoigl-Wirtschaften aufgemacht, die ihr Bier jedoch von auswärts beziehen.
Rekorde
- Weltrekord: größter Erste-Hilfe-Kurs
Neustadt/WN startete am 29. Mai 2005 den weltgrößten Erste-Hilfe-Kurs. Unter dem Motto "Neustadt liegt richtig" auf Initiative von BRK-Ärztin Dr. Gudrun Graf nahmen 408 Personen an dem Spektakel teil und wurden bei Temperaturen über 30°C und unter praller Sonne in die stabile Seitenlage gebracht, womit ein neuer, zwischenzeitlich vom "Guinnesbuch der Rekorde" anerkannter Weltrekord erreicht wurde.
- Olympiasieger aus Neustadt a.d.Waldnaab
Rudolf Ismayr wirkte nach dem Krieg als juristischer Staatsbeamter beim Landratsamt Neustadt a.d.Waldnaab. Er war mehrfacher Weltmeister im Gewichtheben, gewann Gold- und Silbermedaillen bei den Olympischen Spielen 1928 und 1932 und durfte bei den Olympischen Spielen 1936 in Berlin die Eidesformel der Sportler sprechen.
Literatur
- Ascherl, Heinrich: Geschichte der Stadt und Herrschaft Neustadt a. d. Waldnaab. 1982.
- Ascherl, Heinrich: Häuserchronik des Stadtplatzes von Neustadt a. d. Waldnaab. 1991.
- Knauer, Bernhard: Neustadt an der Waldnaab. Eine Stadt zum (Er)Leben. 1993.
- Piehler, Josef und Ascherl, Heinrich: Chronik der Pfarrei Altenstadt an der Waldnaab und Neustadt an der Waldnaab. 2. erg. Auflage 1977.
- Oberpfälzer Heimat. Oberpfälzer Waldverein/Heimatkundlicher Arbeitskreis. Erscheint jährlich seit 1956.
Weblinks
- Stadt Neustadt a. d. Waldnaab
- Arbeitsgemeinschaft "Neustadt in Europa"
- Informationen zu Neustadt und den Lobkowitzern
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