Bärtierchen

Stamm im Überstamm der Häutungstiere im Reich der Tiere (Animalia)
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Die Bärtierchen (zoologisch Tardigrada) sind eine als eigenes Reich eingeordnete Gruppe von mehrzelligen Kleinstlebewesen. Es sind etwa 400 Arten beschrieben, die alle nicht größer als 1 mm werden.

Bärtierchen leben bevorzugt im Wasserfilm, der Moose oder Flechten umgibt.

Bärtierchen sind die anpassungsfähigsten Lebewesen die man kennt. Sie sind in der Lage, beim Fehlen von Feuchtigkeit in einen Cryptobiose genannten Zustand überzugehen, in dem alle Stoffwechselvorgänge aussetzen und in dem der Wassergehalt von über 80% auf 3% reduziert wird. In diesem Zustand können Bärtierchen nach heutiger Forschung viele Jahre (eventuell unbegrenzt lange) in völliger Trockenheit, im Vakuum, in starker Radioaktivität und anderer Strahlung, unter sehr starken Drücken bei 6000 Atü, bei minus 270 °C oder in kochendem Wasser völlig unbeschadet überleben. Bei Wasserangebot erwacht das Bärtierchen bereits nach 5 Minuten aus u.U. mehreren Hundert Jahren Trockenstarre und ist dann sofort stoffwechsel- oder auch fortpflanzungsfähig.

Der Anpassungsmechanismus ist bisher völlig ungeklärt und rätselhaft und das Objekt der Weltraum- und Militärforschung.

Da Bärtierchen unter Lebensbedingungen überleben, die unter natürlichen Bedingungen auf der Erde nicht auftreten, wird als Folge der Evolutionstheorie von manchen Forschern angenommen, dass sie ihren Ursprung nur außerhalb der Erde haben können und die enorme Anpassungsfähigkeit nur im Weltraum erworben haben können. Bärtierchen zeigen genetische Verwandtschaft mit anderen Kleinstlebewesen, die jedoch weit weniger widerstandsfähig als sie selbst sind (Verweichlichung). Es ist ein sehr interessantes Feld der Naturforschung, das an den bisherigen Theorien über den Ursprung des Lebens rüttelt, bzw. auf eine Vermischungstheorie hinausläuft.