Neuweilnau Gemeinde Weilrod
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Koordinaten: | ||
Höhe: | 360 m ü. NN | |
Einwohner: | 165 (31. Dez. 2009) | |
Eingemeindung: | 11. Juli 1972 | |
Postleitzahl: | 61276 | |
Vorwahl: | 06083 | |
Lage von Neuweilnau in Hessen
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Neuweilnau ist ein Ortsteil der Gemeinde Weilrod im Hochtaunuskreis, Hessen.
Geographische Lage
Neuweilnau liegt im östlichen Hintertaunus des Naturparks Hochtaunus. Das Dorf liegt oberhalb des Weiltals in einer Höhenlage von 320 Meter bis 500 Meter über NN.
Nachbarorte sind Cratzenbach (nordwestlich), Altweilnau (östlich) und Riedelbach (südwestlich).
Geschichte
Neuweilnau kann ein genaues Entstehungsdatum vorweisen. Das hat der Ort seinem Gründer zu verdanken: Heinrich von Weilnau. Denn der hatte durch Erbauseinandersetzungen in der Familie der Grafen von Diez 1302 die Zusage bekommen, eine neue Burg in der Art der alten Burg Weilnau auf dem Rödelnberg jenseits der Weil spätestens bis Sommer 1303 hingestellt zu bekommen. Bauen musste die Burg damals sein Verwandter Graf Gerhard von Diez. Im Gegenzug verzichtete Heinrich von Weilnau auf seinen Anteil an der Altweilnauer Burg. So entstanden aus der ehemaligen Herrschaft Weilnau die Orte Altweilnau und Neuweilnau. Bereits 1326 kamen Burg und Herrschaft Neuweilnau an die Grafen von Nassau. Von der alten Burganlage, deren Bergfried 1709 abgerissen wurde, ist heute wenig erhalten. Anfang des 16. Jahrhunderts sorgten die Schlossherren für den kontinuierlichen Ausbau zum Renaissance-Schlösschen. Aus seinen Zeiten als Residenzsitz des Grafen Philipp III. von Nassau stammen noch einige herausragende Fachwerkgebäude, wie etwa das Preveniushaus von 1650. Das Fachwerkhaus Nr. 24 hat fränkische Erker und Schnitzereien. Heute ist das Schloss, das über dem Dorf thront, Dienstsitz des Forstamtes Weilrod und begehrte Örtlichkeit für verträumte standesamtliche Trauungen in höfischem Ambiente.
Sehenswerte Gebäude
Pfarrkirche
Die evangelische Pfarrkirche als kleiner barocker Saalbau mit einer schlichten Ausstattung stammt aus dem 18. Jahrhundert.
Schloss Neuweilnau
Von der 1302 erbauten Burg sind nur noch Teile der Ringmauer und ein runder Turmstumpf erhalten. Das heutige Schloss Neuweilnau wurde im 1506–1513 durch Ludwig I von Nassau-Weilburg erbaut, 1564–1566 durch Graf Albrecht von Nassau-Weilburg erweitert. Der schlichte typisch Nassauer Renaissancebau hat ein malerisches Torgebäude von 1565/66 mit Zwerchhäusern und Fachwerkgalerie an der Hofseite. Bestens erhalten ist das Kellergewölbe im Schloss.
Park Dreieich
Erreicht man Neuweilnau vom oberen Weiltal her, so fällt am Ortseingang links ein mittelalterlich anmutender Turm ins Auge. Dieser Turm ist Teil des in Privatbesitz befindlichen Parks Dreieich. Auch wenn das Aussehen anderes vermuten lässt, ist der Turm erst Ende des 19. Jahrhunderts erbaut worden. Der damalige Eigentümer, der Frankfurter Industrielle Paul Fevre (später Paul Faber) ließ den Turm im romantisierenden Stil der damaligen Zeit als Ruine errichten. Unterhalb des Turms wurde ein 80 Meter langer Tunnel angelegt, der sich in der Mitte zu einer kleinen Grotte mit Sitzgelegenheiten erweitert. Eine "Kapelle", die nie als Gotteshaus sondern immer nur als Aussichtspunkt gedacht war und das eigentlichen Herrenhaus ergänzen den 15.000 Quadratmeter großen Park, der der Öffentlichkeit nicht offen steht[1].
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Park Dreieich, Eingang
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Park Dreieich, Kapelle
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Park Dreieich, Turm
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Schloss Neuweilnau vom Aussichtsturm auf dem Pferdskopf
Quellen
- Ortschronik: Neuweilnau im Taunus
Weblinks
- Commons: Neuweilnau – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
- ↑ Taunus Zeitung vom 12. August 2009, Seite 16