Ich weiß zwar was eine Vermittlungsstelle ist, aber ich habe noch keine wirkliche Vorstellung wie eine solche aussieht. Ist das ein großes Gebäude oder ein Kasten wie dieser (der überall am Straßenrand zu finden ist)? --Philip Seeger 14:02, 16. Jul 2005 (CEST)
- Hallo Philip,
- Was Du da am Straßenrand siehst, sind wahrscheinlich Verteilerkästen, in denen mehreren Kabelsträngen zu den Endteilnehmern zu einem zentralen Kabel zur Vermittlungsstelle zusammen gefasst werden.
- Eine Vermittlungsstelle selber nimmt schon einen etwas größeren Raum ein, je nach Größe, Funktion und verwendeter Technik können es schon einige 100 qm Grundfläche sein.
- Die Vermittlungsstelle besteht selber aus sogenannten "Racks", das sind im Prinzip Elektronikschränke: 19 Zoll breit und ca. 2 m hoch. In diesen Racks sind in mehreren Reihen übereinander elektronische Baugruppen gesteckt, die auf der Rückseite verkabelt sind.
- Diese Racks sind in mehreren Reihen hintereinander aufgebaut, mit jeweils einem Gang zwischen den Racks, damit man zu Wartungs- Reparatur- oder Beschaltungsarbeiten an die Baugruppen heran kommen kann.
- Zudem findet man dort auch noch den sogenannten Hauptverteiler, an dem sämtliche Verbindungen nach außen (z.B. alle Teilnehmeranschlüsse) angeschlossen sind und wo diese mit Kabeln zu den einzelnen Racks und Baugruppen verbunden werden. Auch dieser ist im Rack-Format aufgebaut und kann einige Meter lang sein.
- Viele Grüße Skyhead 01:22, 18. Jul 2005 (CEST)
- Hallo Skyhead,
- erstmal vielen Dank für die Infos. Dabei fällt mir ein, dass ich irgendwo in der Wikipedia schon einen Artikel mit Fotos zu solchen Verteilerkästen gesehen habe, ich weiß aber nicht mehr wo. Und kann es sein, dass eine sog. Abgesetzte periphere Einheit nichts anderes als ein oben beschriebener Verteilerkasten ist?
- Ich habe noch eine Frage bzgl. Vermittlungsstellen. Es ist ja bekannt, dass man wenn man z.B. bei 1und1 DSL bestellt, auch eine DSL-Leitung von 1und1 bestellen muss, also eine andere DSL-Leitung als die von der Telekom benutzt. Aber soweit ich weiß ist trotzdem vom Haushalt bis zum nächsten Verteilerkasten die Leitung von der Telekom. Ist es richtig, dass ab dort das Kabel in die Leitungen von 1und1 geht und damit in die DSL-Infrastruktur von 1und1 und mit der Telekom nichts mehr zu tun hat?
- Und falls das so ist, stimmt es, dass damit auch der Telefonverkehr in die 1und1-Leitungen geht, oder wird der niederfrequente Telefonverkehr vom hochfrequenten DSL getrennt, sodass Telefon ab dem Verteilerkasten in die normalen Telekom-Leitungen geht und DSL in die 1und1-Leitungen?
- --Philip Seeger 16:20, 25. Jul 2005 (CEST)
- Die "Verteilerkästen" findest Du unter Kabelverzweiger. Da steht auch, dass ein Kabelverzweiger passiv ist, es ist also keine Abgesetzte periphere Einheit drin und meist auch sonst keine Elektronik. Wär sonst ja auch schön teuer, wenn Du mal versehentlich mit dem Auto dagegen fährst. Es gibt zwar KVZs am Straßenrand, wo aktive Verteiler für das Breitband-Kabelnetz drin sind, aber die sind relativ klein. Der hochfrequente DSL-Kanal wird nicht im Kabelverzweiger vom Telefonkanal getrennt. Dann brauchte man ja zusätzliche Leitungen vom DSLAM zum Kabelverzweiger, um den DSL-Kanal drüber zu führen. Wie das Trennen der Kanäle gemacht wird (erst hinter dem Hauptverteiler), findest Du unter Line-Sharing. Fink 16:43, 25. Jul 2005 (CEST)
- OK, dann wird einiges klar. Aber zum Line-Sharing habe ich noch eine Frage: In dem Artikel steht Bisher ist in Deutschland üblich, dass der Kunde den T-DSL-Anschluss bei der DTAG mieten muss, wenn er den breitbandigen Internetzugang bei einem anderen Anbieter mietet, aber den Sprachdienst weiter von der DTAG bezieht. Das interpretiere ich jetzt so, dass der Kunde DSL bei einem Telekom-Reseller (z.B. Congster) hat, d.h. er benutzt die DSL-Leitung (den Anschluss) der T-Com und den Tarif von Congster (bspw.). Wenn der Kunde jetzt aber zu einem Anbieter geht, der DSL unabhängig von der Telekom anbietet (z.B. 1&1), hat er nicht nur den Tarif, sondern auch noch die Leitung (den Anschluss) bei 1und1. Wie funktioniert die Verteilung in der Vermittlungsstelle dann? --Philip Seeger 18:16, 25. Jul 2005 (CEST)
- Auch bei 1&1 musst Du den DSL-Anschluss der Telekom bezahlen. Nur das DSL-Modem, das bei Dir zu Hause steht, kommt von 1&1. Fink 19:50, 25. Jul 2005 (CEST)
- Die "Verteilerkästen" findest Du unter Kabelverzweiger. Da steht auch, dass ein Kabelverzweiger passiv ist, es ist also keine Abgesetzte periphere Einheit drin und meist auch sonst keine Elektronik. Wär sonst ja auch schön teuer, wenn Du mal versehentlich mit dem Auto dagegen fährst. Es gibt zwar KVZs am Straßenrand, wo aktive Verteiler für das Breitband-Kabelnetz drin sind, aber die sind relativ klein. Der hochfrequente DSL-Kanal wird nicht im Kabelverzweiger vom Telefonkanal getrennt. Dann brauchte man ja zusätzliche Leitungen vom DSLAM zum Kabelverzweiger, um den DSL-Kanal drüber zu führen. Wie das Trennen der Kanäle gemacht wird (erst hinter dem Hauptverteiler), findest Du unter Line-Sharing. Fink 16:43, 25. Jul 2005 (CEST)
- Noch zur Ergänzung: Das teuerste am gesamten Telefonnetz ist die so genannte "letzte Meile", das heißt, die Verbindung vom Teilnehmeranschluss zur Vermittlungsstelle. Aus diesem Grund wird in den meisten Fällen auch von anderen Anbietern die bestehende Infrastruktur der Telekom mit benutzt. Die Auskopplung in das Netz der Ortsnetz- oder DSL-Anbieter erfolgt meist erst in der Vermittlungsstelle am Hauptverteiler oder an den DSL-Baugruppen der Vermittlungsstelle. Viele Grüße Skyhead 00:08, 27. Jul 2005 (CEST)
Schalten
Wo könnte man etwas über die eher mathematischen Grundlagen beim Schalten von Verbindungen erzählen? Z.B. über Clos Systeme? Bei vielen Endstellen spare ich ja mit einem solchen 3 stufigen System, bzw. mehrfach rekursiv eingesetzt, deutlich viele Schaltknoten. --Marc van Woerkom 10:46, 27. Sep 2004 (CEST)
Geplante Artikel
Für mich (oder andere) schon mal eine Liste. Ich habe dieses Thema blöderweise in einer englischsprachigen Vorlesung gelernt, daher hoffe ich, dass folgende deutsche Begriffe allgemein gebräuchlich sind:
- en:Switch <-> Vermittlungseinrichtung, Koppelnetz, Koppelfeld, Koppelvielfach (?)
- en:Space-Division-Switch, en:Crossbar <->
- en:Time-Division-Switch <->
- en:Crosspoint <-> Koppelpunkt
- en:Multi-Stage-Switch <-> Mehrstufiges Koppelnetz
- en:Three-Stage-Switch <-> Dreistufiges Koppelnetz
- en:Input Blocking <-> Eingabeblockierung
- en:Output Blocking <-> Ausgabeblockierung
- en:Link Blocking <-> Vermittlungsblockierung (?)
- en:Clos Condition <-> Clos-Bedingung
- en:Clos System <-> Clos-System
- en:Connection Graph <->
- en:Lee Graph <-> Lee-Graph
Hallo,
neben dem eigentlichen Schaltvorgang gibt es ja noch eine große Anzahl von zusätzlichen Aufgaben, die eine Vermittlungsanlage erfüllt. Fragen aus diesem Bereich wären z.B.
Wie kommt es, dass 2 Leute, egal wo in der Welt, miteinander telefonieren können?
Wie wird überhaupt der Weg zum Zielteilnehmer gefunden ?
Wie kommt es zum Klingeln, und wie kommt es dazu, dass der Rufton aufhört, wenn abgenommen wird ?
Wie funktioniert die Gebührenabrechnung ?
Warum findet die 110 immer die nächste Polizei ?
Begriffe wären hier:
- en:Signalling <-> Signalisierung (alter Begriff: Zeichengabe)
- en:Trunk Group Handling <-> Sprachkanalverwaltung
- en:Routing <-> Leitweglenkung
- en:Number Translation <-> Rufnummernübersetzung
- en:Charging <-> Gebührenbestimmung
- en:Accounting <-> Gebührenregistrierung
- en:Sevices <-> Dienste
- en:Restriction <-> Berechtigungsverwaltung
- en:Primary Rate Access <-> Nebenstellenanlagen
- en:Subscriber Handling <-> Teilnehmerverwaltung
- en:Number Portability <-> Rufnummernmitnahme
- en:Transmission <-> Übertragungstechnik
- en:Measurement <-> Verkehrsmessen
- en:Packet Switching <-> Paketvermittlung
Viele Grüße, Skyhead 01:20, 9. Dez 2004 (CET)
Hierarchie der Vermittlungstellen
Ich habe gerade den Artikel Telefonnetz gesehen. Ich denke, dass dieser Teil inhaltlich besser dort unter Struktur (historisch) passt, da es die historisch geprägte Struktur des Deutschen Telefonnetz zeigt. By the Way, schon in den 80'er Jahren fing man mit Umwertern und Querleitungen an, diese Struktur zu verletzen, um den Verkehr bewältigen zu können. Das jetzige Netz hat nur noch die historische Nummernordnung übernommen, aber hat die Hierarchie im Vermittlungssinn aufgehoben. Eure Meinung ? --Heidas 22:15, 4. Okt 2004 (CEST)
Hallo Heidas,
Das Netz der Deutschen Telekom wurde in den 1990er Jahren umstrukturiert: Es wurden alle Hierarchieebenen der Fernebene beseitigt zugunsten eines vermaschten Fernnetzes. Dies wurde möglich, da die Vermittlungsanlagen immer leistungsfähiger wurden. Dies hat natürlich den Vorteil, dass die Vermittlung nun wesentlich schneller möglich ist, da für ein nationales Gespräch nun nur noch 4 Vermittlungsvorgänge nötig sind, statt bis zu 8 vor der Umstrukturierung.
Ich habe den Absatz entsprechend umformuliert.
Viele Grüße, Skyhead 01:20, 9. Dez 2004 (CET)