Die als Demonstration angemeldete Wasserschlacht findet seit 1998 alljährlich im Sommer, zuletzt am 29. August 2004, auf der Oberbaumbrücke in Berlin statt. Nächster Termin ist 11. September 2005 (17 Uhr). Die Brücke führt über die Spree und ist die einzige Verbindung zwischen den beiden früher getrennten Bezirken Kreuzberg und Friedrichshain, die nach der Bezirksreform zu einem Bezirk zusammengefasst worden sind.
Die Ziele der beiden Seiten bei der Wasserschlacht ähneln sich. Beide Seiten sehen den jeweils anderen Stadtteil als abtrünnig an und bezichtigen sich gegenseitig, den jeweils anderen Stadtteil völkerrechtswidrig abgespalten oder okkupiert zu haben. Friedrichshain bezeichnet Kreuzberg dabei als "Süd-Friedrichshain", Kreuzberg nennt Friedrichshain "Nordost-Kreuzberg". Erklärtes Ziel ist es daher immer, die Einheit der beiden Stadtteile - selbstverständlich unter eigener Führung - wiederherzustellen. Zusätzliche Ziele können willkürlich, teilweise auch spontan ergänzt werden. So fordert die Friedrichshainer Seite zusätzlich zum Beispiel die Unabhängigkeit von Berlin und der Bundesrepublik Deutschland sowie den Austritt Groß-Friedrichshains aus der NATO.
Die Teilnehmer versuchen bei der Wasserschlacht mittels Beschusses mit teilweise faulem Obst und Gemüse die Bewohner des jeweils gegenüberliegenden Bezirks zurückzudrängen und diesen somit zu 'erobern'. Die Waffen der grundsätzlich friedlich verlaufenden Veranstaltung bestehen u. a. auch aus Eierkatapulten, selbstgebastelten Wasserwerfern, Mehlbomben oder Schaumstoffschlagstöcken. Erlaubt ist alles, was matschig ist, glibbert, wabbelt und stinkt.
Zu Ausschreitungen kam es bisher nicht, bis auf einen Fall, der es aufgrund seiner Kuriosität bis ins Regionalfernsehen (RBB) geschafft hat. Artikel des Berliner Kuriers
Auf Friedrichshainer Seite tragen die Kampfverbände der linken Spaßguerilla Namen wie "Wasser-Armee-Friedrichshain (WAF)", "Total Krasse Kreuzberg-Gegner (TKKG)", "Friedrichshainer Feministische Frauen-Front (FFFF)" oder "Anarcho-Zynistische-Offensive-Berlin-Fraktion Friedrichshain (AZOB-FF)". Für Kreuzberg tritt unter anderem die "Kreuzberger Landwehr" an, die sich als militärischer Arm der "KPD/RZ (Kreuzberger Patriotische Demokraten/Realistisches Zentrum)" versteht.
Dank der überlegenen Artillerie (Wasserwerfer und Gemüseschleudern) und des höheren Mobilisierungsgrads ging Friedrichshain in den vergangenen Jahren nach Berichten unabhängiger Beobachter regelmäßig als Sieger aus der Wasserschlacht hervor, was von Kreuzberger Seite allerdings bestritten wird ("Parthischer Rückzug").
Eine ähnliche Aktion gibt es auch in Hannover, wo sich Bewohner der Stadtteile Linden und Nordstadt jedes Jahr für eine Gemüseschlacht treffen.
Weblinks
- wasserarmeefriedrichshain.de Wasserarmee Friedrichshain
- kpd-rz.de Kreuzberger Patriotische Demokraten/Realistisches Zentrum