Félix Dujardin

französischer Naturforscher, Geologe und Zoologe (1801–1860)
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Félix Dujardin (* 5. April 1801 in Tours; † 8. April 1860 in Rennes) war ein französischer Naturforscher, Geologe, und Zoologe.

Biographie

Dujardins Vater und Großvater waren beide Uhrmacher, die ursprünglich in Lille ansässig waren. Felix Dujarin wurde eine Zeit lang mit in das Handwerk einbezogen, mit dem Ergebnis einer bemerkenswerten manuellen Geschicklichkeit[1].

Mit seinen beiden Brüdern besuchte Dujardin die Klassen des Collège de Tours als Schüler. Er war ursprünglich zur Kunst hingezogen, vor allem das Zeichnen band ihn. Sein Interesse an der Wissenschaft war offenbar zunächst von einem Chirurgen, einem Freund der Familie geweckt worden und so studierte er als Autodidakt in den ihm geliehenen Büchern über Anatomie und Naturgeschichte. Die Texte von Antoine François de Fourcroy weckten sein Interesse an der Chemie. Chemie wurde für eine Zeit Dujardin Hauptinteresse. Einfluss dabe hatte ein Lehrbuch von Louis Jacques Thénard. In der Absicht, Chemie in den Laboratorien von Thénard in Paris studieren, begann er sich für die Aufnahmeprüfung an der École Polytechnique vorbereiten. Dujardin scheiterte im Jahr 1818 an der Aufnahmeprüfung.

Eine kurze Episode mit der Malerei im Atelier von François Gérard in Paris schloss sich an. Um seinen Lebensunterhalt zu verdienen, übernahm er bald eine Funktion als Wasserbau-Ingenieur in Sedan an. 1823 heiratete er Clémentine Grégoire. Er kehrte nach Tours zurück, wo er die Verantwortung für eine Bibliothek übernahm. In seiner Freizeit betrieb er wissenschaftliche Studien der verschiedensten Arten. Seine früheste Veröffentlichung auf der tertiären Schichten und Fossilien der Touraine waren wertvoll genug, um die Aufmerksamkeit von Charles Lyell zu erregen.

Von 1826 bis 1829 unterrichtete er in Tours angewandte Wissenschaft, Geometrie und Chemie. Er betrieb ferner auch Studien in der Optik und der Kristallographie und fand Zeit für botanische Exkursionen, die 1833 mit zwei Co-Autoren zur Veröffentlichung der Flore complète d’Indre-et Loire führten. Auf Anraten des Botanikers Henri Dutrochet beschloss er, sich in der Zoologie spezialisieren und von Tours nach Paris überzusiedeln. In den nächsten Jahren finanzierte er sein und seiner Familie Leben durch das Schreiben von wissenschaftlichen Abhandlungen in Zeitschriften und Lexika.

Im Jahr 1839 wird er durch seine Arbeiten in der Geologie auf den Lehrstuhl für Geologie und Mineralogie an der Fakultät der Wissenschaften an der Universität Toulouse ernannt. Im November 1840 wurde er an die neu gegründete Fakultät für Naturwissenschaften in Rennes als Professor für Zoologie und Botanik und später Dekan der Fakultät. Diese Position bringt ihm einige Konflikte mit seinen Kollegen ein, so das er diese Position im Jahre 1842 aufgibt. Nach seinem Rückzug wurde Dujardin fast zum Einsiedler und verbrachte seine letzten Jahre in Rennes in Ruhe. Kurz vor seinem Tod wurde er zum korrespondierenden Mitglied der Académie des Sciences, 12 Jahre nach dem sein Namen zum ersten Mal vorgeschlagen worden war.

Leistungen in der Zoologie

Dujardin ist in erster Linie für seine Arbeit über die mikroskopische Tierwelt bekannt. So schlägt er im Jahre 1834 vor, eine Gruppe von einzelligen Organismen als Rhizopoden zu benennen. Er benannte 1835, die später durch den Botaniker Hugo von Mohl als Protoplasma bezeichnete, intrazellulare Substanz dieser Einzeller (Rhizopoden) als Sarkode. Diese Hypothese führte ihn zum Widerspruch zu den Überlegungen von Christian Gottfried Ehrenberg , dass nämlich die mikroskopisch kleinen Organismen die gleichen Organe wie höhere (vielzellige) Tiere hätten.

Werke

 
Histoire Naturelles Zoophytes, Félix Dujardin
  • Dujardin, F.: Histoire naturelle des infusoires (1840)
  • Dujardin, F.: Manuel de l'observateur au microscope (1842)
  • Dujardin, F.: History naturelle desah helminthes (1844)
  • Dujardin, F.: Histoire naturelle des helminthes ou vers intestinau (1845)
  • Dujardin, F.: 1850 Mémoire sur le système nerveux des insectes. Ann. Sci. Nat. Zool. 14: 195-206.

Sonstiges

  • Joubin, L.: Félix Dujardin, in Archives de parasitologie, 4 (1901), 5–57.
  • Beltrán, E.: Felix Dujardin y su Histoire naturelle des zoophytes. Infusoires, 1841, in Revista de la Sociedad mexicana de historia natural, 2 (1941), 221–232
  • Baker,J. R.: The Cell Theory: A Restatement, History, and Critique. Part II, in Quarterly Journal of the Microscopical Sciences, 90 (1949), 87–107
  • Portrait von F. Dujardin [1]

Einzelnachweise

  1. http://www.encyclopedia.com/topic/Felix_Dujardin.aspx