Die der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands nahestehende Friedrich-Ebert-Stiftung (FES) ist die größte und älteste parteinahe Stiftung in Deutschland.

Die nach dem deutschen sozialdemokratischen Reichspräsidenten Friedrich Ebert (1871 - 1925) benannte und von ihm selbst in seinem Testament angeregte Stiftung wurde wenige Tage nach seinem Tod 1925 gegründet. Hauptaufgabe sollte es sein, der Diskriminierung der Arbeiter auf dem Gebiet der Bildung entgegenzuwirken. "Die Friedrich-Ebert-Stiftung verfolgt den Zweck, jungen, befähigten Proletariern Beihilfen für einen Studiengang an staatlich anerkannten Instituten zu geben. Es werden grundsätzlich nur solche Personen unterstützt, die eine Empfehlung der Parteiorganisation beibringen" (SPD-Jahrbuch 1926) Bis Ende 1931 wurden 295 Studierende mit rund 52.000 Mark gefördert. Die Stiftung war Teil der sozialdemokratischen Bildungs- und Kultureinrichtungen und wurde 1933 von den Nationalsozialisten ebenso verboten wie die Partei.
1947 wurde die FES wiederbegründet und 1954 zu einem gemeinnützigen Verein umstrukturiert. Neben der Studienförderung engagierte sich die FES seit den Sechziger Jahren auch verstärkt auf dem Gebiet der Entwicklungshilfe. Dabei unterstütze sie immer Demokratisierungs- und Befreiungsbewegungen wie den ANC und spielte eine wichtige Rolle bei der Überwindung der diktatorischen Regime in Griechenland, Spanien und Portugal 1974/75. Ihre Aufgaben sieht die Friedrich-Ebert-Stiftung heute in erster Linie in der Förderung der politischen und gesellschaftlichen Bildung von Menschen aus allen Lebensbereichen im Geiste von Demokratie und Pluralismus, Begabten jungen Menschen durch Stipendien Zugang zu Studium und Forschung zu ermöglichen und zur internationalen Verständigung und Zusammenarbeit beizutragen.
Die Stiftung beschäftigt mehrere hundert Mitarbeiter in ihren Niederlassungen in Bonn und Berlin sowie an weiteren Standorten im In- und Ausland. Sie finanziert sich überwiegend durch Zuwendungen aus dem Bundes- sowie den Länderhaushalten.
Mit dem Archiv der sozialen Demokratie und ihren Bibliotheken in Bonn und im Karl-Marx-Haus in Trier verfügt die Friedrich-Ebert-Stiftung über eine der weltweit umfangreichsten Sammlungen von Dokumenten zur Sozialgeschichte und zur Geschichte der Arbeiterbewegung.
Die Vorsitzenden der FES seit 1953
- Gerhard Weisser 1953-1970
- Alfred Nau 1970-1983
- Heinz Kühn 1983-1987
- Holger Börner 1987-2003
- Anke Fuchs seit 2003