Lohfelden ist eine Gemeinde im Landkreis Kassel in Nordhessen (Deutschland).
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 51° 16′ N, 9° 32′ O | |
Bundesland: | Hessen | |
Regierungsbezirk: | Kassel | |
Landkreis: | Kassel | |
Höhe: | 210 m ü. NHN | |
Fläche: | 16,58 km2 | |
Einwohner: | 13.870 (31. Dez. 2024)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 837 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 34253 | |
Vorwahlen: | 0561, 05608 | |
Kfz-Kennzeichen: | KS, HOG, WOH | |
Gemeindeschlüssel: | 06 6 33 017 | |
LOCODE: | DE LFL | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Lange Straße 20 34253 Lohfelden | |
Website: | www.lohfelden.de | |
Bürgermeister: | Michael Reuter (SPD) | |
Lage der Gemeinde Lohfelden im Landkreis Kassel | ||
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Geographie
Nachbargemeinden
Lohfelden/Vollmarshausen grenzt im Nordwesten an die kreisfreie Stadt Kassel, im Nordosten und Osten an die Gemeinde Kaufungen, im Süden an die Gemeinde Söhrewald, im Westen an die Gemeinde Fuldabrück (alle drei im Landkreis Kassel). Die Gemeinde wird zur "urbanen Zone" der Stadt Kassel gezählt[2].
Gliederung
Die Gemeinde Lohfelden besteht aus den Ortsteilen Crumbach, Ochshausen und Vollmarshausen, sowie den beiden Industriegebieten Kassel-Waldau und Lohfelder Rüssel, die zum großen Teil auf Gemeindegebiet liegen.
Durch die Ortsteile Vollmarshausen und Ochshausen fließt der Wahlebach (Fahrenbach). An Lohfelden grenzt südlich die Söhre, eine bewaldete Mittelgebirgslandschaft.
Geschichte
Das Stift St. Alban vor Mainz besaß 1008 Rechte in Crumbach [3] im 14. und 15. Jahrhundert dann der Mainzer Erzbischof, das Stift Kaufungen, die Klöster Weißenstein und Ahnaberg, das St. Martinsstift und das Karmeliterkloster.[4] Die drei Orte Vollmarshausen, Crumbach und Ochshausen hatten einen gemeinsamen Gerichtsplatz an dre Linde in Vollmarshausen.
Am 1. Juni 1941 wurden die beiden Gemeinden Crumbach und Ochshausen durch Beschluss des Oberpräsidenten in Kassel zur neuen Gemeinde Lohfelden zusammengeschlossen. Zwischen den beiden Ortsteilen entstand eine Siedlung, die als heimatliche Gartenstadt ausgebaut werden sollte. Der Name Lohfelden führt auf die Flurbezeichnung "Auf dem Lohfeld" zurück. Auf dem Gebiet der Gemeinde, am damaligen Kasseler Flugplatz befand sich die Fieseler Flugzeugbau Kassel, bekannt für den Bau des Fieseler Storchs. Bis heute erinnert daran die Straße Am Fieseler Werk.
Am 1. Dezember 1970 schloss man sich im Zuge der hessischen Gebietsreform mit der Gemeinde Vollmarshausen zur Großgemeinde Lohfelden zusammen. Das neue Rathaus wurde zwischen dem bisherigen Lohfelden und Vollmarshausen gebaut. Zusammen mit der Stadt Kassel wurden 1971 und 2009 zwei Gewerbegebiete erschlossen.
Öffentliche Einrichtungen
Schulen/Betreuung
Lohfelden besitzt zwei Grundschulen, die Regenbogenschule in Crumbach und die Grundschule Vollmarshausen. Außerdem befindet sich in Ochshausen eine Gesamtschule (Söhreschule). Des Weiteren sind in Lohfelden fünf Kindergärten, zwei Kinderhorte, zwei Altenwohnheime und ein Alten- und Pflegeheim zu finden. [5] (Stand 31. Dezember 2007)
Sport
Lohfelden besitzt 4 Sporthallen und zwei Fußballstadien:
- die 2003 erbaute Mehrzweckhalle in der Langen Straße
- die Sporthalle der Söhreschule
- die Wilhelm-Richter-Halle der Regenbogenschule
- die Sporthalle Vollmarshausen
- das Nordhessenstadion (1 Rasenplatz, 2 Kunstrasenplätze)
- den Fußballplatz Vollmarshausen (1 Rasenplatz, 1 Kunstrasenplatz, 1 "Bolzplatz")
Weiterhin gibt es in Lohfelden ein Freibad und ein kleines Hallenbad in der Grundschule.
Vereine
- Die Freie Sport- und Kulturgemeinschaft (FSK) Lohfelden bietet viele verschiedene Sportarten an. Dazu gehören unter anderem Fußball, Turnen, Leichtathletik, Badminton, Tennis, Tanzen, Tischtennis, Wintersport und Handball.
- FSK Vollmarshausen
Verkehrsinfrastruktur
Straßenverkehr
In Nord-Sürd Richtung führt die A7 an Lohfelden vorbei, es zweigen ab die A44 am Dreiech Kassel Süd und die A49 am Kasseler Kreuz Mitte. Die A7 trennt Kassel vom östlich gelegenen Lohfelden. Nördlich führt die B7 richtung Kaufungen.
Schienenverkehr
Durch den Ort führte bis 1966 die Söhrebahn. Die Reaktivierung der zum Radweg umgestalteten Trasse nach Vollmarshausen als Straßenbahn wurde von der Gemeinde abgelehnt. Kritikpunkte am alten Plan von 1998 sind die nur teilweise Anbindung des Ortes, eine Alternative ist bei der Neudiskussion seit 2010 die Weiterführung über Vollmarshausen nach Söhrewald, so dass auch Buslinien ersetzt werden können[6]
Seit 1983 führt ein Industriestammgleis in das Industriegebiet. 2001 wurde dort ein Güterverkehrszentrum (GVZ) errichtet, welches 2004 eine Umschlagsleistung von 11.841 Waggons erreichte.
ÖPNV
Die Buslinien 35 und 37 der Kasseler Verkehrs-Gesellschaft fahren je im 10 Minutentakt nach Lohfelden. Die Fahrtzeit vom Königsplatz nach Vollmarshausen mit der Linie 37 beträgt 25 Minuten.
Wirtschaft
Seit 1971 begann die Entwicklung des Gewerbegebietes Kassel-Waldau, welches überwiegend auf dem Gebiet der Gemeinde liegt. Von 1665 Beschäftigten in 1975 stieg die Zahl bis 2002 auf 4.100.[7]. Ab 2009 erfolgte erneut mit der Stadt Kassel die Erschließung eines zweiten Gewerbegebiets, dem Lohfelder Rüssel. Der Begriff geht auf die Beginn der A49 zurück, der umgangsprachlich so bezeichnet wird. Bekannt ist dieser auch durch den gleichnamige Autohof. Im neuen 205.000 m² große Gewerbegebiet haben sich ua. Maschinenbaubetriebe, Hotels und LKW-Servicecentren angesiedelt.
Demographie
Die Region Kassel hat generell einen Rückgang der Bevölkerungszahlen zu verzeichnen. Demhingegen ist Lohfelden mit knapp über 6% nach Baunatal die Gemeinde mit dem zweitgrößten Bevölkerungsanstieg von 1995-2006. Beide Orte sind auch die einzigen, die in der Region ein kontinuierliches Wachstum aufweisen.[8].
Politik
Gemeindevertretung
Die Kommunalwahl am 27. März 2011 lieferte folgendes Ergebnis: [9]
Parteien und Wählergemeinschaften | % 2011 |
Sitze 2011 |
% 2006 |
Sitze 2006 |
% 2001 |
Sitze 2001 | |
SPD | Sozialdemokratische Partei Deutschlands | 56,1 | 21 | 66,2 | 24* | 69,6 | 26 |
CDU | Christlich Demokratische Union Deutschlands | 22,4 | 8 | 25,8 | 10 | 22,4 | 8 |
GRÜNE | Bündnis 90/Die Grünen | 12,5 | 5 | 5,9 | 2 | 5,7 | 2 |
ULL | Unabhängige Liste Lohfelden | 8,1 | 3 | 2,2 | 1 | – | – |
FDP | Freie Demokratische Partei | 0,8 | 0 | – | – | 2,4 | 1 |
Gesamt | 100,0 | 37 | 100,0 | 37 | 100,0 | 37 | |
Wahlbeteiligung in % | 45,5 | 47,3 | 54,8 |
Bürgermeister
- seit 2004 Michael Reuter (SPD)
- bis 2004 Bernhard Blank (SPD)
- bis 1992 Walter Knoche (SPD)
- bis 1970 Gerhard Kühne (SPD)
- bis 1965 Wilhelm Richter (SPD)
- bis 1952 Heinrich Malsch (SPD)
- 1945 bis 1950 Paul Althans (SPD)
Städtepartnerschaften
Lohfelden unterhält partnerschaftliche Beziehungen zu
- Berg im Drautal in Österreich seit 25. Juni 1988.
- Trutnov in Tschechien seit dem 23. Februar 2007
- Alcalá la Real in Spanien
Sehenswürdigkeiten
- Hessisches Kutschen- und Wagenmuseum
- Evangelische Kirche Crumbach mit rundem Kirchturm (ehem Wehrturm aus dem 12. Jahrhundert)
- Siedlung (geplante und nur teilweise verwirklichte Gartenstadt)
- Evangelische Kirche Ochshausen (gotischen Saalkirche)
- Gräberfeld von Vollmarshausen (späte Bronzezeit und älteren Eisenzeit)
- Evangelische Kirche Vollmarshausen (Bauwerk des frühen Klassizismus)
- Schöppenstuhl und Dorflinde von Vollmarshausen
- Obermühle
Quelle: Eco Pfad Kulturgeschichte Lohfelden[10]
Persönlichkeiten
- Josef Köcher (* 1907-1997), Politiker, lebte im Ort
- Vera Rüdiger, (* 1936), Politikerin, geboren und aufgewachsen in Vollmarshausen
- Barbara Weitzel (* 1962), Politikerin, lebte im Ort
Trivia
Nach dem Ort ist die Geranie Storchenschnabel Lohfelden benannt (Geranium cantabrigiense Lohfelden).
Literatur
- Angela Pitzschke: Lohfelden. Drei Dörfer - ein Ort. Geschichte und Geschichten, 1996
Einzelnachweise
- ↑ Hessisches Statistisches Landesamt: Bevölkerung in Hessen am 31.12.2024 (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2022) (Hilfe dazu).
- ↑ H. Schroedel, in: Akademie für Raumforschung und Landesplanung: Zur Abgrenzung und inneren Gliederung städtischer Siedlungsagglomerationen, S. 142, 1976
- ↑ Mainzer Urkundenbuch, Band 1: Die Urkunden bis zum Tode Erzbischofs Adalberts I. (1137), bearbeitet von Manfred Stimming, Darmstadt 1932 (ND 1972), Nr. 439.
- ↑ Streifzüge durch 900 Jahre Ortsgeschichte Crumbach und Ochsenhausen 1102–2002, herausgegeben vom Gemeindevorstand der Gemeinde Lohfelden, 2001.
- ↑ [1]
- ↑ http://www.hna.de/nachrichten/kreis-kassel/lohfelden/gemeinde-will-entscheidung-ueber-vorstudie-herbst-faellen-684153.html#598697 Bericht der HNA vom 22.03.10
- ↑ http://www.lohfelden.de/w3a/cms/Hessenfinder/Allgemeines/index.28074.html
- ↑ Michael Glatthaar: Stadtregionale Verbände. Lösung des Steuerungsdilemmas in schrumpfenden Regionen, S. 68 Quelle Statistik Hessen
- ↑ Wahlergebnisse auf hsl.de
- ↑ Eco Pfad Kulturgeschichte Lohfelden
Weblinks
Linkkatalog zum Thema Lohfelden bei curlie.org (ehemals DMOZ)