Dr. med. Daniel Gottlob Moritz Schreber (* 15. Oktober 1808 in Leipzig; † 10. November 1861 in Leipzig) war ein deutscher Arzt, Reformpädagoge und Hochschullehrer an der Universität Leipzig, der 1844 die Leipziger orthopädische Heilanstalt übernahm. In seinen Schriften beschäftigte er sich vor allem mit der Gesundheit der Kinder und den sozialen Folgen des Stadtlebens am Beginn der Industrialisierung:
- "Die Eigenthümlichkeiten des kindlichen Organismus im gesunden und kranken Zustande" (1839)
- "Der Hausfreund als Erzieher und Führer zu Familienglück und Menschenveredelung" (1861)
- "Die ärztliche Zimmergymnastik" (1855); dies wurde zum Bestseller

Schreber propagierte neben seiner "systematischen Heilgymnastik" auch die Ertüchtigung der Stadtjugend bei Arbeit im Grünen – der Begriff der "Volksgesundheit" schloss in seiner Epoche allerdings immer auch den Gedanken an "gesunde Triebabfuhr" mit ein, weshalb er u. a. mit mechanischen Geräten zur Verhinderung der Masturbation experimentierte. Da diese rigiden Maßnahmen keinen Erfolg zeigten, forderte er Spielplätze vor der Stadt, da die Möglichkeiten der Kinder in den urbanen Mietskasernen sehr begrenzt waren.
Schreber verlieh den im 19. Jahrhundert als Armen- und Specialgärten bekannten, heute Schrebergärten benannten Kleingärten ihren Namen, jedoch wurde dieser Begriff erst 1864 verwendet, drei Jahre nach seinem Tode.
Ein Onkel war Johann Christian Daniel von Schreber.
Ein Sohn war Daniel Paul Schreber.
Literatur
- Helfricht, Jürgen: Die Erfolgsrezepte sächsischer Naturheiler. - Taucha Taucha 2004 ISBN 3-89772-077-9
Weblinks
Personendaten | |
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NAME | Schreber, Daniel Gottlob Moritz |
KURZBESCHREIBUNG | Deutscher Arzt, Reformpädagoge und Hochschullehrer an der Universität Leipzig |
GEBURTSDATUM | 15. Oktober 1808 |
GEBURTSORT | Leipzig |
STERBEDATUM | 10. November 1861 |
STERBEORT | Leipzig |