Der Nahe Osten (Arabisch الشرق الأوسط asch-scharq al-ausat, Hebräisch המזרח התיכון ha-mizrach ha-tichon) umfasst im geographischen Sinn die Länder der Arabischen Halbinsel sowie weitere angrenzende Staaten. Früher wurde das Gebiet des Osmanischen Reiches ausserhalb Europas so bezeichnet.

In dieser Bezeichnung äußert sich eine kontinental-europäische Sichtweise auf ein Gebiet, bei dem es sich im wesentlichen um Westasien sowie um kleine Teile Nordafrikas handelt.
Der Nahe Osten umfasst (meis) folgende Staaten und autonomen Gebiete:
- Ägypten (im engeren, ungebräuchlichen Sinn, nur der asiatische Teil, also der Sinai)
- Bahrain
- Irak
- Iran (nicht immer, da weder arabisch, noch ehemals osmanisch)
- Israel
- Jemen
- Jordanien
- Katar
- Kuwait
- Libanon
- Autonome Republik Nachitschewan
- Oman
- Palästinensische Autonomiegebiete
- Kurdische Autonome Region
- Saudi-Arabien
- Syrien
- Türkei
- Türkische Republik Nordzypern
- Vereinigte Arabische Emirate
- Zypern
Der Begriff Mittlerer Osten, den man immer häufiger in den Medien findet, wird meist als wörtliche Übersetzung des englischen Ausdrucks Middle East verwendet, welcher dasselbe geographische Gebiet bezeichnet und auch in den obengenannten arabischen und hebräischen Bezeichnungen erscheint (ausat ist der arabische, tichon der hebräische Begriff für "mittlere"). Im deutschen Sprachgebrauch ist die Verwendung des Begriffs dagegen missverständlich, da hier der Mittlere Osten ursprünglich ein abweichendes geographisches Gebiet bezeichnet. Zur Zeit des Osmanenreiches sprach auch der Brite von Near East (Gebiet ohne den Iran). Middle East bezeichnete damals das Gebiet Iran, Afghanistan, Kaukasus, Zentralasien.
Siehe auch: Nahostkonflikt, Orient, Semiten
Literatur
- Pawelka/Richter: Religion, Kultur und Politik im Vorderen Orient. VS Verlag, 2004, ISBN 3-531-14098-1
- V. Perthes: Geheime Gärten - Die neue arabische Welt. Goldmann, 2003, ISBN 3-442-15274-7
- V. Perthes: Vom Krieg zur Konkurrenz - Regionale Politik und die Suche nach einer neuen arabisch-nahöstlichen Ordnung. Nomos Verlag, 2000, ISBN 3-789-06712-1