Amtseinführung des Präsidenten der Vereinigten Staaten

von Feierlichkeiten begleiteter Beginn der Amtszeit eines US-Präsidenten
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Mit der Amtseinführung des Präsidenten der Vereinigten Staaten beginnt gemäß der amerikanischen Verfassung die Amtszeit des Präsidenten. Der Zeitpunkt der Amtseinführung ist seit 1933 auf den 20. Januar nach der Präsidentschaftswahl festgelegt.

Barack Obama hielt am 20. Januar 2009 seinen Amtseid als Präsident der Vereinigten Staaten vor dem Obersten Richter John G. Roberts

Amtseid

Nach Art. II, Sec. 1 der Verfassung der Vereinigten Staaten leistet der Präsident bei Amtsantritt folgenden Eid:

“I (Name) do solemnly swear (or affirm) that I will faithfully execute the Office of President of the United States, and will do the best of my ability, preserve, protect and defend the Constitution of the United States.”

„Ich, [Name], schwöre [oder bekräftige] feierlich, dass ich das Amt des Präsidenten der Vereinigten Staaten getreulich ausführen und die Verfassung der Vereinigten Staaten nach besten Kräften wahren, schützen und verteidigen werde.“

Eine religiöse Bekräftigung ist nicht obligatorisch, aber in Form von ”So help me God“ üblich, „So wahr mir Gott helfe“.

Amtszeit

In der amerikanischen Verfassung wird im Zusatz 20, Absatz 1, die Amtslaufzeit vorgegeben. Demnach beginnt die Amtszeit des Präsidenten und Vize-Präsidenten um 12.00 Uhr mittags des 20. Januar, auch wenn, wie bei der Amtseinführung von Barack Obama am 20. Januar 2009 geschehen, der Amtseid erst einige Minuten später abgelegt wird. Die Amtszeit der Senatoren und Mitglieder des Repräsentantenhauses beginnt um 12.00 Uhr mittags des 3. Januar. Die Inauguration kann auch an Samstagen oder Sonntagen stattfinden. Der Amtseid wird in Anwesenheit des Inauguration Committee's abgelegt.

Antrittsrede

Nach der Vereidigung erfolgt in der Regel die Amtsantrittsrede, die so genannte Inaugural Address. Bislang haben lediglich vier Präsidenten keine Inaugural Address abgehalten: John Tyler, Millard Fillmore, Andrew Johnson und Chester A. Arthur. Jeder der genannten folgte auf einen Amtsinhaber, der während seiner Amtszeit gestorben war. Gerald Ford, der 1974 ebenfalls während einer laufenden Amtsperiode auf Richard Nixon folgte, sprach die Amerikaner nach der Ablegung seines Amtseides über das Fernsehen an. Insgesamt haben bis heute 37 Präsidenten 54 Amtsantrittsreden gehalten. Die kürzeste Rede hielt der erste Präsident der Vereinigten Staaten, George Washington mit 135 Wörtern. Die längste Rede hielt William H. Harrison 1841 mit 8.495 Wörtern. Dabei zog er sich wegen des Wetters eine Lungenentzündung zu, an der er nur einen Monat später verstarb.

Die erste Inauguration eines US-Präsidenten fand am 30. April 1789 mit George Washington in der Federal Hall in New York City statt. Thomas Jefferson war 1801 der erste Präsident, der in der neu erbauten Stadt Washington D.C. vereidigt wurde, das in diesem Jahr offiziell zur Hauptstadt ernannt wurde. Seitdem fanden mit einigen Ausnahmen fast alle Amtseinführungen in Washington D.C. statt.

Seit der zweiten Inauguration von Thomas Jefferson am 4. März des Jahres 1805 paradierte jeder Präsident der USA nach der Ablegung des Amtseides die Strecke bis zum Weißen Haus über die Pennsylvania Avenue. Die einzige Ausnahme von dieser Tradition machte Ronald Reagan bei seiner zweiten Inauguration 1985 aufgrund des Wetters.

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