Moderlieschen

Art der Gattung Leucaspius
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Das Moderlieschen (Leucaspius delineatus), auch Malinchen, Modke, Mutterloseken, Schneiderkarpfen, Sonnenfischchen, Zwerglaube genannt, ist eine Fischart aus der Familie der Karpfenfische.

Moderlieschen
Vorlage:Taxonomy
Vorlage:Superclassis: Kiefermäuler (Gnathostomata)
Vorlage:Classis: Knochenfische (Osteichthyes)
Vorlage:Ordo: Karpfenartige (Cypriniformes)
Vorlage:Familia: Karpfenfische (Cyprinidae)
Vorlage:Genus: Leucaspius
Vorlage:Species: Moderlieschen
Wissenschaftlicher Name
Leucaspius delineatus
???
Eier in Bändern abgelegt

Einordnung

Weißfisch, eine Art der Karpfenfische

Vorkommen

In Ost- und Zentraleuropa und Westasien bis Nordeuropa vorkommender Süßwasserfisch. Kommt nicht in England, Südfrankreich, Italien und auf der Pyrenäenhalbinsel vor. Bewohnt stehende und schwach fliessende meist kleinere Gewässer, kommt in Überschwemmungstümpeln und Wasserlöchern, Teichen, Torfkuhlen, Baggerseen und sumpfigen Gräben vor.

Lebt als Schwarmfisch gesellig im Oberflächenwasser bis 1 m Tiefe. Starke Strömung wird gemieden, hält sich gern im dichten Pflanzenbewuchs der Uferregion auf.

Das Moderlieschen ist auf der Roten Liste gefährdeter Arten in die Gefährdungskategorie 3, also als gefährdet, eingeordnet.

Größe

Das ausgewachsene Moderlieschen ist 8 bis 10 cm lang, selten 12, wobei das Weibchen etwas größer und beleibter wird als das Männchen.

Körperform

Der Körper ist stromlinienförmig, seitlich etwas abgeflacht. Der Rücken ist braungrün, die Seiten silberfarben mit blauem Schimmer, der Bauch weißlich. Über die Seiten des Körpers zieht sich ein mehr oder weniger starker blauer Längsstreifen, der besonders auf dem Schwanzstiel deutlich zu sehen ist Besonders markant: Das Maul ist oberständig und steil nach oben gerichtet. Die Augen sind relativ groß. Die Seitenlinie ist nur kurz. Zwei Brustflossen, zwei Bauch-, eine Rücken-, eine After- und eine Schwanzflosse. Die Ansatzstellen der Flossen sind meist leicht rötlich, die Flossen selbst aber durchscheinend gelblich oder weißlich.

Die Geschlechter kann man anhand der Afteröffnung (Urogenitalöffnung) unterscheiden, die beim Männchen tiefliegend ist, während sie beim Weibchen drei Auswüchse besitzt.

Nahrung

Das Moderlieschen ernährt sich von Phyto- und Zooplankton, das nahe der Oberfläche einfangen wird. Zur Nahrung gehören u. a. Luftinsekten (Anflugnahrung), Wasserflöhe, Mückenlarven und Algen.

Vermehrung

Laichzeit ist von April bis Juni und erfolgt bei über 18 'C Wassertemperatur in 3 - 5 Etappen.

Das Ablaichen kann sich über mehrere Wochen erstrecken. Die Eier sind ca. 1 mm groß, farblos und werden als Laichbänder oder -spiralen vom Weibchen auf vorher gesäuberte Stängel, Blattunterseiten von Wasserpflanzen, Holzstücke oder Wurzeln nahe der Wasseroberfläche abgelegt. Schlupf nach rund 10 Tagen.

Das Männchen betreibt Brutpflege, indem es das Gelege bis zum Schlupf bewacht und es durch Anstossen des Stengels und Flossenbewegungen mit Frischwasser versorgt. Außerdem bestreicht das Männchen die Eier mit einem bakterienhemmenden Sekret.

Ausbreitung

Moderlieschen können neue Lebensräume besiedeln, ohne dass sie in diese einwandern. Dies ist während der Fortpflanzung möglich: Die Laichbänder können auch an den Beinen von Wasservögeln anhaften und so in ein anderes Gewässer eingebracht werden. Daher kommt auch der Name "Moderlieschen", er leitet sich von „mutterlos“ ab.

Wirtschaftliche Bedeutung, Nutzung

Wirtschaftliche Bedeutung hat das Moderlieschen nicht - außer im Zoofachhandel als Kaltwasseraquarien- und Gartenteichfisch, gelegentlich wird es als Köderfisch der Angler benutzt. Das Moderlieschen eignet sich für relativ kleine Gartenteiche. Es ist widerstandsfähig gegen Kälte und Eis, zudem gegen Sauerstoffmangel, es reduziert durch sein Fressverhalten die in kleinen Teichen problematischen Algen. Allerdings sollte die Wassertemperatur im Teich nicht wesentlich über 20 Grad steigen. Da die Fische gesellig leben (Schwarmfisch), sollte man mindestens 10 Tiere halten. Das Moderlieschen ist recht vermehrungsfreudig, oft sind mehrere Generationen in Gartenteichen anzutreffen. Da Moderlieschen unter anderem Mücken aus der Luft fangen, landen sie dabei allerdings gelegentlich neben dem Teich oder auf Seerosenblättern.