Korbach

nordhessische Kreis- und Hansestadt im Landkreis Waldeck-Frankenberg
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 10. September 2005 um 18:34 Uhr durch 85.233.21.73 (Diskussion) (Geschichte). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Wappen Karte
fehlt noch Deutschlandkarte, Position von Korbach hervorgehoben
Basisdaten
Bundesland: Hessen
Regierungsbezirk: Kassel
Landkreis: Waldeck-Frankenberg
Geografische Lage: 51° 17' n. Br.
08° 52' ö. L.
Höhe: 384 m ü. NN
Fläche: 123,98 km²
Einwohner: 24.507 (30. Juni 2004)
Bevölkerungsdichte: 198 Einwohner je km²
Postleitzahl: 34497
Vorwahl: 05631
Kfz-Kennzeichen: KB
Gemeindeschlüssel: 06 6 35 015
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Stechbahn 1
34497 Korbach
Website: www.korbach.de
E-Mail-Adresse: info@korbach.de
Politik
Bürgermeister: Klaus Friedrich

Korbach, eine über 1000 Jahre alte, ehemalige Hansestadt, ist die Kreisstadt des Landkreises Waldeck-Frankenberg in Nord-Hessen (Deutschland).

Geographie und Geologie

Korbach liegt am Nordostrand des Rheinischen Schiefergebirges (hier "Waldeck'sches Upland" genannt). Nicht nur die Kernstadt (19110 Einwohner) liegt auf der Waldecker Tafel, eine waldlose Hochebene, die früher reich an wilden Hühnern war, weswegen ihre Bewohner auch "Feldhühnerchen" genannt werden. Auch die Ortsteile Lelbach (615 Einwohner), Lengefeld (512 Einwohner), Nordenbeck (195 Einwohner), Ober-Ense (228 Einwohner) und Nieder-Ense (272 Einwohner) liegen auf oder am Rande dieser Ebene. Im östlichen Teil des Stadtgebietes, in dem die Ortsteile Helmscheid (202 Einwohner), Strothe (250 Einwohner) und Meineringhausen (947 Einwohner) liegen, beginnt das nordhessische Hügelland, das sich zwischen dem zuvor erwähnten Schiefergebirge und dem Habichtswald westlich von Kassel erstreckt. Im Westen liegen die Ortsteile Alleringhausen (91 Einwohner), Eppe (686 Einwohner), Nieder-Schleidern (193 Einwohner) und Hillershausen (334 Einwohner) in den Ausläufern des Sauerlands. Die höchsten Berge im Korbacher Stadtgebiet sind der Widdehagen (635 m) beim Ortsteil Rhena (584 Einwohner) und der für seinen Reichtum an goldhaltigen Erzen bekannte Eisenberg (562 m), auf dem auch der Ortsteil Goldhausen (329 Einwohner) liegt. Die Kernstadt von Korbach wird von der Kuhbach durchflossen. In der Korbacher Spalte, einer Erdspalte in der Nähe Korbachs, gab es bedeutende Fossilienfunde aus dem Oberperm. Es sind die einzigen Procynosuchus-Funde auf der Nordhalbkugel.

Geschichte

Auf dem Hügel, auf dem später die Kilianskirche errichtet wurde, stand bereits vor 800 ein karolingischer Reichshof. Der Name Korbach (früher "Corbach") stammt aus dem Althochdeutschen "Curbechi" ("Wahlstelle am Bach"). "Curbechi" wird urkundlich erstmals im Jahre 980 erwähnt, als Kaiser Otto II. Korbach, Lelbach und Rhena an das Kloster Corvey abgab. Auch auf dem übrigen Stadtgebiet gibt es Hinweise auf frühzeitliche Besiedelungen, so z.B. auf dem Wipperberg bei Lengefeld.

1188 verlieh der Paderborner Bischof Bernhard Korbach das Soester Stadtrecht. Auf Grund der Lage Korbachs am Schnittpunkt der Handelswege Köln-Leipzig und Frankfurt-Bremen entwickelten sich Handwerk und Handel rasch, Korbach blühte auf. Das Gebiet der Altstadt reichte bald nicht mehr aus, um alle Einwohner aufzunehmen. Die Kaufleute siedelten sich daher in zwei neuen Städten, der oberen und unteren Neustadt, außerhalb der Stadtgrenzen an, die sich bald zu einer gemeinsamen Stadt vereinigen. Im 14. Jahrhundert wird in der Altstadt die Kilianskirche erbaut, in der Neustadt die Nikolaikirche. 1377 schließlich werden die Altstadt und die Neustadt miteinander vereinigt, auf dem Grenzpunkt der beiden Städte entsteht das gemeinsame Rathaus, das sich noch heute dort befindet. 1349 besuchte Kaiser (damals noch römischer König) Karl IV. die Stadt, Korbach trat der Hanse bei, wird erstmals 1469 als Mitglied im Hansebund erwähnt. Korbach ist damit die einzige Stadt im heutigen Bundesland Hessen, die Mitglied der Hanse war. 1414 wird ein doppelter Mauerring, der die gesamte Siedlung umgibt, vollendet. Fünf Stadttore bewachen den Zugang zur Stadt: das Tränketor, das Dalwigker Tor, das Enser Tor, das Lengefelder Tor und das Berndorfer Tor. Von diesen ist heute nur noch das Enser Tor erhalten.

Mit der Reformation wurde die Stadt wie die gesamte Grafschaft Waldeck protestantisch. Auch heutzutage ist Korbach noch größtenteils protestantisch, auch wenn seit dem 19. Jahrhundert wieder vermehrt Katholiken in die Stadt zogen. Zudem sind die westlichen Stadtteile an der Grenze zu Nordrhein-Westfalen fast vollständig (Hillershausen) oder zu größeren Teilen (Nieder-Schleidern, Eppe) katholisch.

Im dreißigjährigen Krieg mußte Korbach immer wieder hohe Kontributionen an durchziehende Truppen leisten. Am Ende des Krieges waren nur noch die Hälfte der Häuser bewohnbar und die Zahl der Einwohner von 2600 auf 1100 zurückgegangen. Ein großer Stadtbrand vernichtete 1664 fast alle Wohnhäuser, heutzutage gibt es in Korbach nur ein Fachwerkhaus, das aus der Zeit vor dem Stadtbrand erbaut wurde. Die gotischen Steinkirchen sowie die steinernen Lagerhäuser hingegen blieben gut erhalten.


Erst gegen Ende des 18. Jahrhunderts herrschte wieder bescheidener Wohlstand, eine erste wirtschaftliche Blüte erreichte die Stadt wieder Ende des 19. Jahrhunderts. Hierzu trug vor allem die Eröffnung der Eisenbahn nach Kassel 1893 bei. Zudem siedelte der Industrielle Louis Peter eine große Gummi- und Reifenfabrik in Korbach an. Größere Schäden (Gebäude) durch weitere Kriege, insbesonderen den beiden Weltkriegen, blieben der Stadt zum Glück erspart. Nach dem Zweiten Weltkrieg nahm die Einwohnerzahl durch Zuzug aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten stark zu.

Sehenswürdigkeiten


Feste

  • Kiliansmarkt
  • Viehmarkt
  • Altstadtfest
  • Mittelalterlicher Markt


sonstiges

Partnerstädte

Personen

Vorlage:Koordinate Artikel