Scriptorium

Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 13. September 2005 um 13:08 Uhr durch Christoph Bock (Diskussion | Beiträge). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)

Das Scriptorium war der Ort, an dem im Mittelalter Bücher geschrieben, illustriert und gebunden wurden. Mehrheitlich war das Scriptorium fester Bestandteil eines Klosters, es gab aber auch vereinzelt weltliche Schreibwerkstätten, die aber erst im 14./15. Jahrhundert in ihrer Verbreitung zunahmen, da der Bedarf an Büchern zunahm.

Produktionsschritte

Vor dem Beginn der Anfertigung eines Buches bestimmte der Auftraggeber die Ausführung und Ausgestaltung des Buches und stellt zum Teil auch die teilweise sehr kostbaren Verbrauchsmaterialien (z.B. Gold, Pigmente, etc.) zur Verfügung. Der Schreibgrund wurde auf die Größe einer Doppelseite zugeschnitten und der Schreiber begann mit der Linierung des Schreibgrundes und legte dabei die Zeilenhöhe und die Zeilengrenzen fest. Anschließend begann der Schreiber mit dem eigentlichen Schreiben, wobei er aber die prächtigen Initialbuchstaben wegließ oder nur vorzeichnete. Bei umfangreichen Aufträgen arbeiteten mehrere Schreiber parallel an verschiedenen Textabschnitten oder die entsprechende Passage wurde laut vorgelesen und von mehreren Schreibern aufgeschrieben, so dass eine Vielzahl von Kopien entstand.
War der Haupttext fertig, wurden die Initialbuchstaben vom Rubrikator nachgetragen. Das Aufmalen von Bordüren und die weitere farbliche Gestaltung der Seite war dann Aufgabe der Illustratoren. War der Text fertig geschrieben und illustriert, wurde er von den Buchbindern gebunden. Meist 4-5 Doppelseiten wurden zu einer Lage zusammengefasst und die einzelnen Lagen zu einem Buchblock zusammengebunden. Der Schutzeinband bestand häufig aus dünnen Holzbrettern, die mit Leder bespannt wurden.

Schreibmaterial

Geschrieben wurde mit den zugeschnittenen Kielen von Vogelfedern, insbesondere Gänsekielen, und verschiedenen Tinten. Zu den verbreitesten Tinten gehörten die

Die gebräuchlichen Schreibgründe waren bis zum Ende des 11. Jahrhundert [[Papyrus (SchreibLink-Textmaterial)|Papyrus]]. Das Papyrus wurde dann vom Pergament, das wesentlich haltbarer war und mehrfach beschreibbar war. Gegen Ende des 14. Jahrhunderts setzte sich dann das Papier durch.