Neumagen-Dhron ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Bernkastel-Wittlich in Rheinland-Pfalz und Verwaltungssitz der Verbandsgemeinde Neumagen-Dhron. Neumagen-Dhron ist ein staatlich anerkannter Fremdenverkehrsort und gemäß Landesplanung als Grundzentrum ausgewiesen.[2]
Wappen | Deutschlandkarte |
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Basisdaten | |
Bundesland: | Rheinland-Pfalz |
Landkreis: | Bernkastel-Wittlich |
Verbandsgemeinde: | Neumagen-Dhron |
Höhe: | 130 m ü. NHN |
Fläche: | 16,28 km2 |
Einwohner: | 2316 (31. Dez. 2023)[1] |
Bevölkerungsdichte: | 142 Einwohner je km2 |
Postleitzahl: | 54347 |
Vorwahl: | 06507 |
Kfz-Kennzeichen: | WIL, BKS |
Gemeindeschlüssel: | 07 2 31 092 |
Gemeindegliederung: | 3 Ortsteile |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Römerstraße 137 54347 Neumagen-Dhron |
Website: | www.neumagen-dhron.de |
Ortsbürgermeister: | Willi Herres |
Lage der Ortsgemeinde Neumagen-Dhron im Landkreis Bernkastel-Wittlich | |
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Geographie
Die Gemeinde besteht aus den drei Ortsteilen Neumagen, Dhron und Papiermühle. Die Dhron nimmt im Ortsteil Papiermühle die Kleine Dhron auf und mündet im Ortsteil Dhron in die Mosel. Gegenüber dem Ortsteil Neumagen mündet der Zweibach in die Mosel.
Namen
Der Name ist wie beispielsweise der von Nijmegen (lat. Ulpia Noviomagus Batavorum) keltischen Ursprungs. Er geht zurück auf das keltische Wort magos für „Feld“, „Ebene“, dann „Markt“ und das keltische Adjektiv noviios für neu. Die Endung wurde von -os zu -us latinisiert. Am Unterlauf des Neumagen sind verschiedene römische Siedlungsstellen archäologisch belegt. Der lateinische Name lautete Noviomagus Treverorum.
Geschichte
Neumagen-Dhron beansprucht neben einer Reihe anderer Orte den Titel Ältester Weinort Deutschlands für sich. Das Winzerdorf Neumagen wurde von den Römern vor etwa 2000 Jahren als Zwischenstation auf der Wegstrecke von Trier nach Koblenz entlang der Mosel gegründet. Es ist der Fundort des Neumagener Weinschiffes, eines in Stein gehauenen Schiffes; es befindet sich heute im Rheinischen Landesmuseum Trier. Eine Kopie des Weinschiffes ist in der Ortsmitte zu besichtigen. Im frühen Mittelalter war Dhron vermutlich Standort der bischöflichen Nicetiusburg. Die Orte gehörten auch später zum Erzstift Trier. Ab 1794 standen sie unter französischer Herrschaft, 1815 wurde sie auf dem Wiener Kongress dem Königreich Preußen zugeordnet.
Bis zur kommunalen rheinland-pfälzischen Verwaltungsreform von 1969 gehörten die beiden Moselgemeinden Neumagen und Dhron zum Landkreis Bernkastel mit seiner Kreisstadt Bernkastel-Kues. Die heutige Gemeinde Neumagen-Dhron wurde am 7. Juni 1969 aus den Gemeinden Neumagen und Dhron neu gebildet.
Politik
Ortsbürgermeister ist Willi Herres.
Gemeinderat
Der Gemeinderat in Neumagen-Dhron besteht aus 16 Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 7. Juni 2009 in einer Verhältniswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzenden.
Sitzverteilung im gewählten Gemeinderat:[3]
SPD | CDU | Kohl | FBL | Gesamt | |
2009 | 3 | 5 | 3 | 5 | 16 Sitze |
2004 | 3 | 5 | 3 | 5 | 16 Sitze |
1999 | 3 | 4 | 3 | 6 | 16 Sitze |
Wappen
Herkunft und Aufbau: 1951 wurden die Wappen für Neumagen und Dhron genehmigt. Das Wappen von Neumagen zeigte ein gespaltenes Schild mit einem roten Kreuz auf der linken und sechs blauen Streifen auf silbernem Grund auf der rechten Seite. Das Wappen von Dhron, ebenfalls ein gespaltenes Schild, zeigte auf der linken Seite ein rotes Kreuz auf silbernem Grund und auf der rechten Seite einen silbernen, schrägen Balken auf rotem Grund mit drei grün beblätterten, gold besamten Rosen.
1967 wurde das Wappen nach der Ortszusammenlegung geändert. Der obere Teil des Wappens trägt auf silbernem Grund ein rotes Kreuz. Darunter sieht man fünf silberne Leisten auf blauem Grund mit dem Weinschiff im Vordergrund. 1967 wurden dem Kreuz drei goldene Rosen hinzugefügt.
Das rote Kreuz auf silbernem Grund steht für die lange Zugehörigkeit zum Kurfürstentum Trier, die drei goldenen Rosen erinnern an die Abtei Tholey und ihren früheren Weinhof in Dhron. Die blauen Streifen stehen für die früheren Lehnsherren von Neumagen und das Weinschiff für den römischen Ursprung.
Infrastruktur
Öffentliche Einrichtungen
- St. Helena Grundschule
- Realschule Plus neumagen-dhron
- Verbandsgemeindeverwaltung Neumagen-Dhron
- Touristinformation
- Stützpunktfeuerwehr
Verkehr
Straßenverkehr
Neumagen-Dhron liegt direkt an der B 53, wird aber nicht von dieser durchzogen und ist deshalb im Inneren einigermaßen ruhig. Direkt am Ort führt eine Brücke die B 53 über die Mosel. Die A 1 ist in 15 Minuten zu erreichen, über diesen Weg auch die nächsten größeren Städte wie Trier oder Koblenz.
Schifffahrt
Neumagen-Dhron verfügt über einen eigenen Yachthafen und über einen Anleger sind Passagierschifffahrten zum Beispiel nach Bernkastel-Kues möglich.
Fahrräder
Von Trittenheim bzw. Trier her kommend führt der neue Radweg direkt an der Mosel entlang. Weiter kann man mit dem Rad an beiden Moselufern auf Radwegen Richtung Piesport und Bernkastel-Kues fahren.
Flugplatz
Auf dem Dhroner Plateau, etwa 2 km südöstlich des Ortes, befindet sich der vom Luftsportverein betriebene Flugplatz Dhron.
Kultur
Sehenswürdigkeiten
Eine Sehenswürdigkeit ist der Archäologische Rundweg, auf dem auch regelmäßig Führungen angeboten werden. Im Kern des Ortsteil Neumagen befindet sich ein Abguss des römischen Weinschiffs direkt neben der alten Peterskapelle und dem Ausoniusgarten. Etwas über die frühere Geschichte kann man auch im Heimatmuseum erfahren.
Die stattliche, neogotische Pfarrkirche Heilige Dreifaltigkeit (1909-10) im Ortsteil Dhron, sowie der nahegelegene Domfreihof bieten sich ebenfalls zur Besichtigung an.
Weiter moselaufwärts befindet sich der neue Radweg, welcher direkt zur Weinlage Rosengärtchen mit dem Rosenbogen und der Märtyrerkapelle führt.
Der Nachbau des Neumagener Weinschiffes kann gechartert werden.
Sportvereine
In Neumagen-Dhron gibt es einige Sportvereine.
SG Neumagen-Dhron/Trittenheim
Die SG Neumagen-Dhron/Trittenheim ist eine Spielgemeinschaft der Mannschaften des SV Neumagen, des SV Dhron und des SV Trittenheim. Ihre Heimspiele trägt die Mannschaft auf dem Hartplatz in Trittenheim oder auf dem Hartplatz „Auf dem Leyenhaus“ in Richtung Papiermühle aus. Zur Saison 2011/2012 wird letzterer einem neuwertigen Rasenplatz weichen. Die SG gewann in der Saison 2010/2011 in der Kreisliga C die Meisterschaft und tritt damit in der Saison 2011/2012 in der Kreisliga B an.
Weitere Vereine
Darunter sind ein Tennisverein, ein Schützenverein und ein Dartverein.
Regelmäßige Veranstaltungen
- Weinstraßenfest im Ortsteil Neumagen (September)
- Traditionelles Ostereierschießen des Schützenvereines (April)
- Königs und Prinzenschießen (April)
- Vatertagsfest der Feuerwehr (Mai)
- Sommerfest der Feuerwehr (August)
- Backfischfest des Anglervereins (Mai)
- Schlagerfestival mit Stargate-Band (Oktober)
- Nikolaus-Dance der SG Neumagen-Dhron (Dezember)
- Weihnachtskonzert der Winzerkapelle Dhron (Dezember)
Weinlagen
Neumagen-Dhron ist vom Weinbau geprägt und mit 247 Hektar bestockter Rebfläche nach Piesport, Zell, Leiwen und Konz größte Weinbaugemeinde der Mosel. Es wird traditionell überwiegend Riesling angebaut. Der Weinbau bildet außerdem die Grundlage für den Tourismus, welcher ebenfalls einen bedeutenden Wirtschaftszweig darstellt.
Bekannte Dhroner Weinlagen sind:
- Dhroner Hofberger,
- Dhroner Roterd,
- Piesporter Grafenberg (Überschneidung mit Nachbargemeinde Piesport) und
- Piesporter Goldtröpfchen (dto. Überschneidung).
Bekannte Neumagener Weinlagen sind:
- Dhroner Hofberger (Überschneidung mit Dhron),
- Neumagener Engelgrube,
- Neumagener Laudamusberg und
- Neumagener Rosengärtchen.
Funde in Neumagen-Dhron
Bei Ausgrabungen und Neubauten in Neumagen-Dhron wurden in der Fundamentanlage des alten Kastells viele Denkmäler, welche zur Befestigung verwendet wurden, gefunden. Die wichtigsten sind hier aufgelistet.
- Neumagener Weinschiff
- Römischer Steuermann
- Weinrebenrelief
- Weintransport
- Römerweinschiff mit fröhlichem Steuermann
- Großer Mahlzeitgiebel
- Amphorenpyramide
- Mundschenk
- Gastmahl und Trinkszene
- Gastmahlszene
- Pachtzahlung
- Marsfigur (Bronze)
- Grabdenkmal des Albinus Asper und seiner Ehefrau Secundia Restituta
- Elternpaarpfeiler
- Schulrelief
- Negotiatorpfeiler
- Frisierszene
- Elternpaarpfeiler
Literatur
- Franz Botzet: Ortschronik Neumagen-Dhron. Hrsg.: Ortsgemeinde Neumagen-Dhron. Bastian Druck, Neumagen-Dhron 1991.
Weblinks
- Internetpräsenz der Gemeinde Neumagen-Dhron
- Kurzporträt mit Filmbeitrag über Neumagen bei Hierzuland, SWR Fernsehen
- Kurzporträt mit Filmbeitrag über Dhron bei Hierzuland, SWR Fernsehen
Linkkatalog zum Thema Neumagen-Dhron bei odp.org (ehemals DMOZ)
Quellen und Einzelnachweise
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 31. Dezember 2023, Landkreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden; Fortschreibung des Zensus 2011 (Hilfe dazu).
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Infothek
- ↑ Kommunalwahl Rheinland-Pfalz 2009, Gemeinderat