Daffy Duck ist eine Zeichentrickfigur der Warner Bros. die v.a. durch ihre Auftritte in den Reihen"Looney Tunes" und "Merrie Melodies" Berühmtheit erlangte.
Er trat erstmals 1937 in Tex Averys Zeichentrickfilm "Porky's Dug Hunt" auf und entwickelte sich durch die Regie verschiedener Produzenten zu einem der beliebtesten Charaktere der Warner Bros. Besonders als Gegenpart zu Bugs Bunny konnte er bald die Sympathien der Zuschauer für sich vereinnahmen. Charakteristisch ist seine "feuchte Aussprache".
Daffy war die erste Cartoonfigur aus der Gattung der "Knallkopf"-Charaktere, d.h. jener Sorte von aggressiven Figuren deren Handeln und Denken gänzlich von den Konventionen hergebrachter Logik (jenem System der Weltaneignung und -bewältigung das als "gesunder Menschenverstand" bekannt ist), wie sie in der realen Welt angewandt werden, entkoppelt ist und stattdessen konsequent widersinnig und alogisch konzipiert ist. Die Cartoonfiguren der vergangenen Jahre, zumal jene von Disney, folgten in ihrem Handeln dem gleichen logischen Grundsätzen, wie sie auch in der Wirklichkeit gemeinhin praktiziert werden und erleiden trotz dessen Mißgeschicke, die karrikaturesque überzeichnet werden.
Daffys Persönlichkeit ist vielen unterschiedlichen Charakterisierungen unterworfen gewesen: so wurde er von verschiedenen Künstlern u.a. als wahnsinniger Vigilant und als raffsüchtiger und ruhmgieriger Strizzi.
Bei seinem ersten Auftritt 1937 einer handelsüblichen Schlagauftauschgeschichte über Jäger und Gejagten (mit Schweinchen Dick als Daffys Gegenspieler), zog Daffy erhebliche Aufmerksamkeit auf sich: er wurde als durchsetzungsfähiger, jede Zurückhaltung über Bord werfender, auseinanderetzungsfreudiger Unruhestifter dargestellt, ein Figurentypus der zu diesem Zeipunkt etwas vollkommen Neues darstellte.
In seinem äußeren Erscheinungsbild war er zu diesem Zeitpunkt kurz und untersetzt, mit dicklichen Watscheln und dicklichem Schnabel. Die einzig bleibenden Elemente in seinem Habitus, welches zu diesem Zeitpunkt bereits feststanden waren sein schwarzes Gefieder und seine charakteristische Stimme. Diese lieh ihm der Schauspieler Mel Blanc, der sie ironischerweise an dem Organ des Produzenten Leon Schlesinger nachgebildet hatte.
In den 1930er und 1940er Jahren verwendete der Zeichentrickkünstler Bob Clampett Daffy in zahlreichen Caroons der Warner Brothers. Clampetts Interpretation der Figur ist ein wilder Exzentriker, der unentwegt durch das Bild saust und den Ruf "Hoo-hoo! Hoo-hoo!" ausstößt. Äußerlich unterzog Clampett Daffy einer Verschlankungskur, indem er ihn als einen großen und schlanken, beinahe schlaksigen, Erpel zeichnen ließ, und seinen Schnabel und seine Füße abrundete.
Zu Beginn der 1940er Jahre zähmte der Regisseur Robert McKimson die Figur ein wenig. Daffys ehemaliger Rivale, Schweinchen Dick, wurde ihm als Partner zur Seite gestellt. Während dem Zweiten Weltkrieg trat Daffy in zahlreichen Propagandafilmen auf.
Nachdem Bugs Bunny Daffy als die populärste Zeichentrickfigur der Warner Brothers in den Schatten stellte, begann man ihn zunehmend als Gegenspielerfigur des Kaninchens einzusetzen, dem er eifersüchtig und um Aufmerksamkeit buhlend das Rampenlicht streitig machte. Daneben verwendete man ihn in zahlreichen Cartoons die populäre Filme und Radio Serials parodierten (z.B. "Robin Hood Daffy" von 1958). 1953 traf er in dem Zeichentrickfilm "Duck Dodgers in the 24th 1/ 2 Century" (1953) traf er erstmals auf die Schurkenfigur von Marvin dem Marsmenschen. Zu jener Zeit redsignte ihn der Zeichentrickfilmer Chuck Jones erneut charakterlich, indem er ihn hagerer und grummerliger darstellte. In Jones berühmter "Hunter's Trilogy" ("Rabbit Fire", "Rabbit Seasoning" und "Duck! Rabbit! Duck!") überlistet Bugs den unbeholfenen Jäger Elmer Fudd dazu, Daffy verschiedentlich den Schnabel abzuschießen.